Ich versuche die Gedanken an dich zu begraben, doch ich habe es hier nicht mit toten Gedanken zu tun, die reglos unter der Erde verweilen, sondern mit Gedanken, die sich dagegen wehren lebendig begraben zu werden und denen es immer wieder gelingt sich an die Oberfläche zu kämpfen. Immer wenn diese Gedanken zum Vorschein treten, blenden sie mich, so wie heute.
Ich schließe meine Augen, doch ihr lasst euch nicht mehr aufhalten:
Ihr durchbohrt meine Lider und bahnt euch so einen Weg zu mir. Ich könnte mich jetzt selbst begraben, jedoch würde sich das nicht als sehr effektiv erweisen, denn ihr würdet mir ins Grab folgen und mich nicht eher ruhen lassen, bis ihr eine zufriedenstellende Antwort erhalten habt.
Immerzu fragt ihr: "Warum?"
Doch was soll ich euch antworten? Warum quält ihr mich so? Ihr tut mir weh! Tränen glitzern in meinen Augen, Schreie liegen auf meinen Lippen, doch ihr quält mich weiter.
Die Gedanken hämmern wie ein Presslufthammer auf mich ein, das "Warum" dröhnt in meinen Kopf und hallt nach bis zur Bewusstlosigkeit. Ich bin betäubt vom Schmerz:
Eingehüllt im Nebelschleier, schlichst du fort von mir, verwoben ist deine Spur in die Unsichtbarkeit. Ich habe versucht dir zu folgen, doch ich konnt' dich nicht finden. Du schwiegst, als ich nach dir rief. Ich habe dir hinterher gewunken. Versunken in Erinnerungen, stehe ich hier ganz verloren, dort wo du mich stehen ließt, eingehüllt in Trauer, Enttäuschung und Ratlosigkeit.
"Warum bist du fort?", frag ich dich.