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2 Seiten

Erkennen, Erkenntnis

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Erkennen, Teil I


Das Leben ist ein langer Fluss, besser:
Die Gesamtheit allen Lebens und allen Seins ist ein steter langer und breiter Fluss
Wir alle und all unsre Umwelt sind darin

Unser Leben und unser Sein ist ein Teil des Ganzen Gefüges
Wie die einzelnen Wassertropfen bewegen wir uns: mal auf, mal ab
Mal ufernah ruhig treibend, mal mitten im reißenden Strom hin- und hergeworfen

Im Erdreich versickert, wieder empor gepumpt,
An der Luft verdunstet
Im Sonstwo wieder abgeregnet
Nie starten wir da erneut wo wir vorher endeten

Menschen, Dinge, Gefühle, Situationen
Habe, Gedanken, Bindungen
Tiere, Interessen, Fähigkeiten
Neigungen, Fehler, Scham...

Mit tausenderlei Berührungspunkten begegnen wir einander im Fluss,
Halten uns, weitertreibend, fest
Für eine gewisse Zeit
Jeder beinah mal an jedem

Oft drehen und wenden wir uns, Ziele suchend, Anhängsel abschüttelnd;
Wenn eine Verbindung früh zu brechen droht
Versuchen wir einen weiteren Griff
Welcher manchesmal gelingt

Wie stabil diese Verbindungen sind
Bestimmen wir oft selbst
Sind sie zu fest, verlangsamt sich der Fluss des Wassers
Man treibt ans Ufer, wird selbst langsamer
Das ehedem so emsige Umeinanderdrehen endet in zähem Sich-Umfliessen
Sich nur noch weniger veränderbarer, zu sehr angenäherter Strukturen

Wie Eiskristalle treiben sie langsam, langsam weiter
Auf Beständigkeit der Einheit hoffend
Nicht die natürliche Flüchtigkeit der Gemeinsamkeit ahnend
Sie lähmen das Gefüge
Verhindern zusammen vielleicht eine wichtige Stromschnelle,
Einen Springpunkt

Es gibt jedoch auch stabile Verbindungen
Die um ihre Sterblichkeit wissen
Die gleichsam, nach Vereinigung und Kenntnisnahme voneinander,
In höchstmöglicher Liebe den Schwimmwettbewerb aufnehmen
Perfekter und erster zu werden in der Erkenntnis

Erkenntnis, Teil 2



Es kann naturgemäß nicht sein, dass wir uns für immer binden
An nichts Reales jedenfalls.
Uns wird im Laufe unseres Lebens so einiges bekannt

Manches sagt uns zu, manches lehnen wir ab
Alles sollten wir probieren, bevor wir festlegen,
Wann es Zeit ist, sich darüber keine Gedanken mehr machen zu müssen

Der menschliche Geist ist für mehr ausgelegt als für den Hausgebrauch,
Man sollte sich trauen, ihn zu benutzen.
Es liegen ungeahnte Fähigkeiten dahinter

Erkenne, Adaptiere, Lebe, Verwerfe, Berichte, Frage

Dies sind die Schritte für den Schwimmer im Lebensfluss
 
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