Der Mai rühmt sich als unbescholt'ner Evergreen
Die böse Covidzeit verpasst ihm einen Spleen
Da Herr April Distanzenwirren nicht hielt ein
Wusch sich ins frische Grün ein Miesebold hinein
Einst unbescholt'ne Blüten haben nicht den Bock
Auf das bizarr umhüllte Wolkenturmgesock
Fühl'n sich so geknickt wie' Nesseln in der Tonne
Worin kein Schnarcher rafft des Morgens Wonne
Das Azorenhoch lässt endlich Segel gleiten
Und sogar des Winters müde Herzen weiten
In den Schreibportalen frohlockt des Liebens Glück
Zum Mai-Halali bläst schon warmer Wind zurück
Unscheinbare Blüher mauern sich oft ein
Reden ihr sagenhaftes Können ewig klein
Aus den Bildern warmer Worte leuchten Sterne auf
Poetenscharen schwingen sich zum Himmel rauf
Der Juni stellt sich ein und reißt die Träumer mit
Dating macht Entwöhnte für das Küssen fit
Die heiß ersehnte Lippenspiele machen doch immun
Hübsch umspielte Lachfalten läuten ein den Boom
Der "Tonnemonat Mai" mit seinen frostbeuligen "Wolkensocken" neigt sich seinem Ende und der (Wonnemonat Juni?) tritt in die eigentlichen Fußstapfen des Mai. Und nach der des Lockdowns bedingten Ruhe könnten sogar seelenverwandte Autoren die sich bietende Gelegenheit nutzen, um mit einem Date sich aus den Fesseln aus Einsamkeit zu manövrieren, um bei passender Gelegenheit im Hafen der Ehe einen Anker zu finden. Die Betonung liegt allerdings auf dem Wort "könnten"! Ich finde die irgendwie schon merkwürdig! Zu viele Menschen vertrauen sich unseriösen Partnervermittlungen an, lassen sich abkassieren, stehen aber letztendlich doch mit leeren Händen da. dabei bietet doch das Schreiben die hoch interessente Gelegenheit, sich kennenzulernen, ohne auch nur einen einzigen Schein hinblättern zu müssen!