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Die Eisbanditen und Corona

Amüsantes/Satirisches · Kurzgeschichten
Heute endete mal wieder ein Gefängnisaufenthalt für Klaus-Erich und Eddie. Doch dieses Mal wartete eine andere Freiheit auf sie als sonst, denn kurz nach Beginn ihrer Haft war Corona ausgebrochen.
Im Gefängnis hatten die beiden nicht viel davon mitbekommen, da das Personal sich strengen Hygienekonzepten und Teststrategien unterzogen hatte und somit keine einzige Infektion aufgetreten war. Aber das Leben mit Corona außerhalb eines Gefängnisses kannten sie noch nicht.
„Blöd, dass wir jetzt kaum was machen können und nicht mal unsere Freiheit heute feiern können“, beklagte sich Eddie.
„Ja, wir müssen auf vieles verzichten“, antwortete Klaus-Erich. „Und uns an vieles gewöhnen. Und wir müssen immer daran denken, dass wir eine Maske tragen müssen, wenn wir im Bus sind oder einkaufen. Sonst kommen wir nachher wieder ins Gefängnis, wenn wir uns nicht an die Regeln halten. Aber es ist auch richtig, dass es Regeln gibt und wir uns alle gegenseitig schützen. Wir wollen ja auch kein Corona kriegen.“
„Ja, auch wieder wahr. Aber wenigstens können wir, wenn wir sowieso nichts machen können, nicht wieder aus Versehen irgendwas falsch machen und wieder ins Gefängnis kommen“, lachte Eddie.
Klaus-Erich lachte ebenfalls. „Ja, wir dürfen nur die Masken nicht vergessen und müssen uns immer gegenseitig dran erinnern.“

Nachdem die beiden das Gefängnistor passiert hatten und die Stadt erreichten, kamen sie an einer Bank vorbei.
„Lasst uns hier schon mal etwas Geld abheben und danach einkaufen“, schlug Klaus-Erich vor. Dummerweise war der Automat draußen gesperrt.
„Dann müssen wir reingehen und zum Schalter gehen“, meinte Eddie.
„Ok, dann müssen wir jetzt unsere Masken aufsetzen“, wies Klaus-Erich darauf hin.
Beide zogen ihre Masken auf und betraten das Gebäude. Außer ihnen schien jedoch niemand eine Maske zu tragen.
„Die haben ja alle ihre Masken nicht auf“, bemerkte Eddie.
„Unverschämtheit. Aber wenigstens sind wir vernünftig und tragen unsere.“

Plötzlich schrie eine Angestellte hinter einem Schalter auf. Alle sahen sich verwirrt um und erstarrten, als sie Klaus-Erich und Eddie sahen. Einige erhoben ihre Hände.
Die beiden erschraken ebenfalls und sahen sich um, sahen aber niemand mit einer Pistole. Verwirrt sahen sie sich an.
„Bitte tun Sie uns nichts“, sagte die Kassiererin hinter dem Schalter.
„Meinen Sie uns“, fragte Eddie.
„Ja, ich gebe Ihnen das ganze Geld, was wir haben. Aber bitte tun Sie uns nichts!“
„Wir wollen Ihnen doch nichts tun, wir wollen doch nur Geld abheben“, erklärte Klaus-Erich.

„Hier spricht die Polizei, das Gebäude ist umstellt. Kommen Sie mit erhobenen Händen heraus!“, ertönte plötzlich eine Lautsprecherdurchsage.

„Häh, was ist denn los, wir haben doch nichts gemacht“, fragte Eddie verwirrt.

„Ich wiederhole, KOMMEN SIE MIT ERHOBENEN HÄNDEN HERAUS! Andernfalls werden wir das Gebäude stürmen“, ertönte wieder die Lautsprecherdurchsage.

„Komm, lass uns besser rausgehen“, meinte Klaus-Erich. Beide verließen mit erhobenen Händen die Bank und direkt stürmten zwei Polizisten auf sie zu und legten ihnen Handschellen an.
„Was soll das denn? Was wollen Sie von uns, wir haben doch nichts gemacht. Wir sind doch gerade erst aus dem Gefängnis entlassen worden“, sprach Klaus-Erich auf die Polizisten ein.
„Ach, gerade aus dem Gefängnis entlassen worden und direkt die erste Bank überfallen.“
„Wieso überfallen? Wir haben die Bank nicht überfallen. Wir wollten nur von unserem Konto Geld abheben.“
„Ach ja? Und warum sind Sie dann maskiert?“
„Ja, wegen Corona natürlich. Wir müssen doch alle Masken tragen. Wieso tragen Sie denn keine?“
„Ach, wegen Corona, so so. Sie wollen uns also erzählen, dass Sie nicht mitgekommen haben, dass die Pandemie schon seit einem halben Jahr vorbei ist?“
 
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