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Andacht Nr. 25 Jesus oder Gott oder Jesus und Gott oder wer denn jetzt?

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Ihr Lieben

Vor zwei Tagen klingelte abends das Telefon. Ein lieber Bekannter aus Amerika rief an. Er ist mittlerweile missionarisch tätig und, um es vorsichtig auszudrücken, in seiner Aufgabe „hochmotiviert.“ Nach kurzer Zeit schon kamen wir auf den Glauben zu sprechen und landeten prompt bei unserem gemeinsamen Knackpunkt. Für ihn und die christliche Strömung, die er vertritt und der er angehört, ist Jesus Christus Gott selbst.

Für mich persönlich und mein Verständnis bedeutet Jesus Christus „der Messias“, (Gesalbter) „von Gott eingesetzter Bevollmächtigter“, ist somit (für mich) n i c h t Gott selbst, denn es gibt nur Einen Gott, er besitzt für mich jedoch durchaus eine göttliche Natur. (übernatürlich, nicht menschlich)

Kolosser 1,15
... der das Bild des unsichtbaren Gottes ist, der Erstgeborene aller Schöpfung
oder
1. Petrusbrief 3/22
„Er sitzt zur Rechten“ ...

Nach einer langen, teils hitzigen Diskussion lachten wir beide plötzlich mittendrin los und merkten – da kommen wir immer noch nicht an einen gemeinsamen Punkt –Er tut mir schon etwas leid wegen seiner kommenden Telefonrechnung weil ich ihn genauso wenig aus der Diskussion raus ließ, wie er mich und Er hat schließlich angerufen und wieder damit angefangen ...wir sind immer noch zwei alte Sturköpfe, kennen uns seit der Hauptschule und sind mittlerweile jenseits der 50)

Zufälligerweise gab´s die gleiche Diskussion einen Abend später beim Hauskreis. Ist Jesus Christus jetzt Gott und zu wem soll man überhaupt beten? Wir erkannten, dass unser Verständnis bei aller Bemühung doch nicht ganz ausreicht um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Wir entdeckten aber während des Austausches untereinander, dass der eine eine persönlichere Beziehung zum Geist Christi hat, der andere wiederum ausschließlich zu GottVater betet und dann gibt es noch einige, die zu Gott im Namen Jesus Christus beten.
Was uns wieder zusammen führte, war u. a das Zitat Jesu:
Wer mich sieht, sieht den Vater (Johannes 14/8-9)

Bei einem anderen Zitat: Johannes 10/30 „Der Vater und ich sind eins,“ wurde es schon wieder schwieriger. Die einen meinten, es handele sich dabei um Jesu Aussage er selbst wäre Gott, die anderen (u. a meine Wenigkeit) verstanden, dass Jesus mit seinem Vater einer Meinung in allen Dingen ist, sozusagen der „Eins zu Eins Repräsentant.“

Metaphysische Dinge für den menschlich begrenzten Geist darzustellen war schon immer ein Problem. Gott erscheint vielen als unbegreifbar, unfassbar, gerade auch weil er an jedem Ort gleichzeitig sein und wirken kann. Zudem erkennen viele im Laufe ihres irdischen Daseins, dass der Ausdruck „der liebe Gott“ nicht annähernd an den realen, wirkenden Gott herankommt, da dieser manchmal alles andere als „der liebe Gott“ ist und spätestens bei einer unheilbaren Diagnose, bei der man definitiv dem eigenen Tod und einem „Gericht Gottes“ entgegen geht, verschwindet dieser Begriff vollends und es herrscht vor diesem kommenden Gegenübertretens Gottes manchmal blankes Entsetzen.

Gerade für solche Seelen scheint Jesus Christus fassbarer, annehmbarer zu sein. Er war in einem menschlichen Körper auf der Erde, war (be) greifbar und zugleich ansprechbar, sehbar– wer ihn ehrlich um Hilfe bat, sie wirklich wollte und die Mindestvoraussetzung mitbrachte, den unbedingten Glauben an seine Vollmacht, der wurde nicht enttäuscht. Es existieren im N. T viele Zeugnisse von Menschen die Jesus begegnet und mit ihm unterwegs waren.

Was ist denn überhaupt ein Gesalbter? Das Bibellexikon gibt uns hierzu eine Erklärung ab.

Gesalbte/r, – Bibel-Lexikon

Bedeutung des Namens
Messías (hebr. Maschíach, der hebr. Name für Christus (griech.)) = der Gesalbte
Quelle: Kleine Namenskonkordanz
Mashiach, der Gesalbte, ist ein offizieller Titel im A.T. für die, die dazu bestimmt waren für Gott zu regieren (1. Sam 12,3.5; 26,9.11.16; 2. Chr 6,42; Jes 45,1). Im N.T. ist der Name auf den Herrn Jesus beschränkt - ? ???????, der Christus - als der eine Gesalbte. Er wurde nicht mit Öl, sondern von Gott dem Vater mit dem Heiligen Geist gesalbt. Dies war in Psalm 45,8 prophezeit worden, und Johannes der Täufer war Zeuge davon (Mk 1,10; Joh 1,32-34; vgl. auch Apg 10,38).

Daniel spricht von dem Gesalbten (Messias), und dass er weggetan werden würde und nichts haben werde (Dan 9,25.26). Die Samariter erwarteten genauso wie die Juden diesen einen Gesalbten, den Christus; und als er erschienen ist, wurden Seelen in einen lebendigen Verkehr mit ihm gebracht und erkannten ihn als den Verheißenen an (Joh 1,41; 4,25). In diesen zwei Abschnitten wird der Herr „Messias" genannt. Dieses Wort ist einfach die griechische Form des hebräischen Wortes mashiach. An anderen Stellen wird eine Übersetzung gebraucht und er wird ? ???????, „der Christus", der Gesalbte genannt.

In meinem Glaubensleben spielte am Anfang Gott die „wichtigere“ Rolle, dagegen war die Person Jesus wenig fassbar, also gerade umgekehrt zu vielen Biografien anderer Gläubiger. Bei der Aussage: Jesus starb auch für meine Sünden, hielt ich es ganz mit Patti Smith – Jesus died for somebody´s sins but not mine (Song: Gloria). Erst später, als ich mir ernsthaft Gedanken um den Begriff „Sünde“ machte und forschte, kam dieser Jesus mir näher. Unter „Sünde“ versteht man u. a die TRENNUNG von Gott, kein wirklich persönliches Verhältnis zu ihm haben, ihn somit auch nicht wirklich (aner)kennen. Mal kurz das Vaterunser runterbeten, am Sonntag in irgend einer Kirchenbank sitzen oder sich selbst für einen gottgefälligen Menschen halten weil man alten Leuten über die Strasse hilft, beweist nicht, dass man zu Gott ein wirkliches Verhältnis hat. Dazu gehören übrigens durchaus auch „Disonanzen“, wovon das Buch Hiob eindrücklich erzählt oder Jakob, der sogar mit dem „Engel Gottes“ eine ganze Nacht lang kämpfte. Wir kennen das ja aus unseren zwischenmenschlichen Beziehungen: wenn Menschen einander wirklich etwas bedeuten, geht´s nie ohne gelegentliche Auseinandersetzungen ab, seien wir ehrlich diesbezüglich.
Wer mir egal ist, wessen Leben, wessen Ansicht mich nicht wirklich interessieren, mit dem hab ich auch keinen Streit, mit dem beschäftige ich mich nicht, mit dem stehe ich in keiner Beziehung.

Zurück zu meinem Verhältnis zu Jesus: Später erkundete ich die Götterwelten der alten, vergangenen Völker die im Gegensatz zu Gottes Volk, den Juden, die Heidenvölker genannt wurden. Deren Götter verschwanden allmählich und der eine Gott blieb und wurde durch die Jünger und späteren Apostel und deren Nachfolgern in der ganzen Welt bekannt und zahlreiche Generationen von Menschen machten (und tun´s immer noch)mit ihm Erfahrung. Beim Keuzestod Jesu zeriss, lt Überlieferung, der Vorhang im Tempel, der das allerheiligste abtrennte. Seitdem war der eine, wahre Gott für alle Völker, für jeden einzelnen Menschen erreich- und erfahrbar und zwar ohne die jüdischen Gebote. Dieser Akt war die eigentliche „Hinwegnahme“ der „Sünde der Welt.“
Auf die Schindluder und Verbrechen von solchen, die sich für Christus´ und/oder Gottes Stellvertreter hielten (und immer noch halten) komme ich hier nicht zu sprechen. Wer die Briefe im Anschluss der Apostelgeschichte aufmerksam liest und sich damit auseinandersetzt, kommt schnell dahinter, was Jesus eigentlich wirklich will und was sich GottVater vorstellt, welche Art von Gemeinschaften in seinem/ihrem Sinne ist.

Zurück zum Thema! Ich denke, es geht vielen so, sie können sich weder von dem einen noch dem anderen ein wirkliches Bild machen, sind sich unsicher und wollen doch eine Beziehung zum Schöpfer. Jesus deutete darauf hin, dass wir zu Gott „im stillen Kämmerlein“ beten sollen und gleichzeitig sagte er:
(Johannes 14/1) Glaubt an Gott UND GLAUBT AN MICH ...

und im gleichen Kapitel spricht er ebenfalls vom Vater UND SICH

Johannes 14/23
Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und WIR werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen

Ich denke, wir können nichts falsch machen, wenn wir sowohl zu dem Einen als auch zu dem Anderen beten, mit ihnen sprechen und eine Beziehung halten. Versucht es einmal und spürt ganz tief in euch hinein, welche Kraft euch beim Gebet näher kommt, GottVater oder Jesus Christus.

Wenn es Leute gibt, die darüber mit euch rechten wollen und der Ansicht sind, man dürfe nicht zu Jesus Christus beten- hier ein paar Textstellen, die Jesu Stellung bei Gott erklären:
- ... niemand kommt zum Vater denn durch mich (Johannes 14/6)
- Nicht das jemand den Vater gesehen hätte; NUR DER, welcher von Gott ist, der hat den Vater gesehen (Johannes 6/46)
- Wenn euch der Sohn frei macht, so seit ihr frei (Johannes8/36)
Denn das Gesetz des Geistes der da lebendig macht in Christus Jesu, hat mich freigemacht von dem Gesetz der Sünde (der Trennung) und des Todes. (Römerbrief 8/2)
Offenbarung 1
-Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie ein Toter; und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige; ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel der Hölle und des Todes.

Ihr übergeht Gott nicht, wenn ihr zu seinem eingeborenen Sohn sprecht, SEINEM BEVOLLMÄCHTIGTEN, dem MESSIAS.

Für nächste Woche wünsche ich euch allen Gottes Segen und Schutz
Selbstverständlich im Namen von Jesus Christus.
 
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