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Andacht Nr. 139 Wehe dem, der mit seinem Schöpfer hadert ...

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Andacht Nr. 139
Jesaia 45/9

Wehe dem der mit seinem Schöpfer hadert ....
(eine Scherbe unter irdenen Scherben)

Ihr Lieben

Auch wenn diese Andacht in ICH Form gehalten ist, so gilt sie doch ALLEN, die sie lesen. Falls ihr euch irgendwo und irgendwie in den Zeilen findet ... freut euch, ihr geht nicht allein durch´s Leben mit diesen Fragen und „?Ängsten? !

Im Alter von 10 Jahren ging ich das erste Mal freiwillig zum Friseur und wollte eine Frisur wie Brian Connolly haben, dem Leadsänger von „The Sweet“. Mit meinen Haaren war das leider nicht im entferntesten zu bewerkstelligen. Vier Jahre später schwor ich mir nicht mehr zum Friseur zu gehen weil ich dann die Haare wie Ian Gillan, dem Leadsänger von Deep Purple tragen wollte. Auch das war nicht möglich, die Natur hatte mir keine glatten Haare gegeben. Ich verehrte Richie Blackmore und Eddie Van Halen und wollte so Gitarre spielen können wie sie. Die Realität war, ich hatte – und habe bis zum heutigen Tag – kein Talent zum Spielen – irgend - eines Instrumentes.
Einen Teil meines Lebens verbrachte ich mit dem Wunsch nach Amerika zu ziehen, es fehlten mir jedoch die Frechheit, Kraft und der Mut es durchzuziehen, vielleich auch als eine zeitlang illegal dort lebender Mensch mich dort durchzuschlagen. Die USA galten für mich als das „Land der Heiligen“. Heute danke ich meinem Gott jeden Tag dafür, gerade NICHT die Frechheit, die Kraft und den Mut zu diesem Vorhaben bekommen und gehabt zu haben und ich meine es sehr ernst mit diesem Dank.
Es belastete mich über weite Strecken, dass ich (noch heute) von der Musik über diverse Weltanschauungen bis hin zum Glauben zwischen allen erdenklichen Stühlen sitze und etwas in mir sich behaarlich weigert, ja es mir sogar verbietet, mich auf einem Stuhl fest niederzulassen. Statt dessen schaue ich von außen nach innen, staune und erkenne mit zunehmendem Alter, welche Einblicke ich dadurch gewinne.
Es gab Zeiten in meinem Leben an denen ich mich fast verzweifelt fragte, warum ich so wenig innige Freundschaften, Bekanntschaften hatte. Die Antwort kam als ich es mir endlich eingestand:
Ich WOLLTE es so und zwar schon immer. Es ist ein wichtiger, wenn nicht sogar d e r wichtigste Teil meiner Natur, meines Wesens. Diese Natur, dieser Wesensteil, führte mich – natürlich auch durch manche Irrungen und Wirrungen, -muß ja sein -, zu den zwei Aufgaben die mir heute das wichtigste in meinem Leben sind, das Dasein für Sterbende u. deren Angehörige, also meine Aufgaben in den verschiedenen Bereichen eines Hospizes und meine Arbeit für Gott, den Ewigen, mit dem Verfassen von diesen kleinen wöchentlichen Andachten.

Was für ein Drama; aus mir wurde kein berühmter Sänger, kein Gitarrenheld, kein 5 Sterne Koch, kein Manager, kein Abteilungsleiter, kein Professor, kein Literaturkritiker, mich sah man noch nie im Fernsehen, hörte mich noch nie im Radio. Ich werde auf keine Feier eingeladen, bei der um „festliche Garderobe“ gebeten wird – weil ich nichts dergleichen hab, ich mir auch nichts dergleichen kaufen werde, da ich mich in solchen Aufzügen extremst unwohl fühle und ich dadurch wiederum die Freiheit besitze „, tut mir leid“ zu diesen Festivitäten sagen zu können.
Wegen mangelnden Willens, mittlerweile auch körperlich, schaffe ich es nicht, mich meditierend in einen Schneidersitz zu begeben, mich zu irgendwelchen Yogaübungen aufzuraffen, andächtig auf Knien zu rutschen oder in vorgegebenen Niederwerfungsritualen mit dem Schöpfer in Verbindung zu treten.
Bei Weihrauchduft bleibt mir die Luft weg, bei vorgeschriebenen Gebeten fängt das Gähnen an und dennoch, dennoch gefiel es diesem Gott, mir, wie in einer früheren Andacht beschrieben, das größte Geschenk zu machen und den Schleier des Nichtwissens wegzunehmen, mich hörbar seine Existenz erfahren zu lassen und mir die Gewissheit zu geben, dass nicht nur Menschenseelen weiter existieren sondern auch Tiere in diese Entscheidung Gottes mit eingebunden sind, was für mich eine besondere Freude bedeutete, nachdem meine beiden Katzen vor Jahren starben. Immer fragte ich mich, warum ich mich so zu Tieren hingezogen fühlte.So verstehe ich heute, im nachhinein manchen Schachzug den „der Ewige“ in meinem Leben tat, mit teils merkwürdigen Begegnungen und Hingezogenheiten, um meinem Geist Dinge zu offenbaren, die ich auf keine andere Weise erfahren hätte können.
Dabei bin ich durchaus NICHT der Meinung, Tiere wären die besseren Wesen und Freunde als (Mit)Menschen. Auch Tiere quälen und töten einander auf oft unerträgliche Art und Weise.

Werde ich heute gefragt ob ich in diesem, meinem Leben Sinn fand/finde, ob ich mit Gott hadere, ob ER alles „richtig“ machte, muss ich schmunzeln und sagen, „jeder Atemzug“ war sinnvoll, richtig und wichtig, sollte und mußte so sein und wurde passgenau auf mich, auf meine Seele zugeschnitten. Und das nicht nur bei mir ...

Für die kommende Woche wünsche ich euch allen Gottes Segen und Schutz!
 
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