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6 Seiten

Emotion~Feuer~/4.Teil

Romane/Serien · Fantastisches
Winona fuhr den Computer schnell herunter und ging dann in den Gemeinschaftsraum. „Wow!“, brachte sie nur heraus, als sie eintrat. Der Raum war in einem Karamellton gehalten, mit kleinen Tischchen um die die gleichen knautschigen Sessel, wie in der Bücherei, herumgruppiert waren. In der einen Wand war ein riesiges Panoramafenster, was den Blick auf den Schulkomplex und die Lichtung ermöglichte. An der gegenüberliegenden Seite hing ein riesiges Bild von einem dunklen Karamellbonbon und ansonsten standen fast überall Regale mit Büchern und Spielen.
„Wir spielen gerne und viel, genauso viel lesen wir“, erklärte Klaas, der hinter sie getreten war. Winona wirbelte erschrocken herum. „Ich hab dich gar nicht gehört.“ „Ja, du hast viel zu sehr auf die Regale gestarrt“, grinste Klaas und ließ sich dann in einen der kuscheligen Sessel fallen. „Komm, platz dich mir gegenüber.“ Winona kam der Aufforderung nach und musterte Klaas nun erst einmal eingehend. Er hatte ein verschmitztes Grinsen und funkelnde grüne Augen, die man durch die klobige Brille hindurch trotzdem noch gut erkennen konnte. Seine braunen Wuschelhaare standen ihm wild vom Kopf ab. Insgesamt sah Klaas sehr wuschelig aus. Genau wie der Bruder, den sich Winona schon immer gewünscht hatte. „Also Winona, was willst du genau wissen. Ich bin bereit dir alle schwierigen Fragen korrekt zu beantworten. Also, keine falsche Scheu.“ Klaas rückte sich seine Brille zurecht. Winona lachte. „Meine erste Frage ist: Wo gibt’s hier was zu essen, ich sterbe vor Hunger.“ „Zu essen gibt’s erst abends, das Mittagessen hast du verpasst, aber ich hab was, ich hol dir schnell ein Schokohörnchen aus dem Kühlschrank.“ Klaas stand auf und kehrte kurz darauf mit einem großen Schokohörnchen zurück „Lass es dir schmecken. Willst du noch was trinken?“, wollte er wissen, während Winona hungrig in das Hörnchen biss. Sie nickte heftig. Klaas schloss seine Augen, konzentrierte sich heftig und schon nach kurzer Zeit tauchte eine Glas mit Saft leicht flimmernd auf dem Tisch auf. Offenbar war das noch nicht genug, den Klaas strengte sich noch mehr an, bis das Glas schließlich ohne jedes flimmern vor ihnen auf dem Tischchen stand. „Wow, wann lernt man das denn?“, fragte Winona ziemlich beeindruckt. „In der ersten Klasse. Das kommt ganz am Ende und ich hatte das auch in der Prüfung.“ „Das heißt, du bist jetzt in der zweiten Klasse“, mutmaßte Winona. „Richtig. Und Kenya ist jetzt in der dritten. Und im Gegensatz zu euch, haben wir schon seit einer Woche Schule.“ Klaas schob ihr das Glas über den Tisch zu. „Trink mal und sag mir, ob es nach Apfelsaft schmeckt. Da hab ich immer meine Probleme.“ Winona probierte, schmeckte aber nur reinen Apfelsaft. „Hast du gut hinbekommen. Schmeckt nach Apfelsaft.“ Klaas lächelte erleichtert.
Plötzlich hörte man die Eingangstür knarren und Kenya betrat den Gemeinschaftsraum. „Hi Klaassüßer“, zwitscherte sie, hochrot im Gesicht und verträumt lächelnd. „Lass mich raten, Matt ist jetzt mit dir zusammen?“, fragte Klaas grinsend und zwinkerte Winona verheißungsvoll zu. „Genau. Er ist ja so süß...“ Dann bemerkte sie Winona. „Na, wie gefällt dir dein Zimmer so?“, wollte Kenya wissen. „Mein Zimmer ist super. Ich fühl mich wie auf einer riesigen Wolke, wenn ich drin bin.“ „Soweit ich weiß, ist Kenyas Zimmer ein plüschiges rosarotes Zimmer mit einem Mund als Sofa“, flüsterte Klaas. „Ach mann, Klaas, du Petze!“, griente Kenya. „Was soll’s. Ich hatte mal eine Freundin, die war jede Woche mit einem Anderen zusammen!“, meinte Winona. Klaas seufzte. „Ja, wunderbar. Das ist Kenya live. Es macht die gesamte Gemeinschaft verrückt. Besonders Hank, der ist davon besonders angekotzt, aber das glaubst du mir ja nicht.“ „Ach komm schon Klaas, verarsch mich. Ein Jahr lang fand ich ihn toll und nichts ist passiert. Jetzt interessiert er mich nicht ein bisschen und seitdem behauptest du steif und fest, dass Hank an mir interessiert ist.“ „Wer ist Hank?“, wollte Winona wissen. „Auch einer aus unserer Gemeinschaft. Du wirst ihn noch kennen lernen. Er hat knallblaue Haare und knallblaue Augen. Wir nennen ihn auch Schlumpf. Aber auch nur, wenn wir ihn mal wieder reizen wollen, denn er ist ein ziemlicher Angeber, nicht wahr, Klaas?“ Klaas nickte. „Hank kann manchmal ganz schön nerven. Er ist hier halt ein ziemlich bekannter und beliebter Schüler und muss damit öfters mal angeben, um uns zu beweisen, wie toll er ist. Aber, mach dir selbst ein Bild von ihm. Er dürfte gleich zurückkommen.“
„Was habt ihr eigentlich für einen Test machen müssen, als ihr hierher gekommen seid?“, fragte Winona, denn dieser Test beschäftigte sie. „Du wirst auf die Verträglichkeit von Feuer, Erde, Wasser und Luft getestet. Mit irgendeiner speziellen Maßnahme können die Lehrer, der Leiter ist übrigens Kane, feststellen, auf was dein Körper reagiert, also was sich anzieht. Denn, das lernst du gleich am Anfang, dein Blut muss sich mit diesem Element verbinden können. Kann das Blut das nicht, tritt eine allergische Reaktion auf. Aber keine Angst, da passiert dir nicht. Aris irrt sich fast nie“, erklärte Kenya. „Na wunderbar, das fast lässt mich ja hoffen.“, grinste Winona. „Ach, so schlimm ist das nicht. Ich hatte einen allergischen Schock auf Wasser, aber die Zuckungen waren innerhalb von ein paar Minuten vergangen“, meinte Klaas. „Das hört sich doch gut an!“, lachte jemand. Winona drehte sich herum und sah eine grinsende Frau, die Kenyas Alter zu haben schien. „Kenya, ist das die Neue, von der du erzählt hast?“, fragte sie neugierig und strich sich dabei ihre blonden Haare aus dem Gesicht. Winona fand, dass sie aussah wie eine Elfe, denn sie hatte ganz feine Gesichtszüge, tief schimmernde blaue Augen und spitze Ohren, an denen sternenförmige Ohrringe hingen. „Genau, das ist Winona. Winona, das ist Amaryllis.“ Amaryllis streckte ihr die Hand entgegen. „Hi.“ „Amaryllis Familie ist eine der ältesten Amorphenfamilien. Deswegen sieht sie aus wie eine Elfe. Die meisten alten Amorphenfamilien sehen aus wie Elfen“, erklärte Klaas, der Winona erstaunten Blick richtig gedeutet hatte. Amaryllis lachte. „Ja, die meisten halten mich immer für eine Elfe, wenn sie mich zum ersten Mal sehen, aber ich bin ein ganz normaler Amorph.“ Herzlich schüttelte sie Winonas Hand, dann zog sie einen Sessel zu der Gruppe an das Tischchen und ließ sich in ihm nieder. „Jetzt kenn ich schon 3 von 9 Leuten. Und von Hank wurde mir schon erzählt. Wann lerne ich denn die anderen kennen?“, fragte Winona. „Ja, das kommt darauf an, wann sie aus Stapletown zurückkommen oder endlich keine Lust mehr haben, sich auf der Wiese zu sonnen.“ „Die anderen sechs sind Hank, Glynis, Gary, Terese, Joshua und Fiona. Mit denen wirst du dich sicher verstehen.“ Klaas und Kenya wechselten sich gegenseitig beim erzählen ab. Amaryllis lächelte amüsiert. „So sind sie immer. Klaas und Kenya sind die besten Freunde, die es gibt, daher wechseln sie sich ständig ab.“
„Ach sorry, Winona, hier ist die Liste mit den Schulbüchern und Utensilien, die du für die Schule brauchst.“ Kenya zog einen etwas zerknautschten Zettel aus ihrer Hosentasche und drückte ihn Winona in die Hand. Diese öffnete ihn und überflog den Zettel.
„Unglaublich viele Bücher, nicht wahr?“, meinte Kenya, die Winona beim Lesen über die Schulter geschaut hatte. „Mehr als nur unglaublich. Die Dinger kosten neu doch ein Vermögen.“ „Kein Problem!“, mischte sich Klaas ein. „Ich kaufe meine Bücher auch bei einem Restpostenladen. Der hat Mängelexemplare und du bekommst alle Bücher zum halben Preis.“ „Und was ist mit der Schuluniform mit passenden Sportzeug?“ „Ach, das gibt’s alles in der Profischneiderei. Ich zeig dir die Beste. Da habe ich meine Uniform auch machen lassen.“ Nun beteiligte sich Amaryllis auch an der Aufklärung von Winonas Fragen. „Die Aerobicstarterausrüstung bekommst du im Sportgeschäft, ebenso deine Schultasche.“ „Habe ich schon mal erwähnt, dass ich Aerobic hasse?“, warf Klaas ein. „Tausendmal“, grinste Kenya. Sie hielt plötzlich eine Tasse heißer Schokolade mit Sahnehäubchen in der Hand und tunkte ein Stück Waffel hinein.
„Und keine Angst, deinen passenden Geheimniswahrer finden wir auch schon.“

„Aris, was ist denn los mit dir?“ Serena stand nun schon eine Weile neben Aris, doch er machte keine Anstalten zu sprechen, sondern starrte nur aus dem Fenster. Abwesend kraulte er Lyrzsiks Fell. „Für was hast du mich rufen lassen? Da es dich offenbar nicht kratzt, dass ich mitten in einer wichtigen Stundenplan Besprechung mit Gregorio war, finde ich wirklich verboten.“ Aris seufzte leise. „Serena, reg dich bitte ab. Mir war eben nicht danach zu sprechen. Wenn du dich aufregen willst, dann geh bitte vor die Tür.“ Serenas Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen. „Aris, ich bin nicht zum Spaß hier, verdammt noch mal. Ich kann mir auch weitaus schönere Sachen vorstellen, als hier mit dir stundenlang zu stehen.“ Aris wirbelte herum und packte Serena fest an den Armen. „Serena, bitte, es ist nicht so einfach wie es aussieht. Setz dich einfach hin und warte ein bisschen. Ich veranstalte hier keine Farce, um dich zu ärgern.“ Serena schüttelte seine Hand ab und setzte sich dann trotzig. „Glaubst du, sie lebt sich gut ein?“, fragte sie dann. „Sicher tut sie das. Ich habe sie dorthin gesteckt, weil das einfach die Menschen sind, die genau wie sie sind.“ „Und die Prüfung morgen. Was ist, wenn sie versagt?“ „Sie versagt nicht. Winona ist ein Geniusmorph. Vermutlich der Letzte, den es jemals geben wird. Und sollte sie wirklich versagen...“ Aris beendete den Satz nicht. „Genau das ist es!“, brauste Serena auf, „Wir hängen unseren ganzen Glauben an dieses Mädchen. Himmel Aris, sie ist erst 16 Jahre alt. Was ist wenn sie ein kompletter Reinfall ist? Wir müssen den Unterricht direkt umstrukturieren. Lass uns den Amorphen direkt beibringen, wie man kämpft, bevor der schwarze Graf hier zuschlägt. Was soll denn der Quatsch mit Aerobic und Selbstverteidigung.“ Ein grässliches Grinsen erschien nun auf Aris Gesicht. „Darüber habt ihr geredet, du und Gregorio. Euch passt doch nie etwas hier. Selbstverteidigung ist wichtig für die jungen Amorphe. Was ist, wenn sie angegriffen werden, kämpfen können, aber keine Ahnung haben, wie sie sich verteidigen sollen? Was machen wir dann? Serena, dass sind doch alles Hirngespinste.“ Serena wandte ihr Gesicht ab. „Aris, du verstehst es nicht. Ich kenne ihn. Glaubst du seine Leute wissen, was man macht, wenn man in Unterzahl ist? Bestimmt nicht, Dariusz geht immer davon aus, dass er der Mächtigere ist.“ „Und genau deswegen willst du den gleichen Fehler machen wie er? Wer weiß, wir haben jahrelang keinen Kontakt mit ihm gehabt. Vielleicht hat er ganz neue Methoden und ganz anders geschulte Amorphen.“ „Davon kann man ausgehen, natürlich.“ Serena zwirbelte verärgert eine Haarsträhne. „Warum überlässt du die Stundenplanstrukturierung nicht einfach Gregorio und mir?“ „Weil ich das nicht machen kann. Serena, du weißt, was ich machen soll. Da kann ich nicht einfach mal alles umstrukturieren.“ Eingeschnappt schürzte Serena ihre Lippen, schwieg aber. „Der Grund, warum ich dich herbestellt habe, ist ein anderer.“ Serena zog ihre Augenbraue hoch. „Ach wirklich?“, sagte sie sarkastisch, „Ich dachte du hättest mich geholt, um mal wieder ein bisschen Streiten zu können.“ „Das hatten wir ja eben schon“, meinte Aris. „Ich muss es dir aber nochmals sagen, mir fällt es nicht leicht es dir mit zuteilen. Und, vorab, ich habe lange überlegt, aber es gibt keine anderen Möglichkeiten. Wenn wir die Quelle alles Übels ein für alle Mal auslöschen wollen, müssen wir die Wurzel ausreißen. Dazu brauche ich Informationen direkt aus Dariusz Zentrum.“ „Ich ahne, worauf du hinauswillst“, seufzte Serena und schlug die Beine übereinander. „Wir sollen einen Spion schicken, richtig?“ Aris sah unglaublich müde und alt aus, als er sich Serena gegenüber hinsetzte. „Richtig, Serena.“ „Und an wen hast du gedacht?“ Aris blickte sie wortlos an.



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Kommentare  

da hattest du ja wirklich pech, es ist aber sehr schön, dass ich wieder etwas von dir gehört habe.
lg
rosmarin


rosmarin (10.02.2006)

Danke Rosmarin...mein kleines Problem zZ ist allerdings, dass mein Computer richtig kaputt ist und ich bei dieser Geschichte fast schon fertig war, dann gab es den großen Knacks und es war alles weg...also es kann noch etwas dauern bis was nachkommt....

Ist übrigends bei allen Geschichten on mir so..alles gelöscht gewesen. Das ist Pech :)
LG
Zimtsternchen


Zimtsternchen (10.02.2006)

hi, zimtsternchen, hat mich gefesselt, bin gespannt, wie es weiter geht.
lg
rosmarin


rosmarin (10.02.2006)

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