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Espoir

Nachdenkliches · Experimentelles
© Odyssee
Espoir geht spazieren. Sie geht auf spiegleblankem Eis spazieren. Sie könnte fallen. Espoir weiß nicht, dass sie fallen könnte. Sie weiß nicht, dass das Eis glatt ist. Nicht einmal, dass sie auf Eis geht, weiß Espoir. Sie ist allein. Das heißt: sie glaubt allein zu sein. Espoir ist nie allein. Sie weiß nicht, dass sie nie allein ist. Sie wüsste es vielleicht, wenn sie an die Bedeutung ihres Namens dächte, oder unter sich schaute. Espoir kennt die Bedeutung ihres Namens nicht. Sie hat nie draüber nachdegdacht. Sie schaut auch nicht unter sich. Sie schaut zum Himmel auf, während sie über das blanke glatte Eis tänzelt. Sie glaubt noch an Ideale. Sie sieht nicht, dass unter ihr Espoir über Abgründen hängt.
 
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Kommentare  

Ich danke dir für deine konstruktiven Äußerungen Philemon.
Ich glaube, dass du die Geschichte sinngemäß richtig interpretiert hast. Der Satz "Espoir kennt ihren Namen nicht" bleibt nur dem Stil des Werkes treu. Es ist häufig nicht sehr ratsam sich in inneren Widersprüchen zu ergeben und Stilbrüche zuzulassen, wenn man nicht missverstanden werden möchte. Ich glaube, dass die Story auch mit diesem Satz einen gewissen intellektuellen Anspruch hat. Das Konzept ist nicht "schwierig", aber ich habe gehofft etwas "anderes" zu schaffen.
Ich freue mich immer wieder über Kommentare von dir!

liebe Grüße


Odyssee (08.05.2003)

@NewWolz

In der angewandten Literatur ist es nie entscheidend, ob man etwas selbst positiver sieht oder nicht. Ganz im Gegenteil: Es sind vor allem die subjektiven Eindrücke und Erfahrungen des Protagonisten bzw. Autors die das Resultat bestimmen und das Stück auszeichnen.
In einigen Fällen kann man zwar von unklaren Prinzipien oder verschobenen Grundsätzen sprechen, (auch wenn es selbst hier bedenklich wäre, da die Authentizität mit der ehrlichen Meinung eines jeden Menschen einhergeht) wenn es jedoch um Hoffnung geht, so hat jeder sein eigenes Verständnis dafür.

@Odysse

Das Stück klingt durchaus interessant und scheint bei genauerer Betrachtung, auch von kleineren Stilmittel Gebrauch zu machen. Beispielweise sind die Sätze kurz und einfach. Obwohl Du ganz bestimmt in der Lage dazu wärst, die Sätze komplexer zu formulieren, verzichtest Du ganz offensichtlich darauf, um die Naivität der Hoffnung zum Ausdruck zu bringen.

Es ist ganz bestimmt kein herausragendes Werk, besticht lediglich durch eine gute Idee, die aber kein schwieriges Konzept voraussetzt. Der Satz "Espoir kennt die Bedeutung ihres Namens nicht" geht im Grunde schon einen Schritt zu weit, da erst im Verborgenen des Stücks die Bedeutung liegt und halbwegs gebildete Leser es auch so verstehen.

Vier zufriedengestellte Punkte.


Philemon (07.05.2003)

Ohne deinen Kommentar kritisieren zu wollen, aber ich glaube nicht, dass hier meine Einstellung hier zur Bewertung steht.
Der Text ist beim Besuch im Lager Auschwitz entstanden, wenn dir das weiterhelfen kann.

liebe Grüße


Odyssee (06.05.2003)

Zum 2ten
Was eine kleine Aufklärung bewirken kann.
Jetzt wo ich weiß was Espoir bedeutet erscheint die kleine Geschichte in einem ganz anderen Licht. Ja, an dem was Du schreibst ist was wahres dran, doch ganz so dunkel sollte man es nicht sehen. Wenn es sich ermöglichen läßt sollte man dem Leben auch was Positives abringen, auch die Hoffnung sollte das tun.
3 Punkte


NewWolz (06.05.2003)

Die Geschichte hat ihre "Eigene Art" und keine ist so, wie andere die ich gelesen hab. Und das finde ich gut...Auch wie du "Hoffnung" in einer Person geschrieben hast...5 Pkt.

Amazone (04.05.2003)

Hallo New Wolz,
Espoir ist das Französische Wort für Hoffnung. Es wäre zu platt einfach das deutsche Synonym zu verwenden, da auch die Aussage und die Wirkung dieses Textes stark darunter leiden würden.

liebe Grüße


Odyssee (04.05.2003)

Mag ja alles stimmen, doch beurteilen kann ich es nicht, denn was bedeutet ESPOIR.
Solltest die Leserschaft mal afklären.


NewWolz (03.05.2003)

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