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1 Seiten

ohne netz und doppelten boden

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
© Josephine
„ich liebe dich“ murmelt er leise und nimmt ihre hand. sie schläft schon und es fällt ihm leicht die worte auszusprechen, weil er genau weiß, dass sie sie nicht hört. bloß nicht zu fest binden, bloß nicht zugeben, dass er angst hat sich fallen zu lassen. eigentlich ist er sich seiner liebe zu ihr bewusst, eigentlich weiß er, dass es längst zu spät ist, dass er sich nicht mehr aus der affäre ziehen kann, aber das muss er sich ja nicht eingestehen, oder?! schweigend liegt er neben ihr und spürt nichts mehr als ihre wärme. er hat das gefühl, dass sie ihm unglaubliche sicherheit und geborgenheit bietet, aber er kann sich einfach nicht gehen lassen. er hat angst davor sich fallen zu lassen. hat angst davor das zu genießen, was sie ihm gibt. er will nicht abhängig sein von ihr, will frei sein und unabhängig.
zufrieden lächelt sie vor sich hin. sie schläft nicht, aber das kann er nicht wissen. sie schläft nie als erste ein, wenn sie mit einem anderen menschen in einem raum schläft. aber das weiß er nicht. sie versteht ihn und sie akzeptiert seine angst. sie weiß ganz genau, dass es nicht mehr lange dauern wird. irgendwann lässt er sich fallen. denn liebe ist grenzenlosigkeit. man kann sich nirgends festhalten, es gibt kein netz und keinen doppelten boden. auch er wird das eines tages lernen. und so lange kann sie warten.
 
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Kommentare  

zwei worte: einfach wunderschön...
5 points


*Becci* (09.11.2002)

hm....wünsche ihm, daß es es wirklich verstehen wird, und sie so lange warten kann. Wäre ja zu schade. Eine schöne Geschichte.

Oliver (18.09.2002)

Ich kann mich Wolzenburg nur anschließen. Die Offenheit der Geschichte fasziniert mich.

Destiny (11.09.2002)

Schön einfühlsam.
Wenige Worte die alles sagen.
5 Punkte


Wolzenburg (11.09.2002)

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