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20 Seiten

Heuernte

Romane/Serien · Erotisches
HEUERNTE
© 2003 Mryia


"Zwei kräftige Burschen zur Heuernte gesucht!" verriet das Schild am Eingangstor des Bauernhofes.
"Hey, das wäre doch was für uns, oder?" fragte Karmel seinen Bruder Hagen.

Karmel und Hagen waren schon seit Tagen unterwegs. Die Stimmung bewegte sich täglich auf einen neuen Tiefpunkt zu, und die Essensvorräte würden auch nicht mehr lange halten. Sie verfluchten ihre Entscheidung, doch zurück trauten sie sich nicht.

Die beiden jungen Hasen waren Brüder, Karmel ein knappes Jahr jünger als Hagen. Karmel war 16 Jahre alt und stand kurz vor seinem 17. Geburtstag. Er war noch nicht voll ausgewachsen und sah noch richtig niedlich aus. Er hatte ein flauschiges, hellbraunes Fell, ähnlich wie Karamel, weshalb er auch zu seinem Namen kam. Als Kontrastfarbe an Brust, Bauch und Hintern hatte er ein helles weißes Fell, noch flauschiger als das restliche Fell. Ein paar große, warme, braune Augen und sein jugendliches Gesicht machten ihn irgendwie noch niedlicher. Karmel befand sich zwar noch im Wachstum, doch mit gerade mal 1,60 Meter war er nicht der Größte für sein Alter. Ein paar 35 cm lange, aufgerichtete Löffel und das puschelige Schwänzchen rundeten den Eindruck ab. Außer einem karierten Hemd und einer blauen Latzhose trug er nichts.

Hagen war bereits 17 und einen ganzen Kopf größer als sein jüngerer Bruder. Sein Fell war nicht ganz so flauschig, etwas struppiger, weshalb er seinen Bruder oft beneidete. Von der Farbe her war er völlig unterschiedlich, rötlich-braun, fast schon fuchsfarben. Auch seine Kontrastfarbe war Weiß, jedoch etwas dunkler als bei Karmel, eher ein helles Grau. Seine Augen waren hellblau, ziemlich ungewöhnlich, denn normalerweise haben nur Albinos blaue Augen. Seine Ohren waren knapp 35 cm lang, nur war sein rechtes Ohr auf halber Höhe eingeknickt. Hagen trug bereits seit Tagen die selbe alte Jeans und ein gelbes Hemd. Vom Charakter her war Hagen selbstbewusst und konnte auf die Leute zugehen, während Karmel etwas schüchtern und zurückhaltend war.

Sie waren Tagelöhner und schlugen sich hier und da mit ein paar Gelegenheitsarbeiten durch, seitdem sie nach einem Familienkrach von zu Hause ausgerissen waren. Sie hassten ihre Eltern, besonders ihren versoffenen und agressiven Vater, der sie immer wieder wegen Nichtigkeiten verprügelt hatte. Mutter hatte schon längst alle Hoffnungen aufgegeben und verfiel auch langsam dem Alkohol. Nein, selbst wenn sie wollten... nach Hause konnten sie definitiv nicht mehr.

"Was meinst du denn dazu?" fragte Hagen zurück.

"Ich meine, daß ich für eine warme Mahlzeit inzwischen alles machen würde. Und kräftig sind wir doch, oder?" antwortete Karmel. "Jo, ich denke schon", sagte Hagen und versuchte, seinen Bizeps anzuspannen. "Also komm, laß uns fragen."

Zusammen gingen sie den langen, staubigen Weg vom Tor zum Haus, vorbei an den herrlich duftenden Wiesen, die es vermutlich zu mähen galt. Der Weg führte in gerader Linie auf das Haupthaus zu, das in der Mitte eine Durchfahrt hatte. Schätzungsweise 30 Meter lang war die Vorderseite, und über der Tordurchfahrt schmückte ein mit Holz verkleideter Giebel das Gebäude. Links vom Haupthaus stand so etwas wie ein hölzerner Hühnerstall, umgeben von einer hohen Steinmauer. Rechts vom weiß gestrichenen Haupthaus stand eine große Scheune, eher schon eine Lagerhalle, aus grün gestrichenem Holz. Durch die Durchfahrt wurde das Haupthaus in zwei Hälften geteilt, nur durch das lange Dach verbunden.

Der Hof machte einen recht guten und wohlhabenden Eindruck, doch weder auf den Feldern noch auf dem Weg hierher war ihnen jemand begegnet. Vorsichtig gingen sie durch die dunkle Durchfahrt und fanden sich auf einem mit großen Steinen gepflasterten Innenhof wieder. Das Haupthaus war auf der linken Seite viel größer, wie sie jetzt sahen, denn ein weiterer Gebäudeteil schloß sich im 90-Grad-Winkel an und beherbergte zur einen Hälfte den Wohntrakt, zur anderen Hälfte offensichtlich die Ställe, denn durch die dreckigen Scheiben konnte man Tiere erkennen. Das Haus machte weiter hinten noch einen weiteren Knick und ließ einen breiten Durchlaß zwischen Scheune und Haus frei. Das ganze Haupthaus war, von oben betrachtet, U-förmig. Die Scheune stand frei auf der rechten Seite des Hofes. Das große Tor war halb offen, so daß man die Arbeitsgeräte, wie Pflüge, Dreschmaschinen, Kutschen und Wagen sehen konnte. Aber auch hier war niemand zu sehen.

"Vielleicht sind gerade alle beim Abendbrot?" bemerkte Karmel, und deutete so die Tatsache des ofenbar verlassenen Hofes. In der Tat dauerte es nicht mehr lange bis zur Dämmerung, wie ihnen der Sonnenstand verriet. "Dann sollten wir uns vielleicht mal bemerkbar machen und klopfen, nicht wahr?" erwiderte Hagen.

Sowohl rechts als links von der Tordurchfahrt gab es Haustüren, doch nur der Eingang neben den Ställen war hübsch mit Blumen geschmückt. Dies mußte der bewohnte Teil sein. An der massiv wirkenden Holztür war ein eiserner Türklopfer angebracht, den Hagen gegen das Holz donnerte. Es dauerte nicht lange, und die Tür wurde von innen geöffnet.

"Ja, was gibt's denn? Wer seid ihr und was wollt ihr?" Eine hübsche junge Waschbärin lugte durch den Türspalt und fragte die beiden Hasen. Sie war etwas schwer zu verstehen, weil sie offensichtlich noch irgendwas in der Schnute hatte und kaute. Offenbar wurde tatsächlich gerade zu Abend gegessen.

"Wir sind hier wegen dem Arbeitsangebot, die zwei kräftigen Burschen, die ihr sucht", gab Hagen ihr Auskunft. "Wir bedauern es sehr, wenn wir euch beim Essen gestört haben", fügte Karmel hinzu.

Sie musterte die beiden durch die tagelange Wanderschaft etwas verwahrlosten Hasenjungs. "Ich werde mal Papa Bescheid sagen", sagte sie und verschloß die Tür wieder vor ihren Nasen. Es dauerte ungefähr ein, zwei Minuten, dann wurde die Tür wieder geöffnet, diesmal ganz, so daß Karmel und Hagen einen Blick auf den Hausflur werfen konnten. Rechts und links hingen BIlder an den Wänden und Kommoden standen davor. Der Fußboden bestand aus Holzdielen, auf denen ein alter Teppich lag. Mehr konnten sie nicht sehen, denn vor ihnen stand ein älterer, recht großer und leicht pummeliger männlicher Waschbär, gekleidet mit einer schmutzig-grauen Latzhose und einem blauen Jeanshemd.

"So, ihr beiden wollt also bei mir als Erntehelfer anheuern?" fragte er sie mit seiner rauhen Stimme und beäugte sie fachmännisch.

"Ja, mein Herr", begann Hagen zu sprechen, "wir sind jung und kräftig und können hart arbeiten. Wir würden uns freuen, für Kost und Logis für sie arbeiten zu können. Eine Bezahlung erwarten wir nicht, würden uns aber als sehr dankbar erweisen."

"Hmm..." Der Waschbär schien etwas zu überlegen. "Naja, ihr seht zwar nicht so kräftig aus, wie Du sagst, aber man kann sich ja täuschen. Ich werde euch eine Chance geben."

"Das ist sehr großzügig von ihnen, mein Herr, wir werden sie nicht enttäuschen. Mein Name ist übrigens Hagen, und das", sagte Hagen und deutete auf seinen Bruder, "das ist mein Bruder Karmel."

"Wir werden sehen, ob ihr eure Versprechen einhalten könnt oder nicht", sprach der Waschbär. "Mein Name ist übrigens Ponka, und es reicht wenn ihr mich auch so nennt. Ich kann dieses 'mein Herr' nicht leiden."

"Jawohl mein Herr, ähm, Ponka", erwiderte Hagen und verbeugte sich.

Ponka guckte sich die beiden Hasenjungs nochmal an. "Ihr seht aus, als ob ihr was zu Essen gebrauchen könntet. Wir sind gerade bein Abendessen, und es ist noch genug übrig. Wollt ihr euch stärken?"

"Das ist sehr liebenswürdig von ihnen", bedankte sich Hagen, und auch Karmel stimmte dankbar zu. Ponka trat zur Seite und bat die zwei Jungs ins Haus.

Im Esszimmer war die restliche Bauersfamilie versammelt bei Tisch. Da war eine ältere, kleiner wirkende Waschbärin, bekleidet mit einer Schürze und einem Kopftuch, die ganz offensichtlich Ponkas Frau sein mußte. Daneben saß die junge Waschbärin, die ihnen die Tür geöffnet hatte. Sie war höchstens 20 Jahre alt, nicht besonders groß, vielleicht 1,60 bis 1,70 Meter. Sie trug nur ein hellblaues Kleid, das von zwei Schulterträgern gehalten wurde. Unter dem Kleid zeichneten sich leicht ihre nicht zu großen Brüste ab. Sie hatte lange, dunkelbraune Haare und blickte mit ihren grünen Augen neugierig die beiden Gäste an.

"Darf ich vorstellen", begann Ponka zu sprechen, "das sind Hagen und Karmel, die morgen bei der Heuernte zeigen wollen, was sie können. Hagen, Karmel, das ist Ingrid, meine Frau. Und das hübsche Mädchen daneben ist meine Tochter Loni."

Die beiden Hasenjungs nahmen Platz und bedienten sich an dem reichlich gedeckten Tisch. Schon bald waren sie so satt, daß sie keinen Bissen mehr herunterbekamen. Inwischen begann es auch zu dämmern, und Ingrid zündete die Öllampen an den Wänden an, so daß der Raum in ein angenehm warmes Licht getaucht wurde. Im Vorbeigehen fiel ihr auch der schon leicht strenge Geruch der beiden Junghasen auf, den sie mangels Möglichkeiten zum Waschen auf ihrer Wanderschaft entwickelt hatten.

"Bevor ich euch beiden ein Gästezimmer gebe, will ich aber, daß ihr ein Bad nimmt", sprach sie die beiden an, ohne direkt den Grund dafür zu nennen. Doch sie waren ja nicht doof und wussten sehr wohl, worauf Ingrid sie ansprach, denn daß sie müffelten, wussten sie selbst. Und nur zu gerne wollten sie ein Bad nehmen, um wieder frisch zu sein. Sie bedankten sich noch einmal für die reiche Mahlzeit und folgten dann bereitwillig der alten Waschbärin in den Waschraum, wo die gefüllte Badewanne schon bereit stand. Ihre schmutzigen Klamotten nahm Ingrid mit hinaus, um sie in der Küche auszuwaschen.

Es war natürlich kein heißes Bad, sondern nur ein laues bis kaltes. Ingrid hatte Wasser aus dem Wasserspeicher hinter dem Haus genommen, das tagsüber durch die Sonne aufgewärmt wurde. Aber besser als gar nichts, dachten sich die Brüder und reinigten ihren schmutzigen Pelz. Es machte ihnen nichts aus, zusammen zu baden, schon als Kinder hatten sie das gerne gemacht. Bis die Eltern dem ganzen irgendwann einen Riegel vorgeschoben hatten und es verboten, weil es sich das nicht gehöre. Trotzdem taten sie es oft heimlich, denn sie mochten es, sich gegenseitig das Fell einzuseifen und sich gegenseitig zu Erforschen. Sie wußten, daß es unmoralisch war, doch für sie zählte nur das schöne Gefühl und nicht die Moralvorstellungen ihrer Eltern oder anderer. Ingrid war es schlicht egal, daß die beiden jetzt zusammen badeten, so hatte sie weniger Wasser heranzuschleppen. Aber mehr als sich gegenseitig die Seife ins Fell zu massieren taten Hagen und Karmel auch nicht, denn das 'mehr' verhinderte die niedrige Wassertemperatur. Sie spülten sich die Seife aus dem Fell und stiegen dann aus der Wanne, in der das Wasser vom Schmutz leicht braun gefärbt war.

Sie griffen sich die bereitgelegten Badetücher und rubbelten sich das Fell trocken. "Hey, schau mal, der Dreck unter meinen Pfoten geht schon gar nicht mehr ab", sagte Hagen und zeigte Karmel seine Fußsohlen. Karmel schaute daraufhin unter seine Hinterpfoten und stellte das selbe fest. "Naja, hat aber auch was", sagte er und grinste. Dann schlugen sie sich die Tücher um die Hüften und traten so nach draußen, denn ihre Klamotten hatte ja Ingrid mitgenommen.

Es war dunkel auf dem Flur und niemand war zu sehen. Aus dem Esszimmer schien Licht, also gingen sie dorthin. Von Ponka und Ingrid keine Spur, nur Loni saß am Tisch und las ein Buch. Als die beiden nur mit Handtüchern bekleideten Junghasen das Zimmer betraten, hob sie den Kopf.

"Ähm, wir wollten nur sagen, daß wir mit dem Bad fertig sind... wo ist Ingrid? Wegen dem Zimmer für die Nacht." Hagen stotterte leicht.

"Die ist mit Ponka bei den Tieren, Füttern, Kühe melken und so. Ich kann euch aber auch zu eurem Zimmer bringen", antwortete Loni. "Das wäre nett", bedankte sich Hagen im voraus, "und unsere Klamotten?" "Die hängen über dem Ofen zum Trocknen. Morgen früh könnt ihr sie wieder anziehen."

Hagen nickte, und Loni stand auf, um eine Petroleumlampe zu holen. Sie zündete sie an und begleitete die beiden Hasenbrüder über den Hausflur nach draußen. Loni ging mit ihnen über den Hof, an der Durchfahrt vorbei, zu der Eingangstür des Gästetraktes und schloß die Holztür auf. Im Flur zündete Loni eine weitere Lampe an und zeigte den beiden ihr Zimmer und das Klo. Ihr Zimmer hatte zwei Betten, jeweils an die Wand gerückt, eine Petroleumlampe, die Loni anzündete, sowie einen Schrank, einen kleinen Tisch und zwei Stühle.

Insgesamt hatte der Gästetrakt 4 Zimmer, doch die Brüder waren die einzigen Gäste im Haus. Loni verabschiedete sich und wies die beiden noch darauf hin, daß gleich nach dem ersten Hahnenschrei aufgestanden wird.

Als die beiden hörten, wie die Haustür von außen zugezogen wurde, schlossen sie auch die Tür des kleinen Zimmers und warfen sich seufzend in die weichen Betten. Die Lampe tauchte den kleinen Raum in ein warmes, gelbliches Licht und die Flamme ließ die Schatten tanzen. Das Zimmer war wirklich nicht besonders luxuriös eingerichtet. Es waren gekalkte Wände, die Betten waren einfache Holzgestelle und die Matratzen mit Tang gefüllt. Die Zimmerdecke war nicht verkleidet und bestand aus groben Holzdielen, die auf massiven Holzbalken lagen. Eine Spinne hatte in einer Ecke ihr kunstvolles Netz gesponnen und wartete auf Beute.

Die Bettwäsche duftete wie frisch aufgezogen, vermutlich hatte sich Ingrid bereits darum gekümmert. "Ach, tut das gut", seufzte Karmel und räkelte sich auf dem Bett. "Nach Tagen unter Brücken und freiem Himmel mal wieder ein richtiges Bett."

"Ja, das tut wirklich gut", stimmte Hagen zu und streckte seine müden Glieder aus, "meinst du, wir können die Betten zusammenschieben?"

"Ist dir etwa nach Kuscheln?" kicherte Karmel.

"Allerdings. Und jetzt, wo wir frisch gebadet sind, ist doch der Zeitpunkt am besten, oder?" Hagen lächelte seinen kleinen Bruder an. Noch bevor dieser antworten konnte, sprang Hagen auf und zog am Bettgestell. Mit lautem Knarren schleifte er das Bett über den Holzboden zu Karmel. "Soo, ein Doppelbett", sagte er und grinste.

"Du und deine Ideen", lachte Karmel, schmiß das Handtuch in die Ecke und kroch unter die Bettdecke. Dann hob er sie einladend nach oben, damit sein Bruder ebenfalls unter die Decke kommen konnte. Hagen nahm seine Zudecke dazu und kroch zu Karmel unter die warme Decke. "Mrrr!" schnurrte er, als sein Körper das weiche Fell seines jüngeren Bruders berührte.

"Willst du nicht das Licht ausmachen?" flüsterte Karmel ihm zu.

"Ach, wozu denn? So hell ist es nicht, und ich mag diese schummerige Stimmung. Oder stört dich die Lampe?" fragte Hagen. "Nein", flüsterte Karmel und umarmte Hagen, "ich bin halt noch die Ordnung unserer Eltern gewohnt." Er kicherte.

Eng schmiegten sie sich aneinander und umarmten sich, streichelten sich gegenseitig über den Rücken und kraulten ihre Nacken. Es dauerte nicht lange, und jeder der beiden spürte das harte, pochende Glied des anderen an seinem Fell drücken. Langsam streichelnd wanderten ihre Pfoten unter der Bettdecke tiefer, immer tiefer, bis Hagen wie zufällig das steife Glied seines Bruders berührte. Karmel stöhnte und begann, den Hintern seines Bruders zu kraulen und zu massieren. Seine krallenbewehrten Finger gruben sich tief in das warme, weiche Fell. Aus der zufälligen Berührung wurden längere Streicheleinheiten, und Karmel genoß die Zärtlichkeiten, die ihm sein Bruder zuteil werden ließ. Er griff nun auch zwischen die Beine seines älteren Bruders und begann seinen empfindlichen Hodensack zu kraulen, was Hagen mit einem spontanen Stöhner beantwortete.

Plötzlich gab es ein knarrendes Geräusch über ihnen im Gebälk. Erschrocken fuhren sie hoch und schauten zur Decke, doch da war nichts. Alles war muchsmäuschenstill. "Vermutlich nur eine Katze oder ein Marder auf Beutejagd", versuchte Hagen sich selbst und Karmel zu beruhigen. Sein Bruder kuschelte sich derweil eng an ihn. "Du wirst Recht haben", meinte Karmel nach einiger Zeit des Lauschens, "bestimmt nur ein harmloses Tier." Da es weiterhin still blieb, begann Karmel nun langsam wieder durch Hagens Fell zu streicheln.

Es dauerte nicht lange, bis beide Hasen wieder voll erregt waren und sich leise stöhnend ihre steifen Glieder rieben. Die störende Bettdecke hatten sie beiseite geschoben und sie genossen das schöne Gefühl der Zweisamkeit. Im Laufe der Jahre bei ihren strengen Eltern hatten sie nur bei sich selbst die nötige Geborgenheit gefunden, die sie jetzt wieder verspürten.

Karmel lag auf dem Rücken und Hagen lag rechts neben ihm auf der Seite, den linken Arm unter den Kopf seines Bruders gelegt. Mit der rechten Pfote rieb er langsam Karmels steifen Penis auf und ab, während er in einem innigen Zungenkuß mit seinem kleinen Bruder verschmolzen war. Karmel indes hatte Hagens pochenden Penis in seiner rechten Pfote und massierte ihn gekonnt, während er mit der linken Pfote den Rücken seines großen Bruders streichelte. Doch mit einem Mal löste Karmel stöhnend den Kuß seines Bruders.

"Oohhh... wenn du so weitermachst, *stöhn* komme ich bald", keuchte er. "Ja und?" grinste Hagen und rieb weiter das beste Stück seines Bruders.

"Nnnggg... oohhh... ich... mmm... ich will aber nichts in meinem Fell haben... Uhh... *stöhn* ...wie sieht denn das dann aus morgen früh, wenn mei... *stöhn* ...mein Fell total verklebt und voller Flecken ist?"

Hagen lächelte. "Warum sagst du nicht gleich, was du möchtest?" Er zog seinen Arm unter Karmels Kopf hervor und legte sich mit dem Oberkörper halb über seinen Bruder, gestützt auf seinen linken Ellenbogen. Er schaute noch einmal nach hinten und grinste den leicht erröteten Karmel an, dann senkte er seine Schnute und leckte mit der Zunge fies kitzelnd über seine empfindliche Eichel. Er stöhnte laut auf und keuchte irgendwas wie "Du Fiesling", doch Hagen kannte kein Erbarmen.

Langsam erforschte seine leicht rauhe Zunge das zuckende Glied und umspielte die Ränder der Eichel. Karmel zuckte, stöhnte, und stieß unkontrolliert mit dem Becken, bis Hagen endlich ein Einsehen hatte. Vorsichtig senkte er seinen Kopf weiter und umschloß Karmels steifen Penis mit seinen warmen, weichen Lippen.

"Oooohhhh!" stöhnte Karmel, als sein pochender Ständer Zentimeter für Zentimeter in Hagens warmer Schnute verschwand. Sehen konnte er es freilich nicht, nur den Rücken und die langen Ohren seines Bruders, aber was er spürte erregte ihn umso mehr. Er streckte seine Pfoten aus und kraulte Hagens Rückenfell, als dieser langsam aber sicher immer schneller und intensiver am Ständer seines Bruders saugte.

Es dauerte wirklich nicht lange, dann spürte Hagen, wie sich Karmel verkrampfen zu schien. Sämtliche Muskeln waren angespannt, sein Penis wurde steinhart, und mit einem lauten Stöhner, den er vergeblich versuchte zurückzuhalten, kam Karmel zum Höhepunkt. In drei bis vier Schüben schoß er seine heiße Saat tief in den Rachen seines Bruders, der sichtliche Mühe hatte, diese Menge an Sperma schlucken zu können. Rechts und links lief es ihm an den Lefzen heraus, als er versuchte, auch den letzten Tropfen aus Karmel herauszumelken.

Doch Karmel war K.O. Gezeichnet von seinem überwältigenden Orgasmus brabbelte er nur ein paar unverständliche Worte und schnappte nach Luft. "Tja, und was ist jetzt mit mir?" fragte Hagen seinen erschöpften Bruder und deutete auf seine noch immer erigierte Latte. "Revanche... Morgen..." keuchte Karmel.

"Ist in Ordnung", sagte Hagen leise und streichelte seinem Bruder sanft über die Stirn. "Du warst übrigens sehr lecker." Er grinste ihn an und leckte sich die Lippen. Karmel blickte zurück und lächelte schwach. Mit letzter Kraft schaffte er es noch, einmal durch Hagens Brustfell zu wuscheln, bevor er sich umdrehte und sofort einschlief. "Naja, dann eben solo", sagte Hagen zu sich selbst und setzte sich auf die Bettkante, um sich selbst die Nötige Befriedigung zu verschaffen. Er selbst wollte jetzt auch keine Spermaflecken im Fell haben, also zielte er auf den Boden und wischte die Pfütze danach mit dem gebrauchten Handtuch weg. Mit einem lauten Gähner streckte er nochmal seine Glieder, bevor er sich und Karmel die Decke überstreifte und eng an seinen Bruder gekuschelt ebenfalls ins Reich der Träume glitt.

- - -

Es muß ein sehr erholsamer Schlaf gewesen sein, denn schon kurz vor dem Hahnenschrei waren sie schon wieder wach und gut ausgeschlafen. Als der Hahn schließlich mit lautem Kikerikie den neuen Tag ankündigte, hatten sie mit vereinten Kräften bereits das zweite Bettgestell wieder an die Wand geschoben und die Betten gemacht.

Wenig später wurde auch schon die Haustür geöffnet und es klopfte an ihre Zimmertür. "Los, raus mit euch aus den Federn, auf der Kommode liegen eure Klamotten", rief Ponka durch die Tür.

"Jaja, wir kommen sofort", antwortete Hagen.

"Aber macht hin, in 5 Minuten seid ihr spätestens am Frühstückstisch, sonst knechtet ihr mit leerem Bauch!" rief Ponka noch durch die Tür und ging dann schnellen Schrittes davon.

"Na gut, dann sollten wir", seufzte Karmel und schlurfte über den leicht staubigen Holzboden zur Tür. "Bin mal gespannt, was es zu essen gibt." Schnell zogen sie sich ihre frischen Klamotten über und gingen hinüber zur Waschbärenfamilie.

Der Frühstückstisch war reich gedeckt. Ingrid hatte verschiedene Sorten Obst und Brot aufgetischt, dazu leckere Marmeladen, Wurst und Käse. Von der Wurst nahmen die beiden Hasen zwar lieber Abstand, aber das Brot und die Marmeladen schmeckten wirklich ausgezeichnet. Zu Trinken war auch reichlich vorhanden, Milch und Kakao, Säfte, Tee und Kaffee. Hagen und Karmel wollten keinen schlechten Eindruck machen und griffen nur sehr zurückhaltend zu, bis Ingrid sie regelrecht ermahnen mußte, mehr zu essen und doch bitte richtig zuzulangen. Also aßen sie sich so satt wie sie konnten.

Dann stand Ponka auf und rieb sich seinen ebenfalls gut gefüllten Bauch. "Also Jungs, ich denke ihr habt meine Felder gesehen. Das wird viel Arbeit für uns, vielleicht brauchen wir zwei oder sogar drei Tage, um alles zu mähen. Eure Aufgabe ist es, zusammen mit mir mit der Sense das ganze Heu zu mähen und danach zum Trocknen aufzuschichten. Später, wenn das Heu getrocknet ist, tut ihr das dann auf den Wagen laden, den ich zu euch fahren werde. Vielleicht kann euch auch meine Tochter dabei helfen. Wenn ihr eure Arbeit gut macht, werde ich euch auch gut belohnen. Alles klar?"

Die Hasenbrüder nickten und standen jetzt ebenfalls auf.

"Gut, dann kommt mit."

Sie folgten dem kräftig gebauten älteren Waschbären aus dem Haus und zu einem alten Schuppen. Ponka öffnete die Tür und reichte jedem der beiden Hasenjungs eine gefährlich aussehende Sense. Er selbst nahm die dritte Sense und erklärte ihnen, wo sie beginnen sollten. Ihr Startpunkt lag fast am anderen Ende seiner Felder, so daß sie erstmal ein gehöriges Stück zu Fuß durch das hohe Gras bis zu einer großen, alten Eiche wandern mußten. Hier beschlossen sie, sich etwas von einander zu entfernen, um sich nicht aus Versehen mit der Sense zu verletzen, denn manchmal war das Gras so hoch, daß man kaum hinübersehen konnte. Doch durch ihre feinen Ohren konnten sie sich eigentlich immer ganz gut orten.

Sie wünschten sich noch einmal viel Glück und Kraft für den Tag und begannen dann in unterschiedlichen Richtungen das Gras niederzumähen. "Wusch! Wusch!" fuhr die Sense knapp über dem Boden durch das Grün und verwandelte es zu Heu. Der Duft des frisch gemähten Heus gefiel Karmel, dessen Näschen unentweg diesen schönen Duft inhalierte. Hagen gefiel der Duft auch sehr, doch er hatte einen gehörigen Respekt vor der Sense und konzentrierte sich mehr darauf, die scharfe Klinge vom Körper fernzuhalten. Papa hatte sich so ein Ding einmal in die Pfote gehauen und brauchte lange Zeit, um sich davon zu erholen. Hagen hatte das damals mit ansehen müssen und war daher sehr vorsichtig. Karmel hatte davon erst später erfahren und fand die ganze Sache nicht so dramatisch, doch vorsichtig war er trotzdem mit der Sense.

Von der großen Eiche gingen sie halbkreisförmig aus, so daß sie mehr und mehr Heu mähten, je weiter sie sich vom Baum entfernten. Immer wieder begegneten sie sich und waren überrascht, daß sie fast gleich schnell waren. Und es überraschte sie ebenfalls, wie schnell sie insgesamt waren. Sie waren ehrgeizig und wollten ihren Gastgeber nicht enttäuschen, also schufteten sie so hart sie nur konnten. Die Sonne war schon höher am Himmel und brannte den beiden nun erbarmungslos auf den Pelz. Sie begannen zu schwitzen, und so langsam machten sich auch erste Anzeichen von Erschöpfung bemerkbar. Sie wussten nicht, wie spät es war, doch die Sonne schien jetzt direkt über ihnen zu stehen. Als sie sich wieder einmal begegneten, schauten sie zurück. Die Eiche war jetzt bestimmt 30-40 Meter weit weg, und das Haus des Bauern kam immer näher. Zwischen hier und der Eiche stand kein Halm mehr. Sie hatten gründliche Arbeit geleistet. "Komm, wir müssen weitermachen!" feuerte Karmel seinen großen Bruder an. "Puh! Warte noch ne Sekunde, ich muß nur etwas verschnaufen."

Da hörten sie eine Stimme: "Karmel! Hagen! Wo seid ihr? Ich habe Erschfrischungen für euch." Ingrid rief nach ihnen. Sie war ja noch etwas kleiner als die beiden Hasen und fand sich im hohen Gras kaum zurecht. Sie folgte zwar der getretenen Spur der beiden, hatte aber keine Ahnung, in welche Richtung sie jetzt gehen mußte. "Hier sind wir!" rief Hagen zu ihr herüber. "Ah!" rief sie zurück und bahnte sich raschelnd ihren Weg zu dem beiden Langohren. Sie hatte zwei Flaschen mit kaltem Wasser mitgebracht, genau das Richtige bei diesen Temperaturen, und zwei Harken, um das Heu später zusammenzukehren. Unter der großen Eiche setzten sie sich zusammen in den Schatten und genossen die kurze Pause. Mit den leeren Flaschen kehrte Ingrid bald zum Haus zurück, während Karmel und Hagen sich wieder an die Arbeit machten.

Am späten Nachmittag war schließlich geschafft, was sie selbst nicht für möglich hielten: Die komplette Wiese war abgemäht, kein Halm stand mehr. Alles duftete nach frischem Gras, als sie zusammen das Heu in langen Reihen zusammenkehrten. Bis Morgen sollte es auf alle Fälle getrocknet sein, dachten sie sich. Ein schwacher Wind war aufgekommen und brachte ein klein wenig Abkühlung. Als sie die letzten Meter Heu aufgeschichtet hatten, betrachteten sie zufrieden ihr Werk und holten die Sensen von der großen Eiche, um zum Hof zurückzukehren.

Ponka war hochzufrieden und erklärte das weitere Vorgehen. Das Heu brauche mindestens zwei Tage zum Trocknen, erklärte er, aber in der Zeit sollten die beiden Hasen eh die restlichen drei großen Wiesen abmähen. Mit der ersten sollten sie heute noch anfangen, damit die Ernte möglichst schnell vonstatten ging, denn regnen durfte es auf keinen Fall während das Gras trocknete. Als kleine Stärkung bekamen sie ein paar Maiskolben und ein paar Brote zum Essen und viel Wasser zum Trinken, um guten Mutes die fällige Arbeit erledigen zu können.

Die zweite Wiese war nicht ganz so groß wie die erste, aber durch die späte Uhrzeit schafften sie nur gut ein Drittel der Fläche zu mähen. Noch während der Dämmerung schichteten sie das bereits gemähte Gras auf und kehrten zum Haus zurück, als es schon fast ganz dunkel war. Sie bekamen noch ein reichliches Abendbrot, bevor sie auf ihr Zimmer gingen um zu Schlafen. Natürlich revanchierte sich Karmel für die Zärtlichkeiten des Vorabends, bevor beide glücklich und erschöpft einschliefen.

- - -

Die nächsten zwei Tage waren geprägt von harter Arbeit. Sie hatten es sich fest vorgenommen, die restlichen Wiesen in den zwei Tagen abzumähen, um Ponka nicht zu enttäuschen. Der hatte nicht mal erwartet, daß es die beiden Hasen schaffen würden, die erste Wiese überhaupt an einem Tag abzumähen und wurde eines Besseren belehrt. Er schien sogar etwas stolz darauf zu sein, so kräftige und ehrgeizige Jungs bei sich zu haben. Loni, seine Tochter, glänzte meist durch Abwesenseit, schien aber ständig irgendwo zu sein. Bei der Feldarbeit bemerkten Karmel und Hagen öfters, wie sie sie heimlich beobachtete und dann, sobald sie entdeckt wurde, schnell verschwand. Was sollte das nur?

Sie sollten es tatsächlich schaffen. Am Ende des langen Tages, es war bereits fast dunkel, hatten sie das letzte Häufchen Gras zusammengeharkt und machten sich mit schmerzenden Rücken, Pfoten und Füßen auf den Rückweg zum Hof. Selbstständig stellten sie die Werkzeuge zurück in den Schuppen und klopften an die Tür der Waschbären. "Wir sind fertig", sagte Hagen zu Ponka, als dieser die Tür öffnete. "Ganz fertig?" fragte der alte Waschbär ungläubig. Die beiden Hasen nickten. "Ganz fertig. Alles gemäht und zum Trocknen aufgeschichtet."

"Puh, ihr seid kräftiger als ich dachte. Ich muß sagen, ihr habt eure Versprechen nicht nur gehalten, sondern sogar noch übertroffen." Ponka warf den Beiden anerkennende Blicke zu und bat sie hinein. Ein reichliches Abendbrot erwartete sie.

- - -

Der nächste Morgen begann mit einem sehr frühem Hahnenschrei. Draußen hatte die Sonne gerade erst damit begonnen, ihre Strahlen über das Land zu senden und die Dunkelheit der Nacht zu vertreiben. Karmel verfluchte das frühe Federvieh, denn zu gerne hätte er noch ein paar Minuten im Bett verbracht. Doch es nutzte nichts, die Waschbären erwarteten sie pünktlich am Frühstückstisch. Auf dem Hof dämmerte es noch, als sie gähnend an die Tür der Bauern klopften. Heute ging es darum, das zum Trocknen aufgeschichtete Heu aufzusammeln und auf dem Heuboden für den Winter einzulagern.

Mit dem Frühstück konnten sie sich diesmal sogar richtig Zeit lassen, denn Ponka erklärte, daß erst einmal der Tau verdunsten mußte, der sich während der Nacht gebildet hatte. Um kurz nach 9 Uhr, die Sonne stand jetzt schon gut eine Stunde am Himmel, ging es dann endlich zu viert nach draußen. Ingrid hatte sich heute um die Tiere zu kümmern, so mußte Loni mithelfen.

Ponka öffnete das große, schwere Tor der Scheune, und machte den Wagen klar, während Loni eines der beiden Arbeitspferde aus dem Stall holte. Zusammen spannten sie den kräftigen Haflinger ein, während Karmel und Hagen mit Heugabeln bestückt bereits auf der großen Ladefläche Platz nahmen. Ponka überprüfte noch einmal dem richtigen Sitz des Zaumzeugs und nahm dann auf dem Kutschbock neben Loni Platz. Sie nahm die Zügel in die Pfoten, und mit einem lauten "Hüh!" setzte sich das Gespann rumpelnd in Bewegung.

Bei der großen Wiese angekommen, kletterte Ponka hinunter und die beiden Hasen taten es ihm gleich. Nur Loni saß weiter auf dem Bock und hielt die Zügel. "So", begann Ponka, "einer von euch hilft mir, das Heu auf den Wagen zu werfen, und einer steht oben und verteilt alles gleichmäßig. Wer was macht, müßt ihr selbst am besten wissen." Karmel meldete sich und teilte sich diese Arbeit zu. Ponka nickte zufrieden und begann die ersten Heuhaufen auf den Wagen zu schleudern. Hagen tat es nun ebenfalls, und Karmel bemühte sich, das Heu möglichst gleichmäßig und stabil auf dem Wagen zu lagern.

"Kommst du zurecht?" fragte Loni, die den Wagen langsam vor den beiden Heugablern herfuhr. Karmel nickte und wischte sich ein wenig Schweiß von der Stirn. "Kein Problem, ich schaffe das schon."

Reihe für Reihe fuhr Loni mit dem Wagen das Feld ab, und immer mehr Heu landete auf der Ladefläche, Schicht für Schicht wuchs der Berg von Heu, auf dem Karmel balancieren mußte. Natürlich wurde es auch für Ponka und Hagen schwieriger, die das duftende Heu nun immer höher schleudern mußten. Hagen merkte schon, wie seine Arme und Schultern langsam zu schmerzen begannen, doch er ließ sich nichts anmerken und biß die Zähne zusammen. Auch Ponka schwitze ordendlich, trotz seiner lockeren Bekleidung aus Latzhose und offenem Hemd. Gegen die gleißende Sonne hatte er sich einen weiten Strohhut aufgesetzt, nur die dreieckigen Ohren schauten rechts und links hindurch.

Im Gegensatz zum Mähen ging das Zusammensammeln des Heus deutlich schneller voran. Nach einiger Zeit war die Heuschicht auf dem Wagen in bedrohliche Höhe gewachsen, so daß Karmel von oben ein lautes "Stop!" hinunter rufen mußte. Ponka schaute sich den vollen Wagen an und stimmte zu. In langsamer Fahrt ging es zurück zum Hof, wo Loni den Wagen an die Giebelseite des Haupthauses, zwischen Scheune und Gästetrakt, heranfuhr. Am Dachgiebel befand sich eine hölzerne Fensterklappe, die es ermöglichte, das Heu vom Wagen direkt auf den Dachboden zu befördern.

"Karmel, Hagen, laßt euch von Loni den Weg zum Dachboden zeigen und macht die Klappe von innen auf", sagte Ponka und deutete auf die dunkelbraun gestrichene Fensterklappe an der weiß getünchten Giebelwand. Loni schien über irgend etwas nachzudenken, bevor sie den Kutschbock verließ und die beiden Jungs bat, ihr zu folgen. Sie folgten ihr in das Wohnhaus und über den Flur in ein kleines Zimmer, von wo aus eine Treppe nach oben und eine andere nach unten in den Keller führte. Loni ging rasch die Treppe hinauf und nach links über die groben Diehlen in Richtung Giebel. Erstaunt nahmen sie zur Kenntnis, daß das Holz entgegen ihren Erwartungen kaum Geräusche machte, es schien gut verarbeitet und befestigt worden zu sein.

Loni öffnete mit ein paar Handgriffen die große Fensterklappe und Licht durchflutete den Dachstuhl. Durch zahlreiche kleine Ritzen zwischen den Dachziegeln schien das Licht ebenfalls in vielen kleinen Strahlen in den staubigen Raum. Während sich Loni kurz mit ihrem Vater unterhielt, nutzen die Brüder die Gelegenheit, sich etwas umzusehen.

"Hier, guck mal," Karmel deutete auf eine Stelle des Dachbodens, "Hier ungefähr müßte doch unser Zimmer sein, oder?" Hagen schaute auf die Stelle und nickte. "Ja, müßte sein, warum?"

Karmel schaute etwas erschrocken. "Da sind... Fußspuren. Ganz deutlich im Staub zu sehen." Hagen schaute ihn ungläubig an, starrte dann aber gebannt auf die Spuren, die ganz eindeutig genau über ihrem Zimmer im Staub zu sehen waren. Es waren viele Spuren, teilweise war der Staub sogar ganz verwischt. "Tatsächlich..." murmelte Hagen leise. "...dann war das also keine Katze neulich." Er schluckte. Karmel hatte derweil ein paar der Spuren verfolgt, es war nur eine einzige Spur, eine einzelne Person. Es waren kleinere Pfoten, kleiner als ihre eigenen. Es war nur ein dummer kleiner Gedanke, der Karmel auf die Idee brachte, Lonis aktuelle Spuren zum Fenster mit denen über dem Zimmer zu vergleichen. Sein Herz schlug höher, pochte laut in seiner Brust. Erschrocken stellte er fest, daß die Spuren identisch waren. Loni unterhielt sich noch immer, aus dem Fenster gebeugt, mit ihrem Vater und bemerkte nichts von der Spurensuche der beiden Junghasen.

Flüsternd informierte Karmel seinen Bruder, der daraufhin ungläubig zu Loni starrte. An der Stelle, wo der meiste Staub verwischt war, war zwischen zwei Dielen ein besonders breiter Zwischenraum. Karmel legte seinen Kopf auf den Boden und blickte hindurch. Er schluckte. "Schau mal runter", forderte er Hagen auf, als er seinen Kopf wieder hob. Hagen blickte ebenfalls hindurch und mußte genau wie Karmel feststellen, daß das komplette Zimmer über den Spalt in der Decke einsehbar war, und nicht nur das Zimmer, sonders besonders gut das Bett.

"Ich... oh!" Karmel drehte sich erschrocken um, und Hagen fuhr vom Boden hoch, als Loni plötzlich hinter ihnen stand und mindestens genau so überrascht war. Sie begriff sehr schnell, daß sie aufgeflogen war, und errötete. Beschämt blickte sie zu Boden. Stille.

Doch auch Karmel und Hagen wussten nichts zu sagen. "Hey!" war plötzlich Ponkas Stimme zu hören. "Wird's bald mal? Es gibt noch mehr zu tun, also seht zu, daß das Heu da hoch kommt." Die beiden Hasen sprangen auf und liefen zum Fenster, während Loni zuerst beschämt stehen blieb, dann aber langsam zur Treppe ging und nach unten verschwand. Die beiden Hasen beschlossen, erst mal nichts darüber zu sagen, und teilten sich auf. Diesmal blieb Hagen oben, während Karmel aus dem Fenster auf den Wagen sprang und beim Heuschaufeln mithalf. Fuhre für Fuhre wurde das Heu durch das Fenster geschleudert, und Hagen verteilte es rechts und links unter dem Dachstuhl.

Schließlich war der Wagen leer, und es konnte wieder zurück auf die Wiese gehen. Doch wo war Loni? Ponka rief sie zwar lauthals, doch auf sein Rufen kam nur Ingrid herbeigeeilt, die allerdings auch nicht wusste, wo die Tochter steckte. Jetzt begannen sich Karmel und Hagen innerlich Vorwürfe zu machen, obwohl sie doch gar nichts dafür konnten. Ob sie Ponka die Geschichte erzählen sollten? Nein, lieber noch nicht, vielleicht tauchte sie ja wieder auf. Zumindest wollte Ingrid sich auf die Suche begeben. Da die Zeit aber knapp war, nahm Ponka die Zügel selbst in die Hand und steuerte den Wagen zusammen mit den beiden Hasen auf die große Wiese, um das restliche Heu einzusammeln. Natürlich dauerte es jetzt etwas länger, denn der Wagen fuhr ja nicht von alleine weiter.

Bis in die späte Dämmerung hinein schufteten sie an diesem Tag, schafften noch zwei Fuhren Heu und füllten langsam aber sicher den Heuboden. Besonders viel Heu schaufelten sie in die Ecke über ihrem Zimmer, nur um ganz sicherzugehen. Ponka lobte die beiden und fuhr den Wagen in die Scheune, als dieser endlich leer war. Es war bereits fast dunkel, und auf dem Boden konnte man kaum noch die Pfote vor Augen sehen. Es duftete überall nach frischem Heu, als sie sich vorsichtig in die Richtung des Lichts tasteten, das die Treppe markierte. Bevor sie hinunter gingen, schüttelten sie sich noch so gut es ging das Heu aus dem Fell und den Klamotten, um nicht so viel Schmutz im Haus zu verbreiten.

Beim Abendbrot fehlte Loni immer noch, und mittlerweile machten sich alle Sorgen um sie. "Wo ist Loni?" fragte Ponka mit ernster Mine. "Sie ist auf ihrem Zimmer. Sie sagt, ihr geht es nicht gut." Ingrid machte auch ein besorgtes Gesicht. "Sie hat Kopfschmerzen und möchte sich etwas ausruhen, sagte sie mir", fuhr Ingrif fort.

Ponka zuckte mit den Schultern. "Hmm, da hätte sie aber wenigstens was sagen können. Immerhin ist sie den ganzen Tag nicht mehr aufgetaucht."

"Ich denke, morgen zum Frühstück sollte sie wieder auf dem Damm sein", antwortete Ingrid.

Die beiden Hasenbrüder schauten sich schweigend an. Es war wohl besser, den Vorfall nicht zu erwähnen. Sie wussten einfach nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollten. Aber zum Glück fragte die beiden auch niemand. Das restliche Abendbrot wurde schweigend eingenommen, und schließlich verschwanden die beiden Hasen in ihr Zimmer.

An Schlaf war natürlich nicht zu denken. Immer wieder starrten sie zur groben Holzdecke, durch die jetzt zahlreiche Halme frischen Heus guckten. Auch ihr Zimmer und ihre Betten waren bedeckt mit losen Halmen, die durch die Decke rieselten. Sie hatten die Tür geschlossen und die Vorhänge zugezogen, doch trotzdem fühlten sie sich beobachtet. Und das, obwohl es ja jetzt eigentlich nicht mehr möglich war. Aber was, wenn jemand das Heu leise zur Seite schob? Natürlich, es würde auf jeden fall durch die Decke rieseln, aber trotzdem waren sie sehr beunruhigt. Sollten sie Ponka wirklich etwas sagen? Wohin würde das führen? Würde er Loni bestrafen? Oder gar die beiden rauswerfen? Schließlich wussten sie nicht, wie Ponka über ihre Aktivitäten unter der Bettdecke denken würde. Und er würde sicherlich eher seiner geliebten Tochter als zwei dahergelaufenen Landstreichern glauben.

Plötzlich klopfte es am Fenster. "Wer ist da?" rief Hagen erschrocken.

"Loni." Sie versuchte leise zu sein und war schwer zu verstehen. "Macht das Fenster auf."

Hagen blickte fragend seinen Bruder an, und zog dann den Vorhang auf, als Karmel nickend seine Zustimmung bekundete. Draußen stand Loni, nur mit einem Nachthemd bekleidet, im fahlen Mondlicht. Hagen öffnete das Fenster und Loni beugte sich hinein. "Hilf mir mal durchs Fenster", forderte sie den etwas ratlosen Hagen auf.

Der Hasenjunge streckte ihr seine Pfote entgegen und half ihr, durch das kleine Fenster zu klettern. "Ich muß mit euch reden, aber ohne daß meine Eltern was davon mitbekommen", sagte Loni, im Zimmer angekommen. Karmel schloß derweil das Fenster und zog die Vorhänge zu, während Loni ihr Nachthemd richtete.

"Worum geht es denn?" fragte Hagen etwas besorgt. Loni schaute nach oben und zeigte auf den Spalt in der Decke. "Darum!"

"Hast du Angst, daß wir dich verraten?" fragte Karmel leise aus der Zimmerecke. Er saß auf seinem Bett und hatte die Knie angezogen.

Loni grinste. "Nein. Selbst wenn ihr mich verraten würdet, Papa würde euch das doch gar nicht glauben. Viel eher würde ihn interessieren, was da nachts so zwischen euch zwei Brüdern passiert." Sie verzog das Gesicht. "Glaubt mir, das würde eure Zukunft auf diesem Hof doch sehr in Frage stellen."

Hagen schluckte. "Ich... wir... wir wußten nicht, daß wir beobachtet wurden. Wir dachten, das poltern auf dem Boden wäre eine Katze oder sowas gewesen."

Loni kicherte leise. "Quatsch, ich bin gestolpert. Ich dachte schon, ich hätte mich verraten, aber ihr habt trotzdem weitergemacht. War ein schönes Bild übrigens." Wieder grinste sie.

"Und was möchtest du jetzt von uns?" fragte Hagen leise, während er sich auf sein Bett setzte. "Was müssen wir tun, damit du uns nicht verrätst?"

Lonis Grinsen wurde gefährlich breit, als sich sich einen der beiden Stühle griff und sich provokant breitbeinig darauf setzte. Ihr Ringelschwanz zuckte aufgeregt. Von wegen Kopfschmerzen! Wahrscheinlichhatte sie sich nur Mut gesammelt und Pläne geschmiedet. Vielleicht war das auch alles ein Teil eines großen Plans, den sie nicht kannten. Vieles ging den beiden Junghasen jetzt durch den Kopf. Was konnte sie nur wollen?

"Macht so weiter wie bisher", sagte sie und kaute sich demonstrativ an den Krallen. Die Hasen schluckten. Irgend etwas kam da doch noch. "Aber", fuhr Loni fort, "diesmal will ich persönlich dabei sein."

Karmel und Hagen wußten nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollten. Meinte sie das wirklich so, wie sie es sagte? "Wie meinst du das, so weitermachen wie bisher?" fragte Karmel schließlich vorsichtig.

Loni sah beiden scharf in die Augen. "Ich meine damit, ihr sollt es vor meinen Augen treiben. War das direkt genug?" Sie hatte die Katze aus dem Sack gelassen. Die beiden Jungs bekamen große Augen und begannen rot zu werden. "Ich fand das ziemlich geil, wie ihr beiden euch da gegenseitig verwöhnt habt, es erregt mich ziemlich. Ihr seid zwei gutausehende Kerle, irgendwie niedlich und doch kräftig genug, um schwere Feldarbeit zu leisten. Ja, ich will euch dabei zugucken und mich dabei..." Loni brach abrupt ab.

Stille. Karmel und Hagen waren sprachlos.

"Jetzt?" fragte Hagen leise, um die Stille zu brechen.

Loni grinste und schüttelte den Kopf. "Ponka und Ingrid, meine Eltern, werden morgen in die Stadt fahren und wir drei müssen das restliche Heu vom Feld holen. Ihr werdet euren Spaß im Heu haben, unter freiem Himmel. Und zu niemandem ein Wort darüber!" Sie stand auf und ging zum Fenster. "Und jetzt helft mir mal wieder hinaus, es soll ja niemand wissen, daß ich hier war."

In dieser Nacht schliefen Karmel und Hagen alles andere als ruhig.



...Fortsetzung folgt (!?)
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Kommentare  

Hallo,

tolle Story, hat mir sehr gut gefallen und ich kann mich Norma nur anschliessen.
Leider habe ich noch nicht so viele deutsche Furry Geschichten gefunden und ich freue mich sehr, Deine über Norma entdeckt zu haben.
Spielst Du eigentlich Furcadia?
Liebe Grüße,
Kira Malten


Kira Malten (08.12.2003)

Hi,
Natürlich werde ich auch selbst eine Fortsetzung schreiben, aber die dürfte alles andere als jugendfrei, *fg* und deshalb auch nicht hier veröffentlicht werden.

Schau mal zu www.yiffstar.com, was Du da alles unter meinem Namen findest...


mryia himself (14.03.2003)

Die Idee, die Helden als Hasen darzustellen, ist sehr charmant. Auch die Erotik der Geschichte gefällt mir sehr gut.
Willst Du Deine Geschichte denn nicht selber fortsetzen? Ach bitte!
5 Punkte


Norma Banzi (14.03.2003)

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