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Lenas Villa kunterbunt ( In den Hügeln der Montagnola )

Romane/Serien · Romantisches
Mein Ziel war wieder die Tenuta, aber heute wollte ich noch weiter bis Scorgiano und dort umkehren. Das waren ein paar Kilometer mehr, aber ich fühlte mich wieder fit. Bei San Chimento machte ich eine kurze Pause und setzte mein Stirnband auf, dann lief ich an dem kleinen Weiler vorbei. Wo sollte ich den Honig unterbringen, fragte ich mich. Ich hatte hinten am Shirt, ich hatte mein Radlershirt angezogen, eine kleine Tasche mit Reißverschluß. Ein Glas Honig würde hineinpaßen, aber es war sehr unbequem und hinderlich, wenn mir bei jedem Schritt, das Glas gegen den Rücken schlagen würde. Also lief ich besser durch bis Scorgiano und kehrte auf dem Rückweg in der Tenuta ein. Der Weg durch den Wald war schattig und brachte mir eine angenehme Abkühlung. In Scorgiano wollte ich nicht einkehren, also drehte ich wieder um und nahm nach der Walddurchquerung den Abzweig zur Tenuta. Es war wieder recht voll und ich verspürte viele Blicke. Es waren hauptsächlich ältere Wanderer, von denen viele nur die paar Schritte vom Parkplatz gelaufen waren. Ich ließ mich nieder, trank ein Glas Wasser und aß einen Energieriegel. Als ich den Honig kaufte und bezahlen wollte, hatte ich Schwierigkeiten den Reißverschluß der kleinen Tasche oberhalb des Gesäßes zu öffnen. Die junge Verkäuferin bot ihre Hilfe an, ich drehte mich mit dem Rücken zu ihr und sie öffnete mit geschickten Fingern die Tasche und zog vorsichtig ein paar Geldscheine heraus. Sie nahm sich 4.000 Lire und meinte lächelnd
„Da paßt der Honig aber beim besten Willen nicht hinein", ich mußte lachen und deutete auf mein Hemd. Sie öffnete den Reißverschluß und verstaute den Honig darin. Das Glas drückte schwer gegen meinen Rücken.
„Warte, ich mach dir den Reißverschluß am Po auch gleich wieder zu."
Ich bedankte mich bei ihr und bekam ein Lächeln zurück.
Ich schlängelte mich wieder durch die Reihen und lief langsam los. Das Glas würde bestimmt für einen blauen Fleck sorgen, aber was tat man nicht, um Lenchen zufrieden zu stellen. Es wurde nicht ganz so schlimm, aber unangenehm war es trotzdem. Daher verzichtete ich auf einen Abstecher zur Casa Verniano, sondern lief auf dem schnellsten Weg nach Hause. Ich zog mich wieder um und setzte mich noch eine Weile zu Eva, mit Giulia auf dem Schoß. Eva hatte Gianni auf den Armen.
„So gib mir den Racker, Lenas Bus kommt gleich." Ich bekam noch ein Busserl und machte mich auf meinen Weg. Ich plauderte noch ein wenig mit Marta, bevor der Bus um die Ecke kam. Ich verabschiedete mich von ihr und ging über die Straße.
„Krieg ich noch ein Eis Papilein", forderte Lena, nachdem sie mich abgebusselt hatte.

„Nein Mäuschen, später, die Mama schimpft sonst." Ich nahm Lenas Schultasche und ihre Hand, dann spazierten wir heim.
„Hast du meinen Honig mitgebracht Papa?"
„Ich werde doch mein Naschmäulchen nicht enttäuschen", entgegnete ich. Lena schaute zufrieden aus.
„Komm Lena, hilf mir in der Küche beim Salat zubereiten. Ihr habt bestimmt Hunger.
Eva hielt ein Sträußchen frisch gepflücktem Basilikum in der Hand, da war es nicht schwer zu raten, was es zum Mittagessen gab.
Eva hatte uns auf Diät gesetzt, es gab einen Salat, eine Insalata Caprese.
Heute früh hatte ich trotz der strapaziösen Radtour, laut Waage erst 500 g abgenommen, da blieben bis zum Wochenende noch 1,5 kg übrig. Es sah nach einer Salatwoche aus, kein Eis, kein Dessert, alles gestrichen.
Lenchen würde aber trotzdem auf ihrem Eis bestehen.
„Ist dir in deiner Jeans nicht zu warm Peterl, ich habe dir etwas leichtes hingelegt." Eva trug schon Mikrofasershorts und ihr Top. Ich zog also meine Jeans aus und auch das Shirt und stand nur mit String bekleidet auf dem Hof.
„Schau mal Giulia, dein Papa ist nackert." Die Kleine verzog keine Miene, nackte Männer beeindruckten sie (noch) nicht. Ich schlüpfte in meine Shorts und streifte mir ein ärmelloses Shirt über, zog mir Sneakersöckchen und Schuhe an. Dann setzte ich mich wieder zu Eva und nahm Gianni auf den Arm. Er schnaufte ein wenig und gab dabei leise Geräusche von sich.
„Claudia hat wohl gemeint, du läufst wieder mit Peterl, das kann sie sich vorerst abschminken. Wir können Laura nicht immer einspannen, sondern müssen sie uns für Notfälle freihalten."
„Lena, kommst du? Wir wollen los, du mußt dich noch umziehen", rief Eva. Lena kam schnell zum Vorschein und rannte ins Haus, nach einer Viertelstunde erschien sie wieder mit ihrem grasgrünen Radleroutfit, ihrer Lieblingsfreizeitbekleidung, jedenfalls seit sie ihre Fußballersachen nur noch zum Training oder Spiel anziehen durfte.
Ich hatte schon die Kinderwagen herausgeholt und die Körbchen verstaut. Schnell waren die Zwillinge gut untergebracht. Lena summte ein Liedchen und wackelte dabei mit ihrem kleinen Hintern im Takt, sie war gut drauf. Eva lachte und meinte
„Nur noch wenige Jahre und sie kommt in die Pubertät. Du hast es ja bei Miri gesehen. Und jetzt ist sie noch so albern und verspielt."
„Aber sie läßt sich nicht die Butter vom Brote nehmen", fügte ich noch an.
„Sie kann resolut sein, du hast es ja schon selbst erlebt Peterl."
„Ganz die Mama", mußte ich das letzte Wort behalten. Eva knuffte mich in die Seite. Zum Glück hatte uns Lenchen nicht gehört, sie kasperte immer noch weiter vorne herum. Plötzlich winkte sie hektisch über die Straße
„Huhu, Claudia, wir kommen." Und zu uns gewandt " „Kommt endlich."
„Was ist denn mit unserem Lieschen los", wunderte ich mich.
„Das kleine Teufelchen spekuliert auf einen großen Eisbecher", tippte Eva. Wir schoben die Kinderwägen über die Straße und Lena rannte gleich nach drinnen, um sich ihr Eis auszusuchen. Claudia schaute uns an und Eva gab nickend ihre Zustimmung.
„Jetzt räumt sie die Eistheke aus", fürchtete ich, als Lena eine ganze Weile nicht herauskam.
„Und was darf ich euch bringen, auch einen Eisbecher", wollte Claudia wissen.
„Ich habe Eisverbot, ich nehme einen Vernaccia", meinte ich seufzend. Eva nahm auch Wein.
„Zählt dir Eva jetzt die Kalorien vor, perché i pantaloni sport è troppo stretto sopra sul tuo Po, weil das Höschen spannt, du Armer?"
„Ach, was du wieder denkst. Der Trainer hat ihn aus der Mannschaft geworfen, weil er zu viel auf die Waage bringt", konterte Eva.
Lena kam stolz herausmarschiert, mit einem großen Eisbecher in beiden Händen, grüne und gelbe Kugeln, mit einer blutroten Soße übergoßen.
„Ich fürchte, ich werde auch dir bald die Kalorien zuteilen, damit aus dem Frosch keine pummelige Kröte wird."
Lena ließ sich nicht irritieren und löffelte konzentriert ihr Eis.
Claudia stellte uns eine 1/2 l Karaffe mit gut gekühltem Vernaccia hin. Ich goß unsere Gläser ein.
„Und ihr wollt wirklich nichts essen, Matteo hat wieder leckere Knoblauchchampignons", lockte Claudia lächelnd.
„Willst du mein Peterl etwa mästen, wir essen nichts", schimpfte Eva.
„Ich will noch Champignons, ich habe großen Hunger", krähte Lena plötzlich.
„Nichts da, du bist rund genug Mäuschen, hast du nicht gehört, was ich vorhin gesagt habe Lena."
„Ich geh ja schon." Claudia schien etwas eingeschnappt zu sein.
„Die beruhigt sich auch wieder", wiegelte Eva ab.
Claudia schien sich gefaßt zu haben, denn nach einer Weile kam sie heraus
„Können wir morgen etwas später laufen, ich habe früh Ispezione Tecnica bei meinem Auto.“
„Dann läuft Peter eben zuerst und du rufst an, wenn du wieder hier bist. Kein Problem Claudia." Zu mir gewandt, meinte Eva „Wenn ich noch Zeit habe, versorge ich die Zwerge, sonst mußt du dich um die Kleinen kümmern."
„Ich bringe Lenchen gleich in Laufkleidung zum Bus und laufe bis zur Staatstraße und weiter bis zur Molina d`Elsa."
„Meinetwegen, Claudia wird dann ja noch in Poggibonsi sein."

„Mama, was ist ein culo stretto", wollte Lena auf dem Rückweg wissen.
„Wer hat das gesagt Lena, Tante Claudia?" Lena nickte, sie hat gesagt, dein Papa hat einen culo stretto. Mama, was ist das?"
„Morgen rede ich mal ernsthaft mit dem Weib", schimpfte Eva etwas eifersüchtig.
Dann tätschelte sie meinen Hintern und meinte „Aber recht hat sie." Lena schien verstanden zu haben.
„Ich mache uns noch ein paar Bruscchette zum Abendessen, seid ihr einverstanden?" Was blieb uns da schon übrig.
„Und wir beiden Großen planen die Tour fürs Wochenende, ihr spielt doch am Sonnabend nicht", meinte Eva zu mir.
Später breitete Eva die Tourenkarte auf dem Tisch aus.
„Was hältst du von Montepulciano Peterl? Wir könnten in unserem alten Hotel, im Palazzo Bellarmino, übernachten und bei Paolas Tante essen."
Wir planten den Tourverlauf, wir fahren in Richtung Siena, dann durchs Arbiatal bis Buonconvento, weiter über San Quirico d`Orcia, Pienza bis zum Tor bei San Biaggio. „Da werden wir unsere Räder wohl hochschieben müssen", fürchtete Eva.
„Dann pack aber genug Fluid ein, die Tour wird uns an unsere Grenzen bringen", schlug ich vor.
„Passen deine Radlerhöschen noch Peterl, probier sie mal an."
Die Schwarze paßte noch leidlich, während ich mich in die Weiße hineinkämpfen mußte.
„Na, bis zum Wochenende verlierst du noch ein Kilo, dann erlaube ich es mal gnädig." Ich zog mich wieder aus und wir liefen ins Bad, vorher horchten wir noch an Lenas Tür, aber es war alles ruhig. Wir duschten, ich genoß Evas Handgreiflichkeiten, revanchierte mich entsprechend, dann schlüpften wir unter die Decke und widmeten uns gegenseitig unserem Vergnügen.
Bis zum Wochende hatte Evas verordnete Diät bei mir noch ein Kilo purzeln lassen. Die weiße Radlerhose saß zwar noch äußerst knapp, aber Eva hob den Daumen. Wir hatten den Abend vorher Lena und die Zwillinge bei Louisa und meinem Vater vorbeigebracht. Eva sah in ihrem weißen Einteiler aufregend sexy aus. Da würde kaum jemand auf mich schauen. Bis kurz vor Siena kamen wir gut vorwärts, wir ließen Sovicille im Süden liegen, kurz vor Siena bogen wir auf die Straße ins Arbiatal ab. Auch hier waren nur wenige Autos unterwegs, außerdem gab es einen Radweg, wir passierten ein paar malerische kleine Städtchen, wie Isola d`Arbia, Monteroni d`Arbia und Lucignano d`Arbia, wir querten typisch toskanische Landschaften und konnten uns kaum sattsehen. In Monteroni erblickten wir die festungsartige alte Mühle im Ort und wir machten Rast. Buonconvento war nicht mehr weit und wir überlegten, bei Serafina einzukehren, um ein paar Antipasti zu essen. Bis dahin hätten wir gut die Hälfte der Strecke bewältigt und eine Stärkung nötig. Bei Ponte d`Arbia suchten wir ein etwas abseits gelegenes Waldstückchen auf und ließen uns dort nieder und massierten uns gegenseitig das Fluid in unsere strapazierten Schenkel- und Pomuskulatur ein. Mit vollen Sinnen nahmen wir die typischen Aroma der Toskana, wie wilder Fenchel, wilder Thymian, Rosmarin und den ganzen anderen Duftnoten auf. Momentan wurden sie allerdings vom Pfefferminzduft des Fluids überlagert. Einige Bienen schwirrten umher.
„Hoffentlich stehen die nicht auf Pfefferminz", sorgte sich Eva. Nachdem wir uns ein halbes Stündchen die Sonnenstrahlen auf unseren nackten Körpern genossen hatten. Wir zogen uns wieder an und radelten mit frischer Kraft weiter. Jetzt verlief der Weg nahezu eben. Wir waren froh, denn die Strecke durchs Arbiatal hatte uns kräftig gefordert. In Buonconvento entschieden wir uns spontan, bei Serafina einzukehren. Serafina begrüßte uns erfreut und bewirtete uns mit einer leckeren Antipastiauswahl. Sie bewunderte uns, weil wir so sportlich seien. Wir waren natürlich stolz auf ihr Lob. Gesättigt radelten wir weiter. Nach einem guten Kilometer, deutete Eva auf den Hügel auf unserer rechten Seite „das ist der Poggio dell Amore, die Kuppe der Liebe", seufzte sie. Aber wir verzichteten heroisch auf eine weitere Pause, vielleicht auf dem Rückweg.Nach kurzer Zeit mußten wir scharf rechts abbbiegen, der Torrente Asso und die Bahnlinie begleiteten uns eine Weile, bis wir beide überquerten, Lucignano d`Asso passierten und uns wieder ein tückischer Streckenabschnitt bevorstand. Am Ende der Strecke durchquerten wir Felder und rollten das Gefälle zum Torrente hinunter. Jenseits des Baches ging es wieder steil bergauf, beim Poggio San Pietro zeigte ein Schild 502 m Höhe auf. Von der Kuppe aus, bot sich uns schon ein grandioser Blick auf Montepulciano. Wieder ging es bergauf, bergab. Bei San Biaggio hatten wir es geschafft. Im Schatten der Kirche setzen wir uns auf eine Bank im Schatten. Wir rieben uns unsere schmerzenden Hinterteile. Dann schoben wir unsere Räder die steile Straße bis zum Stadttor hinauf. In den engen Gässchen erregten wir die Neugier vieler Touristen, einige tuschelten vernehmlich. Vor dem Ristorante hütete Eva die Räder, während ich hineinging und bei Paolas Tante Diva einen Tisch für heute Abend buchte. Sie musterte mich von oben bis unten.
„Wo kommst du denn her, und wo ist deine Eva?" Ich deutete nach draußen und erzählte ihr von unserer Tour. Dann reservierte ich für heute Abend. Wir überquerten die Piazza, am Duomo vorbei und passierten das Rathaus, gelangten durch einige enge Gässchen zu unserem Hotel, dem Palazzo Bellarmi. Der Portier deutete auf den Hof, wo wir unsere Räder abstellten, dann nahm er unsere Angaben auf und überreichte uns den Schlüssel. Wir zogen uns aus, duschten und schlüpften dann in unsere Mikrofaserhöschen und die Oberteile. Wir verließen stadtfein unser Zimmer und schauten uns in der Stadt um. Wir umrundeten als erstes das Städtchen. Uns boten sich von der Stadtmauer immer wieder beeindruckende Ausblicke über Felder, Weinberge und Waldstücke.
„Laß uns das Foltermuseum besichtigen", bat Eva, wir liefen wieder zurück zu unserem Hotel, gleich nebenan war der Eingang zum Museo della Tortura.
„He, suchst du noch Anregungen, du folterst mich doch schon ganz fachgerecht", frozzelte ich zu Eva. Ich zahlte den Eintritt, nahm mir einen Flyer und wir gingen langsam durch die Säle. Oft lief uns beim Anblick der Folterwerkzeuge ein eiskalter Schauer über den Rücken. Die Alten hatte eine morbide Fantasie gehabt, Zangen zum zwicken, Räder zum aufbinden der Delinquenten, mit spitzen Nägeln versehene Stühle, auf die der zu folternde gefesselt wurde, Schandmasken usw. Die Todesarten waren grauenerregend, es konnte sein, das ein Mensch erst gewürgt, dann bei lebendigem gehäutet, ausgeweidet und zum Schluß gevierteilt wurde, was schlußendlich zum Tode führte.
„Ich bin doch ein sehr humaner Folterknecht", flüsterte Eva mir ins Ohr und tätschelte mir den Hintern. Wir verließen mit einem Schauder das Foltermuseum und streiften weiter durch die Stadt und konnten uns kaum sattsehen. Den Dom hatten wir ja schon einmal angesehen.Vor einer Trattoria in einem Seitengäßchen ließen wir uns nieder und gönnten uns ein Glas Vino Nobile de Montepulciano. Der dunkelrot im Glas schimmernde Wein verzauberte mit seinen fruchtigen Aromen. Eva hatte vom Nebentisch zwei Kissen geholt, unsere Hinterteile waren recht strapaziert worden. Heute Abend noch ein warmes Wannenbad, um uns etwas zu regenerieren, dann noch ein paar gegenseitige Streicheleinheiten. Eva beherrschte eine sehr humane Foltertechnik, im Gegensatz zu den Henkersknechten, deren Taten wir im Museum gesehen hatten.
Langsam wurde es Zeit, zum Restaurant zu schlendern. Da wir reserviert hatten, gingen wir an der Schlange vorbei. Diva schien wohl befürchtet zu haben, wir kämen in Radlerklamotten, denn sie betrachtete uns mit einem erleichterten Gesichtsausdruck. Wir nahmen am Familientisch Platz, der für die Familie und bevorzugte Gäste stets freigehalten wurde.

La pizza di spinaci con formaggio di capra e pomodoro condimento - Spinat-Pizza mit Ziegenkäse und Tomaten-Topping

Zutaten:
400 g Blattspinat (aus der Tiefkühlung)
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
5 EL Olivenöl
Salz Pfeffer
Pizzateig
200 g Ziegenkäse
250 g Kirschtomaten
1 EL Aceto Balsamico di Modena I.G.P
diverse Kräuter nach Belieben
1 Prise Zucker


Zubereitung:
Spinat auftauen lassen.
Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze (180 °C Umluft) vorheizen.
Zwiebel und Knoblauch abziehen, beides fein hacken und in einer Pfanne in 2 EL Olivenöl glasig andünsten.
Spinat ausdrücken und ca. 3 Min. mit anschwitzen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Teig ausrollen und auf ein Blech geben. Mit Spinat belegen. Ziegenkäse zerbröseln und darüberstreuen. Im Backofen ca. 15 Min. backen, bis der Käse leicht Farbe annimmt.
In der Zwischenzeit Tomaten waschen, halbieren und mit dem restlichen Olivenöl und Essig vermengen. Kräuter hinzufügen und alles mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken.
Pizza mit den Tomaten garnieren und servieren.


Wir aßen mit Behagen, außer uns saßen noch Divas Mann, Salvio und ihr Bruder Jacopo. Beide waren untersetzt, hatten pechschwarzes Haar und schwarze Augen, sie hätten in jedem Mafiafilm mitwirken können. Dazu tranken wir einen Montepulciano, einen TreRose "Santa Caterina" Vino Nobile di Montepulciano DOCG von einem renomierten Weingut.

Im Glas schimmert der Wein mit herrlich rubinroter Farbe und seidigem Glanz. Aromen von Pflaumen und Brombeeren stiegen mir in die Nase. Würzige Noten, wie Zedernholz, Graphit und weitere erdig-mineralische Nuancen ergänzten den Eindruck.
Am Gaumen ist der TreRose "Santa Caterina" herrlich stoffig, mundfüllend, frisch und von geschliffenen Tanninen bestimmt.
Ich lobte den Wein ausgiebig. Diva hatte erzählt, dass wir selbst Wein anbauten. Divas Mann schlug mir anerkennend auf die Schulter.
Wir bedankten uns, verabschiedeten uns und liefen durch die Gassen zum Käseladen unseres Schafhirten. Wie erstanden noch ein Stück Pecorino und eine kleine Ciabatta, die wir auf dem Heimweg verzehrten.
Im Hotel holten wir unsere Schlüssel von der Rezeption und ich beglich die Rechnung. Dann kletterten wir in den 2. Stock zu unserem Zimmer, duschten und legten uns brav in unser Bett, uns war nur noch nach kuscheln. Am nächsten früh war ich etwas hüftsteif und der Hintern schmerzte, aber es half nichts, wir mußten die Strecke zurückfahren. Eva rieb mir die schmerzende Partie noch kräftig mit dem Fluid ein.
„Du riechst wie ein Halsbonbon", Eva schnupperte an mir. Wir holten unsere Räder vom Hof und stiegen in die Sättel. Nach wenigen Metern wurde das Gewusel zu kräftig und wir mußten schieben.
„Das sind Fahrräder, keine Schieberäder", rief ein Witzbold, ein etwas schmerbäuchiger, rotgesichtiger Deutscher.
Unten am Fuß des Hügels, bei San Biaggio stiegen wir wieder auf und rollten uns schnell ein. Wir nahmen den Rückweg über Sinalunga, einem kleinen Städtchen von etwa 10.000 Einwohnern, auf einer Hügelkette zwischen dem Chiana- und dem Ombronetal. Entsprechend ging die Strecke in die Glieder. Ich hatte keine beschwerden mehr und auch Eva ging es gut. Hinter Rigomagno erwartete uns wieder eine anspruchsvolle Tour durch eine Hügelkette. Im Tal des Torrente Sentino konnten wir uns wieder etwas ausruhen. In Rapolano Terme, einem 5.000 Einwohnerstädtchen, mitten in der beeindruckenden Crete. bewunderten wir das malerische Stadttor Porta dei Tintori aus dem 14. Jahrhundert. Wir machten wieder eine Pause in der kleinen Osteria Il Finimondo und aßen eine Insalata Caprese. Es tat gut auf den weichen Kissen zu sitzen. Nach einer halben Stunde brachen wir auf. Außerhalb vor Armaiolo gönnten wir uns noch eine Massagepause. Bei Collona del Grillo überquerten wir den Ombrone und nach kurzer Zeit besichtigten wir die Abbadia a Monastero d`Ombrone, einen wuchtigen Bau aus dem Mittelalter, genauer gesagt, erste Spuren stammten aus dem 9. Jahrhundert. Jetzt waren die Hügel wieder anspruchsvoller und wir kamen langsam an unsere Grenzen. Südlich von Siena überquerten wir die Autostrada. Vor Piscialambita erreichten wir unsere gewohnte Strecke, nur noch Ancaiano, Simignano. Müde strampelten wir die restlichen Kilometer wieder heim. Bei Matteo sanken wir auf die Stühle, Claudia brachte uns Kissen, sie mußte uns wohl unsere Pein angesehen haben. Heute hatten wir Appetit auf Knoblauchchampignons. Claudia servierte uns die Köstlichkeit, dazu tranken wir noch einen guten Chianti. Louisa rief uns von unterwegs an und meinte, dass sie in einer Viertelstunde da wären. Wir zahlten und machten uns auf den Heimweg. Mein Vater, Louisa, Lena, Max und die Zwillinge erwarteten uns auf der Terrasse. Ich schaltete die Sauna ein, aber mein Vater, Louisa und Max wollten schnell wieder heim.
„Mama, darf ich heute wieder mit in die Sauna", forderte Lena.
„Wenn du uns nicht ärgerst, uns tut heute der Po doll weh", stellte Eva klar. Bald fuhren sie wieder heim , Richtung Siena und wir brachten die Zwillinge ins Schlafzimmer, zogen uns aus, nahmen frische Wäsche mit, duschten und nahmen unsere Plätze in der Sauna ein. Ich machte wieder den Aufguß.
„Tut dir der Po noch doll weh, lieber Papa?" Ich nickte und Lena bedauerte mich.
„Und wer bedauert mich", wollte Eva wissen.
„Ach meine liebe Mama, du tust mir auch leid", bedauerte Lena. Auf der Liege massierten wir uns gegenseitig das Fluid in unsere malträtierten Hinterteile ein.
„Ihr riecht nach Pfefferminzbonbons", stellte Lena fest. Wir zogen uns unsere Unterwäsche an und liefen nach oben um etwas leichtes überzuziehen. Lena half dabei, die Zwillinge zu versorgen, sie reichte uns die Feuchttücher und die Windeln. Eva und ich puderten unsere Zwerge und wickelten sie neu, dann kamen sie in ihre Körbe, Louisa hatte sie schon gefüttert.
„Ich will auch mal wieder mit euch radeln", forderte Lena.
„Etwas Geduld Mäuschen, wir müssen uns erst einmal wieder erholen. Wenn der Po nicht mehr so weh tut, fahren wir, versprochen."
„Darf ich noch ein wenig aufbleiben, ihr wart so lange nicht da", bettelte Lenchen. Eva nickte „Gut eine Stunde noch, morgen ist ja wieder Schule." Lena jubelte und fiel uns um den Hals. Wir setzten uns noch mit der Kleinen auf die Terrasse und erzählten ihr von unserer Radtour.
„Na, hast du schön mit Max gespielt Lena?"
„Wir waren im Baumhaus. Max hat gefragt, ob du es noch anmalst?"
„Möchtest du denn...?"
„Ja, rot und grü und blau Papilein. Machst du das?"
„Das wird dann ja eine richtige Villa Kunterbunt. Paß nur auf, das Strega und Leone keine Angst bekommen", meinte Eva.
„Gut Mäuschen, dann werden wir morgen nach der Schule Farbe kaufen müssen, ich hole dich dann ab, wenn du fertig bist. Dann brauchst du nicht mit dem Bus fahren."
Ich parkte kurz vor Lenas Schule in Casole. Ich wartete vor dem Eingang, als die Glocke läutete und kurze Zeit später stürmten die Kinder heraus. Lena begrüßte mich stürmisch und verabschiedete sich von Emilio, der mir auch die Hand reichte.
„Ich und mein Papa kaufen jetzt Farbe für mein Baumhaus", verkündte Lena stolz. Wir fuhren zum nahegelegenen Baumarkt und Lena konnte sich kaum für die Farben entscheiden. Schließlich nahmen wir einen großen Eimer roter Farbe und einen kleinen Eimer mit blauer Farbe mit. Lena hatte entschieden, das Haus rot zu streichen und die Fensterrahmen blau. Ich nahm noch eine Auswahl Farbroller mit, dann fuhren wir wieder heim. Lena war schon ganz aufgeregt.
„Fängst du gleich an liebes Papilein?"


Wir hatten mit Lena die versprochene Radtour unternommen. Sie hatte gut mitgehalten. Ziel war das Haus von Sara und Stefano. Die beiden wollten mit Lena morgen zurückfahren. Und Lenchen konnte mit ihrem Emilio spielen.
Nachmittags saßen wir noch zusammen auf der Terrasse. Stefano erzählte von seinen Ausgrabungen in Mexiko.
„Wir brauchen nur den Spaten in den Boden zu stoßen, schon finden wir Artefakte. Nur das Klima ist mörderisch. Daher arbeite ich nächsten Monat wieder hierzulande und bin auch öfter daheim." Er legte Sara seine Hand auf die Schulter.
„Ich kümmere mich dann um unser historisches Erbe. Die ganze Toskana und Teile der angrenzenden Provinzen sind übersät mit etruskischen Siedlungsplätzen. Schau nur, zum Beispiel eure Mauerreste auf der Wiese vorm Wald, sind mit ziemlicher Sicherheit etruskischen Ursprungs, vielleicht von einem Haus. Du hast Glück, dass wir nicht nachkommen, beinahe täglich entdecken Bauern oder Waldarbeiter etruskische Spuren. Wenn du etwas findest, behalt es am besten für dich, sonst wird das Gelände konfisziert und aller Wahrscheinlichkeit wird die nächsten Jahre nichts weiter geschehen."
„Lena ist zäh, die schafft morgen den Rückweg leicht und sie ist ehrgeizig und wird sicher Emilio nicht nachstehen wollen. Wir können uns ja bei der Casa Verniano treffen", schlug Sara vor.
„Wir sollten uns langsam wieder auf den Heimweg machen, sonst kommen wir noch im Dunklen an", mahnte Eva.
Ich reckte mich und machte Rumpfbeugen. Eva gab mir einen Klaps auf den Hintern. Sara beobachtete uns amüsiert. Dann drückten wir uns Abschiedsbusserl auf und stiegen auf unsere Räder. Ohne Probleme erreichten wir die Kreuzung an der Staatstraße, überquerten sie, nachdem wir eine Handvoll Autos passieren lassen hatten und rollten auf der Dorfstraße an Matteos Bar vorbei, um den Kreisel und dann schließlich mit letzter Kraft den Hügel hinauf. Claudia, Marta und Marisa standen vor der Bar und winkten uns zu.
Oben empfing uns Laura, die mit den Zwillingen auf der Terrasse saß. Wir verabschiedeten uns von Laura bis morgen Nachmittag und gaben ihr ihr Geld.
„Na gut dreizehn Kilometer, das schafft unser Lenchen problemlos", meinte Eva.
Gleich früh zog ich mir Arbeitskleidung an und als Eva vom laufen zurückkam, fing ich an, das Baumhaus zu streichen. Ich würde heute mal aufs laufen verzichten, schließlich stand noch eine kleinere Radtour bevor. Ein paar Stunden später war ich fertig, es mußte nur noch trocknen.
Eva mahnte schon zum Aufbruch, sie hatte die Räder herausgeholt und wartete in voller Montur auf mich. Es fiel mir nicht mehr ganz so schwer, meinen Hintern in der weißen Montur unterzubringen. Eva musterte mich anerkennend und wir fuhren los. Wir fuhren bis zur Molina d`Elsa und radelten von hier aus den Hügel empor zur Casa Verniano. Wir waren noch früh dran. Ich holte unsere Getränke vom Kiosk. „Das Höschen spannt nicht mehr so, es sitzt schon lockerer überm Po", lobte Eva. Das eine Kilo weniger, das die Waage heute früh angezeigt hatte, machte sich langsam bemerkbar. Eine halbe Stunde später hörte ich Lena rufen. Sie kam gerade den Hügel herauf und hatte uns entdeckt. Sara, Stefano und Emilio folgten ihr. Während Sara sich ebenfalls in ein stromlinienförmiges Outfit gekleidet hatte, trugen Stefano und Emilio kurze Turnhosen und Shirts.
„Papa, Papa, bekomme ich ein Eis?"
Ich nickte und ging mit Lena zum Kiosk, Sara und Emilio folgten. Wir bestellten unsere Eisportionen und gingen wieder zurück zum Tisch.
„Mein Stefano ist leider nicht so sportlich, wie dein Peter", seufzte Sara zu Eva.
„Ich zwänge mich nicht in so ein Kostüm, da käme ich mir vor, wie in einer Wurstpelle", murrte Stefano.
„Und wenn ich dich auf strenge Diät setze mein Liebster", lächelte Sara und klopfte ihm auf den Schenkel.
„Ich mag diese engen Höschen nicht, da sieht man doch jedes überflüssige Gramm."
„Wenn man sie tragen kann wie Eva und Peter, schaut das doch sexy aus", erwiderte Sara.
„Du kannst das aber auch tragen Sara", lobte Eva.
„Bei Frauen stört mich das auch nicht, aber für Männer mag ich das nicht", entgegnete Stefan kategorisch und schien mich zu mustern.
„Dürfen wir spielen" riefen die Kinder unisono, als sie in Windeseile ihre Eis aufgeschleckt hatten. Eva und Sara nickten und die Kinder rannten zu den Spielgeräten. Eine Stunde später, verabschiedeten wir uns.
Lena radelte ein Stückchen vor uns.
„Kann es sein, das Stefano etwas eifersüchtig ist? Kein Wunder, wie sie dich mit ihren Blicken verschlungen hat Peterl. Ich könnte mir Stefano allerdings auch nicht in so einer engen Montur vorstellen. Sara hat mir verraten, dass sie ihrem Stefano zum Geburtstag ein Jahresabbonnement für einen Fitneßclub schenken will."

Wir drückten Laura ihren Lohn in die Hand und sie marschierte wieder den Hügel hinunter.
Abends rief Sara uns an, Emilio wollte auch so ein Radleroutfit haben wie Lena und wir. Ob wir nicht mit ihm zu Genesis fahren könnten. Sie würde solange auf die Kinder aufpassen.
Mittags kam Sara mit Emilio.
„Ihr kennt euch besser aus, kauft ihm eine passende Montur, er will eurem Lenchen nicht nachstehen." Sara setzte sich mit den Kindern auf die Terrasse und drückte uns ein paar Scheine in die Hand.
Bei Genesis war es nicht einfach für Emilio etwas passendes zu finden. Er war im Gegensatz zu Lena, trotz seiner Fußballaktivitäten, etwas schmächtig.
Endlich hatten wir ein passendes Outfit in dunkelblau gefunden, grasgrün, wie Lena ihm vorgeschlagen hatte, lehnte er vehement ab. Er musterte sich neugierig vor dem großen Spiegel und zuckte erschrocken zusammen, als Lena ihm einen Klaps auf seinen kleinen Hintern gab. Aus großen Augen schaute er Lena an. Die meinte grinsend
„Das machen ich und die Mama bei meinem Papa auch. Das macht man, wenn man sich lieb hat." Lenas Gesicht lief dunkelrot an, sie begriff, was sie gerade gesagt hatte.
Die Verkäuferin musterte mich, „Kann ich ihnen auch etwas zeigen?" Ich schüttelte meinen Kopf. Neben der Kasse, nahm ich mir noch ein Paar Radhandschuhe vom Wühltisch mit. Saras Geld reichte, es war sogar noch etwas übrig, obwohl die Kinderoutfits im Vergleich zu denen der Erwachsenen relativ teuer waren.
Emilio bestand darauf, die Radlersachen anzubehalten. Wir packten seine Jeans und sein Shirt ein und gingen wieder zum Auto.
Sara musterte ihren Sohn. „Spiel nur weiter so eifrig Fußball, dann bekommst du auch mal einen strammen Po." Dabei musterte sie mich mit funkelnden Augen.
 
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