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vermaskung

Nachdenkliches · Poetisches
je mehr masken man
vor sein gesicht hält
je mehr engt man seine
gefühle ein
je mehr verliert man die
sicht
weil die maskenenden
ins blickfeld stechen
so dicht am auge
nebel bilden und
verschwommene schemen
schwarze gebilde
sehen lassen
die eigentlich wunderschöne
engel sind

durch die masken
weht kein wind an die
haut heran
manchmal nur durch die
vielen löcher bei den augen
und dann kullern tränen
weil es so sticht und man soviel
gefühl gar nicht mehr gewöhnt
ist
es macht kalt nach innen

doch lieber kalt und fest
als ohne masken angreifbar
den nächsten schuß erwarten
einen hieb ins herz zu spüren
oder umzufallen und nie wieder
kraft finden zu können
um aufzustehen
vertrauen zu verleihen
um es dann in scherben
wiederzusehen

brauch man die masken
noch?
oder ist man unter diesen
schon irgendwie viel stärker
geworden?
vielleicht sogar weil man weiß
man könnte sie immer wieder
aufsetzen
vielleicht könnte man dann
mal wirklich leben
bräuchte nicht sein lachen
im selben moment überdenken
seine mitmenschen misstrauisch
aus den augenwinkeln
beäugen und könnte seinen
blick nach innen richten
und erleben
das man gar nicht so beschissen
ist
wie irgendwer mal irgendwann
es einem ins gefühl gelegt hat

könnte sein
könnte aber auch nicht sein
du hast zwei gefühle
eines sagt
das dies ziemlich leichtsinnig
wäre, trinkt dabei einen liter
angst und torkelt zur verdrängung
und ein gefühl meldet sich ganz leis
weil ständig vom maskenholz
überdeckt und ruft so laut es kann

"ich bin auch ganz toll
und ich gehöre dahin
und es ist gut dass du mich hast
andere werden es verstehen
wenn du es annimmst
lass mich frei"

die masken sind angewachsen
du brauchst zeit
und viel warmes nervenwasser
um dich davon zu lösen

es gibt kein risiko
es gibt nur all diese maskenenden
vor deinen augen die dir
die sicht vernebeln
 
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Kommentare  

hi robert!
das gedicht beeindruckt mich und raubt mir die sprache. wow. meinen respekt.
lg simone


Simone Cyrus (06.01.2006)

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