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mitleid

Kurzgeschichten · Erinnerungen
© Josephine
Gestern begegnete ich einer Frau mit vier Kindern. Sie hatte kurze blonde Haare und war relativ groß. Ich hatte Mitleid mit ihr. Ich stellte mir ihr Leben vor, den Stress, den sie hat, keinen Spaß mehr, kein Ausgehen mehr, immer vier Kinder am Rockzipfel, keine Arbeit, ein enttäuschendes Leben. Dann sah sie mich an und lächelte. Ich entdeckte Mitleid in ihren Augen. Ich habe nicht gesehen, dass sie glücklich ist. Sie steht aufrecht da und hat zwei ihrer Kinder an der Hand. Sie redet mit ihnen und lächelt glücklich. Sie ist erfüllt. Sie hat das gefunden, was sie gesucht hat, und es ist genau das, was mir als Unglück erscheinen würde. Ich glaube sie hat erkannt, wie leer ich bin.
 
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Kommentare  

mädle ich mag dich
also ich kenn dich so gar nicht aber ich mag diese ehrlichkeit
und ich wünsch dir gott, der dich ausfüllt
und zum text:
hat so einen ganz eigenen stil
art notiz
..
5pkt.


jaana (09.12.2004)

Bin selbst das fünfte Kind von einer sechsköpfigen Rasselbande. Ich muß dir da zustimmen: Wir wurden oft angegafft. Aber was einfach niemand auch nur geahnt hat: wer soviel Liebe bekommen hat, vergißt die angebliche Notwendigkeit von Materiellem. SUPI

Julia (15.12.2002)

Wider Willen musste ich schmunzeln bei der Geschichte, obwohl dies sicherlich vom Autor nicht beabsichtigt war. Und zwar über unsere Arroganz, die uns zwingt, immer von uns auf andere zu schließen. Was MIR gefällt, muss allen gefallen. Was MIR ein Graus ist, das muss auch ein Graus für alle anderen sein. Ironie des Ganzen: DER ANDERE DENKT GANZ GENAU SO, nur weil wir nie über unseren Tellerrand schauen, wird es uns in der Regel nicht bewusst.
Ich wusste gar nicht, dass man so viel Aussage und Feingefühl in so wenige Sätze packen kann und trotzdem eine in sich abgeschlossene kleine Geschichte daraus wird. Klein, aber fein.
5 Punkte


Gwenhwyfar (26.11.2002)

Sollte der Titel nicht besser SELBSTMITLEID lauten?
Du weißt vielleicht noch garnicht, das du mehrere Kinder möchtest, und hast dich lediglich bei der Anzahl erschrocken. Leer bist Du nicht, du bist nur nicht bereit für eine große Anzahl Kinder da zu sein. Gut, dann produziere ein Kind und die Welt ist für dich in Ordnung.
Die Frau mit den vielen Kindern hat es so gewollt und ist glücklich damit, was für Andere Stress, ist für sie Freude. Schlimm ist nur wenn kinderreiche Familien als Asozial eingestuft werden. Weil du das Glück dieser Frau erkannt hast bekommst Du 5 Punkte von mir.


Wolzenburg (21.11.2002)

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