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14 Seiten

Die Mücke

Aktuelles und Alltägliches · Kurzgeschichten · Sommer/Urlaub/Reise
"Ich werde seit Wochen von einer Schnakenplage heimgesucht", sagte mein Bruder am anderen Ende der Telefonleitung. "Wenn du wüsstest, wieviel Insektenspray ich schon in der Wohnung versprüht habe - ohne Erfolg - Sie stürzen sich geradezu auf mich. Ich bin von oben bis unten zerstochen."

"Bei deinem Körpervolumen haben die Biester ja auch viel Angriffsfläche", höhnte ich.
Nicht dass mein Bruder übergewichtig wäre, nein, aber er ist kräftig. Eigentlich wollte ich ihn mit meinem lockeren Spruch nur ein bisschen aufmuntern.

"Lach du ruhig, Schwesterchen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie die Blutsauger mich zugerichtet haben."

"Bald ist Winter, da löst sich das Problem dann von selbst, weil sie krepieren. Inzwischen ... kaufst du dir eben Mückensalbe."

"So einfach ist das nicht. Diese Monster haben mir Hunderte Stiche beigebracht und die sind mittlerweile zu nässenden Pusteln und Quaddeln geworden. Ich kann nämlich nicht aufhören, zu kratzen."

Ähnliche Beschwerden äußerte er bei jedem unserer Gespräche.
Er fing aber nicht gleich von den Mückenstichen an:

Oft machten wir uns gegenseitig durch die Telefonleitung auf Fernsehsendungen aufmerksam
"Schnell, schalt das Dritte ein", sagt mein Bruder, "sie zeigen gerade "La Strada" von Fellini. Haben wir den Film nicht mal als Kinder gesehen? Mit Julietta Masina und Anthony Quinn.
Anthony. Der Gute wär jetzt auch schon hundert. Wenn's ihn noch gäbe ..."

"Ach ja ... der große Zampano. Und da war doch das merkwürdige Trompetensolo: Ge - el – so – mi –na.

" Das fand ich toll! Und erinnerst du dich ... wir gingen immer zu viert ins Kino ... du, ich, die Hanne, der Martin. Die unzertrennlichen Vier, nannte man uns."

"Ja, die Hanne, die ist heute Streetworkerin ... aber wer zum Geier war Martin?"

"Der Martin Berger ... weißt du das nicht mehr, Schwesterchen? Der mit dem Pferdeschwanz und der Elektro-Gitarre ... er wollte erst Rockstar und dann Pfarrer werden."

"Ach ja ... ich hab nie wieder von ihm gehört."
"Aber ich. Er ist Croupier in der Spielbank von Bad Homburg.


Wir erinnerten uns oft an alte Zeiten und alte Bekannte. Am liebsten diskutierten wir jedoch über Politik. Wobei wir am Anfang noch herzlich über George Bush gelacht haben, nachher aber nicht mehr.

Wir machten uns auch gegenseitig auf literarische Sendungen ( unser beider Lieblingsgebiet ) aufmerksam, ärgerten uns gemeinsam über Reich Ranicky, wenn es ihm wieder einmal gelungen war, uns zum Kauf eines ‚herausragenden‘ Bestsellers zu animieren, der uns dann doch nicht so sehr vom Hocker riss ... na ja ... inzwischen alles Schnee von gestern.

Wir gaben uns auch Lebensratschläge ... durchs Telefon. Denn wir sahen uns so gut wie nie.

Nach meiner Heirat, die mich ins Ausland brachte, hatten wir uns aus den Augen verloren. Erst spät waren wir uns wieder näher gekommen, hatten angefangen, uns aneinander anzulehnen, so wie man das eben aus der Ferne tun kann.
"Weißt du was ... unsere Rentnerjahre werden wir einmal gemeinsam verbringen!"
"Wenn schon, dann in der Karibik", sagte ich.
"Ja, ja!".

Doch, als wir gerade so schön mitten im Quasseln über Gott, die Welt und die Zukunft waren, begann mein Bruder auf einmal wieder mit seinem Ach und Weh:
"Du müsstest mich sehen, ich bin voller Einstiche, glaub mir, ich übertreibe nicht, da ist garantiert etwas in der Wohnung ... Mücken ... die sind sowas von aggressiv ... meine Haut sieht aus wie Streuselkuchen und juckt teuflisch."

Durch diese Bisse habe er sich irgendwie eine Krankheit geholt, fürchtete mein Bruder, denn ständig fühle er sich matt. Der Dienst - selbst das Aufstehen am Morgen - fiele ihm von Tag zu Tag schwerer.
Mein Bruder ist Beamter. Dabei wollte er früher Kapitän werden und zur See fahren. ( Ich übrigens auch ) Er unterrichtet an einer staatlichen, kaufmännischen Berufsschule. Vor kurzem wurde er zum Oberstudienrat befördert.
"Das bedeutet nichts. Mit den Jahren kommt selbst der trotteligste Lehrer automatisch zu diesem Titel", so hatte er meine ‚Lobhudelei‘ abgetan, als ich ihm am Telefon gratulieren wollte.

Wie gesagt: Er und ich trafen uns so gut wie nie. Unser einziger Gedankenaustausch fand telefonisch statt. Denn er wohnt im südlichen, ich im nördlichen Zipfel der Republik. Ich wusste nicht recht, was ich von seiner Insektenstory halten sollte. Sie nahm inzwischen in unseren Unterhaltungen schon den ersten Platz ein.

Kaum plauderten wir wenige Minuten miteinander, da wandte er sich gleich wieder seinem Sorgenthema zu:
"Seltsamerweise stechen mich die Insekten nie an sichtbaren Stellen. So kommen meine Probleme sogar den engsten Kollegen eher wie eine Marotte vor, die sie mir schmunzelnd nachsehen. Mich auszuziehen und ihnen zu zeigen, wovon ich rede, dazu hab ich keine Lust. Glaub mir, Schwester, ich leide wie ein Hund. Es müssen irgendwelche blutrünstigen, fliegenden oder krabbelnden Biester sein. Sie drangsalieren mich jede Nacht! Sie sind tückisch. Unter den Haaren, zum Beispiel, wo kein Mensch es sieht, ist mein Kopf zerstochen wie ein Nadelkissen. Dabei – und das ist besonders infam – kriege ich diese Mistviecher nie zu Gesicht", sagte er und berichtete mir unaufhörlich von ekligen Beulen und offenen Schrunden, die durch die Bisse und sein darauf folgendes Kratzen entstanden seien.

Ich glaubte es ihm. Die Pusteln, die Schwellungen waren bestimmt da ... Ich dachte aber, dass es eher ein Hautausschlag sei oder sowas in der Art.
Auch fürchtete ich, dass er ein wenig übertreibe und musste heimlich grinsen.
Denn in unserer Familie sind wir alle Hypochonder. Das ist bekannt.
"Na ja, es wird schon nicht so schlimm sein. Du musst dich aber dringend untersuchen lassen, vielleicht ist der Grund für deine Pusteln und den Juckreiz ja ein ganz anderer?" sagte ich schlau.

Er erzählte, er habe bereits Insektenspray gekauft und die ganze Wohnung damit regelrecht ausgeräuchert. Komisch sei eben nur, dass er diese Plagegeister nie zu sehen bekomme.
"Es ist schon sonderbar. Auch nach der rigorosen Vertilgungsprozedur mit dem Wundermittel habe ich keinerlei Insektenleichen aus meinen Räumen hinauskehren müssen", sagte er mit Galgenhumor.

"Hör auf mit der Sprüherei ... das ist das reinste Gift. Du schaffst dich in Teufels Küche. Was, wenn es eine simple Allergie ist? Lass dich doch bitte untersuchen. Geh bitte sofort zum Arzt!"

"Was soll ich denn da? Die Biester muss ich loswerden. Wenn sie sich nur zeigen würden, dann könnte man sie auch bekämpfen!"

*

Dass weder die chemische Keule noch sonst etwas gegen die ständigen Bisse genutzt hätte, teilte er mir eine Woche später traurig mit:
"Diese Ungeheuer stürzen sich wie eine blutrünstige Meute auf mich, während ich schlafe. Du kannst es dir nicht vorstellen. Manchmal habe ich am Morgen fünfzig Einstiche und mehr ... Ich scharre sie auf."

"Reiß dich zusammen", rief ich durchs Telefon, "lass die Kratzerei. Du machst alles nur schlimmer!"
Ich sagte ihm, dass ich persönlich nicht glaubte, Mücken oder andere kleine Blutsauger könnten einem Menschen sooo zusetzen.
"Vielleicht kommt dein Ausschlag ja von der Leber", murmelte ich und dachte an einen eventuell erhöhten Alkoholkonsum, denn Abstinenzler war mein Bruder noch nie ...

Er hörte sofort das Ungesagte zwischen den Zeilen heraus:
"Von der Leber?" schrie er entsetzt auf. So jäh und wild, dass ich erschrak. Das musste ihn tief getroffen haben.
"Geh zum Arzt", riet ich ihm noch einmal. Drängend. Beschwörend. Lass dein Blut untersuchen!"
"Du hast gut reden!"
"Aber du musst !"

Auf einmal fing er zu weinen an:
"Ich bin so fertig, Schwesterchen, ich bin so fertig."
Ja, er machte im Augenblick keine gute Zeit durch. Ich dachte an seine Scheidung, die er gerade hinter sich hatte. Mit Kindesentzug ... An all seine anderen Probleme.

So verfolgte meinen Bruder zum Beispiel Zeit seines Lebens der Gedanke, er sei am Tod unserer Mutter schuld. Diese fixe Idee hatte sich ganz fest in seinem Kopf verankert. Sie starb nämlich bei seiner Geburt am Kaiserschnitt ... Nie habe ich begreifen können, wieso er in solche tiefen Schuldgefühle verfiel und habe sie ihm hundertmal auszureden versucht.
Mein kleiner Bruder.

Seine Schnakenstiche, oder was auch immer, stellte ich mir höchstens mittelschlimm vor. Persönlich zu sehen kriegte ich sie ja nicht.

Wie gesagt, wir sind alle Hypochonder in dieser Sippe. Unser Vater war schon Hypochonder und bekam durch eine Spritze beim Zahnarzt ... Gehirnblutungen. Er konnte nur mit Mühe gerettet werden. Ein Cousin mütterlicherseits fiel nach einer simplen Wespenattacke wochenlang ins Koma. Auch er gesundete. Und Tante Monika wurde nach der Geburt ihres vierten Kindes manisch depressiv. Davon hat sie sich nie erholt. Aber mein Bruder und ich, wir sind die schlimmsten Hypochonder von allen. Unser Stiefmütterchen hat das schon immer gesagt, sogar, wenn wir als Kinder die Mumps oder Keuchhusten hatten.


Einen Monat später – ich hatte keine Anrufe mehr von meinem Bruder bekommen - und ich Idiotin hatte mir irgendwie vorgegaukelt: "Keine Nachricht ist eine gute Nachricht", auch war mir mein eigener Kram über den Kopf gewachsen! ... also einen Monat später war da plötzlich Elke, seine Ex-Ehefrau am Telefon, die sagte mir, dass er sich vor zwei Wochen mit einer seltsamen, undefinierbaren Krankheit ins Klinikum der Kreisstadt habe einweisen lassen, wo er soeben verstorben sei.

Ich fuhr zur Beerdigung. Das gesamte Lehrerkollegium und eine fast unübersehbare Anzahl von Schülern war versammelt. Und sonst noch viele Leute. Die mittelgroße Friedhofskapelle quoll über von Menschen und schwarz standen die Trauergäste auch draußen auf den Wegen. Mein Bruder musste sehr beliebt gewesen sein.

Wunderbare Musik erklang, mehrere schöne Reden wurden gehalten. Sein aufgebahrter Sarg war unter einem wahren Gebirge von Bouquets, Kränzen, Schleifen verborgen. Die jungen Schülerinnen hatten kleine gelbe Rosensträußchen, die sie ihm nachher ins Grab warfen. Viele der Mädchen weinten. Marie, seine dreizehnjährige Tochter, die nach seiner Scheidung bei der Mutter geblieben war, brach bitterlich schluchzend am Grab zusammen.

Man sagte mir nachher, mein Bruder habe bis zirka zwei Wochen vor seinem Tod noch Unterricht gegeben. Pflichtbewusst. Der Arme. Blass zwar, schweigsamer als sonst und müde, habe er sich täglich in die Klassen geschleppt. Es schien, als ob die Schule seine seelische Heimat, Kollegen und Schüler seine wahren, letzten Freunde gewesen seien.

Das Schachspiel hatte er auch geliebt, hatte vor Jahren im Schulgebäude einen kleinen Raum eingerichtet, eine Ruhe-Oase, wo er die Jungen und Mädchen, die daran interessiert waren, diese königliche Kunst lehrte und wo sie in ihrer Freizeit gegeneinander spielen konnten. Auf althergebrachte Weise und ganz ohne Computer! Auch Schachturniere hatte mein Bruder regelmäßig auf der städtischen Verbraucher-Messe veranstaltet, wobei sogar der amtierende russische Weltmeister bei ihm zu Gast gewesen war ...

Während seines kurzen Klinikaufenthaltes schienen sich viele Menschen um meinen Bruder gekümmert zu haben. Manchmal waren vier, fünf Besucher gleichzeitig anwesend, so erzählte mir seine Exfrau, und Marie, die kleine Tochter habe ihn täglich besucht.

Die Ärzte wussten nicht genau, was ihm fehlte. Einige seiner Lehrerkollegen tippten auf eine seltene Allergie, eine besonders aggressive Form von Neurodermitis, die aber bis zuletzt sein Gesicht verschont habe ... Andere, denen er wohl bereits früher von seinen Einstichen, Ausschlägen und ständigen chemischen Kämpfen gegen die kleinen Blutsauger berichtet hatte, führten seinen Tod jetzt auf Vergiftung durch das Einatmen von allzu sorglos versprühten Insektenvertilgungsmitteln zurück.

Man erinnerte sich auch an mehrere Zeckenbisse, die er sich ein halbes Jahr zuvor auf einer Klassenwanderung im Bayrischen Wald zugezogen hatte. Man hatte ihm drei dieser gefährlichen Parasiten mit einem Zängchen aus der Haut ziehen müssen, während sonst kein einziger Schüler oder Lehrer von den Biestern befallen worden war.
" Mein Blut schmeckt ihnen eben", habe mein Bruder lachend gesagt, so erzählen sie es mir beim Leichenmahl.
Nun dachten manche an eine verschleppte Borelliose, die seinen (mückenstich?)-geschwächten Körper anscheinend endgültig gefällt hatte.

Mein armer, kleiner Bruder! Und ich hatte in meinem lächerlichen Optimismus seine Qualen auch noch heruntergespielt, als er mir in seinen letzten Telefonaten panikartig die Symptome schilderte! Dass er vorhatte, ins Krankenhaus zu gehen, hatte er mir allerdings nicht gesagt.

Es war so, dass seine Kollegen die Unfähigkeit der Ärzte im Klinikum zuletzt nicht mehr hatten hinnehmen wollen. Sie hatten selbst die Initiative ergriffen. Stunden-, ja tagelang hatten sie das Internet nach Rat und Hilfe durchkämmt, sich auf diese Weise mit wissenschaftlichen Experten, Professoren, spezialisierten Kennern außerordentlicher Virus- und Parasitenkrankheiten, auch Herstellungsfirmen von Sprühgiften usw. in Verbindung gesetzt. Doch alles vergeblich. Da lag mein Bruder schon am ganzen Körper gelähmt, seines Sprachvermögens beraubt, auf der Intensivstation. Die Ärzte mutmaßten, behandelten ... und tappten im Dunkeln. Mein kleiner Bruder! Ich weiß so wenig von seinen letzten Tagen.

"Ich kann nicht mehr, Schwesterchen. Ich kann nicht mehr", hatte er manchmal ins Telefon geweint. In der Zeit, als wir so häufig telefonierten. Gelegentlich geschah es auch, dass er mich mitten in der Nacht aus dem Schlaf klingelte.
"Du hast getrunken, das macht dich melancholisch", hatte ich dann blödsinnigerweise geantwortet: "Morgen früh ist alles wieder gut ... du wirst sehen ..."
So einen Quatsch hatte ich gelabert. Sonst war mir nichts eingefallen. Aber es ist wahr: Er hatte es ja selbst zugegeben: Er trank manchmal ein paar Gläser zuviel.

Jetzt bin ich wie gelähmt vor Traurigkeit und fühle mich schuldig, weil ich nicht besser auf ihn eingegangen bin und seine Leiden so heruntergespielt habe ... Ich vermisse ihn furchtbar, obwohl wir doch nur ein eher loses Verhältnis hatten.

*


Im Januar starb mein Bruder. Im März geht es mir selbst auch nicht mehr gut. Einmal schrecke ich mitten in der Nacht auf. Mein Herz rast wie wahnsinnig. Und dann ein Schweißausbruch. Mir ist plötzlich schlecht, schlecht ...
Gleichzeitig spüre ich das starke Jucken. Es schwillt mir in Sekundenschnelle eine große Beule innen am rechten Handgelenk. Direkt auf der Ader. Dort, wo man den Puls fühlt. Sofort denke ich an eine Allergie. Oder einen Schockzustand? Weil mein Herz ... Ich weiß ja, ich bin überempfindlich. Siehe Hypochondrie und so weiter. Bin zum Beispiel gegen Getreide allergisch. Zöliakie. Und kleinste, unsichtbare Spuren von Haselnüssen in Lebensmitteln katapultieren mich prompt an den Rand eines Kreislaufkollapses. Aber jetzt so etwas! Um zwei Uhr nachts. Innen am Handgelenk ploppt diese Quaddel auf. Direkt über der Ader. Ich kratze die beißende Stelle wund. Scharre mich blutig. Kann mich nicht zurückhalten. Scharre ...

Also ... von da ab wache ich immer mitten in der Nacht auf mit diesem Herzrasen. Mit der Schwellung und dem unsäglichen Jucken. Merkwürdig. Es beunruhigt mich sehr. Ich kratze, kratze.
Wahrscheinlich wieder eine Überempfindlichkeitsreaktion gegen einen Umweltstoff. Jeden Morgen die dicke Beule stets an der gleichen Stelle am Handgelenk und dazu der ätzende Juckreiz! Ein Zustand, der in der Frühe besonders grassiert und am Nachmittag fast verschwunden ist.

Vielleicht wird das ganze Dilemma vom gummiartigen Mousepad hervorgerufen, auf dem ich arbeite. Denn auf diesem Ding schiebt man ja das Handgelenk täglich tausendmal hin und her. Das Pad ist wahrscheinlich aus Latex und Latex vertrage ich nicht. Tatsächlich, das Jucken fing exakt zu dem Zeitpunkt an, als ich den Computer gekauft hatte. Das Mousepad ist offensichtlich die Ursache, dass meine Haut sozusagen bei jeder Berührung indigniert aufschreit. Ich werfe es also zum Teufel. Das nächste, das ich mir zulege, ist getestet und latexfrei. Es ändert sich auch nichts. Der Juckreiz und die böse Schwellung sind jeden Morgen wieder da und werden während des Arbeitens am Computer eher schlimmer. Doch stets nur am rechten Handgelenk.

Ich bitte nun den Schreiner von nebenan, mir eine Mausunterlage aus Holz zu basteln: unlackiert, gleitglatt geschliffen, Natur pur. Der Mann betrachtet mich sehr intensiv und auch verwundert. Aber er macht es.
Es ist vergebliche Mühe und ändert an meinem Zustand nichts.
Dann denke ich, es könne vielleicht vom Nickelgehalt herrühren, der sich zum Beispiel in Bestecken und Küchenutensilien verbirgt. Man berührt die Dinge ja meistens mit der rechten Hand. Das würde sich von daher gut erklären.

Ich esse also fürderhin nur mit Plastikbesteck, umwickele die Griffe von Küchengeräten, sowie meine Türklinken, sogar die metallenen Knäufe der Schränke mit BAST. Es sieht ebenso alternativ wie urkomisch aus, nutzt aber nix.

Ich bin inzwischen zeitweise krank. Wenn ich morgens im Bad stehe, mich dusche, kippe ich fast ohnmächtig um. Dann komme ich gerade noch zurück zum Bett, auf das ich mit einer Kreislaufschwäche hinsacke. Ich stufe das als psychosomatisch ein. Das ist mir auch lieber, als ein wirkliches Gebrechen zu haben. Gegen psychosomatische Leiden kann man mit purer Willenskraft ankämpfen. Ich mutmaße dumpf, mein Zustand habe vielleicht mit der Trauer über das Sterben meines Bruders zu tun. Ich muss in letzter Zeit ständig an ihn denken.

Es dauert wochenlang, bis ich das allnächtliche Aufwachen, das Herzrasen, das Wahnsinnsgejucke und den pflaumengroßen Wulst an meinem rechten Handgelenk tatsächlich mit Mückenstichen in Verbindung bringe.

Wie ich eines Nachts wieder mit Herzrasen aufwache, ( vielleicht etwas rascher aufwache, als sonst ), da höre ich SIE. Zum ersten Mal. Sie muss extrem nah sein. Mit einem hellen, fast wütenden ´sssssssssssss´ umschwirrt sie mich. Da fällt es mir wie Schuppen von den Augen: im SCHLAF werde ich also angezapft! Und das geschieht anscheinend Nacht für Nacht schon seit vielen Wochen. Jetzt ist es klar: Stechmücken sind es, die mich ständig maltraitieren. Und ich Schwachkopf wollte alles auf eine Allergie schieben.

Plötzlich erinnere ich mich auch an eine Fernsehsendung: In New York waren im September 1999 Killermoskitos in Wohnungen aufgetaucht. Höchstwahrscheinlich Mutanten, die selbst krank waren und rare, bisher unbekannte Infektionen verbreiteten ... Infektionen, die sogar für Menschen tödlich sein konnten.

Zweitausendfünfhundert Arten von Stechmücken gibt es weltweit, ( hieß es in dem Bericht ), von mikroskopisch kleinen bis zu viele Zentimeter großen. Es sind alles Blutsauger. In Afríka und Südamerika gelangen sie sogar in die vollklimatisierten, hermetisch verschlossenen Büros der Hochhäuser, wo sie Opfer finden. Auch in unseren Breiten treiben sie sich zu Milliarden herum und lechzen nach ihrer süßen Nahrung. Sie pieksen ein Adergefäß ihrer Beute an. Damit das Blut nicht gerinnt, fügen sie ein bestimmtes Sekret zu. Diese Substanz hält also das Blut des Angestochenen am Fließen. Dann pumpen sie das fremde Blut wie durch einen Schlauch in ihren Darm. Dieses vorher durch den Stich in das menschliche System eingeschleustes Sekret ist es, das auf der Haut den Juckreiz und die Schwellung verursacht. Die Mücke kann aber auch Erreger von Malaria und Fleckfieber in den angebohrten Körper transportieren, sowie andere mysteriöse Krankheiten.

Das Insekt muss blitzschnell zustechen, sein Sekret absondern, Blut saufen. Alles im Bruchteil einer Sekunde. Weil nämlich das Opfer oft wild wird und sich wehrt. Bevor die aufklatschende Hand es totschlagen kann, ist das schnelle Geschöpfchen schon über alle Berge. Solche widerlich sirrenden oder ganz und gar lautlosen, jedoch stets hinterhältigen Flügelwesen sind nicht so harmlos, wie die meisten Leute glauben ...


Jetzt passe ich natürlich genau auf. Und tatsächlich ... abends nach getaner Arbeit, wenn ich entspannt im abgedimmten Zimmer vor dem Fernseher sitze oder telefoniere, geistert mir auf einmal jenes unverwechselbare ´sssssssss´ um die Ohren. Dann verstummt es plötzlich ... Doch diese Viecher verstummen ja nur, wenn sie sich irgendwo niedergelassen haben. Und sie lassen sich am liebsten auf warmem Menschenfleisch nieder. Ich schlage, ich klatsche mit der flachen Hand wild auf alle möglichen Stellen meines Körpers, überall da, wo ich das Insekt vermute. Erwische es aber nicht. Obwohl meine Reflexe eigentlich gut sind. Zum Zupieksen hat es zumindest keine Zeit. Doch entzieht es sich immer blitzschnell und pfiffig dem Zermalmungstod.

Anscheinend ist das gemeine Biest rund um die Uhr in Lauerstellung und wetzt seinen winzigen Rüssel. Es vergeht keine Nacht, in der es mich nicht sticht. Und jetzt versucht‘s es am Tag auch schon. Ich frage mich langsam, ob vielleicht in meiner Wohnung mehrere von dieser Spezies sind und sich abwechseln, um mich in den Wahnsinn zu treiben. Oder ist es eher doch die Single-Mücke? Ich höre immer nur eine.

Wenn ich mitten in der Nacht mit Herzrasen und dem nervtötenden Juckreiz aufwache, während die Schwellung am Handgelenk sich rapide ausbreitet, wie das sonst nur bei Wespenstichen geschieht, wenn ich dazu noch ein triumphierendes, sich entfernendes Sirren höre, dann weiß ich: meine Peinigerin hat mich wieder einmal erwischt. Denn ich lernte inzwischen, dass es eine "sie" ist. Biologen haben es erforscht: nur die Weibchen saugen Blut, die Männchen sind Vegetarier, sie trinken Wasser und Pflanzensäfte.
Wenn ich das Licht anknipse, sehe ich die Beule und den Einstich an meinem Handgelenk, aber die Mücke ist weg. Sie betrachtet mich wohl als Milchkuh? Und komisch ... es ist doch unnormal, dass so ein Wesen den Winter überlebt. Jetzt im März scheint das winzige Monstrum sich gar in mein ungeheiztes Schlafzimmer zurückgezogen zu haben. Ich bin ihr Vitamindepot, ihre Lebensversicherung, ihr Energielieferant. Sie setzt alles daran, mich anzuzapfen. Dazu wartet sie, bis ich nicht mehr wach bin.

Im Schlafzimmer stehen viele Topfpflanzen. Auf Hydrokultur. Dort irgendwo in den Granulaten ist jetzt anscheinend ihre Heimat. Ihr sicheres Versteck, das die winzige Vampirin nur noch nachts verlässt, um an mir ihren Hunger zu stillen. Diesen anscheinend urgemütlichen, feuchten Schlupfwinkel muss ich ihr nehmen. Ich räume also alle Pflanzen aus diesem Raum hinaus und hoffe, das Biest damit enggültig in den Restteil der Wohnung vertrieben zu haben. Achte nun darauf, dass die Tür zum Schlafzimmer immer geschlossen bleibt. Soll die Mücke ruhig bei mir weiterleben, mich aber mit ihrem nächtlichen Bluthunger verschonen!

Nur ... funktionniert das nicht. Sie drangsaliert mich weiter Nacht für Nacht. Irgendwie kommt sie doch ins Zimmer hinein. Jedesmal, wenn sie zusticht, wache ich auf. Ich merke langsam: dieser viel zu kurze Schlaf ist auf Dauer der Gesundheit ziemlich abträglich.

Inzwischen hat sich die Schwellung innen an meinem Handgelenk in viele kleine Pusteln verwandelt, die blühen violettrot wie Blumenfelder zu beiden Seiten der Ader und reichen schon über den Unterarm bis zum Ellenbogen hinauf. Ich scharre mir das Fleisch blutig. Auch Salbe hilft nicht.

Aber manchmal packen mich dennoch Zweifel. Diese wespenstichartige Beule, dieses Wahnsinnsjucken kann doch nicht von einem so winzigen Wesen verursacht werden? Auch würde so eine Mücke nicht immer an dem selben Körperpunkt zustechen, sagt mir mein Verstand. Und ... außerdem habe ich das hundsmiserable Luder bisher noch nie gesehen.

Wenn ich nachts, nach ein, zwei Stunden Schlaf mitten in das sirrende, höhnende ´sssssssssssss´ hinein aufschrecke, ist mir klar, dass es nicht nur diese eine Mücke sein kann, die mich quält, denn soviel Blut kann doch ein Einzelwesen gar nicht saugen, ich meine, so ein Winzling braucht höchstens alle vierzehn Tage ein Tröpfchen, wenn ich richtig gelesen habe - nein - es sind wahrscheinlich viele, die zufällig vorbei kommen. Denn die EINE, die Feindin, gibt es nicht in der Natur, das ist Humbug. Am Morgen, mit der irrsinnig juckenden Riesenquaddel am Handgelenk, denke ich schon wieder anders, muss annehmen, dass es doch nur das immer gleiche, blutrünstige Biest ist mit den immer gleichen Gepflogenheiten. Jetzt wird es bereits zufrieden irgendwo in seinem Versteck schlummern, in der Gewissheit, dass ihm seine Trinkquelle ja nicht wegläuft.

Um während meines Schlafes an jene bevorzugte Stelle zu gelangen, tut das blutsaugerische Ungeheuer Ungewöhnliches. Ich habe das inzwischen getestet. Eines Nachts habe ich einen dicken Wollhandschuh über die rechte Hand bis fast zum Ellenbogen gezogen. Die linke Hand blieb nackt. Habe dann beide Hände oben auf der Zudecke liegen lassen. Das linke, unverhüllte, ihr offen angebotene Gelenk hat sie total ignoriert, aber am rechten durch den Handschuh hindurch ihre altbekannte Ader gesucht und gefunden.

Im winterlich ungeheizten Zimmer kommt es vor, dass ich meine Arme unbewusst während des Schlafes unter der Federdecke halte. Als ich einmal herzrasend hochfahre, spüre ich: gerade hat das bösartige Geschöpf mich in die Stirn gestochen, direkt über der Nase. Also, in Ermangelung des Handgelenks scheint sie jetzt auch diese Stelle ihrer Blutabnahme für würdig zu befinden. Drei Minuten später ist dort eine juckende Quaddel. Die Nasenwurzel scheint jedoch für die Mücke lediglich eine Notlösung zu sein. Zweite Wahl sozusagen. Sobald sie des rechten Handgelenks habhaft werden kann, sticht sie nur dort zu. Alle meine anderen Körperstellen hat sie ohnehin immer ignoriert.

Anfang Mai kaufe ich ein Moskitonetz. Made in Indonesia. Der Schreiner dübelt einen Haken in die Schlafzimmerdecke und hängt es freischwebend auf. Oben ist es an einem kreisförmig angeordneten Strahlenkranz aus Bambusstäben befestigt. Ein Tüllschleier reicht wie in arabischen Haremsräumen bis hinunter auf den Boden. Weich fällt das duftige, weiße Netz. Umgibt als zarter Schutz das Futonbett. Verwandelt es in eine romantische Oase der sicheren Nachtruhe. Der blütenweiße, wolkenzarte Gaze-Stoff schafft eine fast mystische Atmosphäre. Wie in einem orientalischen Haremsraum.

Aber ich muss auf der Hut sein. Vor dem Zubettgehen kontrolliere ich sorgfältig. Ist zwischen Netz und Teppichboden vielleicht nicht doch noch ein winziger Insekten-Durchschlupf ? ... Nein, ich bin beruhigt, es ist alles dicht.

Da krieche ich dann vorsichtig in meine wunderbare Schutzzone. Zum ersten Mal seit langer Zeit lege ich mich mit Freude und Gelassenheit nieder auf dieses von dem zarten Gewebe umzäunte und trotzdem luftige Lager. Zwei Nächte lang schlafe ich herrlich und in Frieden. Morgens bin ich schon viel frischer. Auch der Ausschlag auf dem Unterarm ist etwas zurückgegangen. Meine Spannkraft wird bald wiederkehren.

Es ist schön, sich abends ruhig auszustrecken und zu wissen, alles ist gut.

In der dritten Nacht fahre ich um zwei Uhr im Bett hoch. Mit Herzrasen, einer massiven Schwellung am Handgelenk und dem bekannten, hundsgemeinen Juckreiz. Da höre ich sie ... "Sssssssssss", sirrt sie mir voller Hohn ihr kleines Lied in die Ohren. Die Mücke triumphiert ...

Meine Wut ist riesengroß. Mit dem traurigen Wissen um die Sinnlosigkeit all meiner Selbstrettungsversuche, muss ich dann doch erschöpft eingeschlafen sein.

Am nächsten Morgen arbeitet mein Gehirn so klar, wie schon lang nicht mehr. Vorsichtig arbeite ich mich aus dem Gazevorhang heraus. Zwar sehe ich die Mücke nicht, aber ich weiß, sie muss sich im Inneren des Netzes befinden. Sie ist gefangen. Und ich bin nun draußen. Oftmals umrunde ich krabbelnd das Bett, mit der Nase fast auf dem Teppich und achte genau darauf, dass das Tüllmaterial am Boden aufliegt und nicht den winzigsten Durchlass mehr für das Biest bietet ...
"Jetzt hab ich dich, du Miststück. Jetzt kannst du da drin verhungern und verrecken."

Diesmal schlafe ich auf der Couch. Ich schlafe wie ein Baby. Kein bösartiger Einstich stört meinen Seelenfrieden.

Am Abend darauf, als es dunkel wird, höre ich von meinem Futonbett her ein wildes Sirren. Ich täusche mich nicht, es klingt irgendwie ... ratlos. Die Mücke scheint es begriffen zu haben, sie kommt da unter dem Moskitonetz nicht mehr heraus. Zum ersten Mal kann sie ihre anzuzapfende Beute, ihre Nahrungsquelle nicht erreichen. Sie ist unter dem Gazeschleier gefangen. Ich setze mich entspannt im Wohnzimmer vor den Fernseher. Aber mein Wohlgefühl hält nicht an. Ich muss ständig an diese kleine Schnaken-Pest im Nachbarraum denken. Und wie sie da unter dem Moskitonetz langsam verhungern wird. Stundenlang höre ich ihr wildes Sirren, das mit der Zeit schwächer wird. Wie muss ihr zumute sein ... kann sie doch mein Menschenblut riechen, aber die engen Maschen des Moskitonetzes hemmen immer grausam ihren Flug zur Quelle.

Am nächsten Morgen, als ich ins Schlafzimmer komme - ich habe natürlich mein Futonlager gemieden und wieder auf der Couch übernachtet - da scheint sie schon so matt und verzweifelt, dass sie sich nicht einmal mehr vor mir versteckt. Sie sitzt, ( nein liegt! ) auf einem weißen Satinkissen, fast mikroskopisch klein, noch winziger, noch dünner, noch grauer, als ich sie mir vorgestellt habe ... so erbärmlich ... Flügel zusammengefaltet und die langen dürren Beinchen auf linkische Art von sich gestreckt. Ein Bild des Jammers. Als ich vorsichtig das Gazenetz lifte und mit meiner Hand über ihrem kleinen Korpus herumwedele, bewegt sie sich nur matt. Sie scheint am Ende ihrer Kräfte. Aber sie lebt. Halbwegs.

"Es nützt ja nix", sage ich, "ich muss es tun! Was bleibt mir sonst übrig?"
Ich nehme sie vorsichtig auf ein Stück Papier und trage sie zum Balkon. Dort setze ich sie auf ein Efeublatt.
"Such dir da draußen einen neuen Wirt und eine neue Bleibe. Ich hoffe, du schaffst es."

Nachher räkle ich mich vor dem Fernseher. Aber ich kann mich nicht entspannen, muss ständig an die Mücke denken. Ich gehe noch einmal hinaus, um nach ihr zu sehen.

Sie scheint abgehoben zu haben. Das Blatt ist leer.


*






Copyright Irmgard Schöndorf Welch
überarbeitet am 23.05.2005
 
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Kommentare  

Lieber Mes Calinum

Auch Du regst Dich wie die anderen mit gutem Recht über diese Geschichte auf. Aber, obwohl ich normalerweise immer an meinen Texten feile und verbessere, möchte ich diese in etwa so lassen, wie sie ist. Denn sie hat stark autobiografische Züge, was meinen Bruder betrifft und ich will die ( wie ich weiß, verworrenen, unzusammenhängenden) Erzählstränge dennoch beisammen lassen und nicht auseinanderreißen, nur um damit eine perfektere, plausiblere Kurzgeschichte zu erreichen. Bei meinen anderen Texten würde ich das tun, hier nicht. Hier ist mir der literarische Wert nicht sooo wichtig.
Hypochonder: Sieh es einmal so an: eine Ich-Erzählerin kann ja auch einmal irregeleitet sein, in dem, was sie sagt, es ist ja in diesem Fall nicht die Autorin die so hahnebüchenes behauptet, sondern die Hauptperson der Geschichte, die diese komischen "Verdrehungen" von sich gibt. Das ist aber doch klar zu ersehen? Oder? Ist das nicht legitim, so was in einem Text zu machen?

Mich freut auf alle Fälle, dass Dir die Geschichte so wichtig ist und Du Dich so intensiv damit auseinandersetzt. Hab vielen Dank dafür.


Irmgard (03.07.2003)

Hmm, dich ransetzen und sie ueberarbeiten, waere ein Anfang.
Da steckt doch Potential in der Geschichte. Was ist man fuer ein Autor, wenn man nicht an seiner Schreibe arbeiten will?
Der Geschichte waere doch schon ein wenig geholfen, wenn man ihr eine Praemisse gibt, und die Story darauf abstimmt. Und die Sache mit dem Hypochonder, die so wie sie da steht psychologisch einfach nicht stimmt, koennte man auch noch einmal ueberdenken.


Mes Calinum (03.07.2003)

Danke Hera
dass Dir die Geschichte ein bisschen gefallen hat.
Lieben Gruß
Irmgard


 (28.06.2003)

Hallo Stephan

Die Geschichte ist halt so, wie sie ist. Ich kann und möchte jetzt nicht mehr alles umkrempeln. Dann ist sie eben missglückt. Was soll ich machen?

Viele Grüße
Irmgard


Irmgard Welch (28.06.2003)

Schnaken sind keine Mücken. Trotzdem nette Geschichte, ich HASSE Mücken.

3 Punkte von mir


Hera (17.06.2003)

Hmmm...das hinterlässt einen leicht faden Nachgeschmack. An was litt denn nun der Bruder? Die ganze Vorgeschichte wirkte störend auf mich. Ohne die Sache mit dem Bruder wäre der Rest recht originell: Kampf - Mensch gegen Mücke.
Aber so? Ich kann mich dem Drachenlord nur anschließen. Ich las und las und wartete auf eine Erklärung, die nicht kam. Da bleiben zu viele Fragen offen. Schade eigentlich...


Stefan Steinmetz (02.06.2003)

Hallo Irmgard,

ich hatte halt die Hoffnung, das wenigstens das ende etwas bietet, zumindest eine Erklärung was das nun für eine Supermücke war.
Also, kein Maso, nur hoffnungsvoll.
Nichts für ungut.

Gruß


Drachenlord (27.05.2003)

Hallo Drachenlord

Es gibt ganz kurze und etwas längere Geschichten. Und wenn man sich gelangweilt fühlt, braucht man doch nicht fertig zu lesen. Oder bist Diu ein kleiner Masochist?

Ich wünsch Dir auf alle Fälle einen schönen Tag und interessanteres Lesefutter


Irmgard (27.05.2003)

Ich kann dir bei dieser Geschichte nicht folgen.
Was willst du damit aussagen?

Erst die lange Litanei über den Bruder, von der Kindheit bis zur detaillierten Schilderung seiner Beerdigung, dann die ewig anklingenden Telefonate, wobei ich mich frage, was spielt es für eine Rolle, ob sie sich nun über Bush oder das TV- Programm unterhalten.

Danach ellenlang die Schilderung ihrer Vermutungen über Allergien, was sie dagegen unternimmt um dann doch zu erkennen, das es eine Mücke ist.
Eine seltsame Mücke, nebenbei bemerkt, die bestimmte Stellen am Körper bevorzugt.

Wozu dann diese Abhandlung über die Mücke im allgemeinen?
Den meisten dürfte klar sein, wie und warum eine Mücke Blut saugt.

All dies bringt dem Handlungsablauf, soweit dieser überhaupt in der Story erkennbar ist, nicht wirklich etwas.

Du schreibst, die Familie ist hypochondrisch veranlagt, aber kann man jemanden, der von einer Spritze Gehirnbluten bekommt, als Hypochonder bezeichnen?
Ein Hypochonder ist ein eingebildeter Kranker, und nicht jemand, der von einem Wespenstich ins Koma fällt.
Falls das irgendwie ironisch oder amüsant klingen sollte, dann kommt das nicht rüber.

Auch der Schluss ist mir ein Rätsel, warum hat sie dann auch noch Mitleid mit dem Blutsauger.
So wie es in der Geschichte anklingt ist dieses Tierchen nicht ganz ungefährlich.
Die Wahrscheinlichkeit, das ihr Bruder selbst an dieser Mückenart gestorben ist, ist groß und sie selbst fühlte sich nach den nächtlichen Attacken geschwächt.
Findet sie es lustig dieses Tierchen dann doch lieber auf ihre Nachbarn loszulassen?

Das alles passt nicht zusammen, eine bunte Sammlung von Bildern, aber keine Geschichte.
Da nicht einmal eine klare Idee zu erkennen ist, die man als gut bezeichnen könnte, kein Spannungsbogen, kein irgendetwas, das diese Story interessant machen würde, kann ich keinen Punkt vergeben.
Sorry.


Drachenlord (27.05.2003)

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