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Es geht weiter In den Hügeln der Montagnola)

Poetisches · Erinnerungen
Um kurz vor acht betraten wir das Ristorante, wir hatten einen Tisch auf der Terrasse reserviert. Die Zwillinge verlangten wieder Spaghetti mit Tomatensoße, während Lena mit unserer Wahl einverstanden war.
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Der Morellino di Scansano passte perfekt dazu.
Für die Kinder gabs das Moussee natürlich ohne Alkohol. Lena schmeckte es besonders gut und die Kleinen liebten ihre Spaghetti mit Ketchup. Gesättigt eilten wir heim.
„Morgen fahren wir nach Saturnia, was haltet ihr davon, wenn wir schon mal in der Gegend sind?“
Die Zwillinge meuterten, sie wollten lieber in den Kindergarten. Lena ließ sich überreden.
Am Morgen hatte sich auch Lena anders entschieden, sie wollte wieder zu den Pferden. Sie hatte den Reiseführer gelesen und meinte nun „Das ist ja so langweilig, den ganzen Tag im Wasser sitzen, da kann man ja gar nicht schwimmen.“ Sie wollte lieber zur Pirateninsel, das planten wir nun für den folgenden Tag. Wir fuhren also alleine, ohne die Kinder nach Saturnia. Die gut 30 km ließen uns genug Zeit für den Aufenthalt in den Thermen. Wir überquerten die Brücke über die Albegna und fuhren auf der Maremmana unserem Ziel entgegen. Eva hatte für uns züchtige Badebekleidung eingepackt. Eva hatte einen schwarzen an den Beinen hoch geschnittenen Einteiler und ich eine alte schwarze enge Laufhose an. Wir suchten uns einen gemütlichen Platz auf den Kaskaden und setzten uns ins Wasser. Der Geruch nach faulen Eiern war sehr intensiv. Etwa 30 m entfernt, saß ein offensichtlich amerikanisches Paar, wie man am Akzent hören konnte. Er hatte eine enorme Wampe und trug einen bunten Badeshort. Sie war eher dürr, hatte einen Badeanzug mit Rüschen an und eine violett gefärbte Dauerwelle. Wir gingen noch ein paar Meter auf die Seite. Viele ältere Einheimische waren zugegen. Bei den Männern waren Gesicht, Halsausschnitt und Arme braungebrannt, während der restliche Körper bleich war. Gegen Mittag verliessen wir die Therme und zogen uns fürs Ristorante wieder um. Im Da Mario aßen wir eine Antipasteplatte, hinterher verbrachten wir noch zwei Stunden in den Wassern der Therme. Schließlich wurde es wieder Zeit heimzufahren, um die Kinder nicht warten zu lassen. Zuhause duschten wir erst einmal, unsere Badesachen rochen nach faulen Eiern. Dann tranken wir auf der Terrasse einen Kaffee. Es war noch Zeit, bevor wir die Kinder abholen mussten. Wir konnten noch etwas Zeit im Pool verbringen, wir zogen uns splitternackt aus, sprangen ins Wasser und tummelten uns dort. Kurze Zeit später zogen wir uns wieder an und machten uns auf den Weg, die Kinder einzusammeln. Wir meldeten Lena und die Zwillinge für morgen ab.

Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen ins Auto und fuhren los, hinter Albinia bogen wir auf die Gianellastraße und fuhren Richtung Monte Argentaria. Nachdem wir die Kanalbrücke passiert hatten, fuhren wir auf der eng an die Felsen geschmiegte Küstenstraße. Immer wieder freuten sich Giulia und Gianni über den Blick aufs Meer. Wir kamen an einigen Hotels und Kuranlagen vorbei. Wir erreichten den Hafen, draußen schaukelten Hunderte von Segelbooten. Wir fanden einen freien Parkplatz, nahmen unsere Sachen und eilten zum Anleger. Die Tickets besorgten wir vorher am Kiosk.
Die Zwillinge staunten mit großen Augen, besonders als die Fähre einlief, es war die Revenge der Toremar Linie. Die Kinder wollten aufs Oberdeck. Wir liefen aus mit Zwischenstopp in Giglio, das Schiff war nur halbvoll. Die Überfahrt nach Giglio dauerte etwa eine Stunde, dort stiegen die meisten Passagiere aus, nur wenige, überwiegend wohl Wanderer wollten bis Giannutri. Noch mal eine knappe Stunde und wir liefen in den kleinen Hafen ein. Wir stiegen aus, die Zwillinge klammerten sich an uns.
„Was ist denn los mit euch“, wollte Eva wissen. „Lena hat gesagt, hier gibt’s gefährliche Männer, die kleine Kinder aufessen.“ Lena kicherte. „Ach Lena hat euch ein Märchen erzählt, die würden lieber Lena aufessen, die ist viel dicker als ihr.“ „Kommt, hier ist es nicht gefährlich“, tröstete Eva dann.
Wir wanderten quer über die Insel, Gianni sammelte Steine und Giulia pflückte Blumen. In der Nähe des Leuchtturms fanden wir eine kleine felsige Bucht. Wir suchten uns einen ebenen Platz im Gras und zogen unsere Badestrings an. Lena hatte ihren Bikini schon untergezogen und die Kleinen konnten nackt baden. Über die Steine gingen wir zum Ufer und gingen mit den Kindern ins Wasser. Dann liessen wir sie in Ufernähe plantschen. Lena ging voraus, sie konnte mittlerweile gut schwimmen. „Schwimm nicht zu weit hinaus, die Haie würden sich freuen.“ „Die Haie warten auf dich dicker Papa“, rief Lena empört. Die Kleinen spielten mit Eva in Ufernähe und saßen im Wasser. „Pass du mal auf die Racker auf Peterl, ich will auch schwimmen.“ Dann stand Eva auf und grabschte in meine Pobacke. „Wirklich ein Leckerbissen für hungrige Haie. Du sollst sie doch nicht immer provozieren.“ Eva und Lena blieben eine ganze Weile im Meer. Endlich kamen sie wieder heraus. „Willst du noch Peterl?“ Aber ich schüttelte meinen Kopf. Ich zog die Zwillinge wieder an, während Eva und Lena sich abtrockneten und umzogen. Eva streifte ihren String ab und drehte und wendete sich in der Sonne. Lena hüllte sich in ihr Badehandtuch ein und entledigte sich darunter ihres Bikinis, sie war in letzter Zeit etwas schamhaft geworden, die Pubertät eben. Dann bückte sie sich und stieg unter Verrenkungen in ihre Sachen. Eva zog jetzt auch ihren Slip an und wackelte vor meinen Augen mit ihrem Po. Dann zwängte sie sich in ihre engen weißen Shorts und streifte ihr Top über. Die Haare sollten in der Sonne trocknen. „Willst du so heimfahren Peterl“, Eva deutete auf mich, alsdo streifte ich meinen String ab, schnappte mir einen Slip und stieg in meine Bermudas, etwas Luft anhalten und den Knopf schliessen, dann das Shirt über den Kopf und fertig.
„Willst du das alles mitnehmen Gianni?“ Eva deutete auf seine zusammengeklaubte Steinsammlung. Gianni nickte, also packte ich die Steine in einen Beutel und verstaute ihn in meinem Rucksack. „Nichts vergessen?“ Wir schauten uns um, wir hatten alles eingesammelt. Jetzt machten wir uns Richtung Faro auf, der sich wenige Hundert Meter vor uns an der Südspitze befand. Leider war er geschlossen und wir umrundeten das Gebäude nur. Einige Möwen zankten sich und führten halsbrecherische Flugmanöver vor. Ich musste an das vergangene Jahr im Hafen von Castiglione delle Pescaia denken, als eine Möwe im Flug Guidos Pizzastückchen geraubt hatte. Langsam mussten wir wieder daran denken, zum Anleger zu laufen. Giannutri wurde nicht so oft angelaufen und wenn wir nicht stundenlang warten wollten, war es Zeit. Wir kamen nach kurzer Zeit am Helikopterlandeplatz vorbei. Der Hubschrauber wurde ab und an zu Seenotrettungen eingesetzt, meistens aber stand er einem bekannten Politiker zur Verfügung, der auf Giannutri ein ausgedehntes Anwesen besaß. Wir erreichten das Fährkai. Es war noch eine halbe Stunde Zeit bis zum nächsten Schiff, also bestellten wir uns eine Karaffe Bianco di Pitigliano und für die Kinder Apfelschorle. Die hatten hier Touristenpreise. Endlich kam die Fähre in Sicht, Gianni und Giulia winkten aufgeregt und wollten zum Kai laufen. Wir standen langsam auf, nahmen die Zwillinge an die Hände und schlenderten zum Boarding Anleger. Bald öffnete sich die Sperre und wir konnten an Bord gehen.Wir fanden einen Platz auf dem Oberdeck und konnten die Sonne genießen. „Da waren ja dark gar keine bösen Männer, die Kinder aufessen“, stellte Gianni plötzlich fest.
„Da hat Lena euch wohl angeschwindelt“, meinte Eva, aber Lena kicherte nur über ihren Streich.
„Die gabs wirklich, als wir mit Tante Paola, Onkel Bruno und Guido da waren.“
„Schwindlerin, du und Guido wart die Kannibalen und wolltet mich fressen.“ „Ich habe dir nur in deinen dicken Po gebissen, Papa.“
„Wie oft soll ich noch sage, dass ich keinen dicken Po habe?“
„Sei still Peterl, gegen uns Weiber kommst du nicht an, wir haben immer recht. Heute Abend beim duschen kontrollieren wir das genau, nicht wahr Lena?“ Ich gab auf, gegen die weibliche Übermacht kam ich nicht an. „Ich will auch kontrollieren“, krähte plötzlich Giulia. „Verräterin“, flüsterte ich unhörbar.
„Ich hätte sie mit meinen Steinen geschmissen, dann wären sie fortgelaufen“, prahlte der wieder mutig gewordene Gianni. „Du bist aber ganz schön mutig“, lobte Eva den Kleinen. Ich hatte Giulia auf meinem Schoß, sie flüstert mir zu „Gianni ist überhaupt nicht mutig, Gianni ist ein Angsthase.“ Das hatte er zum Glück nicht gehört, sonst hätte es gleich eine Rangelei gegeben.
Wir passierten den Zwischenstopp, das Schiff füllte sich mit den Tagesausflüglern, aber wir hatten ja unseren Platz. Die See war ruhig, ein Schwarm Möwen begleitete uns mit halsbrecherischen Kunststückchen.
Die Zwillinge staunten. Plötzlich hörte man Musik aus den Lautsprechern. Ich erkannte die bekannten Klänge von Verdis „Va Pensiero“ aus Nabucco. Ich wusste von Benedetta, das diese Melodie Italiens heimliche Nationalhymne war und noch aus den Befreiungskriegen stammte. Am Ende ertönte eine weibliche Stimme, die auf Lirica in Piazza hinwies, das jährlich stattfindende Musikfestival in Massa Marittima, wo die Oper dieses Jahr aufgeführt werden sollte.
Eva stieß mich an „Willst du nicht Paola und Bruno fragen, ob wir gemeinsam?“ „Und was ist mit uns“, wollte Lena wissen. „Ich könnte Tante Sara fragen, ob sie dich...“ Lena jubelte, wieder ein paar Tage mit Emilio verbringen. „Und für euch, frage ich mal Tante Benedetta, da könnt ihr schön spielen.“ Benedetta mochte die Kleinen und verwöhnte sie maßlos. Giulia und Gianni schienen angetan zu sein.
„Ich geh mal und hole den Kindern ein Eis“, bot ich an.
„Für mich ein Cornetto Noccia und was wollt ihr?“ Die Kinder äußerten ihre Wünsche und ich erhob mich, zum Abschied bekam ich von Eva noch einen Grabscher, was unsere Nachbarn, ein älteres Paar, belustigt aufnahmen. Zwei Cornetto für Eva und mich und drei Wassereis Orange für die Kinder, das konnte ich gerade noch tragen. Die Zwillinge zappelten schon, als ich ihnen ihr Eis öffnete und in die Hand drückte. Im schnellschlecken waren sie gut.
Abends rief Eva Paola an, sie war gleich einverstanden, wir sollten die Karten besorgen, „Gute Karten“, fügte sie noch an.
Am nächsten Tag fuhren wir gleich nach Massa Marittima, um die Karten zu besorgen. Die Kinder wollten lieber spielen, Lena zog es zu den Pferden. Knapp 90 km bis Massa Marittima über Magliano, Grossetto umrunden, auf der SS 1, dann über Gavoranno bis Massa, dort fuhren wir bis zum Parkplatz zwischen Post und San Cerbone. In einer Nebengasse, unweit vom Kirchplatz, war das Ufficio Touristico, hier erstanden wir vier Karten der ersten Kategorie zu einem recht stolzen Preis. Anschliessend schlenderten wir zurück zum Kirchplatz und kehrten in der Osteria San Cerbone ein. Hier hatten wir auch damals gut gegessen. Wir nahmen auf der Terrasse Platz und schauten direkt auf die Treppe der Kirche, wo auch die Aufführungen stattfinden würden.
Wir bestellten uns eine Antipasteplatte mit Spezialitäten der Region und tranken dazu einen Morellino di Scansano. Nach dem Essen schlenderten wir durch die Gassen und schauten uns noch Massa an. Endlich wurde es Zeit für die Rückfahrt, sonst würden die Kinder wieder motzen.
Wir fuhren den gleichen Weg zurück, bogen aber bei Grossetto auf die Straße über Scansano ab, wir wollten uns noch bei einem Winzer mit einer Kiste Morrelino di Scansano eindecken, bei der SOC. COOPERATIVA AGRICOLA POMONTE A R.L. wurden wir fündig. Der Preis war angemessen, der Jahrgang sehr begehrt.
Nach einer weiteren halben Stunde erreichten wir unser Ziel. Es war noch ein wenig Zeit, die Kinder abzuholen.
Wir schlüpften in unsere Badestrings und hüpften in den Pool. Die Erfrischung tat gut. Dann breitete ich unsere Handtücher aus und wir ließen uns von der Sonne braten. Als es Zeit wurde, die Kinder abzuholen, schlüpften wir in unsere Sportsachen und liefen los. Gianni heulte und wurde von der Betreuerin getröstet. Giulia hatte ihm eine Schaufel an den Kopf gehauen.
„Gianni war so gemein, er hat meine Burg kaputt gemacht“, entschuldigte sich Giulia.
„Aber du darfst doch den Gianni nicht hauen“, mahnte Eva.
„So jetzt vertragt euch wieder, dann gibt’s nachher auch noch ein Eis“, forderte ich die Zwillinge auf. Wir wanderten zum Pferdestall, wo Lena fleißig ein Pony striegelte.

Wieder daheim, Evas Urlaub war vorbei und Lena musste morgen zur Schule. Eva war früh nach Siena gefahren und hatte die Zwillinge mitgenommen. Ich hatte heute auf den Weinterrassen zu tun. Die Pflanzen für die Gründüngung standen recht hoch. Ich zog daher Gummistiefel an, da sich gerne Vipern dort versteckten. Wir nahmen den Tipp eines Ökoweinbauern auf und säten zwischen den Rebreihen Pflanzen, die eine gute Gründüngung versprachen.
Jetzt wuchs dort, Klee, Senf, Rettich, Luzerne, Rainfarn- Phazelie, ein Bienenfreund, Malve, Hahnenfuß, Ehrenpreis, Ackerbohne und Erbse. Es war eine wahre Farbenpracht und Insekten schwirrten nur so herum.
Zwischen den Olivenbäumen hatte ich Sonnenblumen ausgepflanzt, auch so ein Tipp von den Ökobauern. Auch hier gaben sich Bienen und andere Insekten ein Stelldichein. Im Herbst zur Ernte verkauften wir die Sonnenblumensamen, die wir nicht für die Neusaat brauchten, an Frutta e Verdura. Lena knabberte sie auch gern.
Bald wurde es Zeit die Gründüngung unterzupflügen. Lena würde sich freuen, mit auf dem Traktor zu fahren.
Obwohl Lena jetzt groß genug war, holte ich sie immer noch vom Bus ab, das war so ein Ritual zwischen uns, außerdem spekulierte die Naschkatze immer noch auf ein Eis bei Matteo.
Nachmittags machten wir regelmäßig, wenn nichts dazwischenkam, unsere Radrunde. Lena war sehr ehrgeizig und konnte schon gut mithalten. Bis Eva mit den Zwillingen heimkam, waren wir zurück und kümmerten uns um die Rasselbande, damit Eva laufen konnte.
Wir zwängten uns in unsere Radlerkombis, unsere Schuhe und legten die Stirnbänder um. Lena hatte sich noch eine Sonnenbrille aufgesetzt, dann radelten wir los. Lena hob sich aus dem Sattel und hatte bald einen Vorsprung vor mir erreicht. An der Straße warteten wir ein paar Autos ab, dann radelten wir die letzten paar Hundert Meter und schlossen unsere Räder am Zaun ab. „Such du einen freien Tisch, ich hole die Getränke.“ Die junge Bedienung lächelte mich zur Begrüßung an und nahm meine Bestellung auf. Mit Karaffe, Apfelschorle und den beiden Gläsern lief ich zurück.
Ich suchte Lena, da winkte sie mir zu. Sie saß mit einer Frau am Tisch.
„Das ist mein Papa und das ist meine Sportlehrerin Signora Balaguer, Papa.“ Ich begrüßte die Lehrerin. Sie war noch recht jung und ebenfalls in enge Radlerkluft gekleidet. „Ich wusste ja gar nicht, dass du so einen sportlichen Papa hast, Lena.“ Sie lobte Lenas sportliche Leistungen und wir stießen mit unseren Weingläsern an. „Ich komme jetzt von Casole herüber“, meinte sie. Lena erzählte, dass wir unsere Tour jeden Tag machten. Schließlich verabschiedete sie sich von uns und lief durch die Reihen zu ihrem Rad. „Spendierst du noch ein Eis, lieber Papa“, säuselte Lenchen. „Dann beweg deinen Po, du Fratz.“ Lena grinste nur, erhob sich und schlenderte hüftschwingend zum Kiosk. Freches Huhn, dachte ich, unser Pubertier halt.
Abends rief Sara an, „Habt ihr Lust am Wochenende zu kommen? Stefano hat Zeit, euch die Ausgrabung zu zeigen.“ Wir sagten zu, Lena war begeistert. Stefano leitete die Ausgrabung bei Roselle unweit von Grossetto. Louisa war gekommen, um sich um die Zwillinge zu kümmern.
Die Drei erwarteten uns an der Auffahrt. Emilio hatte ein Veilchen.
„Was ist denn mit dir passiert“, fragte ich ihn. „Einer der großen Jungs in der Schule hat Lena auf den Po gehauen, da habe ich ihn gegen das Schienbein getreten und er hat mich getroffen“, antwortete Emilio mit etwas Stolz in de Stimme. „Du bist ja ein richtiger Cavaliere“, lobte ich den Kleinen.
„Warum hast du nichts erzählt Lena?“ „Lena hat es mir erzählt“, meinte Eva. „So steigt ein“, forderte Stefano uns auf. Wir ließen unsere Giulia stehen und stiegen in Stefanos Landrover. Ich saß auf dem Beifahrersitz, die Mädels und die Kinder hinten.
In Roselle betraten wir das weitläufige Ausgrabungsareal. „Ihr habt Glück, es ist trocken, aber die Schutzhelme müsst ihr aufsetzen.“ Auch die Kinder bekamen einen Schutzhelm. „Signorina Fratelli wird euch zeigen, wie es geht, da dürft ihr auch buddeln.“ Lena und Emilio waren begeistert. Während sich die Signorina um die Kinder kümmerte, führte uns Stefano durch das Gelände. Überall kleine Gräben, wo Studentinnen und Studenten saßen oder knieten und vorsichtig über den Boden schabten.
„Ich zeig euch mal unsere Funde“, verkündete Stefano und führte uns zu einer abgeschlossenen Hütte. Auf einem großen Tisch lagen vielerlei Keramikscherben und auch drei bronzene Fibeln. „Die sind aus römischer Zeit, aber ich hoffe auch auf etruskische Artefakte,“ verkündete er stolz. Wir liefen wieder nach draußen , Stefano führte uns weiter herum. Eine Studentin zeigte ihm einen verzierten Keramikscherben. Plötzlich rief Emilio ganz laut „Papa, ich habe etwas gefunden, komm mal und schau.“ Emilio zeigte ganz stolz ein Stück Keramik. Stefano lobte ihn „Da hat wohl einer der Herrschaften nicht sauber gearbeitet.“ Lena schabte und stieß aufgeregt einen Ruf aus. Sie gab ihren Fund der jungen Studentin, die das Stück an Stefano weiterreichte. „Meine Güte, eine Fibel, etruskisch würde ich sagen.

„Wollt ihr für mich arbeiten, ihr habt ein glückliches Händchen“, lobte er die Kinder. Beide strahlten stolz um die Wette. „Das ist einen Finderlohn wert. Laßt euch nachher von der Signorina Fratelli euer Honorar geben.“ Die Kinder durften unter Anleitung der Studentin noch weiter arbeiten, was sie auch mit großem Enthusiasmus taten. Zum Abschied erhielten die Kinder ihre Lohntüte, gut gefüllt mit je 10 Euro. Eva und Sara unterhielten sich über die Kinder. Schließlich kamen beide in die Pubertät. Auch Emilio war aufgeklärt worden. „Vielleicht reden wir noch einmal gemeinsam mit den Kindern“ schlug Eva vor. Sara war einverstanden.
Spät nachmittags fuhren wir nach Istia d`Ombrone ins Terzo Cerchio, wo wir schon einige Male gut gegessen hatten. Anschließend ging es quer durchs Land bis Mensano, wo wir uns bedankten und verabschiedeten. Lena und Emilio hatten die ganze Fahrt Händchen gehalten. Jetzt gings heim, die paar Kilometer bis zu unserer Fattoria.
Die Zwillinge kamen auf uns zugerannt, sie hatten uns offensichtlich vermisst. Louisa verabschiedete sich bald und fuhr wieder heim.
„Morgen nach der Schule, fällt die Radtour aus, aber wenn du willst, kannst du mit dem Traktor mitfahren Lena.“
Lena war begeistert.
„Darf ich auch mal fahren Papa?“ „Aber nur auf der Wiese, morgen haben wir aber keine Zeit dazu.“
Ich holte den Traktor aus der Garage, brachte den Pflug an und holte Lena vom Bus ab.
„Koimm zieh dir deine Gummistiefel an, da könnten sich Vipern versteckt haben Lena.“
Wir fuhren durch die Reihen und lockerten den Boden auf, das Gestrüpp wurde untergepflügt und gab fürs nächste Jahr einen wertvollen Dünger. Zwei Schlangen schlängelten sich in Sicherheit, ein Fasan flog auf und Mäuse machten sich ins Weite. „So sei beim absteigen vorsichtig, Lena“, warnte ich. Ich schaltete unsere Berieselungsanlage an und wässerte die Zwischenräume mit dem untergepflügten Material.
Eva erwartete uns schon. „So kümmert euch um die Kleinen, ich mache das Abendessen. Ach Peterl, das schaffst du alleine. Lena kann in der Küche helfen.“
„Was gibt’s denn?“
„Eine Zucchini-Paprika-Frittate mit Pecorino und Petersilien Pesto. Das wid euch schmecken, das Rezept habe ich von Benedetta.“


Eva hatte hervorragendes geleistet, es schmeckte köstlich und machte satt. „Lena hat fleißig mitgeholfen, lob deine Tochter mal.“ Ich strich Lena über den Kopf.

„Morgen geht’s aber wieder aufs Rad, damit die Kalorien nicht ansetzen“, mahnte Eva und grinste dabei. Lena schaute empört.
„Unser Lenchen hat da doch keine Probleme“, besänftigte ich unser Töchterchen. Eva unterdrückte ein grinsen.
Lena schaut ihre Mama triumphierend an.
„Heute Abend beim Duschen ist die Stunde der Wahrheit“, schmunzelte Eva. „Mama!!“, schimpfte Lena. Tatsächlich hatte Lenchen um Hüften und Po zugelegt, aber das war die Wachstumsphase, sie wollte es nur nicht wissen und reagierte immer noch sauer, wenn sie jemand darauf ansprach.
Eva und ich schlüpften in unsere Mikrofasersachen, während Lena bunte Shorts und ein Shirt wählte. „Was ist mit deiner Jeansshorts“, wollte Eva wissen. Sonst ging Lena nicht ohne ihr geliebtes heißes Höschen unter Leute. „Der Knopf ist abgegangen. Kannst du ihn wieder annähen“, jammerte Lena. Eva nickte, „Leg sie mir raus, ich näh dir dann den Knopf wieder an.“ Während Lena vorausging, meinte Eva leise zu mir „Ich glaub, ihr Höschen ist der Kleinen zu eng. Schau nur“, sie deutete in Lenas Richtung. „Na ja, müssen wir halt einkaufen gehen, am Besten morgen Nachmittag. Und was ist mit dir Peterl, muss ich heute Abend Maß nehmen?“ Dann grabschte Eva herzhaft zu. Während ich bei Marta noch einige Sachen einkaufte, ging Eva mit Lena und den Zwillingen voraus. Sie setzen sich an einen freien Tisch vor Matteos Bar. Wenig später kam ich dazu, nahm mir einen Stuhl vom Nachbartisch und setzte mich. Claudia hatte schon unsere Karaffe Vernacchia di San Gimignano gebracht und für die Kinder je einen Eisbecher. „Bringst du mir noch ein paar Pistazien Tante Claudia?“
Abends nach dem duschen, musste ich mich bäuchlings hinlegen und Eva grabschte in meine Pobacken „So darfst du bleiben, mein Lieber. Ein bißchen Speck für Notzeiten ist erlaubt“ Anschließend widmeten wir uns gegenseitig. Lenchen schlief schon und wir hatten Zeit und Ausdauer uns zu lieben.
Früh ließ sich Eva mit den Zwillingen von Paola mit nach Siena nehmen. Ich würde am Nachmittag mit Lena rüber fahren und mich mit Eva treffen, die eher Schluss machen wollte, damit wir in Ruhe einkaufen konnten. Louisa nahm die Zwillinge bis zum Abend.
Wir warteten vor der Firma, da kamen auch schon Eva und Louisa mit den Zwillingen auf uns zu.
„Papa, Papa, wir dürfen mit Max spielen“, jubelten sie. Louisa verabschiedete uns mit Wangenküsschen und brachte die Zwei in ihr Auto. Wir stiegen in unsere Giulia und fuhren zu dem Kindermodengeschäft. „Louisa lädt uns heute Abend zur Pizza ein“, verkündete Eva.“

Die Verkäuferin musterte Lena, nahm Maß und mit der Kleinen an der Hand verschwand sie in den Gängen. Eva suchte einen Schwung Slips und Unterhemden, sowie ein paar Packen Socken für Lena aus.
Lena verschwand mit ihrem Höschen in einer Umkleide Kabine.
„Ich schau mal, ob ich unserem Schätzchen helfen muss“, meinte Eva.
Dann kamen beide wieder heraus, Lena führte stolz ihr heißes Höschen vor, das prall über ihrem Po saß.
Eva meinte zu mir „Ich werde noch den Knopf etwas versetzen, damit sie nicht immer die Luft anhalten muss“ Lena hatte das zum Glück nicht mitbekommen. Wir zahlten an der Kasse einen stolzen Preis für Lenas Einkäufe. Sie behielt ihre Shorts gleich an.
„Ich hätte auch Lust, mal wieder loszuziehen. Was meinst du Peterl“, seufzte Eva und gab mir einen Klaps auf meinen Po.
„Nächste Woche, ich nehme mir den Nachmittag frei und du holst vorher reichlich Geld von unserer Bank Peterl.“ Eva ging ein paar Schritte vor und wiegte sich in den Hüften, ihre weißen Shorts umspannten wie eine zweite Haut ihren süßen Po.
„Am Wochenende machen wir Anprobe und ergänzen das, was zu eng ist. Kann ich die Shorts noch anziehen Peterl, sei ehrlich.“
Ich umfasste Evas Po und meinte „ein sehr appetitanregender Anblick zum anbeißen.“

Wir standen unschlüssig vorm Schrank. Evas Jeans waren ihr zu eng, meine schwarze Radlerkombi mir ebenfalls. Meine weiße Radlerkombi und meine Laufanzüge lagen hart an der Grenze. Entweder strengste Diät oder neu einkaufen, wir überlegten. Lena schaute uns amüsiert zu, verkniff sich aber schlauerweise jeden Kommentar.
„Für meine Jeans und deine Bermudas fahren wir nach Rom, Teresa besuchen, hier gibt’s so etwas fetziges nicht.“
„Nehmt ihr mich mit“, bettelte Lena.
„Lauf- und Radlerkombis holen wir bei Genesis.“
Ich stöhnte „Ich mag diesen süffisanten Gesichtsausdruck nicht, wenn sie mir das Maßband um die Hüften legt.“
„Weil sie einmal wahrheitsgemäß gesagt hat, dass du einen ausgeprägten Hintern hast, stell dich nicht so an Peterl. Sie hat doch recht damit. Morgen Nachmittag schlagen wir zu.“ Eva grabschte herzhaft zu und beide grinsten dabei wie Honigkuchenpferde.
„Denk dran, Gianfranco genug Geld zu geben, damit er die Aushilfen zahlen kann Peterl.“
„So jetzt hör auf so frech zu grinsen Lenchen und ab ins Bett mit dir. Geh schon mal duschen du Fratz.“ Lena holte ihren Schlafanzug, zog sich im Bad aus und wackelte demonstrativ mit ihrem Po. Dann kletterte sie unter die Dusche und fing an zu singen. „Wir gehen anschließend Peterl, die kleine Hexe bringt sonst noch ein paar freche Kommentare an.“ Wir zogen uns schon aus und warteten, bis Lena fertig war. Sie umrundete und musterte uns und kicherte dabei frech. Eva gab ihr einen Klaps auf den Po. „Warum Mama“, empörte sich Lena. „Weil ich deine frechen Gedanken lesen kann.“ Lena kicherte wieder und schlüpfte in ihren Schlafanzug, dann busselte sie uns ab und ging poschwenkend in ihr Zimmer.
Paola nahm Eva und die Zwillinge mit und ich lief mit Lena zum Bus. Als ich Lena mittags vom Bus abgeholt hatte, brachte ich sie zu Francesca, dann fuhr ich mit unserem Auto nach Siena, parkte an der Fortezza und lief durch die Gassen zur Piazza Salimbeni, um bei unserer Bank genug Geld abzuheben. Anschließend schlenderte ich zur Firma und begrüßte Eva, Louisa und unsere Zwillinge. Louisa nahm die Kleinen mit, wo wir sie später wieder abholen würden. Dann machten wir uns auf den Weg zum Jeansladen. Eva fand gleich eine fetzige Shorts, die ihr auch gefiel und passte. „Trau dich Peterl, so etwas würde auch dir stehen.“ Aufschnauffend schloss ich den Knopf und atmete auf. „Paßt perfekt“, meinte Eva und grabschte. Dann erstand ich noch eine Jeansbermuda.

„Genesis ist morgen dran. Lass uns zum Campo laufen und eine Kleinigkeit essen.“

Salvatore, der Kellner unseres Stammristorante, wies uns einen Tisch unter der Markise. Wir blätterten kurz durch die Speisekarte, dann wählten wir Datteln mit Mandel und mit Schinken umwickelt. Es war leicht und schmeckte köstlich. Heute war uns nach einem Vernacchia di San Gimignano und wir bestellten uns eine Halbliterkaraffe.



„So jetzt holen wir unseren Nachwuchs ab.“ Wir liefen durch die Gassen, gönnten uns bei Nannini noch ein Canelloni und erreichten bald unseren Parkplatz. Anschließend marschierten wir mit unseren Einkäufen durch die Gassen zum Parkplatz und fuhren zu Louisa. Die Zwillinge stürmten auf uns zu und wollten hochgenommen werden.
„Sie haben brav mit Mäxchen gespielt und schon zu Abend gegessen. Ich soll euch von Leo grüßen, er hat vorhin telefoniert.“
Dann zeigte Eva unsere Einkäufe. Louisa ließ sich die Adresse der Boutique geben. Dann verabschiedeten wir uns und fuhren heim, wir mussten ja noch Lena abholen. Lena saß mit Laura und Francesca bei Matteo vor der Tür, alle schleckten ihr Eis. Eva fuhr auf den Parkplatz an der Kirche und wir gesellten uns zu den Dreien. Wir unterhielten uns über unseren geplanten Kurzurlaub. „Ich fahr mit Lenchen noch zu Genesis, pass du derweil auf die Kleinen auf. Du kannst ja morgen Vormittag rüberfahren und dich von deiner Lieblingsverkäuferin beraten lassen.“ Eva lachte, als sie meine Miene sah. Dann stiegen sie ein und fuhren los. Ich zwängte mich in eine meiner ausgemusterten Laufhosen, die ich zum laufen nicht mehr anziehen durfte und werkelte im Garten. Giulia und Gianni saßen im Sandkasten und schauten mir zu.


Plötzlich hörte ich Lena Stimme, ich hatte das Auto nicht gehört „Mama, schau mal, im Garten sitzt ein dicker, grüner Frosch, quak, quak.“
Eva führte ihre neue Montur vor, auch Lena hatte sich zu einem neuen Laufhöschen überreden lassen, in quietschgrün.
„Und du bist der kleine freche Frosch“, meinte ich.
„Na, was sagst du zu meinem Anzug Peterl?“ Eva war ganz in weiß, ausgesprochen kurvenbetonend, sehr sexy, das sagte ich auch und bekam ein Busserl..
„Nimmst du morgen Lena mit, die braucht noch ein paar Laufschuhe für die Schule, das ist dem Schusselchen erst unterwegs eingefallen.“
„Mama“, protestierte Lena und gab der Mama einen Klapps.



Mittags lud ich Lena ein und wir fuhren nach Poggibonsi zu Genesis. Zuerst schauten wir nach Lenas Schuhen, sie konnte sich nicht entscheiden, endlich hatte sie ein Paar ausgewählt, im mittleren Preissegment. Nun war ich dran, meine Lieblingsverkäuferin wartete schon mit dem Maßband. Sie maß meinen Hüftumfang und schaute in ihre Liste. „Zwei Zentimeter Zuwachs“, meinte sie triumphierend und empfahl mir die Hose eine Nummer größer zu wählen, wenn ich noch zunehmen sollte, hätte ich noch eine Reserve. Ich ignorierte sie und fand einen weiße Laufkombi. „Die wird ihnen zu eng sein“, unkte die Verkäuferin. Gesäß- und Schenkelpartie war mit Kompressionsgewebe verstärkt. Ich zwängte mich hinein und musterte mich im Spiegel, dann zog ich sie wieder aus und drückte sie Lena in die Hand, die mich neugierig musterte. Als nächstes brauchte ich noch eine Radlerkombi. Eine in hellblau mit dem Logo eines italienischen Rennstall gefiel mir, ich nahm sie mit in die Kabine. So mit dem Gesäßpolster wirkte mein Hintern wirklich sehr ausgeprägt. Ich schloss den Reißverschluss, ignorierte wieder die Verkäuferin und lief mit Lena in die Schuhabteilung. Ich fand ein Paar in der passenden Farbe und marschierte zum Laufband zum testen. Ein paar Kundinnen schienen über mich zu lästern. Ich hörte „Un culo da mordere, le mutandine sono piuttosto paffute.”


Dann schlenderte ich wieder zwischen den Reihen zur Umkleidekabine und zog mich um. Lena grinste, als ich mich aus der Radlerkombi wand. Schliesslich fuhren wir wieder heim, das heißt vorher gönnten wir uns noch ein Stück Pizza nebenan.
Die Verkäuferin hat gesagt „I muntandine saranno troppo stretti per tuo padre sul sedere. Das habe ich auch gedacht.“ „Frechdachs“, meinte ich.
„So, jetzt müssen wir wieder heim, sonst wird’s mit dem Radfahren nichts mehr Lieschen.“
„Ich bin kein Lieschen“, schimpfte Lena und patschte mich.
Daheim zwängten wir uns in unserer Radlerkluft, zogen unsere Schuhe an, holten die Räder aus der Garage und strampelten los.
Im letzten Moment erinnerte mich Lena an meine Gürteltasche. Kurz zurück, umgeschnallt fertig. Lenchen strampelte 100 m voraus und schaute sich ab und an nach mir um.
Ich holte auf und Lena strampelte sich wieder einen Vorsprung heraus, sie sah unsere Radtour als Wettbewerb. Zum Glück hatte ich an ein Stirnband gedacht, denn mir lief der Schweiß herunter. Den Reißverschluss hatte ich bis zum Bauchnabel geöffnet, um mich etwas abzukühlen. Lenchen hatte eine kräftige Beinmuskulatur, da machten sich unsere Radtouren und ihr Fußballspielen bezahlt. Das ihr Po auch recht rundlich war, hatte sie mittlerweile akzeptiert. Eva hatte ihr klargemacht, dass sie langsam zur Frau wurde und das ganz normal wäre. Sie kokettierte jetzt sogar damit und hatte sich angewöhnt mit schwingenden Hüften zu gehen.
„Papa, ich hol mir noch ein paar Pistazien, willst du auch etwas?“ Ich schüttelte meinen Kopf, drückte ihr einen fünf Euroschein in die Hand und Lena marschierte los, diesmal ganz ohne Firlefanz. Sie kam zurück mit einer Tüte Pistazien und einem Eis auf der Hand.
„Für dich Papa“, ich bedankte mich, nachdem sie mir das Eis in die Hand gedrückt hatte.
„Und du, magst du kein Eis? Das Wechselgeld darfst du behalten Lena.“
„Hab schon, vorne am Kiosk.“
„So, wir müssen wieder los, sonst ist die Mama vor uns da“, mahnte ich. Ich trank meinen Wein aus, Lena setzte ihren Fahrradhelm auf und wir marschierten zu unseren Rädern. Lena blieb etwas zurück, was mich wunderte. „He Lena, was tust du?“
„Du bist so stark. Ich beobachte dich Papa.“ Sie holte mich ein und gab mir einen Patscher, dann stiegen wir auf unsere Räder und fuhren zügig heim.
Daheim holte Lena ihre Schultasche, ich sollte ihr ein wenig bei den Hausaufgaben helfen. Mit den Textaufgaben hatte sie etwas Schwierigkeiten. Aber gemeinsam schafften wir das, Lena atmete auf. Unsere Giulia schnurrte den Hügel herauf, Eva stieg aus, die Zwillinge folgten und stürmten auf uns zu.
„Ihr seid ja noch gar nicht umgezogen, seid ihr gerade gekommen?“
„Du wolltest doch bestimmt unsere Einkäufe sehen Eva.“ Ich umarmte meine Liebste.
„Na gut, dann stellt euch mal hin und zeigt euch.“ Eva umrundete uns, patschte ein paar mal kräftig zu. „Der Stoff wird ganz schön strapaziert, macht aber einen schönen prallen Po.“ Lena protestierte „Mama, schau mal meine neuen Schuhe an.“
„Hättet ihr eure Anzüge nicht besser eine Nummer größer nehmen sollen, Peterl?“ „Schaut aber sexy aus und reizt zum grabschen.“ Was sie auch gleich tat.
„So zieht euch um, wir statten dem Torre Dogana einen Besuch ab.“
„Geht schon mal hoch, duscht euch und zieht euch um.“
Ich schlüpfte in meine Mikrofasersachen, während Lena ein buntes Höschen und ein Shirt anzog. Wir nahmen jeder einen Zwilling an die Hand, während Lena voraus tänzelte. Unser Weg führte den Hügel hinunter, Richtung Dorf und am Kreisel links abgebogen, am neuen Hotel in der Papstvilla vorbei zum Torre Dogana, das heißt zum dortigen Wirtsgarten. Die Kleinen schleckten ihr Eis, dann wurde ihnen langsam langweilig, es gab keinen Spielplatz. Lena schnabulierte nach ihrem Eis noch Pistazien und wir tranken unsere Karaffe Vernaccia die San Gimignano.
Wir unterhielten uns über unseren Romtrip am verlängerten Wochenende.
„Dürfen wir mit Max spielen“, wollte Giulia wissen. Eva nickte. „Wir bringen euch übermorgen hin.“
„Ich habe Lena und mich schon vom Spiel abgemeldet“, ergänzte ich. Wir hatten zwar ein wichtiges Spiel, aber Rom ging vor.
Die Zwillinge quengelten „Mama, wir wollen heim.“ Wir brachen notgedrungen auf und wanderten langsam Richtung Haus.
„Es ist noch früh genug, wenn du auf die Zwerge acht gibst Peterl, laufe ich noch.“ Eva zog sich um, heute ganz in weiß, gab mir ein Busserl und lief los.
Gianni und Giulia wetzten zum Garten und kletterten in ihr Baumhaus. Lena fragte mich über Rom aus.
Wenig später kam Eva zurück.
„Anna hat uns eingeladen, sie feiert heute ihren Geburtstag.“
„Habt ihr wieder eure Weiberrunde gedreht?“
„Ja, Anna, Claudia natürlich, Annas Schwester Gina und Rachele.“
„Claudia hat wieder nach dir gefragt, du sollst doch mal wieder mitlaufen.“
„Die soll sich endlich einen Freund zulegen“, fügte Eva an.
„Ach Lena, schau mal im Regal im Büro, da ist ein Reiseführer über Rom, den kannst du lesen.“
„Lena hol mal bitte die Rasselbande, wir wollen gleich los.“
Die Kleinen hatten die Strickleiter hochgezogen und wollten nicht auf Lena hören.
„Dann kriegt ihr nichts zu essen“, drohte Lena den Beiden.
„Wir haben noch Kekse und Pistazien“, ertönte Giulias Stimme von oben. „Aber bei Gaspare gibt’s Spaghetti.“
„Mit Ketchup“, Giulia schaute zur Tür heraus. Lena nickte.
„Wir kommen, komm Gianni.“ Die Strickleiter fiel herunter und Giulia, gefolgt von Gianni kletterten In Windeseile herunter.
„Ihr müßt euch noch die Hände waschen, ihr Räuber“, ordnete Lena an.
Sie nahm die Kleinen und ging mit ihnen zur Wasserleitung an der Werkstattwand und ließ sie ihre Hände waschen. Giulia und Gianni zeigten brav ihre Hände vor.
Dann marschierten wir los. Lena hatte die Zwei an der Hand, während wir langsam hinterher zockelten.
Giulia pflückte am Wegesrand Blümchen.
Vorm Ristorante rannte sie los, auf Anna zu, drückte ihr das Sträußchen in die Hand und krähte „Geburtstag Tante Anna.“ Anna nahm sie hoch und gab ihr ein Busserl, dann zappelte Giulia und wollte wieder runter. „Danke, mein liebes Mädchen.“ Jetzt holte Gianni einen kleinen schwarzen Stein aus seiner Hosentasche und drückte ihn Anna in die andere Hand.
„Uiih, der ist aber schön“, lobte sie. Gianni strahlte jetzt auch, er sammelte leidenschaftlich gerne interessante Steine und hortete sie in einer Schachtel im Baumhaus.
Von Eva und mir bekam Anna zwei Flaschen von unserem Vecchio Santucci Riserva. Sie umarmte uns herzlich und bedankte sich.
„Wir sollen Spaghetti haben, Onkel Gaspare. Lena hat gesagt, du hast auch Ketchup“, rief Giulia.
„Wollt ihr euch wohl hinsetzen und warten“, mahnte Eva.
„Natürlich habe ich auch Spaghetti mit Ketchup für euch“, tröstete Gaspare die brummige Giulia, auch Gianni hatte Tränen in seinen Augen.
„Setzt euch endlich und hört auf zu jammern, ihr bekommt ja eure Spaghetti“, schimpfte Eva.
„Aber mit Ketchup“, jammerte Gianni noch hinterher.





„Ihr wart zu meinem Geburtstag eingeladen“, erklärte Anna, als ich zahlen wollte.
Wir machten uns auf den Heimweg, unterwegs wurde es langsam dämmrig und den Hügel hinauf kam etwas Nebel auf. Gianni griff ängstlich nach meiner Hand. „Papa, tun die Gespenster uns was?“
„Es gibt keine Gespenster Gianni.“
„Doch Lena hat gesagt, es gibt Gespenster.“ Lena grinste und ich drohte ihr mit dem Finger.
„Lena hat euch angeschwindelt, ihr braucht keine Angst zu haben.“ Giulia flüsterte „Ich habe gar keine Angst“, hielt sich aber dicht bei uns. Plötzlich ertönte der Ruf einer Eule und die Zwillinge zuckten zusammen.
Daheim schickten wir die Kleinen ins Bett. „So sagt dem Papa und der Mama gute Nacht, dann Zähneputzen und ab ins Bettchen.“ Lena setzte sich noch zu uns in die Küche, draußen war es etwas frisch und es fing an zu regnen. Lena trank ihre Apfelschorle und mümmelte Pistazien, Eva und ich tranken einen Vernacchia di San Gimignano. Dann verschwand Lena nach Gute Nacht Busserln in ihrem Zimmer und wir schauten noch einmal nach den Zwillingen. Sie schliefen fest. Wir duschten noch gemeinsam, dann legten auch wir uns hin.
Früh, nachdem ich Lena zum Bus gebracht hatte, kam Gianfranco den Hügel herauf. Wir liefen durch die Terrassen und schauten, was zu richten war. Einige Befestigungsstäbe standen schief, manche Drähte hatten sich gelockert und etliche Steine waren aus den Mauern gefallen. Dann kontrollierten wir den Weinkeller, aber hier war alles optimal. Wir setzten uns in der Küche und ich brühte einen Kaffee auf. Dann gab ich Gianfranco 500 Euro und bat ihn genug Arbeiter zu organisieren, um die Reparaturen durchzuführen. Gianfranco hatte sich alles notiert, verabschiedete sich und wünschte uns ein schönes Wochenende in Rom. Eva hatte sich Urlaub genommen, so daß wir wieder einmal gemeinsam laufen konnten. Um acht Uhr trafen wir uns vor Matteos Bar mit Claudia und Anna. Wir liefen durch die Siedlung, um Rachele abzuholen. Eva gab das Tempo vor und ich bildete erst mal das Schlusslicht. Wir wechselten uns regelmäßig ab und liefen Richtung Industriegebiet, dann im Tal der Elsa in Richtung Colle di Val d`Elsa. Claudia schnaufte ein wenig und wollte eine Pause machen. Wir hockten uns auf eine Bank am Ufer des Flüsschens, bis Claudia wieder zu Atem kam. Sie hatte zwar etliche Kilo verloren, war aber noch nicht wieder in richtiger Form. Rachele mahnte zum Aufbruch und wir liefen durch die Felder entlang der Straße in Richtung Scorgiano. Ich lief wieder voran und spürte die Blicke der Mädels im Rücken. „Biegen wir zur Tenuta ab oder laufen wir noch zur Casa Verniano?“ Claudia weigerte sich noch bergan zulaufen und so liefen wir zur Tenuta Bicchi Borghese. Hier suchten wir uns einen Tisch, dann lief ich mit Gina zum Kiosk um Getränke zu holen. Ich bestellte für Eva und mich eine Karaffe Vernacchia di San Gimignano. Rachele trank keinen Alkohol und nahm für sich und Claudia eine Karaffe Orangensaft. Wir stellten die Gläser und die Karaffen auf den Tisch und bedienten uns. „Es macht doch gleich viel mehr Spaß, wenn ein Mann dabei ist“, seufzte Claudia und betrachtete mich schmachtend.
„So weiter geht’s Leute“, forderte Eva und rannte los. Wir folgten ihr zur Straße und am Waldrand hinter San Chimento gings Richtung Dorf. Vor dem Kirchplatz verabschiedete Claudia sich und verschwand in Matteos Bar. Wir anderen liefen Richtung Siedlung und brachten Rachele heim. Eva, Anna, Gina und ich liefen zurück zum Ristorante, setzten uns und bekamen von Gaspare Prosecco serviert.
„Wann kommt ihr eigentlich zurück aus Rom“, wollte Anna wissen.
„Wenn wir gut durchkommen, Sonntag gegen Abend.“
„Dann kommt doch zu uns zum Essen, ihr werdet Hunger haben.“

„Lena ganz bestimmt und deckt euch mit Pistazien ein fürs Leckermäulchen“, ergänzte Eva noch.
„Ich muss Gaspare noch überreden, mal mit mir zum shoppen nach Rom zu fahren“, seufzte Anna übertrieben.
Louisa hatte gestern die Zwillinge gleich mit zu sich genommen. Sie liebten ihre Tante Louisa und Mäxchen. Wir würden sie heute Abend noch einmal anrufen.
Wir waren zwar noch im Laufdress, aber wir mussten Lena vom Bus abholen. Ich bekam einen Klaps auf den Po und wir liefen los, nachdem wir uns von Anna und Gaspare verabschiedet hatten. An der Haltestelle wurden wir von den Müttern, die ihre Kinder abholten, neugierig beäugt.
Wir setzten uns auf die Bank und warteten auf den Schulbus.
„Bleid du lieber sitzen, ich hole die Kleine“, meinte Eva, als der Schulbus heranrollte. Lena fiel ihr um den Hals, dann kamen beide auf mich zu. Lena umarmte auch mich stürmisch und grabschte dann herzhaft zu, was die Umstehenden zum lachen brachte.
„Seid ihr jetzt erst gelaufen“, wollte Lena wissen.
„Wir waren noch bei Anna und Gaspare, die haben uns Sonntag Abend zum essen eingeladen.“ Lena grabschte noch einmal übermütig zu, bis Eva schimpfte. „Jetzt bin ich dran“, kicherte sie und grabschte mit beiden Händen, dann umarmte sie mich und grub ihre Hände weiter in mein Fleisch.
„Fahren wir noch Rad Papa, oder tut dir dein Po jetzt weh?“
„Natürlich könnt ihr noch fahren, wenn euer Po noch in eure Radlerkombi hineinpasst.“ Eva kicherte und Lena schaute brummig.
„Zieht euch bitte gleich im Waschhaus aus und werft eure Sachen in die Maschine.“
Lena und ich liefen nach oben, zwängten uns in unsere Radlerkombis, schlüpften in unsere Schuhe, Lena setzte ihren Helm auf und wir rannten wieder hinunter.
Eva gab uns noch einen Klaps mit auf den Weg, dann rollten wir den Hügel hinterm Weinkeller hinunter. Lena strampelte wieder los. „Nicht so schnell du grüner Frosch“, rief ich ihr hinterher.
Hinter San Chimento bremste Lena ab, sie war neugierig und schaute auf die vielen Nobelkarossen, die dort parkten.
„Papa, schau mal“, rief sie und deutete hinunter. Lamborghini, Maserati, Daimler, Jaguar, alles was in der Autowelt Rang und Namen hatte, war vertreten. Offensichtlich fand eine größere Veranstaltung statt. Ich sah den Bürgermeister und seine Frau, die gerade aus einem Daimler ausstiegen. Es schien etwas offizielles zu sein. Lena verschwand kurz hinter einem Busch, dann radelten wir weiter.
„Wo bleibst du denn Papa“, rief Lena, die an der Straße auf mich wartete. Wir schoben unsere Räder über die Straße und radelten dann die paar Hundert Meter bis zur Tenuta.
Lenchen musste mit einem Orangensaft vorlieb nehmen, während ich eine Karaffe Wein orderte.
„Ich geh mal zur Toilette Lena, nasch nicht an meinem Wein.“ Lena grinste nur, sie machte sich (noch) nichts aus Wein.
„Papa, wenn ich mal groß bin, will ich auch das machen, was du machst, so mit Wein und so“, meinte Lena plötzlich zu mir und legte ihre Hand auf meinen Arm.
„Ich denke, du willst Fußballweltmeisterin werden?“
„Ach Papa“, seufzte Töchterchen.
Gianfranco und Francesca wollten zum Ende des Jahres, nach Weinlese und Olivenernte aufhören und sich in Francescas Elternhaus nach Viareggio zurückziehen. Nach dem Urlaub wollte sich Gianfrancos Neffe Andrea Lucini bei uns vorstellen, er hatte in Wien und Deidesheim Weinbau studiert. Wir hatten den Beiden ihr Haus wieder abgekauft und wollten es dem neuen Verwalter zur Verfügung stellen. Lucini war verheiratet und hatte drei Kinder im Alter von vier bis acht Jahren, neue Spielkameraden für die Zwillinge.

Freitag Abend packten Eva und Lena die Koffer und ich machte noch eine Kontrollrunde durch die Weinterrassen. Wir wollten an Grossetto vorbei am Meer entlang über Civitavecchia nach Rom fahren, gute 250 km, etwa 3 Stunden ohne Pausen gerechnet, wenn wir gut durchkamen. Mittagessen sollten wir bei Teresa bekommen. Ich hatte zwei Flaschen von unserem Grappa Vecchio Santucci Riserva und eine Kiste von unserem Cuveé im Kofferraum.
Nachdem Lena noch zwei Bücher eingepackt hatte, kam sie die Treppe herunter, „Wann fahren wir endlich?“
 
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