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Die Schränke

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Ich weiss, dass meine Mutter einen Liebhaber im Putzschrank hat. Neulich habe ich gesehen, wie er dort kurz herausschaute und die Türe wieder schloss. Ich getraue mich nicht, den Putzschrank zu öffnen. Manchmal frage ich mich, was meine Mutter im grossen Stubenschrank aufbewahrt. Er ist immer verschlossen, und nur Mutter weiss, wo der Schlüssel ist.

Auch Vater hat in seinem Geschäft so grosse Schränke. In einen habe ich mich neulich verkrochen und bin nicht mehr herausgekommen. Als ich wieder erwachte, lag ich in meinem Bett. Ich sei bewusstlos geworden, sagte man mir.

Später werde ich keine Schränke in meiner Wohnung haben. Alles wird herumstehen, damit alle Menschen sehen, was ich habe und was ich nicht habe.
 
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Kommentare  

Eine gute, kurze Storie, die doch einigen Überlegungen bedürfen. Du wolltest mit dieser Geschichte in einer ein wenig versteckten Form - was dir eindrucksvoll gelungen ist - sagen, dass man sich vor den Realitäten des Lebens nicht verschließen sollte, da man ansonsten Gefahr läuft, bei einer Niederlage, in Ohnmacht zu fallen. Ich finde es toll, dass du mit kleinen Rätseln versuchst, die Leser zum Nachdenken zu bewegen. Ich hoffe sehr, dass ich das Anliegen deiner Geschichte richtig verstanden habe.
LG. Michael


Michael Brushwood (01.03.2012)

Ich muss ehrlich zugeben, dass nachdem ich nun schon etliche deiner Texte und Gedichte gelesen habe, dass ich so gut wie nichts verstehe - und damit meine ich so richtig gar nichts. Wir scheinen uns gedanklich auf zwei völlig unterschiedlichen, unvereinbaren Ebenen zu bewegen.

Jingizu (01.03.2012)

Ist ja schlimm das. Na, schlimmer als Schränke ist manchmal die Beschränktheit der Menschen. Gut gemacht.

Marco Polo (29.02.2012)

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