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14 Seiten

Mission Titanic - Kapitel 5

Romane/Serien · Fantastisches
Kapitel 5 – Außer Gefecht

Nachdem allein der endlose Ozean rundherum zu sehen war, das Schiff aber weiterhin nur mit mäßiger Geschwindigkeit fuhr, stolzierte der Direktor der White Star Line zügig durch die Korridore, um auf der Kommandobrücke mit Kapitän Smith ein ernstes Gespräch zu führen. Bruce Ismay war sehr ungehalten, weil sein technisches Wunderwerk nur schleppend vorankam. Der Engländer war in der High Society nicht unbedingt bei jedem beliebt und man sagte ihm nach, dass er ein distanzierter Schnösel und äußerst arrogant wäre, dem lediglich der Erfolg seines Unternehmens interessieren würde. Bruce Ismay, der älteste Sohn des Gründers der Reederei White Star Line, konnte man bezüglich der Schiffsfahrt absolut nichts vormachen, obwohl er kein Seemann war und niemals zuvor ein Schiff befehligt, geschweige denn gesteuert hatte. Dennoch musste er bemerkt haben, dass die Titanic nicht mit der ausgereizten Leistung fuhr.
Nach der Untergangs Katastrophe berichteten einige Journalisten in den Tageszeitungen; die Titanic wurde gnadenlos mit Volldampf durch den Nordatlantik gesteuert, weil die White Star Line das Blaue Band des Atlantiks angestrebt hätte. Diese Ehrung wurde jedes Jahr für jenes Schiff überreicht, welches am schnellsten die Europa-Amerika Route überquerte. Diese Behauptung entwickelte sich zwar über die Jahrzehnte hinaus zu einem Mythos, aber war in Wahrheit völlig absurd und Mr. Ismay war sich dessen auch sicherlich bewusst gewesen, dass die Titanic keinerlei Chancen hatte, einen neuen Geschwindigkeitsrekord zu brechen. Denn zu jener Zeit war die R.M.S. Mauretania, von der britischen Konkurrenz Cunard Line, mit 26 Knoten Höchstgeschwindigkeit unübertroffen und behielt das Blaue Band bis 1929. Die Titanic war fast doppelt so groß wie die Mauretania sowie ihr Schwesterschiff Lusitania, und dementsprechend schwerer, sodass der Ozeanliner bei der Probefahrt in Belfast wie erwartet nur eine Höchstgeschwindigkeit von 22 Knoten erreichte. Nichtsdestotrotz war dies für ein derart großes Schiff eine enorme Geschwindigkeit, jedoch musste aber berücksichtigt werden, dass die Titanic nicht beladen war und außerdem fehlte das Gewicht von über 2.200 Menschen an Bord, folglich war das Schiff während der Jungfernfahrt sogar etwas langsamer.
Mr. Ismay legte Kapitän E.J. Smith also nahe, während sogar seine Schiffsoffiziere auf der Kommandobrücke anwesend waren, dass gefälligst alle Kessel angeheizt werden sollten, um wenigstens die volle Geschwindigkeit von 21 Knoten zu erreichen, dies umgerechnet 39 Stundenkilometer entspricht. Schließlich seien auch genügend Geschäftsleute an Bord, die irgendwann mal ankommen wollen, um Zuhause ihre Verpflichtungen nachzugehen und nicht an einer endlosen Odyssee interessiert sind, argumentierte Ismay.
Normalerweise war Bruce Ismay ein ganz gewöhnlicher Passagier, der ohne ausdrückliche Erlaubnis niemals die Kommandobrücke hätte betreten dürfen, geschweige denn sich anmaßen durfte, dem Kapitän des Schiffes Anweisungen zu erteilen. Aber zu jener Zeit erreichte man mit einem selbstbewussten Auftreten und dementsprechenden gesellschaftlichen hohen Rang so einiges, zudem war Bruce Ismay der Direktor der White Star Line und somit Eigentümer der Titanic, dies ihm ohnehin einen ansehnlichen Respekt verlieh. Also, welche Person auf dem Schiff hätte sich gewagt, diesem mächtigen Mann zu widersprechen?

Agent Piet Klaasen und der Schleußer Marko Rijken bewohnten eine Zweite-Klasse Kabine im Heck des Schiffes, auf dem C-Deck. Es war eine der günstigsten Zweite-Klasse Suiten, deren Wände komplett mit einer Mahagoni-Holzvertäfelung ausgestattet war, mit eleganten Nischen und an der Decke hing sogar ein glitzernder Kronleuchter, dieser in der doch recht düsteren Kabine ausreichend Licht spendete. Ein Badezimmer war auch vorhanden, dieser allerdings nur ein schmaler Raum war, mit einer kleinen Duschkabine und einer Toilettenschüssel ausgestattet. Im Wohnbereich befanden sich ein großes Ehebett, ein kleiner Kamin sowie ein Sofa mit einem Tisch und ein Kleiderschrank stand für die Geheimagenten ebenfalls zur Verfügung.
Während der zweiundzwanzigjährige Piet Klaasen mit überkreuzten Beinen auf dem Sofa lümmelte, seine Taschenuhr geöffnet war und daraus eine holografische, dreidimensionale Abbildung von der Titanic projizierte wurde, gähnte er gelangweilt. Es ermüdete den Sohn des Präsidenten von United Europe ungemein, dass sie seit gestern Mittag, seitdem sie aus Southampton ausgelaufen waren, nichts weiter taten als die Zeit totzuschlagen und sinnlos rumzulungern. Die einzige Beschäftigung für Piet war, einige Downloads auf seiner Taschenuhr, diese ebenfalls holografisch angezeigt wurden, zu beobachten und zu installieren, wenn sie irgendwann komplett heruntergeladen waren.
Der Grund für diese unerträgliche Langeweile hatte Piet seinem Kollegen zu verdanken, weil es Marko Rijken seit der Abfahrt aus Southampton sehr schlecht erging. Ihm war speiübel, hielt sich fast ausschließlich im Badezimmer auf und übergab sich ständig, wenn er mal nicht wie ohnmächtig schlief.
„Hey Marko, dass du im Moment außer Gefecht bist, verstehe ich ja, nichtsdestotrotz müssen wir eine Mission erfüllen und langsam in die Gänge kommen. Wie lange wird diese mysteriöse Krankheit, die dich heimgesucht hat, deiner Meinung nach noch andauern?“, fragte Piet gelangweilt.
Marko kniete vor der Kloschüssel, blickte ihn aus dem Badezimmer völlig entkräftet an und wankte zögerlich mit dem Kopf.
„Keine Ahnung, was mit mir los ist“, antwortete er niedergeschlagen. „Mir geht es total dreckig. Vermutlich habe ich mir einen mistigen Virus eingefangen, dagegen ich nicht geimpft war. Schließlich befinde ich mich schon seit drei Tagen in der vergangenen Welt. Und ausgerechnet jetzt habe ich kein Medikit parat. Was würde ich jetzt dafür geben, mir eine saftige Adrenalinspritze zu verpassen.“
„Leidest du unter Diarrhoe?“
„Was? Drück dich gefälligst verständlicher aus und verschone mich bitte mit diesem medizinischen Gefasel.“
„Na schön. Ob dein Stuhl flüssig ist oder indiskret gefragt … hast du Dünnschiss?“
„Nein.“
„Du musst nur kotzen, sonst nichts?“
„Ja“, hauchte Marko erschöpft.
„Na prima, dann können wir eine Magen-Darmkrippe, die im Zwanzigsten Jahrhundert häufig vorkommt, schon mal ausschließen.“
„Ich bewundere deine spontane medizinische Diagnose, da wäre ich jetzt nie drauf gekommen“, bemerkte Marko ironisch. „Außerdem wäre ich über eine Magen-Darminfektion glücklicher, denn dann wüsste ich wenigstens, woran ich wäre. Es muss irgendwas anderes sein, vielleicht etwas gefährliches, daran ich möglicherweise gar krepieren könnte. Was ich jetzt dringend brauche ist ein godverdommes Medikit!“, schnauzte Marko mit seinen letzten Kräften, und brüllte sogleich in die Kloschüssel.
„Tja, tut mir leid, Marko. Bin völlig überraschend zu dir beordert worden, habe weder Gepäck dabei noch konnte ich mich vernünftig auf diese Mission vorbereiten. Bevor ich auf die Titanic ging, war ich am ersten April 1912 in Belfast beschäftigt und hatte gemeinsam mit Agent Thomas ein Geldinstitut überwacht. Ich hab schon in den Schränken nachgeschaut, nirgends ist ein Medikit verstaut. Nicht einmal Klamotten sind vorhanden. Die Sicherheitszentrale hatte die Mission Titanic scheinbar gar nicht geplant. Hoffentlich sind diese verdammten Downloads bald komplett runtergeladen, damit ich weiß, wo man auf diesem Schiff wenigstens Unterwäsche kaufen kann. Hier auf diesem noblen Kahn muss es doch einen Supermarkt oder ähnliches geben“, meinte er verdrossen.
„Du musst ab sofort altmodisch denken“, erwiderte Marko entkräftet. „Gib in die Suchmaske den Begriff Schneiderei oder Boutique ein, dann müsstest du fündig werden. Aber zuerst besorgst du mir einen Doc.“
„Würde ich ja gerne tun, aber die Dateien für die Navigation fehlen auch noch. Fuck Download … dauert viel zu lange!“
Marko zog sich an der Kloschüssel hoch und würgte wiedermal fürchterlich.
„Also deine komische Krankheit ist mir wirklich ein Rätsel, denn ich habe dich mit meinem Beamer gescannt und laut dem medizinischen Befund bist du eigentlich kerngesund“, fuhr Piet fort, während er mit seiner Nickelbrille das zwei Meter große Hologramm der Titanic betrachtete, dieses sich langsam direkt über dem Tisch im Kreis drehte. Es glich wie ein detailliertes, maßstabgetreues durchsichtiges Modell, allerdings fehlten die Beschriftungen sowie die virtuellen Wegweiser. Diese Dateien würden zwar mit dem nächsten Download zugefügt werden, aber die Verbindung vom Archiv über den Satelliten, dieses Netzwerk von der City Centrum aus gesendet wurde, dauerte jedoch erheblich länger als ein analoges Modem in den 1990er Jahren, schließlich lagen über 550 Jahre zwischen Sender und Empfänger.
„Wie abgefuckt“, meckerte Piet, „der Download dauert wiedermal eine Ewigkeit. Ich komme mir vor, als würde ich in der Steinzeit agieren. Ich werde meinen Vater dringendst darauf aufmerksam machen, dass die Hohlköpfe von Techniker mal ihren Arsch bewegen sollen, damit sie wenigstens eine DSL-Verbindung hinkriegen, diese schon lange genug andauern würde. Wie soll man denn sonst vernünftig arbeiten?!“, motzte er.
Trotz dass es Marko dermaßen übel erging, huschte ein Lächeln über seinen Mund.
„Ihr jungen Leute seid allesamt verwöhnt. Ihr erblickt das Licht der Welt und all die feinste Technik steht euch gleich zur Verfügung. Aber wehe dem irgendwas funktioniert nicht sofort, oder die Internetverbindung braucht etwas länger als ein Fingerschnippen, oder eine Videoübertragung wird nicht hochauflösend angezeigt, dann meckert ihr, dass dies und jenes nur in 3D erscheint und kein Hollogramm ist.“
„Was redest du da, Marko? Du bist grade mal sechs Jahre älter als ich und gehörst genauso zu den jungen Leuten, wie du es betitelst“, konterte Piet.
„Mag ja vielleicht sein“, erwiderte Marko keuchend. „Aber als ich so alt war wie du, noch praktisch in der Lehre war und in eine Mission beordert wurde, war irgendeine Datenübertragung über den Satelliten überhaupt noch nicht möglich. Wir waren damals froh gewesen, dass wir mit der Sicherheitszentrale per SMS kommunizieren konnten. Also, halt die Klappe und sorge lieber dafür, dass ich wieder schnellstmöglich online werde und auf die Beine komme. Klar?“
Der allzu junge Agent Klaasen verzog seine Schnute und ließ Markos Kommentar im Raum stehen. Plötzlich zog er seine Nickelbrille ab und fluchte auf Holländisch.
„Godverdomme, naar de hel ermee! (Gottverdammt, zum Teufel damit!) Der Satellit ist schon wieder außer Reichweite. Es fehlen uns noch die kompletten Navigationsdateien der Titanic, die Koordinaten, wo wir uns überhaupt befinden und das Handbuch des Schiffes, um es im Notfall selbst zu steuern. Außerdem benötigen wir unbedingt die Ereignisberichte, was-wo-wie und wann irgendwas wichtiges auf der Titanic geschehen wird und sogar deine verschlüsselten Informationen stehen immer noch in der Warteschlange.“ Er seufzte. „Tja, da müssen wir wohl oder übel wiedermal 90 Minuten abwarten, bis der beschissene Satellit wieder die Erde umrundet hat. Dass der Download immer so lange dauert, ist echt zum Kotzen!“, bekundete Piet missmutig. Nach diesen Worten würgte Marko erneut und brüllte barbarisch in die Kloschüssel, aber spuckte nur Galle heraus. Dann fiel er erschöpft seitlich um und keuchte.
„Was nun? Wie wollen wir jetzt vorgehen? Gib mir irgendeine Anweisung, damit wenigstens ich observieren kann, solange du offline bist“, sagte Piet, wobei er seinen Bowler aus seinem Gesicht richtete.
Marko Rijken sammelte seine letzten Kräfte und kroch hinüber zum Sofa, woraufhin Piet aufstand und ihm half, sich hinzulegen. Marko sah wirklich elendig aus – sein Gesicht war leichenblass und er zitterte am ganzen Leib, dennoch verhielt er sich wacker und biss die Zähne zusammen. Er erntete zwar nicht auf Anhieb bei jedem seiner Kollegen oder TTA Kunden Sympathie, dafür war er aber ein äußerst zäher Hund, der seine Aufträge stets mit Bravour meistern wollte. Denn ihm war es bewusst, dass er die Führungsperson der Mission Titanic war, zudem witterte er einen Karrieresprung, jedoch würde er nur ausgezeichnet werden, wenn die Observation auf der Titanic schlussendlich erfolgreich sein wird.

„Die Wahrheit ist“, keuchte Marko, während er sich auf das Sofa fallen ließ, „dass ich keinen blassen Schimmer von dem Zeitgeschehen habe. Das einzige was ich weiß ist, dass dieser verdammte Kahn am Sonntag absaufen wird, aber irgendwelche Arschlöcher versuchen es zu verhindern, dies wir wiederum vereiteln müssen. So leid es mir tut, aber das Schiff muss untergehen, egal wie. So lautet der Auftrag!“
Einen Augenblick schaute Piet ihn verdutzt an.
„Wie … wie soll ich das verstehen? Bist du etwa nicht für das Zwanzigste Jahrhundert ausgebildet worden?“, fragte Piet verwundert. „Komm schon, verarsch mich nicht.“
Obwohl sich Marko Rijken halbtot fühlte und jede kleinste Bewegung an seinen Kräften zerrte, selbst das Sprechen für ihn immens anstrengend war, wankte er zaghaft mit dem Kopf und antwortete leise, wobei er seine Augenlider geschlossen hielt: „Ich betreue hauptsächlich Auswanderer, die sich im Mittelalter einbürgern wollen. Manchmal habe ich sogar was im Römischen Reich zu tun, aber das ist was anderes. Dass ich für die Titanic Mission beauftragt wurde, habe ich nur einer unglücklichen Begegnung zu verdanken.“
Piet Klaasen blickte Marko erschrocken an, denn auch er wurde nicht für das Zwanzigste Jahrhundert ausgebildet. Piet war nur ein gewöhnlicher Agent, der permanent durch die Zeit sprang, um flüchtende Zeitreisende zu verhaften, Zeitmanipulationen zu verhindern oder eventuell einen Schleußer zu unterstützen. Aber eine Mission anzuführen, dazu fehlte dem jungen Mann ohnehin die berufliche Erfahrung.
„Ja aber … Du kennst dich mit dieser Materie wirklich gar nicht aus? Echt nicht?“, fragte er ungläubig, weil er es nicht fassen konnte. „Ich hatte mich ehrlich gesagt sogar freiwillig für die Mission Titanic gemeldet, als ich erfuhr, dass du sie leiten würdest, weil ich deine Arbeit immer bewundert habe. Jetzt aber erfahre ich, Marko Rijken hat in Wirklichkeit gar keine Ahnung, was auf der Titanic passieren wird? Das wird unsere Arbeit nicht unbedingt erleichtern, Kumpel.“
Marko winkte nur ab und meinte brabbelnd, dass sie es schon irgendwie hinkriegen würden, wobei er einzuschlafen schien. Piet zeigte aber kein Verständnis für seine mysteriöse Krankheit und rüttelte ihn wach, bis Marko ihn belämmert anschaute.
„Dann erkläre mir jetzt mal, weshalb die Sicherheitszentrale dir dennoch die Mission Titanic anvertraut hat!“, forderte er ihn missmutig auf.
„Angefangen hatte es mit einem unbedeutenden Sonderauftrag für einen Schleußer, nichts Besonderes“, erklärte Marko, während er sich keuchend aufrappelte bis er aufrecht saß. „Ich sollte lediglich ein Ehepaar, zwei Akademiker aus Nieuw Bruxelles, nach ihrem Zeitsprung irgendwo im freien Gelände von Südengland aufgabeln und ins Hotel befördern, was auch einigermaßen reibungslos abgelaufen ist. Doch dann verreckte der Kühler meines Tin Lizzies.“
„Tin Lizzie? Ist das sowas wie eine Dampfmaschine?“
„Nein, Mann. Tin Lizzie ist der Spitzname der ersten Ford T Generation, wie später der Käfer des VW Typ 1, also ein Automobil. Alles klar? Bring mir einen Eimer oder irgendwas … ich glaub ich muss wieder kotzen. Beeile dich!“, bettelte Marko, würgte fürchterlich und hielt sich dabei die Hand auf seinen Mund. Als Rijken sich zitternd etwas Tee eingeflößt hatte und wieder langgestreckt auf dem Sofa lag, klärte er seinen Kollegen weiter auf.
„Doch plötzlich überraschte uns ein Unwetter und hatte deshalb keine Funkverbindung, um die Sicherheitszentrale über unsere Autopanne zu informieren. Lange Rede, gar keinen Sinn: Mir war es gelungen einen Kühler aufzutreiben, und als ich den Mechaniker bezahlen wollte und auf die Bank ging, um vom UE-Gemeinschaftskonto läppische 38 Pfund abzuheben, sagte man mir, dass das Konto aufgelöst wurde. Also war ich gezwungen einen Kredit aufzunehmen, konnte aber die Sicherheitszentrale aufgrund der gescheiterten Funkverbindung nicht um eine Genehmigung bitten und habe nun eine Klage am Hals, wegen Bereicherung an der vergangenen Welt. Das ärgert mich ungemein!“
„Bei allem Respekt, Marko, aber da bist du selber dran schuld. Du hättest abwarten müssen, bis die Funkverbindung zur Sicherheitszentrale wieder einwandfrei funktionierte.“
„Ach ja? Du hättest diesen Mechaniker-Akteur mal erleben müssen, der hatte mich ziemlich bedroht weil er seine verfluchte Kohle haben wollte, und zwar sofort. Der war ein ziemlich kräftiger Kerl und äußerst angepisst obendrein. Und diesen Kraftprotz einfach mit der EM23 zu betäuben, wäre sehr töricht gewesen, schließlich hatte ich ihn gebraucht um diesen scheiß Kühler einzubauen!“
„Ist ja schon gut“, lenkte Piet ein, weil Marko äußerst aufgeregt war und ihm dies sichtlich schadete. „Mal sehen wie ich diese Angelegenheit für dich regeln kann. Ich werde mit meinem Vater reden. Erzähl weiter.“
„Also gut. Da ich aber genau wusste, dass Ike van Broek zurzeit die Belfast Mission anführte, hatte ich ihn sofort verdächtigt, dass er die fünf Milliarden veruntreut oder zumindest für seine beschissene Mission vollständig verbraten hat. Dieser Scheißkerl“, fauchte Marko und hustete. „Und dann … dann geschah ein Wunder“, erzählte Marko und öffnete seine Augen. Schweißperlen lagen auf seinem leichenblassen Gesicht. „Dann begegnete ich Ike nämlich, direkt vor dem South Western Hotel, und stellte ihn zur Rede. Doch dieses Arschloch hatte alles geleugnet und wüsste angeblich nichts vom Verschwinden des Bankkontos. Dann wurde ich plötzlich von englischen Bobbys abgeführt, die aber unsere Agenten waren und sie hielten mir ein Kärtchen vor die Nase, darauf mein Passwort geschrieben stand. Wie du weißt bedeutete dies, dass ich van Broek unverzüglich meiden und weiter agieren lassen musste, weil er einen Sonderauftrag erledigte.“
Marko schloss seine Augen und konzentrierte sich auf seine Atmung, weil ihm wieder schwindelig wurde.
„Merk dir das: Wenn dir jemand dein Passwort ins Gesicht sagt bedeutet es, dass du dich von der Situation unbedingt abwenden musst, weil du ansonsten möglicherweise ein Zeitparadoxon verursachst. Dann musst du demjenigen unverzüglich das Kommando überlassen, selbst wenn du kurz vor deinem Ziel bist. Zeitreisen sind eine verzwickte Angelegenheit. Ich sage es nur ungerne, aber offenbar hatte ich van Broek zu Unrecht beschuldigt. Zu diesem Zeitpunkt befand er sich nämlich noch gar nicht in der Belfast Mission. Ich hatte also einen jüngeren Ike am Schlafittchen, der mit dieser Sache noch gar nichts zu tun hatte.“
Marko stockte, keuchte stoßartig und fasste sich an seine Brust, denn vom vielen Reden wurde ihm abermals schwindelig. Nachdem er sich wieder einigermaßen wohl fühlte, sprach er weiter.
„Die Agenten, verkleidet als Bobbys, drückten mir außerdem ein Ticket für die Titanic in die Hand und befahlen mir, dass ich mich sogleich auf das Schiff begeben sollte. Weitere Anweisungen würden erfolgen. Mehr weiß ich auch nicht. Warten wir also die kompletten Downloads ab“, erklärte Marko, während er wieder einzuschlafen drohte. „Suche einen Schiffsarzt auf. Schnell, ich brauche unbedingt Medizin“, fügte er nuschelnd hinzu.

Piet setzte sich in den Sessel und schaute Marko nachdenklich beim Einschlafen zu. Er wirkte bedrückt, denn jetzt lasteten die Verantwortung sowie der Erfolg dieser Mission vorerst auf seinen Schultern. Er blickte auf das zwei Meter lange, durchsichtige Hologramm der Titanic, aber die beschrifteten Linien der Navigation fehlten. Wie sollte er jetzt schnellstmöglich einen Schiffsarzt auf diesem riesigen Ozeandampfer finden, ohne dabei einen Akteur um Hilfe zu beten? Das würde sicherlich einige Stunden dauern.
„Da ist noch was“, murmelt Marko wie im Trance. „Die Zeitreisenden, die Courbusiers, die Akademiker aus Nieuw Bruxelles, dürfen mich auf gar keinen Fall entdecken. Ich traue insbesondre der Madame zu, dass sie Schadenersatz von der TTA einfordert, aufgrund weil sie nicht die einzigen Zeitreisenden auf der Titanic sind. Die Lady ist nämlich die reinste Bitch, ist unausstehlich und hatte mir während meines Auftrages das Leben ziemlich erschwert.“
Piet schmunzelte.
„Mach dir darüber keine Gedanken, Kumpel. Es ist vertraglich festgelegt, dass TTA-Kunden dem Geheimdienst sogar verpflichtet sind Beihilfe zu leisten, falls nötig. Ach ja, noch was … deine Vermutung war übrigens richtig. Ike hatte tatsächlich das Bankkonto geplündert, und zwar am 1. April. Eher gesagt war es seine Ehefrau, diese rothaarige Akteurin. Ich hatte sie zwar verfolgt, aber sie konnte gemeinsam mit van Broek durch ein Zeitfenster flüchten. Ihr Transfer durch Raum und Zeit war leider nicht nachzuverfolgen. Ike muss es irgendwie gelungen sein, seinen Beamer zu manipulieren. Er springt jetzt unbemerkt in der Zeit umher, wie es ihm beliebt. Nach dieser Mission müssen wir beide versuchen, diesen Scheißkerl aufzuhalten!“
Daraufhin schreckte Marko hoch und saß aufrecht in der Couch, als wäre er urplötzlich gesund.
„Was hast du da eben gesagt? Eloise O’Brian hat das UE-Gemeinschaftskonto aufgelöst? Sie war es? Wie soll sie das angestellt haben? Sie ist eine Akteurin! Dazu benötigt man verschiedene Passwörter, diese nicht einmal Henry Gudimard bekannt sind. Außerdem habe ich nach dem letzten Update der Belfast Mission erfahren, dass Eloise getötet und beerdigt wurde. Und überhaupt; wie soll es möglich sein, dass das irische Fräulein plötzlich durch die Zeit reisen kann?“
„Tja, diese Geheimnisse wurden leider noch nicht gelüftet, aber eins steht fest: Ike muss es irgendwie gelungen sein, dass Eloise wieder lebt. Was mir aber wirklich Kopfzerbrechen macht ist, wie Ike es geschafft hatte, sich einen Beamer zu beschaffen. Das merkwürdige an der Geschichte jedoch ist, dass beide während des Banküberfalls, wie ich es bezeichne, Anfang oder gar Mitte Fünfzig waren. Ich kann es mir momentan nicht erklären aber eins weiß ich genau; sollte mir Ike jetzt über dem Weg laufen, dann werde ich ihn ohne zu zögern eliminieren, damit er erst gar nicht die Gelegenheit bekommt, dieses Bauernweib zu reanimieren, damit sie für ihn die Drecksarbeit erledigt. Und somit würden die fünf Milliarden Mäuse auch niemals verschwinden“, meinte Piet zuversichtlich.
Marko glotzte wie erstarrt vor sich hin. Diese Neuigkeit hatte ihm einen mächtigen Adrenalinschub beschert, sodass er vorübergehend einen gesunden Eindruck machte.
„Wenn das wahr ist und du dich nicht getäuscht hast, dann müssten beide ungefähr fünfundzwanzig Jahre älter sein und irgendwo in den 1930er Jahre leben. Verdomme, so ein Pech aber auch. Am liebsten würde ich diesen Mistkerl jetzt jagen, aber stattdessen befinde ich mich auf einem sinkenden Schiff, muss eine Mission erledigen und kotze mir grad die Seele aus dem Leib.“
Nach dieser ernüchternden Feststellung entschwand seine Euphorie, und seine sogenannte mysteriöse Krankheit machte sich mit einem unangenehmen Schwindelanfall erneut bemerkbar, bis Marko wieder gezwungen war, sich flach und regungslos hinzulegen.
„Ach, es ist sowieso hoffnungslos, die van Broeks momentan zur Strecke zu bringen“, seufzte Marko. „Ike ist mir scheinbar einen Schritt voraus. Aber nur einen kleinen Schritt, der leicht einzuholen ist!“, betonte er ausdrücklich. „Es ist Ike offenbar gelungen, das irische Fräulein zu retten. Okay, akzeptiert. Selbst wenn Ike uns jetzt hier auf der Titanic begegnen würde, was absolut keinen Sinn ergeben würde, denn so dämlich schätze ich ihn wiederum auch nicht ein, weil dieses Schiff komplett verwanzt wurde, dürften wir ihn keinesfalls aufhalten, andernfalls würden wir ein gefährliches Zeitparadoxon hervorrufen. Schließlich bist du beiden bereits begegnet, und sie kamen aus der Zukunft … von der jetzigen Gegenwart aus gesehen. Man muss also anders vorgehen, und zwar vorausschauend. Die einzige Chance Ike aufzuhalten besteht lediglich darin, in die Dreißiger zu reisen, beide aufzuspüren und sie DANN festzunehmen. Aber finde mal jemanden in einem Jahrzehnt, wo es nicht einmal einen einfachen Computer gibt und derjenige wahrscheinlich ohnehin unter falschen Namen lebt. Letztendlich würden wir, mit wahnsinnigen Glück wohlbemerkt, irgendwann in den Sechzigern oder 1970ern ihr Grabmal finden.“
Piet beobachtete während des Gesprächs das Hologramm der Titanic und spekulierte, wo eine Schneiderei und vor allem die Praxis eines Schiffsarztes sich befinden könnten.
„Oh, so hoffnungslos wie du glaubst, ist es jetzt gar nicht mehr“, antwortete Piet. „Mittlerweile wurde eine neue Software entwickelt und im Archiv bereits installiert, welche die momentane Gegenwart und die darauffolgende Zukunft vor einem Zeitparadoxon schützt. Ab sofort ist es möglich, eine bestimmte Person frühzeitig aus einer Situation problemlos zu eliminieren, ohne dabei zukünftige Konsequenzen zu befürchten. Falls Ike van Broek uns auf der Titanic begegnen würde, könnten wir ihn unbedenklich ausschalten und ihn somit daran hindern, dass er Eloise zurückholt. Somit würde das Gemeinschaftskonto noch existieren. Außerdem wurde die Belfast Mission im Archiv abgespeichert und bereits gesperrt, sodass niemand in das Zeitgeschehen von 1909 bis zum 1. April 1912 eingreifen könnte. Diese Episode ist demnach gesichert. Wir können Ike ab sofort eliminieren – kein Problem.“
„Was für einen Unsinn versuchst du mir da aufzutischen?“, erwiderte Marko genervt. „Es ist und wird niemals möglich sein, in die Vergangenheit zu reisen, um beispielsweise Adolf Hitler zu beseitigen, damit der zweite Weltkrieg und der Holocaust verhindert werden. Das Archiv wurde dementsprechend so programmiert, denn die darauffolgenden Ereignisse würden ansonsten die komplette Welt verändern. Das ist zwar ein gravierendes Beispiel, aber es gilt auch für jede unbedeutende Person. Folglich dürften wir Ike momentan kein Haar krümmen und müssten ihn machen lassen, was auch immer er beabsichtigt, weil er dir bereits als Fünfzigjähriger erschienen ist. Wenn wir Ike jetzt im Augenblick verhaften oder gar töten würden, würden wir nur die Blüte pflücken und nicht die Wurzel herausreißen.“
„Dein Beispiel ist korrekt. Das Archiv würde meinen Zeitsprung verhindern, falls ich mit der Absicht reisen würde, Adolf Hitler zu beseitigen. Das steht fest. Denn das Archiv kennt schließlich die geschichtliche Vergangenheit sowie die Zukunft, und demnach auch meine Absichten. Das Archiv würde somit ein Zeitparadox verhindern. Nun ist es aber trotzdem möglich, jemanden daran zu hindern, der etwas Illegales in Zukunft zu tun beabsichtigt, ohne dabei die Geschichte der Welt zu verändern. Lass es mich unkompliziert erklären“, lächelte Piet.
„Ich bin ganz Ohr“, hauchte Marko.
„Angenommen, Ike würde mir jetzt augenblicklich über dem Weg laufen und ich würde ihn töten. Dann könnte er Eloise O’Brian nicht zum Leben erwecken und sie wiederum, könnte nicht die Milliarden stehlen. Alles blieb so wie es gewesen war; das Geld wäre auf der Bank noch vorhanden und in den 30ern würde sich niemand an die van Broeks erinnern können. Beide Existenzen wären samt deren Hinterlassenschaften ausgelöscht, ohne dabei ein Zeitparadox ausgelöst zu haben. Das aber“, fügte Piet hinzu, „ist nur mit Zeitreisenden möglich. Denn das Archiv deaktiviert in dem Moment zugleich ihre injizierte Sonde. Das ist der Clou, nachdem wir über dreißig jahrelanger Forschung gesucht haben, um potenziale Time Thiefs problemlos zu eliminieren, ohne dabei irgendwelche Paradoxe auszulösen.“

Marko Rijken schloss seine Augen und befahl Piet Klaasen, dass er einen Schiffsarzt aufsuchen sollte. Dazu erteilte er ihm die Befugnis, die Akteure zu kontaktieren. Nachdem der Sohn des Präsidenten die Kabinentür hinter sich geschlossen hatte, schmunzelte Marko. Endlich könnte er Ike problemlos ausschalten, falls er ihm irgendwann in der nächsten Mission über dem Weg laufen würde. Schließlich war Ike nun offiziell ein Staatsfeind von United Europe und wurde im Raum-Zeit-Kontinuum überall gesucht – tot oder lebendig. Nach einigen Stunden, es dämmerte bereits, erschien Piet in der Suite und bekundete fröhlich, dass er ein Medikament mitgebracht hätte.
„Hey Marko, Entwarnung, alles ist obama. Du bist weder infiziert noch leidest du unter einem Virus. Du bist nur … seekrank. Das hat mir der Doc versichert.“
Piet überreichte Marko ein Fläschchen, der wie ein Häufchen Elend auf dem Sofa lag und kränklich dreinschaute.
„Seekrank? Davon habe ich noch nie was gehört. Was ist das für ein mittelalterliches Gebräu, was du mir da zu verabreichen gedenkst?“, fragte er nuschelnd.
Aber ohne eine Antwort abzuwarten, trank Marko die Medizin aus dem kleinen Fläschchen komplett aus. Dann verzog er sein Gesicht, schüttelte sich und bekundete, dass die Tropfen abscheulich bitter schmecken würden. Piet runzelte die Stirn und schob seinen Bowler etwas aus seinem Gesicht.
„Nun ja, der Doc hatte eigentlich angeordnet, dass du nur einen Esslöffel davon einnimmst, also allerhöchstens zwanzig bis dreißig Tropfen … und zwar nur alle zwei Stunden. Jetzt hast du aber alles leergesoffen. Ich glaube, das war jetzt nicht so gut. Denn so genau weiß ich nämlich auch nicht, was es war.“
Marko setzte sich aufrecht hin und grinste. Er schien sich plötzlich erholt zu haben.
„Scheißegal, ich fühle mich bestimmt gleich topfit. Lass uns das Schiff erkunden.“
„Also, ich würde vorschlagen, dass wir uns zuerst den Frachtraum vornehmen. Wie ich aus dem Hologramm ersehe, muss sich dieser ganz vorne im Bug des Schiffes befinden. Der TT hat dort möglicherweise einen Schutzschirm installiert, diesen wir unbedingt deaktivieren müssten.“
Marko aber schüttelte mit dem Kopf.
„Nein, deine Meinung teile ich nicht. Der Frachtraum ist uninteressant. Van Broek war drei Jahre lang am Bau der Titanic beschäftigt und hatte ganz bestimmt den vorderen Teil des Schiffes genauestens überwacht. Ike ist kein Dummkopf, dies hatte er selber in Betracht gezogen und hatte es somit verhindert. Falls aber nicht und es wurde tatsächlich am äußeren Schiffsrumpf ein magnetisches Energiefeld installiert, haben wir sowieso keine Chance mehr, dieses zu deaktivieren. Es sei denn, du willst tauchen gehen und das Ding ausschalten.“
„Mag ja sein. Aber was ist, wenn jetzt jemand im INNEREN des Schiffes ein Energiefeld erzeugt hat? Dann wird der Schiffsrumpf während der Kollision mit dem Eisberg zwar beschädigt, aber die Titanic wird trotzdem nicht sinken. Dann wäre sie in der Tat unsinkbar.“
Marko lehnte sich ins Sofa zurück, und dachte nach. Vielleicht hatte sein junger Kollege recht. Um die Titanic vor dem Untergang zu bewahren wäre es tatsächlich am einfachsten, wenn man im Frachtraum an der Steuerbordseite ein magnetisches Energiefeld montieren würde. Jedenfalls mussten sie diese Möglichkeit überprüfen. Marko klatschte in seine Hände und sagte: „Also gut, sehen wir mal nach. Wir müssen nur vorsichtig sein und uns keinesfalls erwischen lassen.“
„Bist du sicher, dass du dir diese Strapazen jetzt schon zumuten kannst? Wir können ein oder zwei Stunden abwarten, bis du wieder hundertprozentig online bist. Dann ist es auch Nacht und müssten weniger befürchten, dass wir von Matrosen entdeckt werden“, meinte Piet. Aber Marko schüttelte mit dem Kopf.
„Nein, es geht schon wieder. Wir checken zuerst die Lage ab und spät in der Nacht, brechen wir dann im Frachtraum ein. Also, gib mir meinen Hut. Es geht los!“
 
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Ein wunderbarer Schreibstil. Locker und flüssig geschrieben und alles ist einfach spannend.

axel (13.11.2018)

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