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5 Seiten

Der Bruch des Fluches Teil 5

Romane/Serien · Fantastisches · Fan-Fiction/Rollenspiele
Nächster Teil sogar mit Kampf :D



Nachdem Boomba hinaustrat, saß Lokko immer noch etwas Fassungslos da.
Schnell gewann er sie wieder, die Fassung und sah die Materialien an, die Boomba ihm gebracht hatte.
In der Kammer roch es nun nach Stahl und Öl. Stärker als jemals zuvor.
Neue Stahlträger, Schrauben und Glas lag nun in der Mitte des Raumes, aus dem Lokko seinen nächsten Versuch bauen wollte.
Der Stahlträger musste unbedingt in den nächsten Tagen fertig werden, doch ihm fehlte noch eine letzte Sache.
Nur würde er sie auf keinem Markt der Welt finden.
Er müsste dazu in den Dschungel, der vor der Stadt lag. Dort musste er einen quasi rohen Kraftstein finden. Der Dschungel war magisch und die Kreaturen, die darin hausten nährten sich von seiner Kraft, weswegen er nicht ungefährlich war, doch es gab einen Speziellen Baum, dessen Kern er brauchte.
Es war ein Goobo-Baum, dessen Wurzeln tief in die Erde dringen. Im innern seines Stammes produzieren sie etwas ähnliches wie einen Kern, einen Samen, ein Herz.
Dieses steckt voller magischer Energie und lässt sich auf zu einem Kraftstein umbauen.
Lokko versuchte so wenig wie möglich nachzudenken, packte ein Messer für die Rinde des Baumes ein, steckte seinen Heilstein in die Hosentasche und Schulterte einen Rucksack, der aus Lederleinen genäht war.
Er trat wieder aus der Türe, schließ sie abermals ab und ging zielstrebig auf den Ausgang der Stadt zu.
Er musste dazu über einen kleinen Platz marschieren an deren Ende jeweils Asura-Portale standen.
Das Portal, was tief runter vor die Grundmauern der Stadt führte fest im Blick, ging er unachtsam über den Platz und stieß dabei einen grimmigen Asura an.
"Verzeihung.", murmelte Lokko ohne sich umzudrehen, doch eine raue und ruppige Hand packte ihn an der Schulter und zwang ihn dazu.
"Hey, Freundchen! Pass gut auf, an was du die wertlose Hülle deines Skelettes reibst, oder es wird bald das einzige sein, was du noch an dir trägst!"
Lokko verzog das Gesicht und sah in die kleinen, finsteren Augen von Brokol, dem Hauptmann der Inquisition, welche sich hier ein Quartier eingerichtet hatte.
Brokol war in der Stadt mehr als bekannt, zumeist als Rüpel, Grausamer Wicht, Scheusal und Teufel der Stadt.
Er trug eine gewaltige Rot-schwarze Rüstung und ein gefährlich blitzendes Schwert hang an seinem Gürtel.
Er hatte zerfetzte Ohren und eine offenbar mehrmals gebrochene Nase, die seine Erscheinung nur noch grotesker werden lies.
Lokko machte einen Satz zurück und senkte sofort den Blick. "Verzeiht mir bitte Vielmals, Meister Brokol. Ich hätte eure mächtige Gestalt erblicken müssen. Mein Fehler!"
Lokko klang verzeihend und aufrichtig, doch Brokol merkte, wie der Hohn aus Lokko sprach.
"Geh mir aus den Augen, bevor ich sie dir herausschneide!", bellte er Lokko an und er verzog sich dumpf brummelnd in der Menge.
Lokko atmete aus und machte sich weiter auf, dem Portal entgegen. Brokol war ein unangenehmer Zeitgenosse, jedoch mehr Muskel als Gehirn. Niemand mochte ihn. Ein ausgezeichneter Charr wäre er gewesen.
Lokko lächelte verschmitzt, als er auf das Podest vor dem Asura-Portal trat und durch es hindurch sah.
Hinter dem lila-farbenen Schimmer sah man die nackte Wand hinter dem Portal aber würde man hindurchgehen, käme man nie hinter dem Portal an, sondern an seinem Gegenstück was sich bei diesem Portal geschätzte 5000 Fuß unter Lokko auf dem Boden befand.
Lokko schritt ohne zu zögern hindurch, als wäre er schon hunderte male durch ein Asura-Portal gegangen. Tatsächlich war es nichts neues für ihn.
Als er die Schimmernde Barriere passierte, änderte sich die Temperaur schlagartig nur um ein minimum, dafür wurde es jetzt völlig windstill. Auch der Geruch ging jetzt über in ein schwüles und feuchtes Pflanzenaroma. Unzählige Blumen, Gräser und Sträuche lagen vor Lokko und ebenso viele Bäume, an denen Lianen herunterhangen, zierten die Landschaft, die sich jetzt vor ihm erstreckte.
Lokko schritt beherzt los, entschlossen den Goobo-Baum zu finden.
Er trat über Äste, die feucht schmatzend eher zusammenfalteten als zerbrachen. Lokko erspähte einen Golem, der Orientierungslos durch das Geäst stolperte. "Fehler 3754, beginne Neuformatierung! Biep! Biep! Prozess fehlgeschlagen! Fehler 3754, beginne Neuformatierung!", gab der Golem permanent von sich.
Viele Asura, dessen Experimente fehlgeschlagen waren aber nicht die Würde aufbrachten, dies ehrlich zuzugeben, verfrachteten ihre Clienten hier hin um sie zu verstecken.
Der Golem war verhältnismäßig neu. Es handelte sich also um einen jüngeren Fehlversuch.
Der Golem wankte durch einen Busch und hinterließ eine Schneise, die den Blick auf einen lockig wirkenden Baum freigab.
Lokko keuchte. Das ging ja schneller als er dachte. Der Goobo-Baum und das auch noch in einem ausgezeichneten Zustand. Er folgte dem Golem, der inzwischen wild in eine Richtung lief und die Vögel aufscheuchte. Verfolgen tat er nichts, es war halt eine Fehlfunktion. Er könnte alles mögliche tun. Lokko schritt auf den Baum zu, holte sein Messer heraus und gebann an der Rinde zu ritzen.
Er wusste wo der Kern sitzen würde und falls er es nicht tat, so konnte er in dem hohlen Baumstamm danach suchen.
Als er das Messer ein zweites Mal ansetzte, hörte Lokko hinter sich ein bedrohliches Knurren.
Er wirbelte herum und sah einen schwarzen Jaguar. Nur war dieser bequem doppelt so groß. Vermutlich das Muttertier. Der Jaguar fletschte die Zähne, legte die Ohren an und fauchte böse, während er langsam auf Lokko zuschlich.
Lokko war klug genug um zu wissen, dass er in diesem Kampf nach kurzer Zeit den kürzeren ziehen würde.
In seinem Leben hatte er noch nie richtig gekämpft. Sein gefährlichster Gegner war die monströse Kakerlake in seinem Labor. Mein Gott war das Vieh riesig aber verglichen mit dem Jaguar war das Insekt eben das was es war. Ein kleines, harmloses Insekt.
Lokko löste sich vom Baum und der Jaguar kam näher. Beide gingen langsam im Kreis umeinander her.
Er musste nur zurück in die Nähe des Portals kommen. Seine Beine würden dann den Rest erledigen. So schwer könnte das nicht sein.
Doch plötzlich sprang der Jaguar ohne Vorwarnug auf Lokko zu. Wie eine Katze auf die Maus, so sprang auch der Jaguar mit ausgefahrenen Krallen und gezückten Zähnen auf den Ohren anlegenden Lokko, der erstarrte.
Er ließ sich nach hinten fallen und beide Pranken des Jaguars schlugen links und rechts neben ihn in den Boden. Gras flog auf und der Jaguar zögert keine Sekunde und ließ sein Maul nach unten schnellen. Genau dort, wo Lokko lag und schützend die Arme hochhielt. Lokko drehte sich auf die Seite, kam aber nicht weit, da die Pfoten des Jaguars immer noch ihm den Weg versperrten. Im letzten Augenblick rollte sich Lokko nach hinten, als die Zähne des Raubtieres in das Gras schlugen, wo zuvor Lokko eben noch gelegen hatte.
Er sprang hektisch zurück. Gegen die Schnelligkeit des Jaguars hätte er nicht die geringste Chance. Der Jaguar spuckte Gras aus und hieb mit einer rechten Pranke gegen den Asura, der schwer getroffen nach rechts flog und dabei durch das Gras rutschte.
Der Jaguar setze sofort hinterher. Lokko wollte sich aufraffen. Blut und Gras war in seinm Gesicht und kniend warf Lokko keuchend einen Blick hinter sich. Der Jaguar sprang bereits schon und Lokko warf sich kniend, sofern das möglich war noch vorne ins Gras. Doch es war zu spät. Eine Pfote pfählte in Förmlich in den Boden. Lokko blieb die Luft weg und er brüllte schmerzvoll in den Wald. Es war als würde sein Körper zermalmt werden unter der rechten Pfote des Jaguars. Eine der Krallen hing schmerzvoll in der Schulter des Asura, der nun mit dem Leben abschloss und die Augen zusammenkniff. Doch statt das Gebiss des Jaguars im Nacken zu spüren, ließ die Pfote von ihm ab, gefolgt von einem fauchenden Schrei des Jaguars, der nun über Lokko`s Schulter hinweg segelte und gegen einen Baum krachte.
Eine Hand zog ihn am unverletzten Arm hoch auf die Beine und Lokko konnte seinen Retter nun sehen.
Es war ein Mensch, der eine strahlend blau-weiße Rüstung trug und Keule sowie Schild in der Hand. Er hatte kurze blonde Haare und sein Gesicht war Lokko sofort symphatisch.
"Alles ok bei dir?", fragte er kurz und grimmig, während er zum Baum blickte, gegen den der Jaguar geprallt ist.
Lokko fiel nun auf, das er und der Mensch sich inmitten eines Symbols befanden, welches im Gras gezeichnet schien. Tatsächlich schien es einfach nur und Lokko spürte deutlich heilende Kräfte von dem Symbol ausgehen. Die Wunde in seiner Schulter verheilte, wenn auch langsam und er fühlte, wie seine Knochen im Rücken, wieder in die geraden Stellen rückten.
"Ja, es geht wieder, vielen Dank!", sagte er hinauf zu dem Menschen.
Dieser lächelte nun wie ein Vater auf den Asura hinab und drückte dem kleinen Erfinder einen Streitkolben in die Hand.
Lokko blickte vom Gesicht des Menschen auf die Waffe in seiner Hand. Sein Mund stand offen und er betrachtete die Waffe. Sie hatte einen hölzernen Griff und oben war eine schwere Bleikugel befestigt, die an manchen Stellen Zacken und Haken aufwies. Eine gewöhnliche Waffe für Kämpfer, doch wie das Drachenschwert höchstselbst in Lokkos Händen.
Der Mensch blickte mt einem Mal finster in die Richtung des Baumes und schob Lokko hinter sich.
"Vorsicht...", brummte er. "Jetzt ist sie sauer."
Da preschte der Jaguar mit einem Ohrenbetäubenden Brüllen aus den Büschen neben dem Baum, wogegen er gerade noch gekracht ist und fetzte in Richtung der beiden.
Lokko spürte plötzlich einen Drang in ihm. Den Drang zu kämpfen, zu beschützen, zu leben.
Er packte den Griff fester und seine Zähne kamen zornig blitzend zum Vorschein. Er blickte böse zum Jaguar hinüber, der nun immer schneller auf ihn zukam.
Der Mensch jagte mit einem Mal auf den Jaguar zu und bevor der Jaguar merkte, wie ihm geschah, ritzte der Mensch die Sehnen seiner Vorder-, und Hinterpfoten an. Der Jaguar klappte sofort ein und ruschte mit rasender Geschwindigkeit nun auf Lokko zu, der den Streitkolben in der rechten Hand hinter seinem Körper hielt.
Dann nahm er schwung. Lokko hob das linke Bein, wie als wenn der Kolben zu schwer wäre aber tatsächlich nahm er Schwung für den Todesstoß seines Gegners. Der Jaguar rutschte indes immer noch brüllend auf Lokko zu, sein Maul weit offen. Wie eine Haarige, schwarze Katzenschlange.
Brüllend schwang Lokko seinen Streitkolben über seinen Kopf direkt auf den Boden zu.
Das Timing war perfekt und der Kopf des Jaguars landete genau unter dem Kolben.
Mit endgültiger Banalität krachte der Streitkolben auf den Schädel der Kreatur. Mit verzerrtem Gesicht und wie in Zeitlupe trieb Lokko seinen Streitkolben förmlich durch den Kopf des Tieres in den Boden. Blut und Gras stob auf und wirbelte in die Luft.
Lokko war während dessen ein Kriegschrei entfahren, der selbst sie Horden der Chars in Ascalon wie Welpen hinter Stein hätte zusammenkauern lassen.
Den leblosen Körper des Jaguars vor ihm, atmete Lokko keuchend ein und aus, während der Mensch zurück kam.
Er grinste breit und streckte die Faust zum Sieg in die Luft.
"Was sagt man dazu? Ein waschechter Wächter. Wenn das mal kein Zeichen ist.", lächelte er und stand jetzt vor Lokko.
Dieser stand wie versteinert vor dem Menschen und zitterte leicht. Das hätte er sich niemals zugetraut. Es war, als würde er zum ersten Mal in seinem Leben wirklich leben.

"Roman.", sagte der Mensch und streckte seine Hand aus.
Lokko regte sich und schüttelte sie.
"Ich stehe in deiner Schuld. Auf ewig. Nennt mich Lokko.", sagte der Asura mit einer anschließenden Verbeugung.
 
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