Ein Körper ruht am auserwählten Ort
Bis ein Stoß die Trägheit nicht setzt fort
Wenn Kräfte stemmen sich der Masse
Zeigt sich im Tempo wahre Klasse
Auf das Ruhen im Sand folgt Lethargie
Worauf sich stützt manch Dynastie
Im Endlosstau bröckelt der Damm
Weil längst angeschwollen, harter Kamm
Kräfte, die gepresst in einen Rahmen
Lassen die Sprengung schon erahnen
Weil doch Newtons Weisheit nicht mehr zählt
Die die Klugen haben auserwählt
Rasen Massen höllisch auf uns zu
Stirbt mit die Chance für'n wahren Clou
Wer den Knopf raubt, der zum Supergau
Den beehre ich mit fettem Wow
Mit meinem aktuellen Gedicht habe ich versucht, eine Brücke zwischen einem physikalischen Gesetz (dem Newtonsche Grundgesetz - F = m × a ; Kraft = Masse x Beschleunigung) zum menschlichen Verhalten zu bauen. Als Ausgangspunkt habe ich das Trägheitsgesetz mir auserwählt. Wenn zum Beispiel der Ball ruht, kann nur Fremdeinwirkung die Trägheit des Balles außer Kraft setzen. Wenn ein Mensch an der Glotze vor sich hindöst und die Trägheit auslebt, müssen auch fremde Einwirkungen her, um diesen Zustand zu beenden. Das könnte zum Beispiel der klingelnde Wecker sein, wenn es gilt, sich zu erheben, um zum Beispiel aller drei Stunden in einer Hitparade die Stimmen für seinen Lieblingsstar geltend zu machen. Oder wenn die Gattin seinen Liebsten anstupst, um beim Schälen der Kartoffeln ihr unter die Arme zu greifen. Und dann bietet die Praxis noch jene Beispiele, worin zur selben Zeit mehrere Kräfte auf mehrere Körper förmlich aufeinander zu rasen. Und das mit verheerenden Folgen!!! Nur mit dem entscheidenden Unterschied, dass dies alles wirklich nicht mehr berechenbar ist!!!