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Die Zahnbürste und der Kamm

Amüsantes/Satirisches · Kurzgeschichten
„Hallo“, sagte die Zahnbürste überrascht, als sie den Kamm sah.
„Hallo“, grüßte der Kamm ebenso überrascht zurück. „Das gibt es doch nicht, Sie sind auch hier gelandet?“
„Ja, die Zeit ist gekommen, wie lange ist es eigentlich her, dass wir uns gesehen haben?“
„Ich denke, 20 Jahre müssten es sein.“
„Sie haben sich verändert.“
„Sie sehen noch genauso aus, aber sie mussten ja auch nichts mehr tun, seit Sie hier sind.“
„Tja, seit der Alte seine Haare verloren hat, häng ich hier rum. Und jetzt hat er seine Zähne verloren?“
„Ja, genau so ist es.“
„Eigentlich kein Wunder, wenn er sie seit Jahrzehnten nicht ausgewechselt hat. Sehen Sie sich doch mal Ihre Borsten an, die sind ja völlig ausgefranst. Jedes Kind weiß doch, dass man seine Zahnbürste regelmäßig wechseln muss.“
„Nun werden Sie mal nicht unverschämt. Sie wissen doch genau, dass er bereits in den mittleren Jahren an fing, senil zu werden. Oder was glauben Sie, warum er uns, nachdem wir unbrauchbar sind, hier in der Abstellkammer aufbewahrt und uns nicht in den Müll geworfen hat, wo wir eigentlich hingehören?“
„Ja, da haben Sie auch wieder recht. Senil war der wirklich. Und was das andere betrifft, also im Gegensatz zu Ihnen glaube ich nicht, dass ich in den Müll gehöre, ich kann schließlich noch immer benutzt werden. Aber Sie, sehen Sie sich doch an, Sie werden nie wieder einen Mann finden, der Sie benutzt.“
„Ach ja? Wenn Sie noch benutzt werden können, warum benutzt sein Sohn Sie dann nicht, der hat doch noch Haare.“
„Der war blond, und ich stehe nun mal nur auf Dunkelhaarige.“
„Sie haben wohl immer die richtige Antwort.“
„Na ja, Sie haben vielleicht recht, dass mich vielleicht auch niemand mehr benutzen will. Und da wir offensichtlich nun bis alle Ewigkeit hier aufeinander hocken müssen, schlage ich vor, dass wir versuchen sollten, miteinander klar zu kommen.“
„Oh ja, das ist wirklich das einzig Gescheite, was Sie bisher gesagt haben.“
...
...
 
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Kommentare  

hallo holger,

sehr gelungene und amüsante geschichte. vielleicht werde ich die tage auch mal in meinen schrank reinhorchen...

lg

nicolas


Nicolas van Bruenen (21.03.2007)

Da hast Du wohl recht. Und da sich sonst niemand äußert, lassen wir es grad so stehen.
LG
Christa


CC Huber (10.11.2006)

Hallo, ok, das sind die Geschmäcker.... Es war auch nicht böse gemeint! Nur der Eindruck einer einzelnen Person ist genau so wenig ein Kriterium dafür. Der eine mag es, der andere nicht. Aber so muss es ja auch sein, denn wenn es keine Unterschiede geben würde, wäre alles nur süß, sauer, salzig oder bitter. Von daher ;-) lg Sabine

Sabine Müller (10.11.2006)

@Sabine
ich glaube Dir das alles gerne. Nur sind Reaktionen aus einer festen Gruppe nicht unbedingt ein Kriterium dafür, ob ein Text tatsächlich auch bei fremden Lesern genauso ankommt. Sorry, aber ich finde den Dialog langweilig.
Gruß
Christa


CCHuber (10.11.2006)

Vielleicht ist es für dich Gelaber (ist nicht böse gemeint) aber ich war zufällig dabei, als Homo Faber diesen Text vorgelesen hat. Herzhaftes Lachen kann man nicht vortäuschen und es kommt weder aus Mitleid hervor noch aus Boshaftigkeit (Auslachen) Grüßli Sabine

Sabine Müller (09.11.2006)

Da steht gar nichts dagegen, daß auch mal Dinge oder Tiere einen Dialog führen. Nur sollte wenigstens der Dialog interessant, witzig, komisch oder sonstwas sein und kein Gelaber wie dieses.
LG
Christa


CC Huber (09.11.2006)

Warum sollte nicht einmal eine Zahnbürste den Prot. spielen? Ich habe eine Geschichte in der eine schublade und ein PC einen Dialog führen. Spielerisch, nonsensig, einfach mal was anderes. Egal ob Monster, Eierbecher oder Damenbinde. Die Idee mal Gegenstände sprechen zu lassen finde ich gar nicht mal so schlecht und wir u.a. in Schreibkursen angeboten... Lg Sabine

Sabine Müller (09.11.2006)

Und was willst Du uns mit dieser Geschichte sagen? Daß auch alte Zahnbürsten eine Seele haben?
Christa


CC Huber (09.11.2006)

Hallo, eine lustige Geschichte, aber kenne sie ja schon ;-) Schublade und Pc kommen wahrscheinlich auch demnächst rein. Die Unterhaltung erinnert mich irgendwie ein bisschen an die Kommunikation, die ich ab und an mit einem "besonderem" Freund (weißt wen ich meine) führe. Hehe. Bis denn dann, lg Sabine

Sabine Müller (09.11.2006)

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