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1 Seiten

Moorleiche

Poetisches · Schauriges
© Ben Pen
Die Dunkelheit, die droben dräut
ist nichts gegen die Schwärze,
die zu meinen Füßen bläut,
eisig bis ans Herze.

Angefressen von Geäst
starrt die kalte Nacht
auf den jungen Leichenrest,
bleich und feucht, herab.

Immer weiter rutsch ich rein,
die Erde will mich wieder,
zieht und zerrt an meinem Leib,
und reißt an allen Gliedern.

Egel, Maden, Würmer winden
sich aus ihr empor,
rascheln in zerfallner Rinde,
totem Laub und Moor.

Wasser nimmt mich für sich ein,
schließt mich in die Arme,
und ich sinke wie ein Stein
in den Schoß der Erde.

+++

Als mich dann der Morgen findet,
bin ich schon ganz steif,
weiß und wasser-, erdummantelt,
an den Wimpern: Reif.
 
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Schaurig- schöne bildreiche Sprache verpackt in ein klangvolles Gedicht. Die ist dir sehr gelungen, deine Moorleiche.

Gerald W. (25.11.2011)

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