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Peter und Petra

Nachdenkliches · Poetisches · Winter/Weihnachten/Silvester
Petra war ne' Raupe klein
schwach und schüchtern aber fein
Peter war hingegen groß
mutig stolz und auch famos

Die vielen großen Abenteuer
waren Petra nie geheuer
Peter der war stets ganz vorn
voller Tatendrang und Sporn

Doch die beiden liebten sich
und zwar wirklich fürchterlich
Gegensätze zieh'n sich an
Auch bei Raupenfrau und Mann

Sie hatten viele schöne Stunden
auf Birkenblättern die gut munden
und küssten sich im Mondenschein
Peter groß und Petra klein

Und eines Tages war's so weit
fürn großen Zauber sie bereit
nach dem letzten Taubonbon
bauten sie sich den Konkon

Sie hingen so an einem Ast
und machten drinnen ihre Rast
um zu metamorphosieren
wie das so ist bei diesen Tieren

Und nach vielen vielen Wochen
da macht es "knack" - es kam gekrochen
die Petra aus dem Hause raus
und streckte ihre Flügel aus

Sie war so wunderwunderschön
mit ihren Farben anzusehen
und reckte sich der Sonn' entgegen
so imposant und auch verwegen

Sie flatterte mal dort mal hier
betrachtete ihr alt' Revier
und machte später Rast
auf ihrem Lieblingsast

Dort hing der Peter immer noch
in einem Hause ohne Loch
Die Petra flüsterte "Wach auf"
da nahm das Schicksal seinen Lauf

Im Konkon da war kein Leben
somit auch kein fröhlich Schweben
Geknickt flog Petra nun von dannen
von Birken, Buchen bis zu Tannen

Der Herbst der zog nun in das Land
und auch die Trauer die verschwand
die Bäume wurden immer bunter
und auch die Blätter fielen runter

Ein Konkon schon halb verdeckt
Sein Inneres wurd' nie erweckt
Dann kamen feine weiße Flocken
die Zeit der warmen Kuschelsocken

Und als im Frühjahr alles taute
ich meinen Augen ja kaum traute
da wuchs ein Blümlein unterm Ast
und Petra machte dort die Rast.
 
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Kommentare  

Es freut mich, dass euch das Gedicht gefällt. Danke
für die Kommentare. LG


Sabine Müller (03.11.2012)

Auch ich kann mich den anderen nur anschließen.
Hätte ich nicht so hinbekommen.


Homo Faber (25.10.2012)

Mich hat das Gedicht auch sehr angesprochen. Ich glaube das ist große Kunst, ein so langes Märchen in Reime zu fassen. Am Schluss geht`s mir so wie Jingizu, tolle Überraschung.

Marco Polo (24.10.2012)

Ich meinte positives Ende :)

Sabine Müller (24.10.2012)

Vielen Dank für das dicke Lob - da hätte ich nun
gar nicht mit gerechnet, denn Reim und
Rhythmus liegen mir leider nicht so... Die Idee
bestand schon länger und ich hatte keine Muße
für eine Geschichte. Letztendlich ist das Gedicht
ja doch recht lang geworden...
Vielleicht schreibe ich mal ein freundliches Ende.
Die Idee kam mir, weil wir in der Grundschule
früher mal ein Terrarium mit Raupen hatten und
irgendwann hingen die Konkons am Deckel und
wir konnten die Schmetterlinge freilassen, als sie
schlüpften. Ein einziger Konkon blieb hängen.
Da habe ich als Kind schon gemerkt, dass nicht
alle überleben und das Tiere nichts in
Gefangenschaft zu suchen haben.
Eine weitere Idee hinter der Geschichte ist, dass
auch starke und gesunde Menschen krank
werden können - meist wenn man es nicht
erwartet. Und das ist gerade bei sehr jungen
Menschen schlimm, die noch ihr ganzes Leben
vor sich haben.
Viele Grüße


Sabine Müller (24.10.2012)

Raupenmärchen haben jetzt wohl grad Hochkunjunktur ^^
Die Sprache ist kindgerecht, aber voller gut gewählter Worte, Reim und Rhythmus hast du auch fleißig eingehalten und ich hatte deshalb auch ein kindgerecht niedliches Ende erwartet. Dass du mich an der Stelle derart überraschst, gibt noch einen weiteren "Daumen hoch" für deine Raupenballade.


Jingizu (24.10.2012)

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