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16 Seiten

Wozu Kinder in die Welt setzen?

Romane/Serien · Nachdenkliches
© gert k.
Die Suche nach einem sinnvollem Anfang

Was bietet uns das Leben?

Sonne, Erde, Wasser, Luft, Körper, Seele, Geist, Liebe, Sinne, Berge, Ozeane, Pflanzen, Lebensräume verschiedenster Art, unzählige Möglichkeiten der Gestaltung unseres Lebens.........um nur Einiges zu nennen.

Was bieten wir dem Leben?

Dezimierung und Umgestaltung der natürlichen Lebensräume, Raubbau und Ausrottung von biologischen Lebensformen, Blockade der Evolution durch ständige schwerwiegende Eingriffe in die geistige und kulturelle Entwicklung archaischer Kulturkreise, sowie durch die Eingriffe in die natürlichen Ökosysteme....und auch hier gäbe es noch einiges mehr zu sagen.

Was verbietet uns das Leben?

NICHTS ?!!!!

Wo ist der Anfang?
Welcher Anfang eigentlich ?

Ich glaube, ich suche erst einmal nach meinem Anfang.
An was kann ich mich wirklich erinnern?
Wenn ich so recht darüber nachdenke, fällt mir eine Situation ein, in der ich in einem Babybett liege und ich sehe über mir an die Decke eines Zimmers, die schräg wie ein Dach verläuft und mir den Raum als klein und beengend vorkommen lässt. Ich liege da, in meinem Bett und spüre deutlich, dass da über mir auch irgendwo ein Fenster ist, was ich nicht sehen kann aber ich fühle, wie es draußen aussieht, es stürmt und regnet, der Himmel ist grau und Wolken verhangen.
Heute glaube ich, dass es eine wirkliche frühe Erinnerung ist, aber vielleicht habe ich es mir auch nur irgendwann vorgestellt.
Ich weiß auch noch wie ich bei meiner Oma auf dem Arm war und ihre Kette berührte aber vielleicht hat man mir das nur erzählt?
Da gibt es noch so einige frühe Erinnerungen, wo ich gerade nur ein paar Monate allenfalls drei Jahre alt war. Der Schreikrampf als mir meine Mutter einen Kakianzug, den sie für mich gekauft hatte, anziehen wollte. Ich weiß, dass ich diesen Anzug vom ersten Moment an gehasst habe aber warum?
Irgendwann beginnen dann die Erinnerungen, an die ich mich ganz bewusst erinnern kann.
Es sind nicht all die einzelnen Tage meines Lebens und die vielen alltäglichen Situationen, die mich ausschließlich geprägt haben. Auch nicht nur die gradlinige Erziehung meiner Familie.
Am intensivsten haben mich die vielen Kriegsbilder im Fernsehen bewegt, ich habe sie gut in Erinnerung behalten. Erst viel später ist mir klar geworden, wie bedeutend sie für meine Phantasie und für meine Seele sein sollten.

Als ich so vier oder fünf Jahre alt war (1966-67) und immer bewusster meine Umwelt erlebte, lag ich Abends in meinem Bett und konnte durch die geöffnete Tür meiner Kammer sehr oft die Nachrichten im Fernseher mitbekommen, teils nur die Worte und Geräusche aber öfters auch Bilder.
Es waren auch immer nur die Nachrichten, da ich gerade zu der Zeit noch nicht schlief. Ich sah und hörte von dem Krieg.
Krieg, der irgendwo auf der Welt stattfand. Krieg in Vietnam, Krieg in Israel.
Mit zunehmender Häufigkeit des Zuhörens habe ich verstanden worum es dabei ging, viel später wurde mir erst klar, wie intensiv ich mich unterbewusst damit beschäftigte und welche Bedeutung diese Einflüsse auf mich hatten.
Als ich als Kind schlafen ging, habe ich mir Träume zurechtgebastelt, es war wie Schäfchen zählen. Jeder kennt es, wenn man schlafen soll und eigentlich noch nicht kann. Ich habe es oft erlebt.
Ich habe meine Phantasie angeregt und Träume erschaffen, die sich damit befassten, einen Befreiungskrieg zu führen.
Eine neutrale Armee, die ich mit Freunden, die ich in diesem Alter noch gar nicht hatte, und die aus allen Teilen der Welt kommen mussten, befehligte. Wir alle waren natürlich Erwachsen.
Strikt unter demokratischen Regeln. Wir wollten gleicher Maßen die Amerikaner, wie auch die Russen besiegen. Die Armee sollte alle kriegerischen Völker auseinander treiben, nötigenfalls durch perfekte militärische Schläge, in denen fast nie Menschen zu Schaden kamen. Außer die wirklich Bösen!
Ich weiß, dass ich damals keine Begriffe und Worte für das hatte, was ich sah, verstand und fühlen konnte und mir vorstellte, z.B. Strahlenwaffen, obwohl ich noch nie welche gesehen hatte.
Die Bilder des Krieges waren so abscheulich, dass ich nicht lernen brauchte sie zu hassen.
Die Menschen zu hassen, die ihn mit brutaler Gewalt führten.
Ohne den Mut zu verlieren, siegte meine Armee Stück für Stück, zumindest in meinen Träumen.

Medien:

Fernsehen war für mich überhaupt nichts in dem Alter. Wir hatten eine schwarzweiß Kiste und mehr als Flipper hab ich nicht gesehen.
Umso intensiver erlebte ich die Bilder der Nachrichten, wenn sie für mich auch nicht alltäglich waren. Ich bin überzeugt, dass zwischen meinen Träumen und meinem ansonsten normalen Kindesleben eine völlig schizophrene Beziehung bestand. Bis heute kann ich meine Einstellung gegen Gewalt und politische Bevormundung weder verdrängen noch in ein anderes Verständnis wandeln.
Der Mensch ist von Natur aus frei.

Ich wäre niemals ein Pazifist, denn ich wäre immer bereit auf Gewalt zu reagieren.
Aber es gibt für mich keinen Grund Gewalt anzuwenden, und somit keine akzeptable Begründung für Gewalt. Sei es religiöser, politischer oder gefühlsmäßiger Natur.
Menschen müssen mit Gewalt leben.
Naturgewalten.
Gefühlsgewalten....der Affekt.
Alles was ich über die Gewaltfähigkeit des Menschen gelernt habe, ist einer natürlichen kindlichen Philosophie entsprungen.
Mögen gewaltbereite Menschen genauso argumentieren.
Ich wollte mich niemals unterdrücken lassen und wäre nie dazu bereit unverständliche Prinzipien, die durch Gewalt (politisch, moralisch, körperlich) durchgesetzt werden sollen, zu akzeptieren.

Wenn ich so darüber nachdenke, war dies ein tägliches Gedankenspiel und ich glaube zu wissen, dass ich diese Dummheit der Menschen, die diesen Krieg zu ließen und der im Grunde mit mir nur so am Rande zutun hatte, schon damals hasste.
Ja wirklich, ich hasste es und ich weinte um diese vietnamesischen Menschen.
Dieser absolute Schmerz den Krieg verursacht, war mir schon mit 4 Jahren unmissverständlich klar.

Stellen sie sich vor, sie leben 1938, das Prognom.
Würden wir nicht alle gegen die Nazis kämpfen.
Nein nicht alle.
Doch jeder weiß, dass er es nicht zu lassen dürfte.
Feigheit !?
Naivität ?!
Was entschuldigt das?

1992:
Wer glaubt zu wissen, unter welchen Gewalten wir im Augenblick stehen?
Politischen, wirtschaftlichen, ideologischen ?
Welche Gewalten wir schon längst akzeptieren und verinnerlicht haben. Wahrscheinlich vertreten wir schon diese Gewalten und sind bereit für sie zu kämpfen, vielleicht zu töten?

Weder meine Mutter noch mein Vater hatte zu jener Zeit (Ich war so zwischen 4&6) jemals mit mir über diesen oder einen anderen Krieg geredet, alles spielte sich in mir, in meinem Kopf ab. Aber es war perfekt in meinem Traum.
Ohne jedes wirkliche Wissen über Politik oder Krieg funktionierte meine Armee vorzüglich und ich hatte weitergehende staatliche Modelle entworfen, die ein Zusammenleben aller verschiedenen Völker ermöglichen sollte.
Mit den besten Waffen ausgerüstet, die in jeder Situation den Gegner nur betäubten, doch sämtliche Waffen zerstörten, waren die Soldaten durch alle Nationen der Welt vertreten und mit dieser Meinungsvielfalt nahmen sie Einfluss auf Länder, den die Amerikaner oder Russen ihren eindeutigen politischen Stempel aufgedrückt hatten.
Meine Armee war demokratisch, jeder durfte seine Meinung sagen, sie siegte in meinen Träumen über die wirklichen Unterdrücker, es war perfekt.
Nur dann, wenn die wirklichen Nachrichten mich wieder voll erwischten, wie zum Beispiel mit weinenden, rennenden, schreienden und teilweise brennenden Kindern aus Vietnam, dann war es wieder so weit, mir wurde meine Machtlosigkeit bewusst und ich musste deshalb heulen und heulen.
Ich hab's nie verstanden.
Woher kam diese Sentimentalität.
Ich war ein glückliches Kind, irgendwo in diesem reichen Land und hätte so gern möglich gemacht, dass diese vielen Kinder auf der Welt mir ganz nahe wären und so leben könnten wie ich. Davon träumte ich immer wieder.
Und ich wusste, so klein ich war, immer was gut oder schlecht bedeutet und mir war es so wichtig, dass alles gut verlaufen sollte.

(irgendwann 1992 geschrieben)


September 1994 ...Was ist von dieser Offenheit geblieben?
....ich komme drauf zurück.

13.9.1994...

Wo aber ist der Anfang der Menschen und vor allem, wo beginnt ihre immer fortwährende Misere.
Ich blicke zurück, weit, weit zurück, irgendwo im Universum braut sich was zusammen. Es kommt Eins zum Anderen, Dinge verbinden sich und Dinge trennen sich, sie reagieren miteinander oder auch nicht, zeitlos festigen sich Stoffe und verbinden sich zu anderen Stoffen, Ruckzuck in ein paar Milliarden Jahren sind Sterne, Sonnen, Planeten, Asteroiden, Monde und was weiß ich noch für Körper entstanden.
Alles befindet sich in einem unendlich großen Raum, in dem Alles, weit über unser heutiges Vorstellungsvermögen hinaus, existieren kann.
Tja, dann ist da noch der kleine, für uns so besondere Planet, die Erde.

Hier trifft die richtige Mischung zusammen. Es entsteht das biologische Leben. Eine ganz besondere Form des Daseins. Völlig anders als die Existenz von Energie und Materie. Organisches Leben. Was ist das? Was macht es so besonders?
Ich weiß es auch nicht.
Tatsache ist, das Leben ist wunderbar.

Der Mensch entwickelt sich langsam seit ein paar Millionen Jahren auf der Erde. Er hat sich biologisch aus den Tieren entwickelt, genauer gesagt aus den Säugetieren und sein direktester Vorfahre ist der Affe.
Der Mensch, die Vollendung der Schöpfung ?
Ist er das?
Zuerst einmal kam der Mensch nicht über den Erhalt seiner Art hinaus. Er ernährte sich und lebte in kleinen Gruppen über die Erde verteilt.
So nach und nach lernt er seinen Körper immer bewusster zu nutzen. Er benutzt seine Hände um besser zu jagen, er lernt die Fähigkeiten seines Gehirns besser zu nutzen und damit hat er die Möglichkeit seine Umwelt bewusst für seine Lebensqualität zu verändern.
Der Mensch verschwindet aus den Höhlen und baute Hütten und Häuser, die er nun bewohnt, er hat über die Jahrtausende die Eigenschaften von Pflanzen beobachten können und macht sich dies zu Nutze, indem er Ackerbau betreibt. Es entstehen Dörfer und andere gemeinschaftliche Siedlungen, in denen immer mehr Menschen zusammen leben.
Alles entwickelt sich zu Gunsten der Menschen auf unserem Planeten.
Das Leben wird oberflächlich einfacher. Die Ernährung ist einfacher.
Menschen haben plötzlich mehr Zeit für andere Dinge.
Sie forschen und sie entdecken die Metalle und wie sie sie nutzen können.
Sie können mit dem Feuer umgehen und die Nahrung wird noch besser.
Sie zähmen Tiere, teils zum Schutz, teils um ihre Ernährung zu sichern und nicht mehr Abhängig von der Jagd zu sein. Es scheint alles gut zu laufen für die Menschen.
Es werden mehr Menschen, es war aber eigentlich immer noch genug Platz für alle.

Irgendwo hier muss was passiert sein?

Wenn die Erde auch einst dünn besiedelt war, begegneten sich doch immer häufiger verschiedene Volksgruppen.
Völker und Rassen haben sich nicht überall zur gleichen Zeit gleich entwickelt und so waren die einen, den anderen oft ein Stück voraus. Die zu einer bestimmten Gruppe gehörten, standen einer anderen eher misstrauisch gegenüber.
Natürliches Verhalten.
Gewitter, Erdbeben, Tiere, alles war neu, mit Vorsicht zu genießen und mit mythischen Verklärungen belegt. Alles Neue wurde in jenen Zeiten schnell als Bedrohung empfunden.
Die ersten wirklich kriegerischen Auseinandersetzungen gehen sehr weit zurück.
Doch schon die damalige Gewaltbereitschaft ist mit Sicherheit nicht nur durch die primitiven aber durchweg natürlichen Instinkte zu erklären.
Töten aus Angst und falschem Verständnis, sowie der Raub von Nahrung und Frauen sind zwar in der Steinzeit eher undokumentiert geblieben, aber meines Erachtens führten diese unbeherrschten Gefühle, zu den ersten gemeinschaftlichen Morden der Geschichte.
Aufgrund besonderer Urinstinkte, wie z.B. ein ausgeprägter Jagdinstinkt der Fleisch fressenden Volksgruppen, die ständig jagen mussten und auch nicht vor Siedlungen halt machten, wo andere Menschen schon eine gewisse Viehzucht betrieben, befinden sich verschiedene Völker auf unterschiedlichem moralischem Niveau.
Schon vor Tausenden von Jahren regierte das Gesetz des Stärkeren.
Eins der blödesten Naturgesetze.
Doch die Natur kennt kein für und wider.

Ist dieses Verhalten wirklich menschlich?
Ist der Mensch nicht anders?
Oder ist er nur anders, wenn seine Egoismen nicht betroffen sind?
Ansonsten werfen wir sämtliche Moralitäten über Bord.
Zählen seine Verhaltensweisen nicht zu denen der Tiere (*...der Mensch ist kein Tier, er erfüllt auch in keiner Weise die natürlichen moralischen Normen des Tierreichs, er ist bei weitem extraordinärer, um nicht zu sagen pervers?)
Wie eine etwas entglittene Genmanipulation.
Oder ist er ein hyper-perfektes Raubtier, ein Alien, ein genetischer Mutant, der als erstes Lebewesen sein Gewissen besiegen konnte und seine Kapazitäten überschritten hat?
Auf der Suche nach Nahrung, Selbstbestätigung und Zuneigung ist er zu Allem fähig und macht als egoistisches Individuum selbst vor seinen Artgenossen nicht halt.
Ja, Vielleicht fing es schon da an, dort, wo der Mensch von einem räuberischen Säugetier abstammt.
Irgendwo auf unserer DNS sind die Merkmale für unsere räuberische Habgier hinterlassen, die Merkmale, die sich später mit unserer Intelligenz in so vielfältiger Weise vermischten, so dass nicht mehr nur die Befriedung der ursprünglichen Bedürfnisse, als einziger Grund für gewalttätiges Handeln anzusehen ist.

Was haben wir gelernt?

Geträumt habe ich mit vier, zehn oder 15 und träume heute noch von Wiesen und riesigen Wäldern, wo ich mit anderen Menschen in Höhlen oder gebauten Häusern zusammenleben könnte, mitten in der Natur, mit der Natur.
Erlesene Technik zum Einsatz zu bringen, kann nicht ausgeschlossen werden.
Gerade ich, wo ich doch in einer großen Stadt aufgewachsen bin, habe ich immer so eine Sehnsucht nach einem so völlig natürlichen Leben gehabt. Dieser Traum war und ist schon immer das, was mich wirklich glücklich machen könnte, denke ich mir. Wahrscheinlich aber neige ich nur dazu dies zu romantisieren und würde jämmerlich verrecken, wenn ich unter natürlichen Bedingungen leben müsste 
Es ist auch nicht mein Lebensziel.
Ich lebe hier und jetzt und heute und die Einflüsse sind so vielfältig.
Es könnte auch alles anders kommen.
Ein Leben ohne diese ganze Zivilisation ? Warum nicht !!
Ein Leben mit gesellschaftlichen und technischen Fortschritt ?
Warum nicht.
Von Sonnenkollektoren gespeiste Radiatoren in antiken Tempeln der Griechen? Gut vorstellbar. Warum nicht?

Wofür brauche ich aber all den Komfort, Luxus, Stress unserer Gegenwart?
Hier sitze ich und schreibe über die Natur, die mich bewegt und mir fehlt.

Warum sind wir nicht natürlich geblieben?
(...Sicherlich, alles ist irgendwie natürlich ??)
Wenn ich am Meer sitze und über den Horizont blicke, spüre ich alles Leben, die Weite der Erde und meine Phantasie sagt mir, dass wir Menschen auch anders, als in dem Heute im Jahr 1996 miteinander leben könnten.
Ein Leben, in dem es darum geht, dass die Menschen die Zeit ihrer Gegenwart genießen können, füreinander leben, das Leben durch gegenseitige Hilfe erleichtern.
Vor ein paar Tausend Jahren, als die Menschen alle noch in Höhlen lebten, hatten sie sehr viel Platz und ich denke es gab eher so wenig Menschen, dass man froh war, wenn die Gemeinschaften größer wurden.
Vielleicht gab es eine Zeit, wo keine Kriege geführt wurden, aber wer weiß es genau.
Aber desto häufiger sie sich begegneten um so komplizierter wurde ihr Leben miteinander. Die Sprache wurde ein immer wichtigeres Mittel. Und wieder scheint so eine DNS-Information aus dem Tierreich in das Dasein des Menschen hinübergewandert zu sein, die Menschen begannen Oberhäupter aus ihrer Mitte als Anführer anzuerkennen. Wie Tiere, die im Rudel leben, sich dem Leittier unterwerfen.
Somit kristallisierten sich schon bald bestimmte gesellschaftliche Formen heraus.
Menschen beginnen ihr politisches und wirtschaftliches Leben zu gestalten.

Ich will noch einmal zusammenfassen:
Der Mensch ist ein Produkt des natürlichen Zufalls im Universum.
Das organische Leben ist in gewisser Hinsicht mechanischen, biologischen Prozessen unterworfen, wie zum Beispiel Jagdverhalten, Rudelverhalten, Paarungsverhalten und noch näher zu bestimmende Faktoren, die auch den Menschen in vollem Umfang beeinflussen.
Wenn auch gerade wir, vielleicht als einzige Wesen im Tierreich, die Fähigkeit besitzen, um umfangreiche Zustände und Eigenschaften zu erkennen und im Sinne eines subjektiv positiveren Lebensgedankens verändern können, so ist das Verhalten von uns Menschen, für mich umso unverständlicher. Insbesondere deshalb, da mich die Natur nichts anderes gelehrt hat, als gewisse Verhaltensweisen zu erkennen und sie nicht um jeden Preis auszuleben.

Es ist schon eine Zeitlang her, dass ich so viele Probleme in meiner Seele oder Psyche mit mir herumtrug, dass ich wirklich nicht immer wusste was ich von diesem Leben zu halten hatte. Ja, die böse Pubertät, in der es auf und ab geht.
Ich war ein gut behütetes Kind und in den ersten Lebensjahren hatte ich außer den Fernseheinflüssen keine anderen negativen Erfahrungen mit meiner Umwelt.
Mit fünf erlebte ich die ersten Aggressionen von anderen Kindern gegen mich und wer war davon nicht enttäuscht?
Ich selber hatte keine Aggressionen gegen andere, bis ich in die Schule kam, dort habe ich auch geprügelt.
Nie die Schwächsten aber ich wollt es wissen und eigentlich hatte ich nie einen Grund dazu. Ab einem gewissen Alter waren diese Aggressionen plötzlich da. Ich entwickelte eine kleine Persönlichkeit, ich liebte es in der Schule im Vordergrund zu stehen, meine körperliche Kraft war ein bewusstes Mittel im Umgang mit anderen.
Ich entwickelte aber auch bestimmte Interessen, wie zum Beispiel der Sport, der immer wichtiger für mich wurde.
Wissenschaften. Der erste Mondflug war schon als Sechsjähriger ein Thema für mich, was mich so faszinierte, dass ich besser schreiben lernen wollte, um alles aufschreiben zu können.
Später (12-14) begann ich mich in meiner Umwelt, das heißt in der Stadt (Berlin) um mich herum umzusehen und es entstanden neue Kontakte und ich wollte selbständiger leben.
Die Stadt macht's möglich, wir Kinder wussten wofür man Geld braucht und wir hatten auch Ideen wie wir da rankommen könnten.
Wir erkundeten die umliegenden Keller und brachen sie auf und verhökerten die darin gefundenen Dinge auf dem Trödelmarkt oder bei Trödelgeschäften. Uns war nicht bewusst, dass wir klauten. Wir hatten eine Aufgabe gefunden, eine Aufgabe in dieser Stadt, die es uns möglich machte mit unserem Geld, uns das zu leisten, was wir meinten zu brauchen.
Der Staatsanwalt hielt uns für Kriminelle mit schädlichen Neigungen und für uns war es ein eigentlich beschissener Zeitvertreib.
Für mich war das so, dass das Verlangen nach etwas Besonderem in meinem Leben immer größer wurde. Ich wollte mehr wissen und mehr erleben.
Die Nächte wurden immer interessanter, ich verschwand nachts öfter aus der Wohnung und besuchte irgendwelche Discotheken, in denen ich in meinem Alter, mit dreizehn oder vierzehn Jahren, eher nichts zu suchen hatte.
Ich war so neugierig.
Die ersten gesellschaftlichen Probleme begannen, als die Polizei mich mehrmals nachts erwischte und ich auch tagsüber beim Klauen erwischt wurde, da begann ich plötzlich ganz neue Dinge über mich zu verstehen.
Psychologische Dinge.
Erstmal spürte ich, wie anscheinend alle gegen mich waren. Sie verfolgten mich.
Die Polizei war mein Gegner. Die Schule war der Feind und stand bald als Synonym für die Gesellschaft dieses Landes.
Es wurde problematischer. Ich sah keinen Sinn in den gesellschaftlichen Erwartungen und mein Zuhause, an dem mir eigentlich viel lag, war völlig durcheinander.
Meine Mutter und mein Vater waren plötzlich weit entfernt von mir, nichts war mehr so, wie ich noch ein Kind war.
Aber ich war noch ein Kind, das machte es umso schwieriger. Ich bemerkte wie abhängig ich von der Welt der Erwachsenden war und wie falsch ich in meinem Handeln verstanden wurde. Ich fragte mich, wo diese Freiheit wirklich sein konnte, die ich suchte.
Bis dahin hatte ich sie nirgends gefunden, nicht auf den Straßen weder tags noch nachts aber auch nicht Zuhause in meiner Familie.
Mein Innerstes begann sich gegen diese Welt, in der ich lebe, ein weiteres Mal zu sträuben und ich suchte die Freiheit in einem natürlichem Traum von einer Utopie, in der ich am liebsten mit meinem Mitmenschen leben wollte.
Es blieb der Traum vom Leben in der Natur, bestimmt von natürlichen Abläufen ohne Kriege und Hass und ständigen Auflagen, irgendwelche imaginäre Dinge erreichen zu müssen, wie Schulabschlüsse.
Solche Vorstellungen werden psycho-gesellschaftlich als psychotisch bezeichnet.
Ich wollte nur Mensch sein, mit anderen auf diesem Planet.
Nicht bester Schüler, auch nicht loyaler Angestellter oder Pflicht erfüllender Staatsbürger einer Konsum orientierten Leistungsgesellschaft, die dich verbraucht wie ein Motor sein Öl.


Dieser Konflikt beschäftigte mich einige Jahre meines jugendlichen Lebens, in denen ich oft das Leben für keineswegs lebenswert hielt und die Tiefen meiner Psyche erkundete. Vor allem die Auseinandersetzungen mit den Fragen über die soziologischen und zwischenmenschlichen Verhaltensweisen machten mich oft deprimiert und ich kam an Punkte, wo ich mich am liebsten aufgegeben hätte (d.h. ich hatte keine selbstmörderischen Absichten, nur die Lust und der Spaß war einfach nicht mehr zu finden). Allein aus dem Grund, weil ich ein Mensch bin und nichts gegen die irrationalen Taten meiner Artgenossen tun konnte.
Ich erlebte alles aus einiger Entfernung und war eher deprimiert.
Selbst Schuld, was sonst.
Erst nachdem ich meine gesamte persönliche Einstellung in den Griff bekommen hatte, konnte ich meine Beziehung zum Leben wieder neu ordnen und mit einem neuen Gefühl weitermachen.
Heute sehe ich die Dinge so:

Die Menschheit hat eine kollektive Macht und ihre gemeinschaftliche Unvernunft zerstört seit Jahrtausenden natürliche Zusammenhänge.
Kontinuierlich, wider aller Intelligenz.
Sein Verhalten ist gewalttätig.
Gewalt zeigt sich in unterschiedlichen Formen.
Für mich steht fest, dass meine Gewaltbereitschaft da anfängt, wo natürliches Denken aufhört.
"Willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein."
Der wachsende Nationalismus in vielen Ländern dieser Erde wird wieder dazuführen, dass man dem Nachbarn seine rassische Reinheit einprügeln wird.
Schon jetzt benutzt die obere gesellschaftliche Herrschaftsschicht, die unbestritten global anzutreffen ist, die Möglichkeiten politischer Systeme, um sich gesetzliche (=Gewalt) Rechtfertigungen zu schaffen, die ihren Status schützen und festigen.
Man sichert sich kontinuierlich von dem Basisvolk ab und sucht immer subtilere Wege, gesetzliche oder paramilitärische Gewalt auf die individuelle und kollektive Freiheit der Völker auszuüben.
Millionäre, Milliardäre, Politiker, Kriminelle... wie viele sind es eigentlich, die auf die Massen wirtschaftlichen Einfluss nehmen, da sie tatsächlich in der Lage sind, Tausende von Schicksalen zu manövrieren.
Natürlich nicht, ohne die mitlaufenden Schergen, die die Selbstverherrlichung ihres gesellschaftlichen Status schützen, wie die politische Polizei, wobei da kaum noch Unterschiede zu machen sind, denn Polizei, Militär und paramilitärische Verbindungen sind sehr ähnlich.
Eines ist ihnen allen gleich.
Ihre Angst zu leben, treibt sie bis zum Äußersten.
Ihre eigene Existenz basiert auf der anonymen Ausbeutung anderer Menschen, ohne moralische und meines Erachtens ohne jegliche Werte, die ein Leben lebenswert machen können.
Da ich es nie anders gelernt habe, als auf alle Sozialproblematiken eines Menschenlebens vorbereitet zu sein, kann ich guten Gewissens sagen, dass kein materieller Reichtum eine Berechtigung hat. Und schon gar nicht, wenn das Geldsystem nur so funktioniert, dass das, was der eine mehr hat, woanders fehlt.
Wenn ich daran denke, dass meine Eltern mir sagten, sie arbeiten so hart, damit ich es mal besser haben soll, dann wird mir schlecht. Wenn ich meinen Kindern das Gleiche erzählen soll, muss ich sie belügen, egal wie hart ich arbeite, uns wird´s nicht besser gehen. Was immer auch das sein soll, "Besser gehen" und bei meinen Eltern war's nicht anders, nur sie haben´s nie erkannt.

Scheißegal was zutun ist, erstmal muss das Geld ran.
Selbstverwirklichung ist keine gesellschaftliche Errungenschaft, sondern individueller Kampf.
Eine positive Zukunft wird die Menschheit mit ihrer weit unter jedem Tier stehenden Intellektualität und ihrem nahezu fehlenden Selbsterhaltungstrieb, auch meinen Kindern nicht bieten können, auch nicht diesem Planeten und den biologischen Lebensformen.
Wer glaubt unsere technischen Errungenschaften sind Ausdruck unseres Geistes, der irrt.
Sie sind allenfalls Ausdruck unserer motorischen Fähigkeiten.
Wir haben es noch nicht gelernt diese Fähigkeiten mit dem natürlichen, humanistischen Geist in Einklang zu bringen, der nichts mit der Genialität des Mordes und der uneingeschränkten persönlichen Vorteilnahme zutun hat.


Zurück in die Vergangenheit.

Die Menschen verteilen sich über die Erde, sie bewohnen immer mehr Gebiete und sie lernen immer mehr zu agieren und nicht nur zu reagieren und beginnen ihr Leben selbst zu gestalten.
In den wachsenden Gemeinschaften teilen sie die anfallenden Arbeiten untereinander auf und immer mehr Menschen spezialisieren sich in ihrer Arbeit. Es entstehen die ersten Berufe.
Höhlenmenschen mussten unweigerlich von einer humanistischen Gesellschaft geträumt haben, da die ersten Erfindungen hauptsächlich dem allgemeinen Gebrauch dienten. Eigentlich musste das Leben auf der Erde nur noch besser werden, der menschliche Geist war in der Lage seine körperlichen Möglichkeiten zu koordinieren.
Handwerke entwickelten sich immer weiter, aber was sich nicht weiterentwickelte, sich vielleicht sogar zurückentwickelte, war die Art und Weise miteinander zu leben.
Der frühe Mensch war wohl kaum in der Lage fremde, umherirrende Menschen als Bedrohung zu empfinden. Doch die späteren, ungleich wachsenden Bevölkerungsgruppen, mit einer sich entwickelnden gesellschaftlichen Planung, fanden ständig kollektive Gründe, um andere Volksgruppen zu bekämpfen.
Ohne jedwede intellektuelle, geistige und moralische Diskussionsbereitschaft.
Die Liebe ist schon früh gestorben.

Die Menschen wurden immer grausamer zu einander.
Es gab mit der Weile nicht nur bessere Waffen, die zur Jagd auf Tiere genutzt werden konnten, der größte Teil der Waffen wurde geplant und materialisiert, um andere Menschen zu töten.
Ja irgendwann war es so weit.
Menschen töteten systematisch andere Menschen, um Gebiete zu besetzen, um andere Menschen zu versklaven und ihre Arbeitskraft auszubeuten.
Immer deutlicher zeigt sich die Trennung zwischen Mensch und Tier.
Es gab nie einen Anlass, den Menschen über das Tier zu stellen.
Der räuberische Fressneid, die sexuelle Begierde, sowie die Jagdinstinkte, die der Mensch aus dem Tierreich mitgebracht hat, sind kaum als animalisch zu bezeichnen.
Die Neigung zur Brutalität und absoluten Perversität werden in einer späteren Phase der menschlichen Entwicklung noch um ein vielfaches gesteigert und gewisse Menschen nutzen diese Verhaltensweisen für jede Art der Durchsetzung von Interessen von bestimmten Gruppen, Rassen, Glaubensgemeinschaften...etc.

Die Fähigkeit zu lieben und zu empfinden war nie das oberste Gebot der menschlichen Art, obwohl sich fast jede archaische Glaubensgemeinschaft an diesen Idealen orientiert hat, bis in die Gegenwart.
Die natürliche Moralvorstellung steht immer hinter der Gesellschaftlichen.
Der Primat Mensch, ist nie Humanist geworden, obwohl es so einfach wäre.

Fragen über Fragen, die sich in mir aufgetürmt haben, die für mein persönliches Leben nicht wichtig sein müssten. Ich könnte es mir ja nur materiell gut gehen lassen.
Doch wenn ich nicht mitfühle, bin ich kein gesamter Mensch, sondern eine erbärmliche Kreatur, die allenfalls sein Umfeld duldet.
Wie ist es möglich, dass die Menschen zu so vielen unmöglichen Dingen fähig sind?
Gerade weil ein Menschenkind so viele klare, natürliche, positive Eigenschaften in sich trägt.
Unsere Geschichte hingegen ist eine Verkettung von grausamen Taten, die im Großen und Ganzen kollektiv ausgeführt wurden.
Welche Beweggründe haben Menschen, wenn sie ihre angeborenen Fähigkeiten und natürliche Charaktere gegen die Regeln ihres gesellschaftlichen Standes und dessen Macht eintauschen und in so irrationaler Art und Weise primitiven Machtstrukturen dienen.
Trotz unserer Vernunftbegabung, bestimmter Moralvorstellungen und der Fähigkeit unsere Existenz zu begreifen, schaffen wir es täglich, dass wir weit mehr negative Spuren auf das System der Natur hinterlassen, als es unser Vorkommen auf diesem Planeten gestattet.
Allein die Tatsache, dass in zehntausend Jahren Menschen auf dem Planeten leben könnten, die nicht einmal mehr Träume von einem natürlichen Planeten haben werden, sollte ausreichen, um den Planeten zu erhalten.
Abgesehen davon, dass es ein jeder selbst sein könnte, der sich dort einmal wieder findet, (oder glaubt ihr nicht an Reinkarnation?) haben wir heute schon Zustände geschaffen, wo menschliche Schicksale keine natürlichen Berührungspunkte mehr haben.
Wer sagt uns, dass der Planet sicht nicht irgendwann selbst aufgibt und das natürliche System von sich allein in sich zusammenbricht und letztendlich alle Menschen erkennen müssen, dass es eigentlich ihre Bestimmung gewesen wäre, diesen Zusammenbruch abzufangen und aufzuhalten, um ihr eigenes Überleben zu sichern und nicht alles auszurotten.

DER TOD

Dem Tod ins Auge blicken können.
Wer kann das von sich sagen.
Ein Mensch kann allenfalls zur Idiotie der selbstmörderischen Hingabe fähig sein, wir können wahnsinnig reagieren, doch der Moment des Todes entbehrt heute noch jedes natürlichen Verständnisses.
Niemand wird tatsächlich die Idee, warum er sich selbst ermorden will, tatsächlich als die Genugtuung seines misslungenen Lebens empfinden.
Wer stirbt ist einfach Tod, sinnvoll oder nicht????
Wer daran glaubt, dass er stirbt, stirbt.
Wer nicht daran glaubt, dass er stirbt, stirbt auch.
Alle sterben allein.
Die Ansammlung der Seelenlasten des kollektiven Gewissens, lässt die Erwartungen an ein Hinüberschreiten in ein anderes göttliches Leben degenerieren.
Kaum jemand kann, selbst mit positiven Zukunftsvorstellungen, auf ein weiteres Leben im irdischen Bereich hoffen.
Reinkarnation ist ein Irrtum.
Nur das Gefühl gemeinschaftlicher Anerkennung und natürlicher Integration lässt transzendente Gefühle aufkommen.
Vielleicht implodieren wir in die innere Welt und verschwinden im Mikrokosmos, oder bewegen uns in unserem Universum, als Gedanke, Freude, Seele, Lebewesen...

Ich kann mir unter welchen Umständen auch immer, weit mehr Leben vorstellen und das ist gut, ich kann anderes Leben tolerieren, nachempfinden und akzeptieren und Keines wäre als wirklich nicht lebenswert zu bezeichnen. Solange es von natürlichen Bedingungen bestimmt ist, bleibt es das Wunder des Lebens.

Was kann ich meinen Kindern sagen?
Soll ich sie zu staatlichen Kämpfern werden lassen, die beim Arbeitsamt die Schnellsten werden und den Lobbyisten die Füße küssen?
Wie kann ich ihnen erklären, ohne zu erschrecken, dass Menschen in der Lage sind, die Natur In jeder Form zu gefährden und zu zerstören.
Weder hat es den Anschein, dass unsere Rasse sich selbst und das Wunder ERDE erhalten will, noch scheinen die einzelnen Individuen Respekt vor dem Leben der Artgenossen zu haben. Ich kann nicht begreifen wie meine Artgenossen dazu in der Lage sind, mit ihren Mitmenschen so umzugehen, wie zum Beispiel im Nationalsozialismus in Deutschland oder Israel mit den Palästinensern.
Was läuft da in diesen Gehirnen und Seelen ab?
Aber es war schon immer so in der Geschichte des modernen Menschen, immer gab es Unterdrücker und Unterdrückte, immer schon gab es Mord, Hass und Ausbeutung und so leben wir im einundzwanzigsten Jahrhundert und halten uns für die Vollendung der Schöpfung und in Realität sind unsere Handlungsweisen völlig unnatürlich, da sie überhaupt nicht in den Rahmen der Natur passen.
Sie sprengen diesen Rahmen, sie zerreißen diese vielfältigen wunderbaren Zusammenhänge, die das Leben bestimmen. Jedes Tier ist doch irgendwie bestrebt seine Art zu erhalten, natürlich gibt es Konsequenzen, die auch ein Tier nicht mit seinem Instinkt verhindern kann.
Wir jedoch, wir könnten zukunftsträchtige Entscheidungen treffen, die nicht unser Dasein gefährden.
Doch der Mensch ist anders!


Es ist kein Tagebuch, das ich hier schreibe und doch ist es ähnlich.

13.7.95

Ich habe schon lange nichts mehr geschrieben, die Welt hat sich nicht merklich verbessert.
Im Augenblick toben wiederum einige brutale kriegerische Auseinandersetzungen auf dem Planeten.

8.3.96

Was ist nicht wieder alles passiert.
Die Kriege gehen weiter und wir freuen uns, wenn wir nicht unmittelbar betroffen sind.
Hier in Deutschland regen sich die rechten Parteien über den Kurt Tucholsky Satz "Alle Soldaten sind Mörder" auf und wollen wieder einmal in ihrer Auslegung von Demokratie, die allgemeine Meinungsfreiheit eindämmen.
In meinen Augen ist die Institution von Soldatenverbänden in welchen Ländern oder Nationen auch immer, wenn sie sich für noch so demokratisch halten, nichts weiter als Vereinigungen von dressierten Killern, die letztendlich nur den Stempel einer gesellschaftlichen Rechtfertigung aufgedrückt bekommen haben und somit ihr Gewissen besiegen oder verdrängen sollen, so dass sie im Einsatz mit guter Laune ihre als Gegner definierten Mitmenschen töten können.
Ja, der Schrei nach Sicherheit ist laut.
Haben wir vergessen, dass der Mensch es selbst war, der sich diese Ängste schon seit Jahrhunderten auferlegt hat.
Ich kann diese Diskussionen um solch belanglose Worte nicht mehr verstehen. Hat nicht jeder ein Geburtsrecht, um zu sagen was er denkt, egal was er sagt.
Obwohl ich die fundamentalen Strömungen vieler politischen und religiösen Glaubensgemeinschaften regelrecht hasse, da sie sich als intolerant, brutal und die individuelle Freiheit unterdrückend zeigen, so muss dennoch jeder Nazi das Recht haben, seine mörderischen und Menschen verachtenden Ideen auszusprechen, egal was man darüber auch denken kann.

Auch in diesem Jahr hat sich die Menschheit kaum in eine vernünftigere moralisch wertvollere Richtung bewegt.
Die Umwelt wird stetig weiter belastet. Immer noch zählen die Argumente von industriellem Wachstum, von dem wir angeblich leben. Noch immer ist der einzelne Mensch einen Dreck wert und die wirtschaftlichen Profite einiger Weniger sind "Mehr wert" als die Sicherung normaler menschlicher Existenzen.
Das Leben ist einem nicht nur geschenkt.
Nein, zu allererst soll man lernen an die vorausgegangene Generationen zu bezahlen, ob in barer Münze, da die Eigentumsverhältnisse schon so bestehen oder mit der nackten Existenz, da man den veränderten Lebensbedingungen restlos ausgeliefert ist.
Keine Frage, wer geboren wird, hat sich unterzuordnen.
Der wundervolle Vorgang der Geburt alleine berechtigt einen schon lange nicht mehr als freier Mensch zu leben. Gesellschaftlicher Status bestimmt den Lebenswert.
Im Grunde ist es zum kotzen, dass so viele Menschen die bestehenden soziologischen und sozialen Verhältnisse akzeptieren oder unterstützen, teils weil sie eh intellektuell nicht folgen können, was im Interesse der herrschenden Klassen ist, teils weil ihre Angst als freier Mensch zu leben, ihren stolz besiegt und sie auf Knien durchs Leben rutschen lässt.
Die Unmündigkeit der Weltbevölkerung leistet den Vorschub für diese industriellen Abhängigkeiten.


Was kann der Mensch dem Menschen bieten?

Zuneigung, Aufmerksamkeit, Liebe, Sex, Hilfe,
Erfahrung,
Zukunft......

Was bietet der Mensch dem Menschen?

Habgier, Eifersucht, Neid, Folter,
Mord, Vergewaltigung, Haft, Kindesmissbrauch,
Leistungsdruck,
Einschränkung des natürlichen Lebensraums....
Seitdem ich eigene Kinder habe, denke ich wieder öfter daran, wie ich es erlebt habe und ich kann nur sagen, gut dass sie es anders mitbekommen.
Erst später.
Doch die Verdummung und die wachsende Brutalität und sinnlose Vergeudung von Lebenszeit geht weiter.
Auch sie werden vorrangig lernen müssen, zuerst ihren Herren zu dienen und dann genießen zu können, was noch übrig geblieben ist.

Wozu eigentlich noch Kinder in die Welt setzen?
 
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Kommentare  

.......Stellen sie sich vor, sie leben 1938, das Progom.Würden wir nicht alle gegen die Nazis kämpfen.Nein nicht alle.Doch jeder weiß, dass er es nicht zu lassen dürfte.Feigheit !?Naivität ?!Was entschuldigt das?............

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Es ist völlig unhistorisch, wenn man vergangene Geschehnisse aus der sicheren und satten Situation und Position unserer heutigen europäisch-amerikanischen halbdekadenten Wohlstandsgesellschaft heraus betrachtet und beurteilt.

Das ist nichts anderes als pseudohistorische Stammtischstrategie !

Die brutalen Abschlachtereien und Foltereien des Mittelalters z.B. waren für die Menschen des Mittelalters Tagesgeschäft. Einmal in der Woche (vgl. z.B. auch die heutigen Zustände im Iran oder besonders Saudi-Arabien) war auf dem Dorfmarktplatz öffentlicher Hinrichtungstag. Da ergötzten und gewöhnten sich schon die kleinen Kinder, angefeuert von ihren vor sadistischem Vergnügen johlenden Eltern, dran. Der Tod war allgegenwertig und die Folter war auch kirchlich anerkanntes Straf-und Befragungsmittel. Die Todesstrafe wurde öffentlich, oft möglichst grausam, vollzogen und war regelmäßig krönender Beginn oder Abschluss eines Marktfestes und allgemeinen Besäufnisses der Dorfbevölkerung.

Kurzum: Der mittelalterliche Mensch z.B. konnte noch in einer Situation genüsslich am Hirsekolben kauen, bei der wir uns heute vor Abscheu und Ekel übergeben würden.

Dies ist natürlich bei Weitem nicht 100%tig auf das III.Reich zu übertragen, es soll nur krass aufzeigen, dass man sich in die historisch soziopsychologische Situation der Menschen vor Ort reindenken muss, wenn man deren Verhalten verstehen will. Weiterhin ist das "Wegsehen" und das sich "klein machen" in Gefahrensituationen, ein eindeutiger Ausfluss des biologischen "Selbsterhaltungstriebes" des Menschen. Ich glaube nicht, dass man da den meisten passiv reagierenden Menschen einen Generalvorwurf machen kann, wenn sie sich in politischen Gefahrensituationen (z.B.Progrom) aus allem raushalten, so wie es ein Tier, dass ist der Mensch im Endeffekt ja, auch machen würde.


Simon (24.10.2005)

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