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Der letzte Urlaubstag ( In den Hügeln der Montagnola)

Romane/Serien · Romantisches
„Wow, seid ihr fleißig, das sieht aber gut aus.“
„Ach ich mußte die Mädchen doch irgendwie beschäftigen. Ihr hattet doch gesagt, dass es nach Pilzen riecht und da sind wir mal los. Die beiden haben gute Augen, schau nur diesen großen Steinpilz hat Lena entdeckt. Lena reckte ihn uns stolz zu. Miriam hat aber auch ein paar schöne Exemplare gefunden.“
„Der Papa hat beinahe auf einen großen Pilz draufgetreten“, erzählte Miriam.
„Ja, bis ich welche gesehen habe, hatten die Kleinen sie schon erspäht.“
„Wir duschen nur schnell und dann helfen wir euch“, schlug Eva vor.
Wir duschten ausgedehnt, dann zogen wir uns bequeme schlabberige Shorts und Shirts an und verstärkten das Pilzteam.
„Da können wir ja heute Abend Pilze essen“, schlug Eva vor.
„Keine Sorge, die sind alle gut, die giftigen haben wir stehen lassen“, lachte Karl.
„Ich glaube, wir lassen die Männer doch lieber zuerst probieren“, entgegneten Josefa und Eva.
„Nach dem Essen heize ich noch mal die Sauna an, seid ihr einverstanden,“ schlug ich vor. Josefa, Eva und Karl waren einverstanden.
„Dürfen wir auch, das wird wieder lustig“, krähte Lena.
„Wenn ihr euch anständig benehmt, dürft ihr gerne mitmachen, aber folgende Sachen sind verboten, kein Handtuch unter den Po legen, Handtücher wegzupfen und Papa ärgern.“
„Oh, das ist gemein“, jammerte Lena und zog eine Schnute.
„Einverstanden oder nicht?“ Miriam und Lena nickten, grinsten sich aber an. Die heckten irgend etwas aus.
Karl blieb sitzen und schützte die Pilzpfanne, die Eva auf dem Tisch zum abkühlen hingestellt hatte vor den Katzen. Lena und Miriam trugen die Gläser hinaus. Ich hatte den Wein aus dem Keller geholt und Josefa stellte den Brotkorb auf den Tisch. Eva erschien mit den Gewürzen, dann füllte sie die Teller, legte jedem eine Brotscheibe dazu, während ich den Wein in die Gläser füllte. Miriam lief noch einmal hinein, um die Apfelschorle aus dem Kühlschrank zu holen. So jetzt saßen wir am Tisch und genossen die köstlichen Pilze.
„Schade, dass wir morgen schon wieder losmüssen, aber der Weinkeller wartet, da hat Karl keine Ruhe mehr.“
„Ich weiß, das würde mir genauso gehen“, antwortete ich.
„Wir können ja noch ein wenig draußen sitzen bleiben. Peterl du könntest die Sauna schon mal anheizen“. Ich bekam noch einen Klapps mit auf den Weg.
„Du kannst es nicht lassen was“, Josefa stieß Eva an.
„Das ist ein reiner Reflex auf den Anblick dieser leckeren Sahnestücke“, kicherte Eva.
„Dann darfst du dich aber nicht über Lena wundern. Ich glaube sie entwickelt diesen Reflex schon sehr früh.“
Lena und Miram schauten erstaunt herüber, worüber sich die Großen unterhielten.
„Was ist ein Reflex Mama“, wollte Lena wissen.
„Na wenn du etwas unbedingt haben willst, also wenn du einen Bonbon siehst und danach grabschen willst, weil er so lecker ist.“
Lena verstand nicht, was ihre Mama sagen wollte.
„Ich glaube, diese Erklärung erhellt die Situation nicht wirklich“, lachte Josefa lauthals.
„Das erkläre ich dir, wenn du mal größer bist Lena“, beendete Eva das Thema.
„Wo Peter nur bleibt, ob er gleich unten geblieben ist?“
„Soll ich mal nachschauen Mama?“
„Nein warte, wir gehen gleich zusammen. Jetzt helft erst mal beim abräumen.“
Ich hatte die Ruhe genutzt und eine Viertelstunde auf dem Hometrainer absolviert. Jetzt hörte ich, wie alle hereinkamen. Ich hatte frische Handtücher zurechtgelegt und beschloße auf Eva, Josefa und Karl zu warten. Jetzt kamen die Kinder heruntergestürmt. „Langsam, langsam ihr Mäuse, wir duschen gemeinsam, wartet noch einen Moment.“
„Och, ihr braucht immer so viel Platz, weil ihr so dick seid.“
„Ihr kleinen Hühner nun werdet mal nicht frech. Also gut, ab unter die Duschen.“
Lena und Miriam kletterten in Windeseile aus ihren Kleidungsstücken und rannten unter die Dusche.
„Iih, das ist aber kalt, Papa stell mal das warme Wasser ein.“ Die Rasselbande nutzte die Gelegenheit, mich naßzuspritzen. Mein Drohen mit dem Zeigefinger beeindruckte sie nicht wirklich, also sprang ich zurück.
„Was ist denn hier los, könnt ihr Kinder wieder nicht warten? Ihr habt eine ganz schöne Schweinerei veranstaltet. Warum hast du sie denn duschen lassen?“ Eva schimpfte. Das ging an mich.
„Die Rasselbande hat behauptet, weil wir so dick sind, hätten sie keinen Platz zum duschen.“
„Na, das ist doch wohl die Höhe“, Eva und Josefa drohten den Kindern empört, mußten aber doch grinsen.
„Ihr habt alle so einen dicken Po“, kicherte Lena, wich aber zurück und versteckte sich hinter Miriam, als Eva auf sie zukam.
Karl gab Josefa eine Klapps auf den Hintern, „jedenfalls klatscht es sehr schön.“ Josefa funkelte ihn empört an „Nun sag ja nicht, dass ich einen dicken Hintern hab.“
Dann lachte sie und bohrte ihren Zeigefinger Karl in den Bauch „Davon kannst du aber auch eine Weile zehren.“
Die beiden Mädchen schnappten sich ihre Handtücher, suchten sich ihren Platz auf der zweiten Bank und legten auch brav die Handtücher unter. Sie verkniffen sich alle spitzen Bemerkungen. Wir staunten.
Nach der Saunasitzung löschte ich den Ofen, wir entspannten uns noch eine halbe Stunde auf den Liegen.
„Mama, Papa dürfen wir heute Nacht wieder im Zelt schlafen?“
„Ach deshalb wart ihr die ganze Zeit so brav, jetzt verstehe ich“, wunderte sich Josefa. Na gut, laßt eure Sachen gleich hier unten, lauft hoch, putzt die Zähne und zieht eure Schlafanzüge an.
Das ließen sich die Mädchen nicht zweimal sagen und rannten nackt die Treppe hinauf.
„Ich bringe den beiden noch die Bettdecken und die Kissen nach draußen, hilfst du mir Josefa?“
Die Kinder kamen wieder herunter, busselten Karl und mich ab und folgten Eva und Josefa in den Garten. Lena hatte natürlich ihren Pandabären dabei, während Miriam Lenas kleines Mähschaf unter dem Arm geklemmt hatte.
„Ihr Männer könnt schon mal die Betten vorwärmen, aber ja nicht einschlafen.“ Eva und Josefa kicherten. Ich ging ins Bad und putzte mir die Zähne, dann legte ich meine Kleidung ab und schlüpfte unter die Decke. Die Kinder schliefen draußen, da konnten wir auf Nachtzeug verzichten. Eva würde mir mit Sicherheit eine heiße Nacht bescheren.
Wir kamen erst spät zum schlafen, Eva war unersättlich. Meine Liebste hatte die letzte Energie aus mir herausgepreßt, ich war todmüde. Eva lag der Länge nach auf meinem Bauch, ihre Haare kitzelten unter meiner Nase, aber es war eine süße Last. Ich hatte meine Hände in ihre Pobacken gegrabscht, spielte mit dem Fleisch und hielt mich fest.
„Warte nur, morgen früh folgt die Revanche, leider komm ich jetzt an diese Leckerbissen nicht heran.“ Dann bekam ich einen langen dicken Kuß, und bald war meine Liebste eingeschlummert. Ich pustete Evas Haare zur Seite, weil sie unter meiner Nase kitzelten. Die Terrassentür war sperrangelweit offen, die Gardinen bauschten sich leicht im lauen Nachtwind. Da hörte ich unten eine klägliche Kinderstimme „Mama, Papa, wir wollen rein.“ Ich zog mir einen Bademantel über und wollte die Treppe hinuntergehen, da kam Josefa aus ihrem Zimmer, ebenfalls mit einem Bademantel bekleidet.
„Hast du auch was gehört Peter, die Mädchen.“
Ich nickte, wir gingen die Treppe hinunter und ich öffnete die Tür.
„Na endlich, wir rufen schon eine ganze Weile.“
„Was ist denn los, habt ihr schlecht geträumt?“
„Da waren so komische Geräusche, wir haben Angst gehabt. Kommt mal mit.“ Lena nahm mich an der Hand und zog mich mit. So mit nackten Füßen war der Boden unangenehm.
„Da hörst du?“ Miriam und Josefa spitzten die Ohren.
Ich hörte nur das Rufen einer Eule, dann raschelte es im Hintergrund. Strega und Leone saßen da und schauten uns aufmerksam an.
„Schaut mal, das waren die Katzen, sie wollten euch sicher besuchen und das andere Geräusch ist von einer Eule. Die frißt auch keine Kinder, oder Josefa?“
Die Kinder lachten befreit „Dann schlafen wir jetzt weiter, dürfen Strega und Leone mit ins Zelt?“ Ich nickte „Meinetwegen, aber laßt den Reißverschluss etwas offen, falls ihnen euer Schnarchen nicht gefällt.“
„Wir schnarchen doch nicht, du schnarchst Papa.“
Josefa und ich winkten den beiden noch einmal zu.
Eva saß im Bett und schaute mich mit verwuschelten Haaren verschlafen an
„Du machst mit Josefa einen Nachtspaziergang, muß ich jetzt eifersüchtig sein?“ Dann lachte sie „Habt ihr die Kinder wieder beruhigt?“
„Eulen- und Katzenalarm, die Katzen haben versprochen jetzt ganz besonders aufmerksam zu wachen.“
„So jetzt zieh deinen Bademantel aus und gönn mir den Anblick deines Adoniskörpers. Ich fürchte mein Grabschreflex schlägt gleich wieder zu. Leg dich auf den Bauch Liebster.“ Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Die intensive Massage weckte wieder meine Lust, Eva beobachtete ihren Erfolg mit einem leisen Lächeln, dann nahm sie mich auf, wir schaukelten uns gegenseitig hoch und kamen beinahe gleichzeitig.
„Bleib so bei mir mein Liebster.“ Evas Atem wurde regelmäßiger und sie war schnell eingeschlafen. Ich brauchte ein wenig länger, aber dann schlief ich auch erschöpft ein.
Kurz nach Sechs hörte ich die Stimmen der Mädchen „Wir haben so großen Hunger, hallo!“
Ich löste mich mit einem Bedauern von Eva, deckte sie wieder zu, schlüpfte wieder in meinen Bademantel, lief hinunter und ließ die kleinen Quälgeister herein. „Psst, die anderen schlafen noch. Deckt schon einmal den Frühstückstisch in der Küche, ich dusche nur schnell und setze dann den Kaffee auf. Aber seid bloß still.“
Oben schaute ich noch einmal nach Eva, aber sie hatte sich auf den Bauch gerollt und schien noch fest zu schlafen. Ich warf meinen Bademantel in die Ecke und ging duschen. Nebenan hörte ich auch das Wasser rauschen. Ich putzte die Zähne, rasierte mich naß ohne Blessuren, dann zog ich mir Shorts und Shirt an und ging in die Küche.
Die beiden Mädchen saßen schon am Küchentisch und aßen mit vollen Backen.
„Wir haben so einen großen Hunger Papa.“
„Na gut, eigentlich wartet man ja bis alle da sind.“ Dann trank ich ein Glas Wasser.
„Habt ihr noch gut geschlafen?“
„Strega ist mir unter die Schlafanzugjacke gekrochen. Sie ist ja so warm und weich, aber es hat gekitzelt.“
Auf meinen fragenden Blick antwortete Miriam“ Sie sind nicht mehr im Zelt, ich hab den Reißverschluß zugemacht.“
Mittlerweile war der Kaffee fertig und der Tisch gedeckt.
„Ich schaue mal nach der Mama“
Josefa öffnete die Tür „Karl kommt auch gleich, schläft Eva noch?“
Ich nickte, da öffnete sich unser Schlafzimmertür und Eva kam heraus, mit einem Turban um ihren Kopf.
„Du hast so laut geduscht, da bin ich wach geworden, aufgestanden und habe mir die haare gewaschen. Was machen unsere Mäuse?“
„Die Mädchen haben den Tisch in der Küche gedeckt und frühstücken jetzt. Sie wären beinahe verhungert haben sie behauptet.“
„Such deinen Kram zusammen, wenn du gefrühstückt hast Miriam.“
„Schade, das wir wieder fahren müssen“ Miriam jammerte ein wenig, Lena kamen auch die Tränen. Dann heulten und schluchzten beide einträchtig.
„Warum kommt ihr nicht Weihnachten nach Wien? Ihr könnt bei uns schlafen, dann besuchen wir Tante Maria. Überlegt es euch doch.“ Josefa schaute uns an, dann nahm sie Eva in den Arm.
„Gleich heulen wir zur Gesellschaft mit“, schniefte Eva.
„Was ist denn hier los?“ Karl kam durch die Küchentür.
„So Mädels seid ihr fertig? Dann ab mit euch, waschen, Zähneputzen, anziehen.“
Die Zwei sausten kichernd nach oben.
„So jetzt können wir in Ruhe frühstücken. Ihr Männer futtert gut, damit ihr wieder zu Kräften kommt.“ Eva stieß Josefa an und beide lachten herzhaft.
Karl und ich schauten uns nur an und schmunzelten.
„Wollt ihr Männer nicht mit den Mädels einen Spaziergang machen, dann können wir hier in Ruhe die Koffer packen“, schlug Josefa vor.
„Miriam, Lena seid ihr jetzt endlich fertig?“
„Ja, ja, wir kommen gleich“, tönte es von oben.
Wir liefen über die Wiese zur Quelle am Waldrand hinauf.
„Habt ihr euch schon eine Belohnung einfallen lassen Mädchen?“
„Ich brauche einen roten Walkman, Lore und Kathi haben schon einen. Krieg ich den“, Miriam sah mich fordernd an.
„Na klar, der Papa kauft dir einen und sagt mir, wie teuer er war. Dann gebe ich ihm das Geld. Ich habe keine Ahnung, was diese Dinger kosten. Wenn wir nachher noch Zeit haben, schauen wir mal im Flughafen, da ist ein Electronikshop.“
„Ich weiß nicht Papa, vielleicht können wir im Spielwarenladen mal schauen“, Lena schaute mich erwartungsvoll an. Ich nickte und strich der Kleinen über den Kopf.
„Sollen wir noch mal nach einem Schatz suchen?“
„Nein, ihr habt schon eure guten Sachen an, da macht ihr euch wieder schmutzig.“ Etwas murrend fügten sich die Mädchen.
Eva und Josefa waren uns hinterher gekommen und winkten.
„Wir fahren um elf, dann haben wir genug Zeit, falls der Verkehr zu dicht wird. Um 14:20 Uhr geht euer Flieger?“ Karl nickte.
„Ich mache euch noch Reiseproviant, damit ihr unterwegs nicht verhungert“, schlug Eva vor.
„Wir können uns doch im Flughafen ein paar Tramezzini besorgen“, wand Josefa ein.
„Ich mache euch ein paar leckere Schinkenbrote, keine Widerrede“, entschied Eva.
„Du bekommst auch ein Schinkenbrot Peterl, du brauchst keine langen Zähne zu bekommen.“
„Heute nachmittag, wenn wir wieder zurück sind, hocken wir uns aufs Rad und drehen eine Runde. Dann kann ich gleich sehen, ob dir deine Klamotten noch passen. Wenn nicht, fahren wir nach Poggibonsi und kaufen dir eine neue Ausrüstung. Ich glaube deine Schuhe sind auch nicht mehr die Besten.“
„Armer Peter, jetzt wird’s hart. Wenn mein Schwesterchen so einen Gesichtsausdruck hat, meinst sie es ernst. Sei nicht gar so streng.“
„Wir ziehen das erbarmungslos durch, jetzt geht’s dem Speck an den Kragen, dein Trainer hat ja auch schon gemeckert und Paolas sarkastische Kommentare nächste Woche will ich auch nicht unbedingt hören.“
Ich zuckte die Schultern, das wird hart, dachte ich.
Das Auto war gepackt, ich hatte es aus der Garage geholt, Eva und Josefa setzten sich zu den Kindern auf die Rückbank. Sie waren schmaler als wir Männer.
Wir kamen bis Poggibonsi gut vorwärts, auf der Autostrada war der Verkehr etwas dichter und kurz vorm Flughafen gerieten wir noch in einen Stau. Offensichtlich hatte es weiter vorne einen Unfall gegeben. Die Rettungswagen und die Carabinieri schossen mit Sirenengeheul und Blaulicht an uns vorbei. Schließlich erreichten wir die Abfahrt zum Flughafen und verstauten unseren Wagen in der Tiefgarage.
Eva organisierte einen Gepäckwagen, wir luden die Koffer und Reisetaschen darauf und liefen durch die Halle zur Abflugabfertigung. Karl hievte die Koffer aufs Förderband, sie bekamen einen Anhänger und verschwanden hinter der Wand.
Jetzt hatten wir noch genügend Zeit bis zum Boardingaufruf.
Miriam deutete aufgeregt auf den Elektronikshop.
„Papa, da drüben komm.“ Drinnen deutete sie auf ein Regal in dem mehrere Walkmen standen, darunter auch ein Feuerwehrroter. Ich schaute auf den Preis, 55.000 Lire, das ging ja noch.
„Den willst du haben Miriam?“. Die Kleine nickte glücksstrahlend und nahm das Päckchen vorsichtig in die Hand. Ich zahlte, eine Musik-CD gab es noch als Zugabe.
Lena schaute sich auch gründlich um.
„Willst du auch so einen Walkman haben Lena?“
Sie schüttelte nur den Kopf
„Fahren wir auf dem Rückweg am Spielwarenladen vorbei Papa?“
Ich nickte, Lena strahlte.
„Laßt uns noch in die Bar gehen und einen Caffé Doppio trinken“, schlug Eva vor.
Darauf hatten wir jetzt alle Appetit.
Karl bestellte uns noch einen Grappa dazu und winkte ab, als ich zahlen wollte.
Als der Aufruf erfolgte, verabschiedeten wir uns. Josefa umarmte mich und flüsterte mir ins Ohr
„Laß dich von meinem Schwesterchen nicht so drangsalieren.“ Dann bekam ich einen Klapps auf den Po.
Karl und Eva runzelten die Stirn, grinsten aber dabei. Ich nahm Miriam auf den Arm, dann busselte sie mich ungeniert ab. Auch Eva bekam ihren Anteil. Karl und Josefa nahmen dann auch Lena auf die Arme und wurden mit feuchten Schmatzern beglückt. Jetzt umarmten wir uns alle und verabschiedeten uns.
„Grüß Jona von uns, bis bald“ ein letzter Gruß und die drei verschwanden durch die Abfertigung. Der Abflug war pünktlich.
„Wir essen heute später, ihr habt ja gut gefrühstückt und werdet nicht so bald verhungern, nicht wahr Peterl?“
„Dann fahren wir jetzt nach Poggibonsi und kaufen dir eine neue Radlerausrüstung. Ich bin sicher, dass dir die alte Hose zu eng geworden ist, ich hab ja heute nacht maßnehmen können, keine Widerrede“, fuhr Eva fort.
„Und dann gehen wir in den Spielwarenladen Mama, Papa“
Eva schnappte sich den Autoschlüssel, Eva kletterte in ihren Kindersitz, ich machte es mir auf dem Beifahrersitz bequem. Wir zahlten die Parkgebühr und verließen das Parkhaus. Die Sonne strahlte nur so vom Himmel. Ich reichte Eva ihre Sonnenbrille und setzt mir auch meine auf. Der goldene Oktober machte seinem Namen alle Ehre. Wir kamen auf der Autostrada zügig vorwärts und bogen in Poggibonsi ins Gewerbegebiet ab. Wir konnten direkt vor dem Sportgeschäft parken. Die Verkäuferin begrüßte uns, nahm bei mir Maß, dann verschwand sie zwischen den Regalen und kam nach ein paar Minuten mit vier oder fünf Hosen , sowie zwei Einteilern zurück. Eine rote und eine grüne Hose sortierte ich sofort aus, die Farben mochte ich nicht. Die schwarze Hose gefiel mir, doch Eva meinte „Schwarz sieht so triste aus, was hältst du von diesem Einteiler?“ Sie gab mir eine Kombination. Das Oberteil war hellblau und die Hose weiß, aber sie hatte hellblaue Streifen, die auf dem weißen Untergrund wie Nadelstreifen wirkten.
„Obwohl ich bei ihnen eigentlich nicht zu weiß raten würde, die Streifen machen optisch schlanker, die Streifen wirken streckend. Die sollten sie mal anprobieren. Eva stupste mich an „Nun mach schon, mir gefällt sie.“ Ich hörte noch, wie Eva der Verkäuferin sagte „Mein Mann hat am Hintern etwas zugelegt, die alte Hose ist ihm zu eng geworden, ist weiß da wirklich die richtige Wahl?“
Ich verschwand in der Kabine, zog mich aus und zwängte mich in die hautenge Hose, dann streifte ich mit ein paar Verrenkungen das Oberteil hoch. Ich drehte mich, zupfte noch ein wenig an den Beinen und kam mir nackt vor.
„Komm raus und zeig dich mal Peterl, oder paßt sie nicht?“
„Eva umrundete mich, tätschelte mir den Hintern, dann schaute sie die Verkäuferin an, die zupfte auch am Stoff herum und forderte mich auf, mal ein wenig den Gang lang zu gehen.
„Die ist sehr eng, aber die Verkäuferin meint, die Nähte sind verstärkt, da kann gar nichts passieren. Sie findet deinen Hintern gar nicht mal zu dick, du hättest ja auch muskulöse Oberschenkel.“
„Laß sie gleich an, wir suchen dir die Schuhe aus und dann gehst du aufs Laufband.“ Der Weg durch den Laden kam mir wie ein Spießrutenlauf vor, ich hatte das Gefühl, alle schauten hinter mir her. Ich probierte ein paar hellblau mit weiß abgesetzte Schuhe an und lief auf dem Laufband, dann setzte ich mich aufs Standrad und stieg in die Pedalen, die Nähte hielten.
„Papa schaut schön aus“, war Lenas Kommentar.
„Gut, du kannst dich wieder umziehen, soll ich dir beim ausziehen helfen“, spöttelte Eva. Ich reichte ihr die Sachen hinaus und zog wieder Jeans und Shirt an.
Eva und Lena waren der Verkäuferin an die Kasse gefolgt, ich brauchte nur noch meine Geldbörse zücken.
„Jetzt gehen wir aber endlich in den Spielwarenladen“, forderte Lena energisch.
Wir strichen der ungeduldigen Kleinen über den Kopf und liefen mit ihr nach nebenan.
„Mama ich habe Hunger“, meldete sich Lena als sie die Pizzeria im Untergeschoß sah.
„Mäuschen, du bist ziemlich verfressen“, zog Eva sie auf und musterte mich
„Du hast bestimmt auch Hunger Peterl, gibs nur zu.“
„Also gut, ich lade euch auf eine Pizza ein.“ Ich merkte, dass mir jetzt auch der Magen knurrte, wir hatten ja seit dem Frühstück nichts mehr gegessen.
„Na, dann gehen wir erst einmal etwas essen, bevor ihr mir verhungert und schauen uns anschließend die Spielsachen an“
Wir bekamen einen Tisch am Fenster, ich bestellte die Pizzen, Wein und Apfelschorle.
„Du willst wirklich eine Pizza ganz alleine essen Lena?“ Sie nickte „Ich schaff das schon.“
Lena mümmelte sich wirklich durch eine ganze Pizza Margherita durch, mit Tomatensoße verschmiertem Mund grinste sie uns an und gab mir ein Busserl auf die Wange. Eva lachte und reichte mir ein Taschentuch, womit ich mich abputzte.
Dann stibitzte sie noch ein Stück Salami von meinem letzten Pizza Stück und schaute uns triumphierend an.
Ich zahlte und wir verließen die Pizzeria. Das Spielwarengeschäft war eine Etage darüber. Lena lief zum Fahrstuhl.
„Komm her du kleines Faultier, wir laufen die Treppe hinauf.“
Lena schaute sich neugierig um, während ich bei den Modellbahnen stehen blieb, eine große HO Anlage von RivaRossi, eine der führenden Modellbahnanbieter faszinierte mich. Eva spottete, „das Lieblingsspielzeug für kleine und große Jungs.“
Ich schaute Eva tief in die Augen, sie wurde blaß „Nein, das ist jetzt nicht dein Ernst, nicht noch einmal, wieder neun Monate wie einem Kugelbauch und einem fetten Hintern herumlaufen, weißt du noch wie fett ich damals geworden bin?“
Ich nahm Eva fest in den Arm und legte die Hände auf ihren Po. „Du hast vielleicht Ideen, wir haben doch unsere Lena.“ Eva seufzte erleichtert auf. „Ich hab mich wirklich ein wenig erschrocken Peterl.“
„Mama, Papa, kommt doch mal.“ Lena stand neben einem Plüschbären, der beinahe ebenso hoch war wie sie.
„Der ist doch so dick, dass du keinen Platz mehr in deinem Bett hast und was sagt Pandabär dazu“, lächelte ich.
Lena überlegte „Hm, das weiß ich nicht, dann muß er eben im Stuhl schlafen.“
„Willst du den Bären wirklich haben Lena“, Eva beugte sich zu ihr herunter.
Lena nickte und schaute uns mit großen bettelnden Augen an.
„Also gut, ich bringe ihn dann mal zur Kasse.“
„Du bist so lieb mein Papa“, Lena hüpfte an mir hoch.
Ich schaute aufs Preisschild --59.000 Lire--, „mal sehen, ob ich noch so viel Geld dabei habe“
„Ich habe auch noch Geld dabei, zwanzigtausend bestimmt“, meinte Eva und zückte ihr Portemonnaie. Ich zahlte und klemmte mir den Bären unter meinen Arm.
„Wie soll er denn heißen?“
„Winnie Puuh“, tönte Lena.
Wir stiegen wieder ein und ich plazierte Winnie Puuh neben Lena auf der Rückbank.
„Da bist du ja billig davongekommen mit deinem Finderlohn Peterl.“
„Na wir können uns ja noch etwas einfallen lassen, ich lasse die Brosche mal von Benedetta schätzen.“
„Es ist fünf vorbei, was machen wir mit dem restlichen Tag? Zum radfahren ist es wohl heute zu spät.“
„Lena hast du Lust, Francesca zu helfen, dann können Mama und Papa noch eine Runde laufen?“
Lena nickte. Francesca war zuhause und nahm Lena gerne.
„Du kannst mir in der Küche helfen Lena.“
„Mama setz Winnie Puuh in meinen Stuhl, da kann er sich schon mal ans Zimmer gewöhnen.“
„Wir zogen uns um und drehten eine intensive Runde, die uns nah an unserer Grenzen brachte.“ Unsere Hemden und Hosen waren naß geschwitzt.
Als Francesca uns sah, schlug sie die Hände überm Kopf zusammen.
„Ihr übertreibt. Kommt rein, setzt euch, schnauft erstmal durch, ich hole euch ein Glas Wasser.“ Dann brachte sie auch noch ein paar Handtücher mit.
Wir trockneten uns ab und bedankten uns bei Francesca, dann nahmen wir Lena bei der Hand und gingen langsam den Hügel hinauf.
„Wir gehen nur kurz duschen und kommen dann wieder herunter, du kannst dir was zu trinken nehmen und dich auf die Terrasse setzen.“
Oben angekommen hatten wir es uns anders überlegt. Eva lief ins Bad und suchte aus dem Schrank ihre Badeessenz hervor, während das Wasser in die Wanne lief.
„Hier ein anregendes Kräuterbad, ich habe Lust ganz entspannt zu baden, dabei zog sie sich aus und wiegte sich in den Hüften. Ich wollte sie an mich ziehen, aber Eva löste sich von mir.
„Geduld mein liebster Mann, hinterher, heute abend. Behalt mal dein Höschen an und hol eine Flasche Prosecco herauf, ich habe auch Lust auf ein Eis. Machst du das für mich, für uns?“ Lena hantierte unten in der Küche und schaute mich von oben bis unten an, als sie mich in meinem Laufhöschen sah. Ich holte den Prosecco aus dem Kühlfach, dann nahm ich zwei Sektflöten aus dem Schrank.
„Soll ich die Gläser nach draußen bringen Papa?“
„Mama und ich wollen nur etwas baden, das Laufen strengt an.“
„Au ja, darf ich auch mit in die Wanne? Ich trage auch die Gläser mit nach oben.“ Schon flitzte sie hoch, ich holte noch das Eis aus dem Gefrierfach, dazu Schälchen und Löffel. Lena war schon oben, Eva zog die Augenbrauen hoch und diskutierte mit Lena.
„Warum darf ich nicht mit euch baden?“
„Weil wir Großen auch einmal eine halbe Stunde für uns haben wollen Mäuschen.“ Enttäuscht sank Lena auf die Toilettenschüssel und schaute uns traurig an. Ich füllte das Eis in die Schälchen und gab Lena meine Portion. Das verbesserte ihre Stimmung schlagartig.
„Willst du nicht in die Wanne kommen Großer“, brachte Eva mit lasziver Stimme hervor. Ich streifte meine Hose ab und ließ mich gegenüber von Eva nieder. Dann beugte ich mich über den Wannenrand, öffnete den Flaschenverschluß und ließ den Prosecco in die Gläser perlen. Wir stießen miteinander an, Lena war noch mit ihrem Eis beschäftigt sie schaute uns an.
„Du bist so schön Mama.“ Lena stand auf, beugte sich über die Wanne und strich mit ihrer kleinen Hand über Evas Brüste. Dann nahm sie ihr Eis und schlich mit gesenktem Kopf aus dem Badezimmer.
„Meine Güte, die Kleine kann einem aber auch schon ein schlechtes Gewissen machen“, flüsterte Eva.
„Tut mir leid Peterl, dann kann ich dich eben erst heute Abend vernaschen. Wir müssen uns erst um die Kleine kümmern.“
Wir tranken noch ein Glas, dann standen wir auf und trockneten uns ab.
„Nun zieh dich endlich an, die Badeessenz scheint wirklich anregend zu sein, führe mich nicht in Versuchung.“
Wir schlüpften in die schlabberigen Sporthosen und luftigen Hemden und nahmen unsere getragenen Laufklamotten mit hinunter.
Lena saß in der Küche und unterhielt sich mit ihren Stofftieren. „Mama und Papa sind gemein, die lassen mich nicht mehr mit baden.“
„Die brauchen so viel Platz in der Wanne, da paßt du gar nicht mehr mit hinein“, ließ sie den großen Bären mit veränderter Stimme sagen.
„Der Papa braucht so viel Platz mit seinem dicken Po“, warf jetzt Pandabär ein.
„Ihr seid ganz schön frech“, warf ich ein.
„Sind wir nicht“, protestierte Winnie Puuh.
Lena stellte sich hinter mich und zwickte mich ein paar mal kräftig.
„Siehst du Pandabär, wie dick der Papa ist?“
„Schluß jetzt ihr Frechdachse, wir gehen mit der Mama spazieren.“
„Wisch dir mal den Mund ab Lenchen, da sitzt noch klebriges Eis.“
„Nicht mit dem Ärmel, geh zum Waschbecken“
Eva drückte mir die Wäsche in die Hand, ich ging in den Waschkeller und füllte die Maschine. Dann ließ ich sie laufen.
„Wo bleibst du denn Papa, dürfen Pandabär und Winnie Puuh mit?“
„Nein, die waren so frech zum Papa, die haben jetzt Hausarrest.“ Ich hatte keine große Lust, den schweren Bären zu schleppen.
„Aber das war ich doch, die können doch gar nicht sprechen Papa.“
„Nein, wir gehen jetzt, nur du, die Mama und ich.“
„Och“, murrte sie noch, setzte dann aber ihre Haustiere brav auf die Küchenstühle.
Ich drehte noch einmal um und holte die Sonnenbrillen. Eva und Lena waren schon ein paar Hundert Meter voraus. Mit schnellen Schritten holte ich meine Liebsten wieder ein.
Eva legte ihren Arm um meine Hüften, Lena hängte sich an die Schlaufe eines Hosenbeins, so spazierten wir ins Dorf.
 
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Die verwandschaft ist wieder weg, der Alltag holt die kleine Familie wieder ein. Lenas kleiner Kummer

Wolfgang scrittore (06.05.2015)

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