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2 Seiten

Wenn das Schicksal dich ewig leben lässt - Ein Roman

Romane/Serien · Fantastisches
Ich hatte Alles versucht, aber der Schlaf mied mich. Eine Flasche Wein hatte ich schon leer. Der Fernseher lief leise, normalerweise half das... Aber jedes Mal wenn ich die Augen schloss musste ich an diese Klappe denken, wie sie düster und geheimnisvoll aus der Decke ragte. Manchmal knisterte oder raschelte es hinter ihr. Ich wurde den Gedanken nicht los was hinter hier wohl lauern mochte.
Ich wusste genau wie dämlich das war. Unsterblich, zur Hälfte Vampir, zur Hälfte Vogelmensch. Aber trotzdem ließ mich die Angst vor Monstern hinter der Klappe nicht schlafen. Ich hasste dieses Zimmer. Egal was ich auch machte, es blieb kalt und lieblos. Die Wände waren mit dunklem Holz vertäfelt und die schweren dunkelbraunen Vorhänge an den Fenstern und dem Himmelbett machten es nicht unbedingt besser... Ich lief auf und ab. Setzte mich an Fenster und schaute in die tiefschwarz Nacht. Draußen auf der Wiese vor dem Haus hoppelten Kaninchen und ein paar Rehe standen im Schutz der Bäume. Es war wunderschön wie der Mond alles in einen leichten Schimmer tauchte. Einen Moment überlegt ich einen Spaziergang zu machen, aber dann hörte ich Damon nebenan in seinem Zimmer. Auch er war noch wach. Er war selten um diese Uhrzeit überhaupt zu Hause.
Ich schnappte mir meine letzte Flasche Wein, zwei Gläser und ging mit laut pochendem Herz in den Flur. Aber nicht ohne einen kurzen prüfenden Blick in den Spiegel: meine Haare waren locker geflochten und ich trug mein langes blaues Nachthemd. Es sah unheimlich gut an mir aus.
Als ich vor der Tür stand bekam ich ein flauschig Gefühl im Magen und überlegte ob das so eine gute Idee war.
"Warum sollte er überhaupt mit mir den Abend verbringen wollen? Wahrscheinlich hat er eh ein junges Mädel da, das als Abendessen endet...", dachte ich.
Mutig klopfte ich trotzdem. Als keine Reaktion kam öffnete ich vorsichtig die Tür.
"Damon?", flüsterte ich leise ins Zimmer.
Er kam aus dem Bad, nur ein Handtuch um seine Hüften und eins in der Hand mit dem er seine Haare abtrocknete.
Er sah unheimlich perfekt aus. Sein schwarzes Haar glänzte im schwachen Licht des Zimmers und seine Muskeln hebten sich deutlich hervor.
Seine Haut schien leicht zu leuchten von der Feuchtigkeit die noch auf ihr lag.
Er lächelte und sah etwas verwundert aus.
Diese Augen... Jedes Mal wieder starrte ich Sekunden lang einfach auf seine Augen. Sie waren schwarz, aber nicht dunkel. Sie waren kraftvoll und voller Hass, man konnte den Schmerz der letzten Jahrhunderte in ihnen sehen.
Und so stand er da, mit seinem Handtuch und seinem strahlendem Lächeln.
"Na kannst du auch nicht schlafen?", fragte er immer noch lächelnd mit seiner ruhigen, festen und absolut klaren Stimme.
 
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Kommentare  

Du schreibst flüssig mit einer Fantasie, die mir sehr gefällt: Die erotische Anziehungskraft des Vampirs; die Lust, vernascht zu werden. Sehr schön.

Frank Bao Carter (13.11.2016)

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