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Andacht 81 Wer sein Leben findet, der wird´s verlieren ...

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Andacht Nr. 81

Matthäus 10
Wer sein Leben findet wird’ s verlieren …


Ihr Lieben
Ein heftiger Aufmacher, gerade in der heutigen Zeit in der alles nach Selbstverwirklichung (auch wir Christen und andere Gläubige) strebt und sich um Karriere und persönlichen Erfolg bemüht.
Das mit der Selbstverwirklichung ist eigentlich eine gute Sache; bringt sie doch, (sollte es zumindest) die Talente, die nützlichen und hilfreichen Eigenschaften in uns zum Vorschein und dient damit dem Allgemeinwohl.
Gefährlich wird ´s bei der eingebildeten Selbstverwirklichung. Da ist man fast immer auf dem „Holzweg“ und „verliert“ sich buchstäblich.
Wenn die „Karriere“ aus Quellen wie -Beeindrucken -Bewundert werden-Reichtum-Macht gespeist wird,, wenn das die eigentlichen inneren Motive sind, dann ist das „Quellwasser“ eindeutig GIFTIG! Wohin dieses Wasser fliest, hinterlässt es verseuchte Erde und krankmachende Früchte. Wer zu den „Oberen“ will, tritt fest nach unten um sicher zu stehen und sich den hilfreichen Händen von „Oben“ entgegen zu strecken und sie zu ergreifen. Leider vergessen die Wanderer, dass bisher noch niemand auf einem Berg oben geblieben ist und alle irgendwann wieder „nach unten“ müssen und solche treffen, auf denen „gestanden“ wurde. Die werden sich wohl an bestimmte „Tritte“ erinnern und den Wanderern gebührend „aus dem Weg gehen“, was bei den Rückkehrenden zur Erde oft zu schmerzhaften Stürzen führt, weil kein „flach getretener fester Weg“ mehr vorhanden ist, sondern nur noch Geröll, Schlamm und tote Wurzeln.
Oft laufen Karrieresuchende auf Luftspiegelungen zu, den geistigen Fata Morganas. Sie laufen einer Illusion nach die ihnen wie Sinn erscheint. Sie laufen bis sie nicht mehr können und schließlich löst sich die Luftspiegelung auf und sie erkennen, es war nichts als Lug und (Selbstbe)Trug.
Dann gibt ´s noch die „Alles -oder- nichts- Kämpfer. Hermann Hesse war so ein klassischer Fall. In seinen jungen Jahren wusste er und äußerte sich auch entsprechend, dass er Dichter oder gar nichts werden wollte. Seine Bücher, Geschichten und Gedichte sind weitaus mehr als nur „Literatur“. Sie sind Quellen der Weisheit. Die Mehrzahl seiner Geschichten handeln vom Fortgehen, Erleben und letztendlich zum eigenen Ich zurück finden. Er folgte einem inneren „Drang“ - wollte einfach nur schreiben und davon leben können um weiter zu schreiben, hatte jedoch zeitlebens mit seinen „inneren Feinden“ zu kämpfen, zwei Ehen gingen in die Brüche, die Kinder wuchsen bei anderen Leuten auf und er hatte auch immer Schwierigkeiten mit seinem Ruhm und den einhergehenden Begleitumständen. Ein anderer Fall: Vincent Van Gogh erhielt zeitlebens nicht die Anerkennung die er verdient hätte. Ein einziges Bild für umgerechnet gerade mal 5 Deutsche Mark, so war damals auf einer Ausstellung über ihn zu lesen, verkaufte er.
Immer von seinem Bruder abhängig, sollte man doch denken, ein halbwegs vernünftiger Mensch täte sich so etwas nicht dauerhaft an. Es war weder Geld noch Ruhm die diesen Ausnahmekünstler antrieben. Wie Hesse, folgte auch er einem „inneren Drang“ verzehrte sich, litt entsetzlich an sich, seinem Leben und starb schließlich nach einem zunächst „missglücktem“ Selbstmordversuch. Heute werden seine Bilder zu geradezu obszön hohen Summen gehandelt, befinden sich in den angesagtesten Galerien und Unmengen von Menschen ziehen in Ausstellungen an seinen Werken vorbei und huldigen ihnen.
Ich erlebte es bei einem Bekannten vor Jahren in Berlin hautnah mit, wie zerstörerisch eine Alles-oder-nichts Einstellung sein kann. Er war extremst motiviert, wollte Arzt werden, ging dafür auch buchstäblich über „Leichen“, vergrällte viele Freunde und KollegInnen auf dem Weg und als er durch eine Krankheit „gestoppt“ wurde, beging er Selbstmord. Lange dachte ich über ihn nach. Wenn jemand den Beruf des Arztes erlernen möchte, so dachte ich, bedeutet das, ihm ist das Helfen, das Heilen, das-für -andere- Menschen -dasein wichtig. Warum konnte er dann nicht einfach „nur“ Krankenpfleger sein? Dazu hätte er jedenfalls noch die Möglichkeit gehabt. Ich erfuhr dann aus seinem Umfeld, dass die ganze verbissene Hartnäckigkeit dem Wunsch entstammte, es seinem Vater „zu zeigen“, Rache zu nehmen an dessen Verhalten gegenüber seinem Sohn.

Die anderen tragischen „Wanderer“ finden sich bei der sogenannten 27er Gruppe. Jim Morrison, Kurt Cobain, Janis Joplin, Jimi Hendrix, Ami Winehouse oder auch die etwas älter gewordenen Jahrgänge Whitney Houston, Billie Holiday – alles begnadete KünstlerIinnen, deren Leben aber durch Chaos, Tragödien und Drogen viel zu früh auf traurige Weise endete und deren Talent durch entsprechende Lebensführung gegen Ende völlig zerstört war.
Was in vielen Texten dieser KünstlerInnen immer wieder hervorsticht; die ständige Beschäftigung mit dem eigenen Ego, dem Ich mit seinen Gefühlen und Ansichten über "das Leben“ und letztendlich auch dem Leiden am eigenen Weltschmerz. Janis Joplin sagte mal: Ich spiele vor 25000 Leuten und gehe dann allein nach Hause.

Und wie sieht ´s bei uns aus? Das zunehmende Tabletten schlucken, der Gebrauch von Drogen zum „chillen“ einerseits und aufputschen andererseits, die modernen oft halsbrecherischen Sportarten die „für Ausgleich“ sorgen sollen und so manchen dabei in den Rollstuhl zwingen, zeigt deutlich, wie sehr Menschen mit diesen „Herausforderungen“ sich selbst „zu finden“ hoffen. Was folgt ist nicht selten die Selbstzerstörung.

Wer sein Leben um meinetwegen verliert

wird ´s erhalten ...

so geht der Satz bei Matthäus 10/39 weiter.

Der ernst gemeinte, wirkliche Glaube an Gott, das sich willentliche Unterstellen unter seine Hand bewahrt den Menschen und seine Seele vor so manchem. Es bewahrt vor Mutproben, es bewahrt davor sich zu sehr in der Welt mit ihren Angelegenheiten zu verheddern, es bewahrt davor, sich im Netz der eigenen Gefühle, Wünsche, Ansichten und des eigenen Ego zu verwickeln und sich selbst zu fesseln und womöglich zu strangulieren.

"Gott belastet NIEMANDEN über sein Vermögen" …
ist ein geflügeltes Sprichwort, besitzt aber
100%tige Wahrheit.

Die „Welt“ und besonders unsere freien Gesellschaften tun das leider sehr: Der Spruch: Dieses Leben ist bloß noch im Suff zu ertragen – es sollte eigentlich eine augenzwinkernde Aussage über eine gerade schwere Zeit sein – führt deutlich vor Augen, dass der Seele Dinge, weit über ihr Vermögen zugemutet und aufgezwungen werden.

Die heutige Zeit wurde vorhergesagt und es traf leider, leider, leider alles daraus prophezeite ein:


2Timotheus 3,1 Das sollst du aber wissen, daß in den letzten Tagen schlimme Zeiten kommen werden.
2Tim 3,2 Denn die Menschen werden viel von sich halten, geldgierig sein, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos,
2Tim 3,3 lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, zuchtlos, wild, dem Guten feind,
2Tim 3,4 Verräter, unbedacht, aufgeblasen. Sie lieben die Wollust mehr als Gott;
2Tim 3,5 sie haben den Schein der Frömmigkeit, aber deren Kraft verleugnen sie; solche Menschen meide!
2Tim 3,6 Zu ihnen gehören auch die, die sich in die Häuser einschleichen und gewisse Frauen einfangen, die mit Sünden beladen sind und von mancherlei Begierden getrieben werden,
2Tim 3,7 die immer auf neue Lehren aus sind und nie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können.
2Tim 3,8 Wie Jannes und Jambres dem Mose widerstanden, so widerstehen auch diese der Wahrheit: es sind Menschen mit zerrütteten Sinnen, untüchtig zum Glauben.
2Tim 3,9 Aber sie werden damit nicht weit kommen; denn ihre Torheit wird jedermann offenbar werden, wie es auch bei jenen geschah.

Man wird immer belächelt oder mit dem Argument konfrontiert – man sei bloß zu schwach um zu „kämpfen“, Gott sei für Menschen „gemacht“ die sich selbst nicht zu helfen wüssten, ja die lebensunfähig wären.

Viele, die in Pflegeberufen u. in Pflegeeinrichtungen arbeiten haben einen tiefen Glauben und beziehen ihre Kraft von Gott, tagtäglich dem menschlichen Leid zu begegnen, In solchen Einrichtungen arbeitet man in aller Regel nicht wenn man eine „Karriere“ machen möchte. Sind diese dann „nicht lebensfähig? Was würden denn „Karrierestürmer“ die sich auf dem Weg nach „oben“ verletzen machen ohne diese oft leisen Arbeiter?
Mir fällt immer auf, wenn an einem Freitagmorgen im Frühstücksfernsehen lachend vom „letzten Arbeitstag der Woche“ gesprochen wird, sich das anscheinend nur auf die Büroarbeiter bezieht. Für Pflegekräfte, Putzkolonnen, Verkaufspersonal etc. gilt das nicht – die müssen auch am Samstag und oftmals Sonntag arbeiten. Aber das sind eben keine klassischen „Karrieristen.“

Dass heute, auch gerade im Pflegebereich immer weniger Zeit für den einzelnen herrscht und die Arbeit aufwendiger wird hat sehr damit zu tun, was gewisse Leute in gewissen Positionen tun und erreichen müssen um finanziellen Gewinn für ihre Aktionäre, Manager, Unternehmen zu erwirtschaften und auf dem Karriereberg vorwärts zu kommen damit sie irgendwann mal ganz oben auf der Spitze stehen.

Ihr Lieben, zerstört euch nicht selbst. Es ist KEIN ZEICHEN von Schwachheit, sich und sein Leben“aufzugeben“ und alles dem Höchsten zu unterstellen. Die Freiheit, der Welt ist ein Trugbild, denn in dem Maße in dem sie einerseits Freiheit verspricht und "schenkt", führt sie andererseits in die Gefangenschaft und letztendlich oft in die Selbstzerstörung. Keine Karriere ist das wert! Die "Welt" hat nichts zu verschenken - ALLES hat seinen Preis.

Ich wünsche euch Gottes Schutz und Segen für die kommende Woche!
 
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