198


14 Seiten

Monolith

Romane/Serien · Schauriges
"Das Meer ist das größte noch unerforschte Gebiet auf unserem Planeten. Selbst wenn wir alles Wissen über diesen Lebensraum in einer einzigen zentralen Enzyklopädie zusammenfassen würden - Es gelänge uns nicht, auch nur ansatzweise einen Bruchteil dessen zu erfassen, was dort unten noch an faszinierendem Naturphänomen seiner Entdeckung harrt. Täglich präsentiert uns diese Welt der Tiefe und Dunkelheit neue, unbekannte Lebensformen, die so bizarr und fremdartig erscheinen, dass es wenig verwunderlich ist, wenn ein Mensch kaum an ihren irdischen Ursprung glauben mag..."
Mattis warf die Zeitschrift zurück in die Leseecke der Schiffsbrücke und grunzte unzufrieden. Für ihn waren die "Wunder" der Weltmeere beinahe eine Provokation, denn alles was er in fünfzehn Jahren der Fischerei von ihnen zu sehen bekommen hatte, waren raues Wetter und graue Fischleiber, die im Laderaum von Mattis Fischkutter zappelnd ihr Leben aushauchten.
Mattis Pavel Gruber verdiente mit der mühseligen und schlecht bezahlten Arbeit des Fischers seit vielen Jahren sein Geld und konnte sich, dank seiner Ausdauer und seines Fleißes vor drei Jahren selbstständig machen. Um dieses Wagnis eingehen zu können, das die anderen Fischer auf der Insel als finanziellen Selbstmord betrachteten, hatte er viele Entbehrungen auf sich nehmen müssen. Denn das damals benötigte Kapital für die Ausrüstung war für seine Verhältnisse enorm gewesen. Und so hatte er lange Zeit doppelte Arbeitszeiten schieben müssen und die strengen Auflagen der Fischereibehörde nur als so etwas wie einen ‘’Leitfaden’’ betrachtet.
Mattis trank den letzten Schluck kalt gewordenen Kaffee, würgte das aufkommende Sodbrennen hinunter und zog den Ärmel hoch, um auf die Uhr zu sehen. 17:36 Uhr. Es wurde Zeit die Netze einzuholen und sich auf den Heimweg zu machen. Langsam erhob er sich und streckte seinen schwerfällig gebauten Körper, während er müde in den kleinen Raum hineingähnte.
Sein Fischkutter, die ‘’Seeigel’’, lag acht Seemeilen außerhalb der zum Fischen freigegebenen Zonen vor Anker. Das wurde zwar schwer bestraft, war aber ertragreicher, als in den vollkommen überlaufenen Fangzonen die Netze auszuwerfen. Der himmelgraue Anstrich des Schiffes und ein paar technische Spielereien gaben ihm die beinahe sichere Garantie, nicht von einem der Patrouille fahrenden Boote der Wasserschutzpolizei erwischt zu werden.
Manchmal dachte er mit einem Anflug schlechten Gewissens darüber nach, ob dieses kriminelle Vorgehen seinen Berufskollegen gegenüber nicht unfair sei, denn seine Fahrten waren ein ums andere Mal ertragreicher als die ihren. Natürlich gingen auch von seinen Kollegen einige immer wieder außerhalb der Zonen vor Anker, aber so mancher hatte schon von heute auf morgen vor den Scherben seiner Existenz gestanden, weil er mit seinem Schiff in den gesperrten Gewässern auf Fang ging. Wenn Mattis in der Inselkneipe ‘’Zum guten Fang’’ einkehrte, um nach seiner allabendlichen Rückkehr noch ein paar Biere zu trinken, saß er dort meist alleine an einem der Tische. Das hatte zweierlei Gründe: Zum einen lebte er zwar schon fast vier Jahrzehnte auf der Insel zwischen Helgoland und Spiekeroog, doch übten die Bewohner Nordelooges seit jeher eine seltsame Zurückhaltung, wie man sie oft in von Inzucht degenerierten Gemeinden zu spüren bekam, wenn man von außerhalb stammte. Das machte Mattis jedoch nicht viel aus, da er an Einsamkeit gewöhnt war und die zwei Freunde, mit denen er verkehrte - ein im Hafen Nordelooges auf einer kleinen Yacht lebender Engländer und ein alter Freund auf dem Festland - ihm genug gesellschaftlicher Umgang waren. Der zweite Grund war, dass einer der einheimischen Fischer die gesamte Stammkundschaft der Kneipe gegen Mattis Gruber eingenommen hatte. Der Mann hieß Peer Lindeck und wohnte in dem alten Leuchtturm auf der nordöstlichen Inselseite, der im Zweiten Weltkrieg unter mysteriösen Umständen gesprengt worden war, den Lindecks Vater aber wieder hatte aufbauen lassen. Mattis ging trotz alledem fast jeden Abend ins ‘’Zum guten Fang’’, teils aus stillem Trotz, aber auch weil er fand, er habe sich seinen Vorteil hart genug erarbeitet. Nach dem Genuss von ein, zwei Bieren ging er meist nach Hause, in den kleinen Flachbau, in dem er wohnte, und der sich am südlichen Ende der Insel befand.
Mattis trat an die Glasfront des Steuerhauses und betrachtete sein Gesicht darin. Ein nicht unfreundlicher Blick, eingerahmt in runde, kindliche Züge, die von der Seeluft gegerbt waren und ein unter einem rostroten Bart verstecktes Doppelkinn, musterten ihn aufmerksam. Zusammen mit der dunkelblauen Wollmütze entsprach sein äußeres Erscheinungsbild fast dem des Archetypen eines norddeutschen Seemannes. Ein kurzer Blick in den wolkenverhangenen Himmel verriet ihm, dass es schon sehr früh dunkel wurde, der herannahende Herbst schickte wohl erste Sendboten voraus. Er griff nach der Türklinke, öffnete sie und trat ins Freie.

Gerade wollte Mattis zum Heckkran gehen und die Netze heraufholen, da durchfuhr ein mächtiger Stoß das kleine Boot. Etwas schabte und knirschte fürchterlich und ohrenbetäubend am vorderen Teil des Schiffes, Mattis vermochte gerade noch zu realisieren, das der Bug sich aufbäumte, als er den Halt verlor. Mit einem Aufschrei schlitterte er, sich um sich selbst drehend, über das gischtnasse Deck nach Achtern auf das Meer zu. Panisch grabschten seine Hände nach Halt, fanden keinen und Mattis prellte sich irgendwo den Kopf. So plötzlich das Schiff nach oben geschnellt war, neigte es sich wieder und stürzte zurück in den Ozean, und große Wellen brachen krachend über dem Bug zusammen. Der Fischer blieb keuchend und nur halb bei Sinnen auf dem hinteren Teil des Decks liegen. Sein ganzer Körper schmerzte und pulsierte, als wäre er durch die Schiffsschraube gedreht worden. Die nun wieder sanfter gegen den Rumpf des Schiffes rollenden Wogen mischten sich mit den stetigen Glockenschlägen in seinem Schädel. Vorsichtig stand er auf, blickte an sich herab und sah im Zwielicht der Dämmerung einige Blutstropfen auf das gischtbenässte Deck fallen.
Behutsam fasste er sich an die Stirn und stellte fest, dass er sich bei seinem Sturz eine üble Platzwunde zugezogen hatte. Rote Flüssigkeit rann ihm durch die Augenbrauen und ließen ihn blinzeln. Gerade wischte Mattis sich mit dem Ärmel über die Augen, als ihm klar wurde, das etwas seine ‘’Seeigel’’ gerammt haben musste. Er hob den Blick und sofort wurde die Sorge um den Zustand des Schiffsrumpfs aus seinen Gedanken verdrängt. Zutiefst verstört vergaß er seine Blessuren und die Kopfwunde, denn was da vor ihm aus dem Meer ragte und seinen Schatten auf Mattis warf, war zu monströs, als das der arme Fischer in seinem Verstand für etwas anderes Platz gehabt hätte, als den Versuch, zu begreifen, was er sah.
Eine zyklopische Steinsäule aus seltsam unförmigem, schwarz schimmerndem Stein, mit unregelmäßigen Einbuchtungen und kleinen Aushöhlungen, in denen Dutzende toter Quallen lagen, zeigte wie der granitene Finger einer blasphemischen Statue in den Himmel. An den wenigen Stellen, die nicht von Schlick und Tang bedeckt waren, meinte Mattis Darstellungen mehrerer Menschenleiber unter einem entsetzlichen Wesen zu erkennen, das aus einer Anhäufung aufgedunsener Blasen und widerlich hin und her tastender Extremitäten aller Art bestand, zu sehen. Andere Darstellungen weitaus ekelhafterer Szenarien betrachtete er ganz bewusst nur flüchtig, da sie schlicht seinen auf Rationalität konditionierten Verstand überforderten. Sie sprachen von namenloser Angst und Bedrohung, von vor langer Zeit vergessenen Völkern untergegangener Kontinente, deren Namen man heute nur aus uralten Legenden kannte. Dann versank die Welt um ihn herum in der Leere zwischen den Sternen.
Als Mattis wieder zu Bewusstsein kam, befand er sich knapp innerhalb der durch gelbe Bojen markierten Fangzonen. Es war inzwischen vollkommen dunkel geworden und er konnte sich seinen plötzlichen Ortswechsel nur dadurch erklären, das er die ‘’Seeigel’’ in einem Anfall geistiger Absence, die wohl durch den erlittenen Schock verursacht worden war, rein mechanisch hierher manövriert hatte.
Die grotesken Eindrücke und Erlebnisse ließen ihn zutiefst erschauern und er sagte sich, dass wohl nur der rätselhafte Monolith seinen Platz in der realen Welt der Materie gehabt hatte. Er musste wohl durch etwas wie ein unterseeisches Beben an die Meeresoberfläche getrieben worden sein. Die grauenhaften Eingebungen und Erscheinungen tat er als böse, wenn auch harmlose Folge der Kopfverletzung ab, die er sich bei der Havarie mit der Steinsäule zugezogen hatte. Mattis beschloss schnellstmöglich zur Insel zurückzukehren, um, dort angekommen, die Wasserschutzpolizei über den mysteriösen Fund zu alarmieren. Er würde sagen, am äußersten Rand der Zonen gefischt zu haben, von wo aus ihm am späten Nachmittag in der Ferne ein dunkler Fleck aufgefallen sei, der sich nicht mit dem Auf und Ab der Wellen des Ozeans bewegt hätte. Von dem Zusammenstoß und den Halluzinationen würde er natürlich nichts erwähnen. Schweigend fuhr er weiter über die ruhige See und fragte sich, was für eine morbide Ausgeburt von eklem Alptraum das gewesen sein mochte, dort hinter ihm auf der steinernen Säule. Langsam wurden die Umrisse der im dunklen liegenden Insel Nordelooge immer deutlicher und Mattis konnte zwischen den wenigen Lichtern, die herüberschienen, fast schon den kleinen Hafen ausmachen, an dessen westlicher Seite der Liegeplatz seines Bootes war.
Nordelooges Hafen war tatsächlich ziemlich klein. Er bot kaum genug Platz, um die wenigen Schiffe der Insel aufzunehmen. Der einzige Verladekran im Hafen rostete ruhig aber stetig vor sich hin, er war 1992 das letzte Mal benutzt worden, als die Zeiten für die Fischer noch besser waren. Der Hafen lag also auf der Nordwestseite und das Dorf dahinter, welches am Fuße des Hügels, in der nördlichen Mitte der Insel lag, setzte sich aus kleinen, geduckten Flachbauten zusammen, die seit ihrer Erbauung in den letzten Jahren des 18ten Jahrhunderts von Seeluft und Gischt ein modriges, verkommenes Antlitz beschert bekommen hatten. Die 150 Einwohner der Insel arbeiteten die meiste Zeit des Jahres auf dem Festland, und kamen erst mit der letzten Fähre zurück auf die Insel. Mattis Liegeplatz wartete geduldig auf den Fischer und sein herannahendes Boot, das sich gemächlich an den anderen Schiffen vorbeischob.
Obwohl es erst früh am Abend war, wie ein Blick auf seine Uhr Mattis zeigte, war es ausgesprochen ruhig im Hafen. Die wenigen Jugendlichen, die es auf der Insel gab, und die sonst immer um diese Zeit an der inneren Kaimauer herumlungerten, waren nirgends zu sehen. Selbst Hannigan, der Engländer, hatte auf seiner Yacht bereits alle Lichter gelöscht. Zwar meinte Mattis an Deck des Freundes schemenhafte Bewegungen menschlicher Silhouetten wahrzunehmen, doch schienen es tatsächlich nur einfache Schattenspiele sein, die durch das dämmrige Licht der Hafenbeleuchtung heraufbeschworen, seine Augen täuschten.
Mattis ließ die ‘’Seeigel’’, immer langsamer werdend, auf ihren Platz zugleiten und als das Boot zum Stillstand gekommen war, humpelte er an die Backbordseite und warf treffsicher das armdicke Ankertau über einen der Poller. Sein Kopf fing an zu schmerzen, seine Gedanken kreisten um den schaurigen Monolithen, der jetzt, mit der Dunkelheit der Nacht verschmolzen, unsichtbar im Meer stand. Mattis schüttelte sich vor Grauen, als er sich an die Darstellung des unmöglichen Wesens erinnerte, das wie ein dunkler Gott über den Leibern verzweifelter Menschen thronte.
Tief in düstere Gedanken versunken, schloss er das Steuerhaus ab. Als er zehn Minuten später die schmale, leicht ansteigende Hafenstraße hinaufstieg und nichts außer dem Wehen des Windes und dem monotonen Rauschen der Brandung hörte, wurde er sich der die Einsamkeit bewusst machenden Stille gewahr, die im Hafen geherrscht hatte.
Trotz einer aufkommenden Unruhe ging er nur langsam, da seine Knie und besonders die verkrustete Kopfwunde bei jeder Bewegung schmerzten.
Als es kurze Zeit darauf begann, stärker zu wehen, war er froh, gleich in der trockenen, hellen Kneipe zu sein, heraus aus dieser merkwürdigen Nacht.

Das „Zum guten Fang“ war kaum mehr als ein umgebautes Wohnhaus mit einem Werbeschild über dem Eingang. Als der Fischer nahe genug war, um durch die Buntglasfenster sehen zu können, bemerkte er überrascht, das der gesamte Schankraum vollkommen leer war und nicht einmal der Wirt und Besitzer hinter der Theke stand. Verwundert trat er an die Tür und fand sie aufgeschlossen. Sich den schmerzenden Kopf haltend trat er ein und rief - nach irgendjemandem. Niemand antwortete, denn der Schankraum war vollkommen leer.
Sein ratloser Blick schweifte über den sauberen Tresen, unbefleckte Gläser und polierte Tische. Er setzte sich in Bewegung und wollte gerade zum Telefon hinübergehen, das an der gegenüberliegenden Wand hing, als ihm schwindlig wurde und es gelang ihm gerade noch, sich an einem der Stühle festzuhalten, bevor er das Gleichgewicht verloren hätte. Seine Ohren durchrauschte ein Geräusch gleich einem asthmatischen Atemzug.
Seine Hand zitterte, als er nach dem Hörer griff und ihn ans Ohr legte. Zu seiner Beunruhigung hörte Mattis kein Freizeichen, kein Rauschen, gar nichts. Selbst nachdem er mehrmals grob auf die Gabel tippte, drang nur Schweigen an sein Ohr. Einige Minuten stand er reglos da, den Hörer wie einen toten Fisch von sich haltend und mit entrücktem Gesichtsausdruck auf das Gerät starrend. Schwer atmend hängte er wieder auf und verließ das Lokal mit einem zur Gewissheit heranreifenden Gefühl, das etwas Schlimmes im Gange war. Ein verstohlenes Knarren aus dem inneren des Lokals erregte jäh seine Aufmerksamkeit. Mattis drehte sich um, blickte durch ein Fenster und sah etwas wie einen Schatten hinter der Theke. Befremdet und verstört drückte er sein Gesicht an die schmierige Scheibe. Zwar wünschte Mattis Gruber sich, mehr als alles auf der Welt, mit einem Menschen reden zu können, doch etwas hielt ihn davon zurück wieder die Kneipe zu betreten.
Die schlecht erkennbaren Konturen der Gestalt wirkten seltsam aus der Bahn geraten. Wer immer es war, ließ sich jetzt auf alle Viere nieder, geriet somit außer Sicht und grunzte, schnüffelte hinter der Theke umher. Mattis presste sich verkrampft an das Glas. Eine Weile geschah nichts.
Dann verschwand die Gestalt mit einem Sprung in die hinter der Theke liegenden Küche, wobei es einen bellendes, asthmatisches Geräusch von sich gab, das Mattis als jenes erkannte, das er sich vorhin einzubilden geglaubt hatte. Mit einem wahrhaften Gefühl des Horrors drehte er sich um und fing an zu rennen.

Mattis lief jetzt, so schnell seine Beine ihn trugen, die Straße zum Dorf hoch und meinte Lichter in einem der Häuser brennen zu sehen, die etwas weiter oben am Hügelhang standen. Ein Funken Hoffnung keimte in ihm auf.
Einmal mehr fragte er sich schaudernd, was der grausige Monolith mit den Ereignissen hier auf der Insel zu tun hatte. Sein Kopf schmerzte noch immer und Mattis musste in seinem Lauf innehalten, als mehrere Schübe stechender Agonie seine Stirn durchfluteten. Das Dorf vor ihm war nun erfüllt von allerlei fremden Geräuschen. Aus den Schatten der Gassen zwischen den Gebäuden ertönte wieder und wieder jenes feindselige asthmatische Stöhnen. Aus weiter Ferne drang ein leiser fremdartiger Donner aus dem anschwellenden Wind.
Er spürte nun die Grenzen seiner psychischen und physischen Belastung herannahen. Nach einigen Minuten des Ruhens meinte Mattis im Wind, der über die Insel wehte, auch eine Art Gesang zu hören, der in unregelmäßigen Abständen zu einem nervenaufreibenden Crescendo anschwoll und wieder zu leisem Säuseln verebbte und scheinbar von der östlichen Inselseite herübergetragen wurde. In seiner Art hatte er etwas entschieden Unmenschliches, aber auch betäubend Anziehendes und Mattis musste sich stark beherrschen, um nicht in eine plötzlich aufkommende Benommenheit abzugleiten.
Er nahm sich zusammen so gut es eben noch ging und versuchte seine Sinne gegen die monströsen Klänge zu verschließen.
Mattis warf einen verzweifelten Blick gen Himmel wo die Wolken sich fließend zu verzerrten Visionen der grotesken Figuren und grausamen Wesenheiten verzogen, die er auf den Reliefs des Monolithen erblickt hatte. Kreisförmig umrundeten sie in trügerischer Langsamkeit die verfluchte Insel und lösten sich in andere Abbilder noch älterer Übel auf. Mattis taumelte benommen und nur halb bei Sinnen über die Straße weiter in Richtung des Dorfes. Die unheimlichen Geräusche waren jetzt näher und klarer. Er erreichte die ersten Häuser und begann markerschütternd zu schreien und zu brüllen, während der Wind, unnatürlich schnell an Kraft gewann und Mattis unartikulierte Panikschreie in das ansteigende Getöse des teuflischen Sprachgesanges mischte. Die bellenden Laute schienen weder von Menschen, noch von Tieren zu stammen, da ihrem Ton etwas endgültig unlebendiges anhaftete. Die ganze Stadt war davon erfüllt, doch sah er keine Gestalt auf den Straßen oder hinter den Fenstern. Wahllos hämmerte er an Türen und rief nach Menschen, von denen er hoffte sie könnten ihm helfen, wobei er nicht abwartete, ob ihm jemand antwortete. In panischer Angst vor dem ungreifbaren, stürzte er die Hauptstraße hinunter in Richtung seines Hauses. Er war sich jetzt sicher, das dieser Alptraum durch den Einfluss des Monolithen begonnen hatte, und ebenso, das die verschwundenen Menschen in diesem Augenblick auf der anderen Seite der Insel waren, und entweder unter einem bösen Bann stehend, oder, doch da sei Gott vor, aus freien Stücken diesen düsteren Sprechgesang abhielten, der im Wind trieb. Und irgendetwas war an ihrer Statt im Dorf eingezogen, hatte sich verteilt und lauerte...

Die Hauptstraße Nordelooges lief an der südlichen Seite des Dorfes in einem mit Holzbohlen befestigten Pfad aus, an dessen Ende Mattis Haus lag. Die Insel flachte hier ab und Mattis stolperte hastig über die Bohlen, beeilte sich schnell vorwärts zu kommen. Als er einen Blick hinter sich warf, sah er mit Entsetzen, das dort, wo die Anlegestellen im Hafen sein mussten, helles Licht flackerte und dichte Rauchschwaden zum Himmel hinaufstiegen. Diese verdammten Teufelsanbeter hatten ihm die einzige Fluchtmöglichkeit genommen, in dem sie die Schiffe und die Lagerhalle in Brand gesteckt hatten.
Mattis wimmerte kläglich. Wie konnte er jetzt noch aus diesem Alptraum entkommen? Wieder warf er, aus Angst vor Verfolgern, ängstliche Blicke um sich, konnte aber in der Dunkelheit keine verdächtigen Bewegungen oder Gestalten ausmachen. Auch die bedrohlichen Geräusche aus dem Dorf wurden jetzt leiser.
Wäre er im Stande gewesen noch einen Blick in den Himmel zu werfen, hätte er gesehen, das sich in der Phantasmagorie eine Veränderung vollzog; Die ständig um das Eiland wirbelnden und wabernden Manifestationen senkten sich jetzt langsam herab und zogen dabei weitere Unmöglichkeiten hinter sich her, so, das der Eindruck entstand, ein Rüssel aus Myriaden von Satyrn, Monstern und Nachtmahren senke sich auf die verfluchte Insel.
Mattis flüchtete, hastete panisch über den Weg und durch den Sturm, bis er schließlich schwer keuchend sein Haus erreichte und in die vermeintlich sicheren vier Wände gelangte. Er sperrte sofort die Haustür ab und kippte einen schweren Schuhschrank davor. Dann machte er sich in wilder Hast daran, den Rest des Hauses zu verbarrikadieren. Ratternd fuhren Rollläden vor Fenstern und Terrassentüren herunter. Alles was nicht niet- und nagelfest war, stapelte der verzweifelte Mann vor jeden Ein- und Ausgang. Dann war das Haus verriegelt und verrammelt.
Der entstellte Himmel über der verfluchten Insel erstrahlte jetzt in hirnzerfetzenden Farbtönen und tauchte das Land in grauenerregende Lichtspiele. Die Schatten zahlloser Monstren und kosmischer Unmöglichkeiten, die zu beschreiben der Sprache die Worte fehlen, fuhren in widernatürlichen Bewegungen zuckend und pulsierend über die Insel. Alles fuhr ineinander, löste sich auf und bildete weitere ungeschlachte Perversitäten, während der fieberhafte Wirbel der Körper sich langsam herabsenkte.

Von all diesen schrecklichen Ereignissen auf der Insel bekam niemand etwas mit; nicht einmal die Menschen vom nahen norddeutschen Festland hatten eine Ahnung, dass etwas unsagbar Böses auf Nordelooge eingezogen war. Jedoch kam ein auf dem Festland lebender Freund des Fischers auf die Idee, seinen alten Kumpanen zu besuchen, da dieser sich geraume Zeit nicht gemeldet hatte, wie es gemeinhin seine Art war. Der Name des Mannes war Wilhelm Halfström und seines Zeichens Schiffbauer im Ruhestand. Er besaß einen der Motorsegler, wie man sie zuweilen an den Küsten Norddeutschlands zu sehen bekam. An einem Julimorgen fuhr der Mann bei hellem Sonnenschein und ruhiger See hinaus nach Nordelooge.
Als er in den Hafen einfuhr, sah er voller Schrecken, das der Kutter seines Freundes, sowie auch alle anderen Schiffe, nur noch verbrannte Wracks waren, von denen einige auf dem Wasser trieben und andere gesunken am Grund des Hafenbeckens lagen. Auch der übrige Hafen war in einem stark verwüsteten Zustand, als hätte ein amoklaufender Riese sich mit voller Wucht darauf geworfen. Halfström ging nur zögernd an Land, denn ein ekelhaft stinkender Pesthauch lag über der Insel. Sämtliche Häuser fand er unverschlossen und leer, doch im tadellosen Zustand vor. Nirgends im Hafen oder im Dorf ließen sich Anzeichen der Bewohner finden, jedoch gab es auch keine Anzeichen dafür, dass eine Räumung gegen den Willen der Nordelooger stattgefunden hatte.
Nun war Halfström ein alter Mann, er zählte fast 86 Jahre, und hatte Dinge erlebt, die vor der Zeit der heutigen Jugend geschehen waren. Er reiste in Gedanken zurück durch die Zeit, bis in den Zweiten Weltkrieg, während dem er auf einem Patrouillenboot den Posten eines Funkers innehatte. Er hatte damals den Befehl bekommen, den feindlichen Funkverkehr abzuhören und die einfach verschlüsselten Nachrichten und Berichte direkt zu übersetzen und weiterzuleiten.
Auf diese Weise erfuhr er von den unheilvollen Vorgängen auf der Insel, die unlängst an den Feind gefallen war. Anscheinend hatten die dort stationierten Soldaten auf ungeklärte Weise zwei leichte Kreuzer verloren und einen Aufstand der Inselbewohner niedergeschlagen. Auch war ein Offizier, der einen Nachtspaziergang gemacht hatte, war von den Kultisten niedergestochen worden, und auch die drei Soldaten die ausgeschickt wurden, um nach dem Offizier zu suchen, wurden vermisst.
Die Briten hatten also noch in derselben Nacht, in der das Verschwinden des Mannes bemerkt worden war, einen Spähtrupp geschickt, die Insel abzusuchen. Die Mannen begannen mit der Suche im südlichen Teil der Insel und fanden später in der Nähe des alten Leuchtturms tatsächlich die Leichen der Gesuchten. Beim weiteren Vormarsch über die Ostküste entdeckten sie dann einige Deutsche, die mit merkwürdigen Roben bekleidet, offenbar gerade eine heidnische Anrufung oder einen Sabbat abhalten wollten, als sie ihrerseits die britischen Soldaten bemerkten. In der folgenden Panik wurde der anführende Hexenmeister tödlich verwundet, und als die Kultisten ihren Meister zu Boden gehen sahen stürmten sie, laut schreiend, auf die Soldaten zu, die in ihrer Not keine andere Möglichkeit sahen, als sich mit Waffengewalt ihrer Haut zu wehren.
Auch war in dem Bericht die Rede davon, das die Briten bei der Durchsuchung des alten Leuchtturms Kopien von solch exotischen Bänden wie dem Necromonicon und den Pnakotischen Manuskripten gefunden hatten, die sie umgehend verbrannten, nachdem einer der Soldaten, der in groben Zügen des Lateins mächtig war, nach der Auszugsweisen Lektüre des Necromonicon dem Wahnsinn anheim fiel. Der Soldat hätte sich niedergelassen und, so einer der englischen Kommandeure, „...auf recht beängstigende Weise einen pfeifenden, schleppenden Gesang angestimmt, der meine Soldaten ob der Fremdartigkeit das Fürchten lehrte.“
Eine andere Gruppe der Briten sprengte später den Leuchtturm. Der Bericht über diese unglaublichen Vorfälle erreichte weder auf der Seite der Deutschen, noch auf der Seite der Engländer den Weg zu höheren offiziellen Stellen und Wilhelm Halfström war von seinem Kapitän ein Schweigegelöbnis abgenommen worden, das er nicht einmal brach, als sein Freund Mattis auf jene verfluchte Insel zu ziehen beabsichtigte.

Bei der kurzen Wanderung zu Mattis Haus ließ Halfström große Vorsicht walten, und so bewaffnete er sich mit einem Schürhaken, der im Ernstfall jedoch eher zur Abschreckung denn zur Verteidigung dienen könnte. Er erreichte Mattis Haus jedoch ohne Zwischenfälle und fand es auf der Vorderseite verschlossen vor. Hoffnung keimte in ihm auf, das sein alter Freund vielleicht noch leben könnte, und er ging - nach einem Eingang in das Haus suchend- um dasselbe herum. Auf der Rückseite musste er jedoch mit gemischten Gefühlen feststellen, dass der Hintereingang weit offen stand. Sich vorsichtig in den Wohnraum vorarbeitend, wobei er allerlei Gerümpel und Mobiliar beiseite schaffen musste, rief er nach Mattis Gruber. Doch kam ihm keine Antwort aus einem der in chaotischen Zustand befindlichen Räume entgegen.
Und so betrat er den einzigen Raum, den er noch nicht in Augenschein genommen hatte: Den Keller. In dem fand er jedoch nichts weiter vor als die üblichen Dinge, die ein jeder dort aufzubewahren pflegt. Doch fiel ihm ein Stoß hastig beschriebenen Papiers auf, der in wilder Unordnung auf dem Boden verstreut lag. Kurz überflog er die Seiten und versuchte dann hektisch, sie in eine sinngebende Reihenfolge zu bringen, da er auf den ersten Blick erkannt hatte, dass die Handschrift auf den Blättern, die seines vermissten Freundes war. Mit fieberhafter Unruhe begann er zu lesen:

Ich schreibe diese Zeilen als letzte Warnung für all jene, die noch wagen sollten, ihren Fuß auf dieses verfluchte Land zu setzen. Ich habe mich in die relative Sicherheit meines Heimes geflüchtet. Jedoch ist mir klar, das mein einziges Heil in der Flucht von der Insel liegt, obwohl ich nicht weiß, wie ich diese bewerkstelligen soll, da diese Teufel, die bisher unter der Maske der Redlichkeit und Bürgerlichkeit gelebt haben, alle Boote und Schiffe verbrannt haben und sicher noch im Hafen lauern. Doch habe ich noch einen Ausweg, den ich aber nur beschreiten werde, wenn alles andere fehlschlagen sollte. Denn ich will nichts unversucht lassen um mein teures Leben zu retten.
Diese ganze Sache begann mit dem bestialischen Monolithen, draußen im Meer, dreißig Seemeilen außerhalb der Fangzonen. Ich nehme an, dass es das Zeichen für diese Brut hier war, ihr obszönes Ritual zu beginnen und alle Außenstehenden abzuschlachten oder zu vertreiben. Es (das Steinding) scheint wirklich über eine Art halbbewusster Intelligenz zu verfügen, denn es sendet mir Bilder und Wissen, welches vor Millionen von Jahren mit den letzten Zauberern von Mu und Hyperborea hätte verschwinden müssen und ohnehin nie für Menschen bestimmt war. Beinahe kann ich es mit kratzender, beißender Stimme reden hören. Ich bin mir auch sicher, das die schrecklichen, halbmateriellen Himmelsbilder von Shub-Niggurath, Yog Sototh und all den anderen der großen Alten, von der östlichen Inselseite her mit diesem schrecklichen Beschwörungsgesang herabbefohlen werden. Dort vermute ich die Monster, die sich Menschen nennen. Ich befürchte, nicht in der Lage zu sein, sie aufhalten zu können, da ich verletzt bin und nur einen kleinen Revolver mit einer einzigen Trommel voll Kugeln habe.

Ab hier wurde der kurze Rest des Textes sehr unleserlich und hastig, so dass Halfström Mühe hatte, ihn zu entziffern.

Ich höre etwas dort draußen... war ganz plötzlich da, als hätte... Oder... was immer es ist, es zischt und schabt über die Wände... keucht und bellt. Es sind viele... hier eindringen... Etwas rumpelt und knallt oben... an der Kellertür...

Hier brach die Schrift ab und ihr grauenhaftes Ende ließ für Halfström nur den Schluss zu, das irgendjemand ins Haus eingedrungen sein musste und Mattis geholt hatte. Doch erwachte neben aller Trauer und Angst auch sein Wille zu überleben und so stolperte er unter Tränen aus dem verwaisten Haus. Draußen bemerkte er einen Umbruch in der Atmosphäre der Insel; So waren die Seevögel verstummt, die noch bei seiner Ankunft die stinkende Luft mit ihren Schreien durchdrungen hatten.
Auch die restliche Umwelt schien eine Veränderung durchgemacht zu haben, obwohl Halfström nicht zu sagen vermochte, worin diese bestand. Etwas schien sich gerade außerhalb des Wahrnehmbaren zusammenzubrauen, seine Maske abzunehmen und die Fangzähne zu blecken. Er dachte voller Angst an den letzten Absatz des Manuskriptes, den Mattis in größter Erregung geschrieben haben musste. Den Schürhaken fester umklammernd, entschied er sich über den westlichen Strand unter Mattis Haus entlang, zum Hafen zurückzukehren und dann mit seinem Schiff so schnell wie möglich zum Festland zu gelangen. Eilig stieg er zum Strand hinab und legte Meter um Meter in Richtung des Hafens zurück. Zu seiner Beunruhigung meinte er ab und zu am Fuße des Hügels verstohlene Bewegungen zu sehen, doch lenkten ihn die Anstrengung, die das sandige Terrain und sein Alter mit sich brachten, von weiteren Beobachtungen ab.
Als er schon einen Gutteil der Strecke zurückgelegt hatte, sah er, dass eine große Gruppe merkwürdig geduckter Menschen sich unerkannt durch die Dünen genähert hatten. Keuchend bemühte er sich schneller voranzukommen und verfluchte seinen Leichtsinn, diese Insel überhaupt betreten zu haben. In seiner Panik bemerkte er nicht, wie der Vorderste in der Menge stehen blieb und ein Lied in den blauen Himmel sang, wobei er wild gestikulierend, einen abscheulichen Tanz aufführte. Im Himmel tat sich fast augenblicklich nach der Beendigung des grotesken Schauspiels ein riesiges Loch. Unter einem unbeschreiblichen Geräusch sickerte eine irisierende bleiche Masse vage humanoider Form daraus hervor, dessen wallender Kopf, eine runde schwärige Ballung ohne jeden äußeren Gesichtssinn, im Wind wehte wie Tang im Wasser. Nach kurzer Zeit hatte der Körper des Wesens sich über der gesamten Insel ausgebreitet.
Durch das entsetzliche Summen und Sirren der Kreaturen aufgeschreckt, sah Halfström in den Himmel und der Schock über den scheußlichen Anblick nagelte ihn an Ort und Stelle fest. Zu keiner Regung mehr fähig und durch den ungeheuren titanischen Anblick halb in Wahnsinn versunken, brach der alte Mann zusammen.
 
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Kommentare  

Huch, das war die Enter-Taste.
Aber zurück zum Thema.
Ich wollte meine Geschichte bewerten (ohne Button - oder doch mit?;)

Also. habe ich sie gelesen? Ja.
Habe ich mir Gedanken gemacht? Ja.

Na dann kanns ja losgehen...

Oh nein, Tee ist alle, schnell neuen machen.

Ok, fein, fein...

Also, lieber Joke, Der einstieg in deine Geschichte ist ganz in Ordnung, wenn auch nicht gerade umwerfend. der pseudo-journalistische Text, den der Prot anfangs liest soll wohl andeuten, das es im Meer noch vieles gibt, das wir nicht kennen, aber was hat das mir dem Rest der Geschichte zu tun? Egal, über solche Einstiegsfehler kann man hinwegsehen. Gerade noch.
Dannach geht es auch weiter mit der Einführung des Hauptprotagonisten, eines gissen Mattis Pavel Gruber, dem du anscheinend das aussehen eines stereotypen Fischers verleihst um damit gleich auch ein Persönlichkeitsbild in den Köpfen der Leser zu provozieren, ohne ebenso allgemeine Charakterbeschreibungen niederzutippen, die sonst nur genervt hätten.
Mattis denkt noch ein bißchen über sein Leben nach und trinkt kalten Kaffe. Hier reisen wir mit Mattis gedanklich auf die Insel, deren etwas merkwürdige Einwohner ihn schneiden und ignorieren. Als Grund führst Du in etwa eine in "solchen" Kommunen vorherrschende äh Dings, Verschworenheit an.
mattis denkt noch ein bißchen und will dann zum Heckkran gehen um die Netze einzuholen. Moment, welches private Fischerboot besitzt einen Heckkran? Eine Winde wäre da das höchste der Gefühle.
Mattis' Schiff wird dann prompt von einem auftauchenden Monoolithen gerammt und beinahe zum Kentern gebracht, wobei der Prot sich einige Blessuren zuzieht. Du beschreibst dann recht bunt den aufgetauchten Stein, den man später als Omen für den drohenden Terror sehen könnte, leider aber nicht mehr behandelt wird und zu dem Rest der Geschichte in keinem weiter genannten Zusammenhang steht. Hm. Das hättest Du geschickter machen können, mein lieber...
Verwirrt und verängstigt reist Mattis dann zur Insel und stellt fest, das das Dorf verlassen und die Kneipe leer ist. Die Atmosphäre und die Effekte sind ganz gut gesetzt und verfehlen ihre Wirkung bei mir nicht.
Allerdings übertreibst Du die Sache etwas, aber das ist eine Frage des Geschmacks. Doch merke: Wahrer Schrecken schleicht auf leisen Sohlen. Du verwendest hier eher Große Effekte. Die Arbeit mit Bildern ist allerdings recht wohlgeraten. Mattis flüchtet und verschanzt sich in seinem Haus, da schwenkt die "Kamera" zu einem alten Freund des Protagonisten um, der sich Sorgen um diesen macht und nach der insel fährt um nach dem rechten zu schauen.
Und das trotz der Tatsache, das er um die Gefahr weiß, die sich dort verbirgt, also das ist ein bißchen unlogisch.
Der zweite Prot erinnert sich an seinen Dienst als Funker der deutschen Marine im zweiten und die damals geschehenen Dinge, die sich auf und um die Insel zugetagen haben. Das ist ein recht geschickter Weg, dem ganzen Horror einen kleinen (!) Hintergrund zu geben. Über das Ende rede ich jetzt aber nicht mehr mit Dir.

Alles in allem ist die Bilderflut recht spannend zu lesen, auch die Formulierungen gehen in Ordnung, auch, wenn Du ab und an etwas zu kräftig auf die Pauke haust und einiges somit zu überladen wirkt.

Wäre ich nicht Du, hätte ich ganz schön Probleme Deine Geschichte zu bewerten, so aber kann ich nicht mal auf einen der Buttons zu drücken, da sich selbst zu bewerten ja nicht die feine Sache ist. Puh! Was für ein Glück.

DIESER KOMMENTAR WURDE VOM AUTOR DER GESCHICHTE GESCHRIEBEN. SOLL KEINE WERBUNG SEIN ;)

mal sehen, was jetzt passiert... wahrscheinlich gar nix.


Killing Joke (16.09.2007)

Oh man, hier auf webstories.cc ist wirklich tote Hose.
Niemand da, alle schlafen oder gehen aus oder kuscheln oder, oder, oder. zum Glück kann ich mit meiner Wärmflasche kuscheln.
Oh, was mache ich hier? ich schreibe einen Kommentar unter eine meiner eigenen geschichten. hm...
Hat schonmal jemand seine eigene geschichte auseinander genommen?


Killing Joke (16.09.2007)

ach rosmarin, das ist eine meiner weniger löblichen eigenschaften, mich selbst keiner zu machen als ich bin. Nach dem Motto "seht her, was ich doch damals schon vollbracht habe" verfahre ich nicht. bis auf den ausrutscher mit Piepan schicke ich nur ab was mir lesenswert ist. diese geschichte habe ich übrigens tatsächlich vor dem abschicken überarbeitet.

Killing Joke (30.07.2007)

hallo, joke, ich frage mich, was diese vorwarung soll. wenn du selbst nicht von deiner geschichte überzeugt bist und sie einfach so herausgekramt hast, wer soll sie dann unbefangen lesen. dann überarbeite sie doch für die leser. oder sollen wir jetzt sagen: -ja, für seine erste geschichte ist sie sehr gut -. ist ja genauso, als würde ich einen text posten, den ich als zehnjährige geschrieben habe (den habe ich in echt natürlich nicht mehr, bin nicht so eitel) mit dem zusatz: seht her, was ich doch damals schon vollbracht habe.
ich will damit sagen: ich will was erwarten, wenn ich einen text lese. verstehst du, was ich meine?
gruß von rosmarin
p.s.: vielleicht lese ich ihn dennoch.


rosmarin (30.07.2007)

Ok, das hier habe ich Vorgestern aus den unergründlichen Tiefen meiner zahlreichen Datensammlungsbestände herausgekeilt. Diese geschichte, liebe Damen und Herren der Schöpfung, stellt meinen aller ersten literarischen Gehversuch auf dem Gebiet der Kurzgeschichten dar, man erwarte also nicht zu viel (son Zeug wie Spannung oder ähnliches).

Killing Joke (30.07.2007)

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