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Venus vs. Mars

Poetisches · Amüsantes/Satirisches
Das erste Sehen einer Person
Als „Schlüsselreiz“ schnell definiert
Kommt mir oft seltsam anders vor
Als Selbstverleugnung denunziert
Was offiziell als Blick auf Hände
Oder strafftaufrische Züge
Zeitgeisttauglich fremdbestimmt
Erscheint mir durchaus oft als Lüge

Es scheint mir mehr als aufgesetzt
Das war nie mein Gebahren
Wo ließ denn jemals schnöder Tand
Tiefstinneres erahnen
Nein, hierin geh ich nicht konform
Mit Norm und auch Moral
Mir war es immer, wie ich denk
Das Blitzen und der Augen Strahl
Das Sprühen einer Funkenspur
Das Aufgeweckte, Wache
Und nicht die starre Maske nur
Aus der ich mir was mache

Das Ahnen dunkler Obsession
Des ersten Blickes Hitze
Der tierhaft wünscht das eine nur
Das man sich bald besitze
Doch dies heißt nun für manchen gar
Pflichtschuldigste Verpaarung
Termingestütze Abarbeit
Der gegen-seitigen Erwartung

Kein Abzweig führt vom graden Weg
Der abbauenden Entladung
In unentdecktem Tierterrain
Verdorrt meine Erwartung

Pflichtschuld erfüllend wird nun klar
In allernächster Bälde
Gewinnt die Ödnis überhand
Liegts „ich“ stillsterbend auf dem Felde
Mein eignes Inneres, das Wesen
Vertrocknet still und leidet stumm
Und wenn ich's lange genug übe,
dann bringt's sich sogar selber um

Verstopft, der Seele Nebengänge,
die Lust am Spiel um Macht und Leid
Solch Hingabe ist lange her
Es wär mal wieder an der Zeit
Wenn Du vielleicht durchaus meinst „Nähe“
Wirkt’s meist auf mich doch alt und schaal
Du meinst: „Perfekt“ , ich: „dumpfes Fehlen“
Ernüchterung kommt auf, banal.

Dein Biederseichtes Händchenhalten
Es quält nur mein Erwarten
Offiziell will’s zeigen: „Wir“
Zur Farce ist‘s lang geraten
Der Abstand unsrer Vorstellung
Von inniger Erfüllung
Ist riesig, tief und dornenreich
Tieftraurige Enthüllung

Dein Warmgemeintes Kaltgestreichel
Wirkt Pseudolieb und abgezehrt
Kann das denn wirklich alles sein
Ich will’s nicht!
Unkomplett!
Verkehrt!

Trotz allen Strebens ist es klar,
es wird nicht gehn!
Schluß! Aus! - Das war’s!
Wenn wir von Leidenschaften träumen,
dann meinst Du Venus, ich: den Mars.

©schattenseite
 
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Kommentare  

Sehr, sehr gut. Muss gleich das nächste Gedicht von dir lesen.

Petra (10.10.2009)

hallo schattenseite, dein gedicht gefällt mir! das ist was zum zweimallesen. dem mars ist also tödlich langweilig? und was ist mit venus?

Karamba Karacho (22.12.2006)

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