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Das Evangelium nach Jakobus

Aktuelles und Alltägliches · Kurzgeschichten · Winter/Weihnachten/Silvester
© Gideon
Es gibt nicht nur die bekannten vier Evangelien des neues Testaments. Es existierten noch weitere! Man nennt sie die apokryphen Evangelien.
Dies ist eines davon:

Dies ist das Evangelium nach Jakobus, welches geschrieben wurde in Syrien, um Zeugnis abzulegen über all diese Dinge, die geschahen.

In der Geschichte der zwölf Stämme war Joachim ein wohlhabender Mann und er brachte dem Herrn doppelt so viele Opfergaben wie erforderlich dar. Er sprach: „Mein Überfluss soll dem ganzen Volke dienen, mein Pflichtteil aber Gott dem Herrn gehören.“
Joachim und seine Frau Anna aber waren kinderlos und dies machte sie sehr traurig.
Anna sprach: „So wahr Gott mein Herr ist, wenn ich gebäre, sei es ein Junge oder ein Mädchen, will ich es dem Herrn meinem Gott darbringen, und es wird ihm dienen, solange es lebt.“
Und siehe, Anna empfing und als die Zeit gekommen war, gebar sie und es war ein Mädchen und sie gab ihm den Namen Maria.
Als das Mädchen heranwuchs und drei Jahre alt war, sprach Joachim: „Wir wollen es in den Tempel des Herrn bringen, das Versprechen einzulösen, das wir gegeben haben.“
Und sie brachten Maria zum Tempel des Herrn und der Priester des Herrn nahm sie in Empfang, küsste sie und segnete sie mit den Worten: „Groß gemacht hat Gott der Herr deinen Namen in allen Geschlechtern. Deine Nachkommenschaft soll in der ganzen Welt bekannt werden.“
So gingen Joachim und Anna dahin und sie lobten den Herrn.
Maria aber wurde im Tempel gehegt wie eine Taube und sie erhielt Speise aus der Hand eines Engels.
Als sie zwölf Jahre alt wurde, berieten sich die Priester und sprachen: „Seht, jetzt ist Maria im Tempel des Herrn zwölf Jahre alt geworden. Was sollen wir also mit ihr tun, damit sie das Heiligtum des Herrn, unseres Gottes, nicht unrein macht? Denn wenn ein Mädchen in das Alter kommt, so sie zur Frau wird, soll sie nicht mehr dienen im Tempel des Herrn.“
Da beteten sie zum Herrn, auf dass er ihnen zeige, wie sie handeln sollten.
Und siehe, ein Engel des Herrn erschien und sprach: „Geht hinaus und lasst die Witwer des Volkes zusammenkommen! Jeder soll seinen Stab bei sich tragen, und wem Gott der Herr ein Zeichen gibt, dessen Frau soll das Mädchen sein.“
So riefen sie alle Witwer herbei, und sie begaben sich mit ihren Stäben zum Priester. Dieser nahm die Stäbe, er ging in den Tempel und betete. Als er sein Gebet beendet hatte, nahm er die Stäbe und ging hinaus und siehe, eine Taube kam aus dem Stab des Josef und setzte sich auf seinen Kopf.
Da sprach der Priester: „Josef, dir ist die Jungfrau des Herrn zuteil geworden. Nimm sie in deine Obhut!“ Und Josef nahm Maria zu sich. Und sie wurde zu seiner Frau.

Es kam der Tag, als Maria ein Engel des Herrn erschien und er sprach: „Maria, du hast Gnade gefunden vor Gott dem Herrn. Du wirst gesegnet sein und empfangen aus seinem Wort. Sohn des Höchsten wird er genannt werden und du sollst ihn Jesus nennen, denn er wird sein Volk von seinen Sünden erretten. Gebenedeit bist du unter den Frauen und du sollst die Mutter aller Menschen werden.“
Maria sprach: „Siehe, ich bin eine Dienerin des Herrn vor seinem Angesicht. Mir geschehe nach deinem Wort.“

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Da machte sich auch Josef aus Galiläa auf, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war nun schwanger.
Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Sie fanden aber keinen Platz in der Herberge, denn es war viel Volk zusammengeströmt, sich schätzen zu lassen. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe in einem Stall; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
Und sie gab dem Kind den Namen Jesus, wie er genannt war von dem Engel, ehe er im Mutterleib empfangen war.
Und es kamen drei Weise aus dem Morgenland zu Herodes dem König der Juden und sie fragten ihn: „Wo ist der neugeborene König? Wir haben im Morgenland seinen Stern aufgehen sehen und folgten ihm, um den König zu sehen und ihn zu ehren.“
Als das König Herodes hörte, erschrak er, denn es stand die Prophezeiung geschrieben, dass dereinst ein neuer König aufstehen sollte in Betlehem in Judäa. Und er sprach zu den Weisen: „Geht hin nach Betlehem, erkundigt euch nach dem Kinde und so ihrs findet, sagt es mir, dass auch ich hingehe und es ehre.“
Und die Weisen machten sich auf den Weg nach Betlehem und siehe, der Stern zog vor ihnen her, bis er über der Stelle stand, wo das Kind war. Und sie gingen in den Stall und ehrten das Kind und machten ihm Geschenke. Gott aber erschien ihnen im Traume und sprach zu ihnen, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren; und sie zogen auf einem anderen Weg wieder in ihr Land.
Als die Weisen fortgezogen waren, erschien dem Josef ein Engel des Herrn im Traum und sagte: ´“Josef, steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und fliehe nach Ägypten und bleibe dort, bis ich es dir sage; denn Herodes hat vor, das Kind umzubringen. Da stand er auf, nahm das Kind und seine Mutter bei Nacht und entwich nach Ägypten.
Als Herodes sah, dass er von den Weisen betrogen worden war, wurde er von Grimm gepackt. Er ließ seine Soldaten ausschwärmen ins ganze Land und sie töteten nach seinem Befehl alle Kinder die zwei Jahre alt waren oder jünger. Blut färbte das Land rot und die Tränen der Mütter vermengten sich damit und ihr Wehegeschrei stieg auf zum Himmel.
Als aber Herodes gestorben war, siehe, da erschien der Engel des Herrn im Traum dem Josef und sagte: „Nimm das Kind und seine Mutter und kehre zurück ins Land Israel. Sie sind gestorben, die dem Kind nach dem Leben trachteten. Und Josef kehrte mit den Seinen zurück.
Das Kind aber wuchs und wurde stark und gewann an Weisheit.
Seine Eltern gingen alle Jahre nach Jerusalem zum Passahfest. Und als er zehn Jahre alt war, gingen sie hinauf nach dem Brauch des Festes. Da geschah es, dass sie Jesus nicht fanden und sie suchten ihn und sie fanden ihn beim Tempel des Herrn, wo er draußen auf den Stufen saß und mit gleichaltrigen Kindern sprach. Es standen aber einige Priester nicht weit und sie schauten und lauschten dem jungen Knaben Jesus mit Wohlgefallen.
Ein Bettler ging vorüber und die Knaben wollten ihm seine Lumpen wegnehmen, doch Jesus sprach: „Geben ist seliger denn Nehmen. Nehmt den Armseligen nichts fort. Gebt ihnen aber von eurem Brot, auf das Gott unser Herr es sehe in seinen Himmeln und euch wohlgesonnen sei.“ Da reichten sie dem Armseligen Brot und er dankte ihnen von ganzem Herzen und so sie seinen Dank sahen, erfreute es der Kinder Herz und sie sprachen untereinander: „Wir wollen es immer so tun.“
Ein anderer Knabe trat hervor und rief aus: „Dieser da hat meine kleine Schwester an den Haaren gerissen und er machte sie weinen; ich will ihn schlagen, dass er es nicht mehr wagt.“
Und der Knabe Jesus sprach: „Vergeltet Böses nicht mit Bösem, auf dass das Böse euch nicht treffe und Teil von euch werde. Was du nicht willst, dass man an dir tue, das tue auch keinem andern an. Gehe hin und sage deinem Bruder, er soll es nicht mehr tun.“
Da bat der Knabe, der das Mädchen geschlagen hatte, des Mädchens Bruder um Vergebung; und der vergab ihm und sie waren wie Brüder untereinander.
Und der Knabe Jesus sprach: „Liebe deinen Bruder wie deine Seele. Hüte ihn wie die Pupille deines Auges. Und was für deinen Bruder gilt, das gelte auch für deine Schwester. Streitet nicht. Lebt in Eintracht miteinander. Teil alles miteinander, denn wahrlich ich sage euch: Teilt ihr das Leid mit eurem Bruder, so wird das Leid nur das halbe Leid sein, teilt ihr aber die Freude mit ihm, so wird die Freude doppelt sein. Liebet einander. Liebe ist ein Ring; und ein Ring ist unendlich. Und betet alle Tage zu Gott unserem Herrn, denn er liebt die Kinder.“
Da sprachen die Priester: „Wahrlich, dieser Knabe ist von Gott berührt, soviel Weisheit ist in ihm.“

Und so wuchs der Knabe heran und wurde zum Mann. Und wie er ein Mann geworden war, da ging er hinaus in die Welt, um zu predigen und das Wort Gottes zu verkünden. In vielen Orten sprach er zu den Menschen und er lehrte in den Synagogen.

Es begab sich aber, als sich die Menge zu ihm drängte, um das Wort Gottes zu hören, da stand er am See Genezareth und sah zwei Boote am Ufer liegen; die Fischer aber waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze. Da stieg er in eines der Boote, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land wegzufahren. Und er setzte sich und lehrte die Menge vom Boot aus. Und als er aufgehört hatte zu reden, sprach er zu Simon:
Fahre hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus! Simon antwortete: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich die Netze auswerfen. Und als sie das taten, fingen sie eine große Menge Fische und ihre Netze wollten schier zerreißen. Und sie winkten ihren Gefährten, die im andern Boot waren, sie sollten kommen und mit ihnen ziehen. Und sie kamen und füllten beide Boote voll, sodass sie fast sanken. Als das Simon Petrus sah, fiel er Jesus zu Füßen und sprach: Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch. Denn ein Schrecken hatte ihn erfasst und alle, die bei ihm waren, über diesen Fang, den sie miteinander getan hatten, ebenso auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, Simons Gefährten. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht! Von nun an sollst du ein Menschenfischer werden. Und sie brachten die Boote ans Land und verließen alles und folgten ihm nach.

Und es begab sich, als er in einer Stadt war, da kam ein Aussätziger. Als der Jesus sah, fiel er nieder auf sein Angesicht und bat ihn und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich rein machen. Und Jesus streckte die Hand aus und rührte ihn an und sprach: Ich will es! Sei rein! Und sogleich wich der Aussatz von ihm. Und Jesus sprach zu ihm: „Sieh zu, sage es niemandem.“ Aber die Kunde von ihm breitete sich immer weiter aus, und es kam eine große Menge zusammen, zu hören und gesund zu werden von ihren Krankheiten. Er aber zog sich zurück in die Wüste und betete.

Und danach ging er hinaus und sah einen Zöllner mit Namen Levi am Zoll sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach! Und jener verließ alles, stand auf und folgte ihm nach. Und Levi richtete ihm ein großes Mahl zu in seinem Haus, und viele Zöllner und andre saßen mit ihm zu Tisch. Und die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten murrten. Sie sprachen zu seinen Jüngern: Warum esst und trinkt ihr mit den Zöllnern und Sündern? Und Jesus antwortete ihnen: Die Gesunden brauchen keinen Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, die Sünder zur Buße zu rufen und nicht die Gerechten.

Es begab sich aber zu der Zeit, dass er auf einen Berg ging, um zu beten; und er blieb die Nacht über im Gebet zu Gott. Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger und erwählte zwölf von ihnen, die er Apostel nannte: Simon, den er auch Petrus nannte, und Andreas, seinen Bruder, Jakobus und Johannes; Philippus und Bartholomäus; Matthäus und Thomas; Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Simon, genannt der Zelot; Judas, den Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der später sein Schicksal erfüllen sollte. Und er ging mit ihnen hinab und trat auf ein ebenes Feld. Und um ihn war eine große Schar seiner Jünger und eine große Menge des Volkes aus ganz Judäa und Jerusalem und aus dem Küstenland von Tyrus und Sidon, die gekommen waren, ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden; und die von unreinen Geistern umgetrieben waren, wurden gesund. Und alles Volk suchte ihn anzurühren; denn es ging Kraft von ihm aus und er heilte sie alle.

Und er hob seine Augen auf über seine Jünger und alle, die ihm zuhörten und sprach: Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer. Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert; denn ihr sollt satt werden. Selig seid ihr, die ihr jetzt weint; denn ihr werdet lachen. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und euch ausstoßen und schmähen um des Menschensohnes willen. Freut euch, denn euer Lohn wird groß sein im Himmel. Denn Gott der Herr ist gütig selbst gegen die Undankbaren und Bösen.
Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben. Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch wieder messen.
Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis: Kann ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen? Der Jünger steht nicht über dem Meister; wenn er vollkommen ist, so ist er wie sein Meister. Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und den Balken in deinem Auge nimmst du nicht wahr? Wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt still, Bruder, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen, und du siehst selbst nicht den Balken in deinem Auge? Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dass es wieder klar sehe und sieh dann zu, dass du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst!

Nachdem Jesus seine Rede vor dem Volk vollendet hatte, ging er nach Kapernaum. Ein Hauptmann aber hatte einen Knecht, der ihm lieb und wert war; der lag todkrank darnieder. Als er aber von Jesus hörte, sandte er einen Boten zu ihm und bat ihn, zu kommen und seinen Knecht gesund zu machen. Da ging Jesus mit dem Boten mit. Als er aber nicht mehr fern von dem Haus war, sandte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Ach Herr, bemühe dich nicht; ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst; darum habe ich auch mich selbst nicht für würdig geachtet, zu dir zu kommen; sondern sprich ein Wort, so wird mein Knecht gesund. Denn auch ich bin ein Mensch, der Obrigkeit untertan, und habe Soldaten unter mir; und wenn ich zu einem sage: Geh hin!, so geht er hin; und zu einem andern: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er’s. Als aber Jesus das hörte, wunderte er sich über ihn und wandte sich um und sprach zu dem Volk, das ihm nachfolgte: Ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in ganz Israel nicht gefunden. Und als die Boten wieder nach Hause kamen, fanden sie den Knecht gesund.

Es bat ihn aber einer der Pharisäer, bei ihm zu essen. Und er ging hinein in das Haus des Pharisäers und setzte sich zu Tisch. Und siehe, eine Frau war in der Stadt, die war eine Sünderin. Als die vernahm, dass er zu Tisch saß im Haus des Pharisäers, brachte sie ein Glas mit Salböl und trat von hinten zu seinen Füßen, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu benetzen und mit den Haaren ihres Hauptes zu trocknen, und küsste seine Füße und salbte sie mit Salböl. Als aber das der Pharisäer sah, der ihn eingeladen hatte, sprach er bei sich selbst und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüsste er, wer und was für eine Frau das ist, die ihn anrührt; denn sie ist eine arge Sünderin. Jesus aber sprach zu ihm: Simon, ich will dich etwas fragen: Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner. Einer war fünfhundert Silbergroschen schuldig, der andere fünfzig. Da sie aber nicht bezahlen konnten, schenkte er’s beiden. Wer von ihnen wird ihn am meisten lieben? Simon antwortete: Ich denke, der, dem er am meisten geschenkt hat. Jesus aber sprach zu ihm: Du hast recht geurteilt. Und er wandte sich zu der Frau und sprach zu Simon: Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen; du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben; diese aber hat meine Füße mit ihren Tränen gewaschen und mit ihren Haaren getrocknet. Du hast mir keinen Kuss gegeben; diese aber hat, seit ich hereingekommen bin, nicht abgelassen, meine Füße zu küssen. Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; sie aber hat meine Füße mit Salböl gesalbt. Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel Liebe gezeigt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. Und er sprach zu ihr: Dir sind deine Sünden vergeben. Da fingen die an, die mit zu Tisch saßen, und sprachen bei sich selbst: Wer ist dieser, dass er Sünden vergibt? Er aber sprach zu der Frau: Dein Glaube hat dir geholfen; deine Sünden sind dir vergeben; geh hin in Frieden.

Und es begab sich danach, dass er durch Städte und Dörfer zog und predigte und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes; und die Zwölf waren mit ihm, dazu einige Frauen, die er gesund gemacht hatte von bösen Geistern und Krankheiten, nämlich Maria, genannt Magdalena, die ihm ergeben war in Liebe zu ihm und Johanna, die Frau des Chuzas, eines Verwalters des Herodes, und Susanna und viele andere, die ihnen dienten mit ihrer Habe.

Als nun eine große Menge beieinander war und sie aus den Städten zu ihm eilten, redete er in einem Gleichnis: Es ging ein Sämann aus zu säen seinen Samen. Und indem er säte, fiel einiges auf den Weg und wurde zertreten, und die Vögel fraßen es auf. Und einiges fiel auf den Fels; und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. Und einiges fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten es. Und einiges fiel auf gutes Land; und es ging auf und trug hundertfach Frucht. Als er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Als Jesus zurückkam, nahm ihn das Volk auf; denn sie warteten alle auf ihn. Und siehe, da kam ein Mann mit Namen Jaïrus, der ein Vorsteher der Synagoge war, und fiel Jesus zu Füßen und bat ihn, in sein Haus zu kommen; denn er hatte eine einzige Tochter von etwa zwölf Jahren, die lag im Sterben. Und als Jesus hinging, umdrängte ihn das Volk. Als er noch redete, kam einer von den Leuten des Vorstehers der Synagoge und sprach: Deine Tochter ist gestorben; bemühe den Meister nicht mehr. Als Jesus das hörte, antwortete er ihm: Fürchte dich nicht; glaube nur, so wird sie gesund! Als er aber in das Haus kam, ließ er niemanden mit hineingehen als Petrus und Johannes und Jakobus und den Vater und die Mutter des Kindes. Dort im Hause weinten alle und klagten um sie. Er aber sprach: Weint nicht! Sie ist nicht gestorben, sondern sie schläft nur. Er nahm das Kind bei der Hand und rief: Mädchen, steh auf! Und sie stand sogleich auf. Und Jesus befahl: „Gebt ihr etwas zu essen.“ Und ihre Eltern entsetzten sich. Er aber gebot ihnen, niemandem zu sagen, was geschehen war.

Und Jesus sprach zu ihnen allen: Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Joch auf sich täglich und folge mir nach. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s erhalten. Denn welchen Nutzen hätte der Mensch, wenn er die ganze Welt gewönne und verlöre sich selbst oder nähme Schaden an sich selbst? Wer sich aber meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich der Menschensohn auch schämen, wenn er kommen wird in seiner Herrlichkeit und der des Vaters und der heiligen Engel. Ich sage euch aber wahrlich: Einige von denen, die hier stehen, werden den Tod nicht schmecken, bis sie das Reich Gottes sehen.

Es kam aber unter ihnen der Gedanke auf, wer von ihnen der Größte sei. Als aber Jesus die Gedanken in ihren Herzen erkannte, nahm er ein Kind und stellte es neben sich und sprach zu ihnen: Wer dieses Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer der Kleinste ist unter euch allen, der ist groß.

Da fing Johannes an und sprach: Meister, wir sahen einen, der trieb böse Geister aus in deinem Namen; und wir wehrten ihm, denn er folgt dir nicht nach mit uns. Und Jesus sprach zu ihm: Wehrt ihm nicht! Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch.
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Und siehe, da stand ein Schriftgelehrter auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe? Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du? Er antwortete: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt und deinen Nächsten wie dich selbst« Jesus aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu das, so wirst du leben. Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Wer ist denn mein Nächster? Da antwortete Jesus und sprach:
Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halb tot liegen. Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinab zog; und als er ihn sah, ging er vorüber, denn er wollte nichts zu schaffen haben mit einem Sünder. Desgleichen auch ein Levit: Als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber und er sprach zu sich selbst: Mit einem Sünder will ich nichts zu schaffen haben. Da kam einer in der Dunkelheit, der auf der Reise war; und als er ihn sah, jammerte er ihn; und er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. Als er weiter zog, nahm er zwei Silbergroschen mit seinen Handschuhen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir’s bezahlen, wenn ich wiederkomme. Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste gewesen dem, der unter die Räuber gefallen war? Der Schriftgelehrte sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat.
Da sprach Jesus zu ihm: So geh hin und tu desgleichen! Hilf deinem Nächsten, auf dass er dir helfe; denn ihr sollt einander lieben und nicht verachten. Ihr sollt einander lieben und nicht hassen. Liebe ist groß; Wut ist klein. Wut ist ein Strohfeuer, an dem sich niemand wärmen kann, weil es zu heiß ist und das nach einer großen Hitze schnell erlischt und Hass ist die schmerzende Narbe, die dieses Feuer hinterlässt. Liebe aber ist ein warmes Glühen, welches das Herz wärmt und die Seele heilt. Wut stieht; Liebe schenkt. Hass will abrechnen; Liebe will schenken. Wer liebt, der will nicht besitzen. Wer liebt, will alles tun dass es dem, den er liebt gut geht und es ihm wohl sein soll. Wer liebt, der will Freude bereiten; wer aber hasst, der will anderen die Freude nehmen. Hass bedeutet Einsamkeit; Liebe bedeutet Gemeinsamkeit. Gemeinsam aber, das sage ich euch, kann man alle Schwierigkeiten überwinden.

Und es begab sich, dass er an einem Ort war und betete. Als er aufgehört hatte, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht:
Unser Vater im Himmel
Dein Name werde geheiligt.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, im Himmel und ebenso auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und lass uns nicht in die Versuchung geraten,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist alle Herrlichkeit und Kraft in Ewigkeit.
Amen

Und er sprach zu ihnen: Wenn jemand unter euch einen Freund hat und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Lieber Freund, leih mir drei Brote; denn mein Freund ist zu mir gekommen auf der Reise, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann, und der drinnen würde antworten: Mach mir keine Unruhe! Die Tür ist schon zugeschlossen und meine Kinder und ich liegen schon zu Bett; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben. Ich sage euch: Und wenn er schon nicht aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, dann wird er doch wegen seines Drängens aufstehen und ihm geben, soviel er bedarf. Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. Wenn man euch bittet, so gebt, worum man euch bittet, denn wahrlich ich sage euch, auch ihr werdet eines Tages Bittsteller sein. Wo ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn, wenn der ihn um einen Fisch bittet, eine Schlange für den Fisch bietet? Oder der ihm, wenn er um ein Ei bittet, stattdessen einen Skorpion dafür gibt? Wenn nun ihr, die ihr böse und voller Sünden seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird der Vater im Himmel denen geben, die ihn bitten!

Er sprach aber zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen sollt, auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen sollt. Denn das Leben ist mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung. Seht die Vögel an: sie säen nicht, sie ernten auch nicht, sie haben auch keinen Keller und keine Scheune, und Gott ernährt sie doch. Wie viel besser seid ihr als die Vögel! Wer ist unter euch, der, wie sehr er sich auch darum sorgt, seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte? Wenn ihr nun auch das Geringste nicht vermögt, warum sorgt ihr euch um das andre? Seht die Lilien an, wie sie wachsen: sie spinnen nicht, sie weben nicht. Ich sage euch aber, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. Wenn nun Gott das Gras, das heute auf dem Feld steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wie viel mehr wird er euch kleiden, ihr Kleingläubigen! Darum fragt nicht danach, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und macht euch keine Unruhe. Nach dem allen trachten die Heiden in der Welt; aber euer Vater weiß, dass ihr dessen bedürft. Trachtet vielmehr nach seinem Reich, so wird euch das zufallen. Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohl gefallen, euch das Reich zu geben. Verkauft, was ihr habt, und gebt Almosen. Macht euch Geldbeutel, die nicht veralten, einen Schatz, der niemals abnimmt, im Himmel, wo kein Dieb hinkommt, und den keine Motten fressen. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.

Und er lehrte in einer Synagoge am Sabbat. Und siehe, eine Frau war da, die hatte seit achtzehn Jahren einen Geist, der sie krank machte; und sie war verkrümmt und konnte sich nicht mehr aufrichten. Als aber Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: Frau, sei frei von deiner Krankheit! Und legte die Hände auf sie; und sogleich richtete sie sich auf und pries Gott. Da antwortete der Vorsteher der Synagoge, denn er war unwillig, dass Jesus am Sabbat heilte, und sprach zu dem Volk: Es sind sechs Tage, an denen man arbeiten soll; an denen kommt und lasst euch heilen, aber nicht am Sabbattag. Da antwortete ihm Jesus und sprach: Ihr Heuchler! Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder seinen Esel von der Krippe los und führt ihn zur Tränke? Sollte dann nicht diese, die doch Abrahams Tochter ist, die der Satan schon achtzehn Jahre gebunden hatte, am Sabbat von dieser Fessel befreit werden? Und als er das sagte, schämten sich alle, die gegen ihn gewesen waren.

Und Jesus sprach zu den Menschen: Strebt nicht nach Reichtum in dieser Welt, denn Reichtum auf Erden kann geraubt werden. Und wenn ihr ganze Speicher voller Getreide hortet, so kann es verrotten. Habsucht ist allen Übels Wurzel. Strebt nach einem Platz im Himmelreich, denn dieser wird nie verrotten. Ewig wird er sein.
Übt Barmherzigkeit gegenüber euren Nächsten, so werden sie Barmherzigkeit gegen auch üben.
Verdammt keine kleinen Sünder. Die Sündenlast die ihr tragt, mag um etliches größer sein als deren. Steht ihnen bei, auf dass auch euch eure Sünden erlassen werden.
Hütet euch vor den Pharisäern und Schriftlehrern! Sie haben die Schlüssel zur Erkenntnis an sich genommen und sie versteckt. Sie sind nicht eingetreten, noch haben sie andere eintreten lassen, die es wollten. Seid darum listig wie Eidechsen und rein wie Tauben. Dann werdet ihr eintreten.
Hasst eure Nächsten nicht. Hass ist wie ein bösartiges Tier, welches ihr an einer Kette vor euch hertreibt. Der Tag wird kommen, an dem es sich umdreht und euch anfällt, um euch zu zerfleischen.
Liebt eure Nächsten; denn Liebe heilt alle Wunden.

Er sagte aber ein Gleichnis zu den Gästen, als er merkte, wie sie suchten, obenan zu sitzen, und sprach zu ihnen: Wenn du von jemandem zur Hochzeit geladen bist, so setze dich nicht obenan; denn es könnte einer eingeladen sein, der vornehmer ist als du, und dann kommt der, der dich und ihn eingeladen hat, und sagt zu dir: Weiche diesem!, und du musst dann beschämt untenan sitzen. Sondern wenn du eingeladen bist, so geh hin und setz dich untenan, damit, wenn der kommt, der dich eingeladen hat, er zu dir sagt: Freund, rücke hinauf! Dann wirst du Ehre haben vor allen, die mit dir zu Tisch sitzen. Denn wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der soll erhöht werden. Er sprach aber auch zu dem, der ihn eingeladen hatte: Wenn du ein Mittags- oder Abendmahl machst, so lade nicht immer nur deine Freunde und deine Brüder und deine Verwandten und deine Nachbarn ein, damit sie dich wieder einladen und dir deine Gabe vergolten wird. Sondern wenn du ein Mahl machst, so lade auch Arme, Verkrüppelte, Lahme und Blinde ein, dann wirst du selig sein, denn sie haben nichts, um es dir zu vergelten; es wird dir aber vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten.

Als aber einer das hörte, der mit zu Tisch saß, sprach er zu Jesus:
Selig ist, der das Brot isst im Reich Gottes! Er aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein. Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt, denn es ist alles bereit! Und sie fingen an alle nacheinander, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und der zweite sprach: Ich habe ein Gespann Ochsen gekauft und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und der dritte sprach: Ich habe eine Frau genommen; darum kann ich nicht kommen. Und der Knecht kam zurück und sagte das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr traurig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen, Verkrüppelten, Blinden und Lahmen herein. Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da. Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde. Denn ich sage dir, dass keiner der Männer, die eingeladen waren, mein Abendmahl schmecken wird.

Es nahten sich ihm aber allerlei Zöllner und Sünder, um ihn zu hören. Und die Pharisäer und Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt sich der Sünder an und isst mit ihnen. Er sagte aber zu ihnen dies Gleichnis und sprach: Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat und, wenn er eins von ihnen verliert, nicht die neunundneunzig in der Wüste lässt und geht dem verlorenen nach, bis er’s findet? Und wenn er’s gefunden hat, so legt er sich’s auf die Schultern voller Freude. Und wenn er heimkommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war. Ich sage euch: So wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen.

Er sprach aber zu seinen Jüngern: Es ist unmöglich, dass keine Verführungen kommen; aber weh dem, durch den sie kommen! Es wäre besser für ihn, dass man einen Mühlstein an seinen Hals hängt und ihn ins Meer wirft, als dass er einen dieser Kleinen zum Abfall verführt. Hütet euch! Wenn dein Bruder sündigt, so weise ihn zurecht; und wenn er es bereut, vergib ihm. Und wenn er siebenmal am Tag an dir sündigen würde und siebenmal wieder zu dir käme und spräche: Es reut mich!, so sollst du ihm vergeben.

Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man’s beobachten kann; man wird auch nicht sagen: Siehe, hier ist es!, oder: Da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch. Und wie der Blitz aufblitzt und leuchtet von einem Ende des Himmels bis zum andern, so wird der Menschensohn an seinem Tage sein. Zuvor aber muss er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht. Und wie es geschah zu den Zeiten Noahs, so wird’s auch geschehen in den Tagen des Menschensohns: Sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie ließen sich heiraten bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging und die Sintflut kam und sie alle umbrachte. Ebenso, wie es geschah zu den Zeiten Lots: Sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; an dem Tage aber, als Lot aus Sodom ging, da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte sie alle um. Auf diese Weise wird’s auch gehen an dem Tage, wenn der Menschensohn wiederkehrt. Wer an jenem Tage auf dem Dach ist und seine Sachen im Haus hat, der steige nicht hinunter, um sie zu holen. Und ebenso, wer auf dem Feld ist, der wende sich nicht um nach dem, was hinter ihm ist. Denkt an Lots Frau! Wer sein Leben zu erhalten sucht, der wird es verlieren; und wer es verlieren wird, der wird es gewinnen.

Da sprachen seine Jünger: Herr, du sprichst davon, dass du leiden musst. Wirst du Wunden tragen? Und er sprach zu ihnen: Diese Wunden trage ich längst in meinem Herzen; denn wenn ich sehe wie ihr zweifelt und wenn ich sehe, wie ihr darum buhlt, wer der Höchste unter euch ist neben mir, so bin ich im Innersten verwundet und mein Herz blutet.
Betet nicht mit dem Mund; betet mit dem Herzen. Lauscht nicht mit euren Ohren; lauscht mit euren Herzen. Schaut nicht mit euren Augen; denn nur mit dem Herzen sieht man gut. Strebt nicht danach, der Höchste zu sein, denn wer sich erhöht, der wird erniedrigt. Der aber, der sich erniedrigt, der wird erhöht werden.

Er sagte aber zu einigen, die sich anmaßten, fromm zu sein und die anderen verachteten, dies Gleichnis: Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stand für sich und betete so: Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme. Der Zöllner aber stand ferne, wollte die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, nicht der Pharisäer. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.

Sie brachten auch kleine Kinder zu ihm, damit er sie anrühren sollte. Als das aber die Jünger sahen, fuhren sie sie an. Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn ihnen gehört das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer nicht das Reich Gottes annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und sie fragten ihn: Kann schon ein Kind in das Himmelreich eingehen? Und er sprach zu ihnen: Den Kindern ist das Himmelreich. Wer die Rute hebt gegen sein Kind, der hebt die Rute gegen mich. Wahrlich ich sage euch, Was ihr den Kleinsten tut, das tut ihr mir. Ein Alter ist weise aus Erfahrung; ein Kind aber ist weise aus seinem Herzen heraus.

Und als er das gesagt hatte, ging er voran und zog hinauf nach Jerusalem. Am Wegesrand aber kauerten drei weinende Kinder im Abenddunkel; zwei waren einander gleich und sie weinten um das dritte Kind, denn es war entstellt und der Tod war ihm nahe. Als aber Jesus an ihnen vorüber kam, warfen sie sich ihm zu Füßen und sie flehten: „Herr, wir bitten dich von ganzem Herzen, mache unsere Schwester wieder gesund, denn wir wissen, dass du voller Güte bist.“ Und wie er die Kinder weinen sah, da dauerten sie ihn und er rührte das entstellte Kind an und heilte es. Die Kinder aber fielen vor ihm nieder. Sie netzten seine Füße mit ihren Tränen und sie dankten ihm und sie priesen Gott den Herrn.

Und es begab sich eines Tages, als er das Volk lehrte im Tempel und predigte das Evangelium, da traten zu ihm die Hohenpriester und Schriftgelehrten mit den Ältesten und sprachen zu ihm: Sage uns, mit welcher Vollmacht tust du das? Wer hat dir diese Vollmacht gegeben? Er aber antwortete ihnen: Ich will euch auch etwas fragen; sagt mir: Die Taufe des Johannes - war sie vom Himmel oder von Menschen? Sie aber bedachten’s bei sich selbst und sprachen: Sagen wir, vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm nicht geglaubt? Sagen wir aber, von Menschen, so wird uns alles Volk steinigen; denn sie sind überzeugt, dass Johannes ein Prophet war. Und sie antworteten, sie wüssten nicht, wo sie her wäre. Und Jesus sprach zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, mit welcher Vollmacht ich das tue.

Er fing aber an, dem Volk dies Gleichnis zu sagen: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und verpachtete ihn an Weingärtner und ging außer Landes für eine lange Zeit. Und als die Zeit kam, sandte er einen Knecht zu den Weingärtnern, damit sie ihm seinen Anteil gäben an der Frucht des Weinbergs. Aber die Weingärtner schlugen ihn und schickten ihn mit leeren Händen fort. Und er sandte noch einen zweiten Knecht; sie aber schlugen den auch und verhöhnten ihn und schickten ihn mit leeren Händen fort. Und er sandte noch einen dritten; sie aber schlugen auch den blutig und stießen ihn hinaus. Da sprach der Herr des Weinbergs: Was soll ich tun? Ich will meinen lieben Sohn senden; ihm werden sie geben, was mir gebührt. Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, dachten sie bei sich selbst und sprachen: Das ist der Erbe; lasst uns ihn töten, damit das Erbe unser sei! Und sie stießen ihn hinaus aus dem Weinberg und töteten ihn. Was wird nun der Herr des Weinbergs mit ihnen tun? Er wird kommen und diese Weingärtner umbringen und seinen Weinberg andern geben.

Als aber alles Volk zuhörte, sprach er zu seinen Jüngern: Hütet euch vor den Schriftgelehrten. Sie lieben es, in langen Gewändern einherzugehen, und lassen sich gern grüßen auf dem Markt und sitzen gern obenan in den Synagogen und bei Tisch; sie fressen die Häuser der Witwen und verrichten zum Schein lange Gebete. Die werden ein umso härteres Urteil empfangen.

Und er sprach: Der Vater sagte zu den Menschen; geht hin und macht euch die Erde untertan. Sie soll euer Garten sein. Ihr sollt ihn gut und sorgsam bestellen und ihr werdet eine reiche Ernte haben und der Garten soll euch ernähren und eure Kinder und Kindeskinder.

Er blickte auf und sah, wie die Reichen ihre Opfer in den Gotteskasten einlegten. Er sah auch eine arme Witwe, die legte dort zwei Scherflein ein. Und er sprach: Wahrlich, ich sage euch:
Diese arme Witwe hat mehr als sie alle eingelegt. Denn diese alle haben etwas von ihrem Überfluss zu den Opfern eingelegt; sie aber hat von ihrer Armut alles eingelegt, was sie zum Leben hatte.

Es war aber nahe das Fest der Ungesäuerten Brote, das Passah heißt. Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten trachteten danach, wie sie ihn töten könnten; denn sie fürchteten sich vor dem Volk. Dies vernahm Judas Iskariot, der zur Zahl der Zwölf gehörte. Und er ging hin und redete mit den Hohepriestern und mit den Hauptleuten darüber, wie er ihn an sie verraten könnte. Und sie wurden froh und versprachen, ihm Geld zu geben. Und er sagte es zu und suchte eine Gelegenheit, dass er Jesus an sie verriete ohne Aufsehen.

Es kam nun der Tag der Ungesäuerten Brote, an dem man das Passahlamm opfern musste. Und Jesus sandte Petrus und Johannes und sprach: Geht hin und bereitet uns das Passahlamm, damit wir’s essen. Und als die Stunde kam, setzte er sich nieder und die Apostel mit ihm. Und er sprach zu ihnen:
Mich hat herzlich verlangt, dies Passahlamm mit euch zu essen, ehe ich leide. Denn ich sage euch, dass ich es nicht mehr essen werde, bis es erfüllt wird im Reich Gottes. Und er nahm den Kelch, dankte und sprach: Nehmt ihn und teilt ihn unter euch; denn ich sage euch: Ich werde von nun an nicht trinken von dem Gewächs des Weinstocks, bis das Reich Gottes kommt. Und er nahm das Brot, dankte und brach’s und gab’s ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird!
Zu Judas aber sprach er: Was du tun musst, tue bald, und dieser ging fort.

Als er aber noch redete, siehe, da kam eine Schar; und einer von den Zwölfen, der mit dem Namen Judas, ging vor ihnen her und nahte sich zu Jesus, um ihn zu küssen. Jesus aber sprach zu ihm: Judas, verrätst du den Menschensohn mit einem Kuss? Als aber, die um ihn waren, sahen, was geschehen würde, sprachen sie: Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen? Und Petrus schlug nach dem Knecht des Hohepriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. Und er sprach: Immer will ich zu meinem Meister stehen und nimmer will ich ihn verleugnen. Da sprach Jesus: Lass ab! Nicht weiter! Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn. Und er wandte sich an Petrus und er sprach zu ihm: Wahrlich ich sage dir, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Jesus aber sprach zu den Hohepriestern und Hauptleuten des Tempels und den Ältesten, die zu ihm hergekommen waren: Ihr seid wie gegen einen Räuber mit Schwertern und mit Stangen ausgezogen. Ich bin täglich bei euch im Tempel gewesen und ihr habt nicht Hand an mich gelegt. Aber dies ist eure Stunde in der Finsternis.

Sie ergriffen ihn und führten ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohepriesters. Petrus aber folgte von ferne. Da zündeten sie ein Feuer an mitten im Hof und setzten sich zusammen; und Petrus setzte sich mitten unter sie. Da sah ihn eine Magd am Feuer sitzen und sah ihn genau an und sprach: Dieser war auch mit ihm. Er aber leugnete und sprach: Frau, ich kenne ihn nicht. Und nach einer kleinen Weile sah ihn ein anderer und sprach: Du bist auch einer von denen. Petrus aber sprach: Mensch, ich bin’s nicht. Und nach einer Weile, etwa nach einer Stunde, bekräftigte es ein anderer und sprach: Wahrhaftig, dieser war auch mit ihm; denn er ist ein Galiläer. Petrus aber fuhr ihn an: Mensch, ich weiß nicht, was du sagst. Ich kenne diesen Menschen nicht! Und alsbald krähte der Hahn. Und Petrus gedachte an des Herrn Wort, wie er zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich.


Und die ganze Versammlung stand auf, und sie führten ihn vor Pilatus und fingen an, ihn zu verklagen, und sprachen: Wir haben gefunden, dass dieser unser Volk aufhetzt und verbietet, dem Kaiser Steuern zu geben, und spricht, er sei Christus, ein König. Pilatus aber fragte ihn und sprach: Bist du der Juden König? Er antwortete ihm: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Pilatus sprach zu den Hohepriestern und zum Volk: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen. Sie aber wurden noch ungestümer und sprachen: Er wiegelt das Volk auf damit, dass er lehrt hier und dort in ganz Judäa, angefangen von Galiläa bis hierher.

Pilatus aber rief die Hohenpriester und die Oberen und das Volk zusammen und sprach zu ihnen: Ihr habt diesen Menschen zu mir gebracht als einen, der das Volk aufwiegelt; und siehe, ich habe ihn vor euch verhört und habe an diesem Menschen keine Schuld gefunden, derentwegen ihr ihn anklagt; er hat nichts getan, was den Tod verdient. Darum will ich ihn schlagen lassen und freigeben. Da schrieen sie alle miteinander: Hinweg mit diesem, gib uns Barabbas los! Der war wegen eines Aufruhrs, der in der Stadt geschehen war, und wegen eines Mordes ins Gefängnis geworfen worden. Da redete Pilatus abermals auf sie ein, weil er Jesus freigeben wollte. Sie riefen aber: Kreuzige, kreuzige ihn! Er aber sprach zum dritten Mal zu ihnen: Was hat denn dieser Böses getan? Ich habe nichts an ihm gefunden, was den Tod verdient; darum will ich ihn schlagen lassen und freigeben. Aber sie setzten ihm zu mit großem Geschrei und forderten, dass er gekreuzigt würde. Und ihr Geschrei nahm überhand. Und Pilatus urteilte, dass ihre Bitte erfüllt werde, und ließ den frei, um welchen sie baten, nämlich Barabbas den Aufrührer und Mörder; aber Jesus übergab er ihrem Willen. Als er dies aber tat, wusch er sich die Hände und er sprach zum Volk: „Ich wasche meine Hände in Unschuld.“ Sie aber schrieen: „Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder!“

Und als sie Jesus abführten, folgte ihnen eine große Volksmenge und Frauen, die klagten und beweinten ihn. Es wurden aber auch andere hingeführt, zwei Übeltäter, dass sie mit ihm hingerichtet würden. Und als sie kamen an die Stätte, die da heißt Schädelstätte, kreuzigten sie ihn dort und die Übeltäter mit ihm, einen zur Rechten und einen zur Linken. Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun! Und sie verteilten seine Kleider und warfen das Los darum. Und das Volk stand da und sah zu. Die Oberen aber spotteten: Anderen hat er geholfen, sich selber aber kann er nicht helfen. Einer der Übeltäter, die am Kreuz hingen, lästerte ihn und sprach: Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns! Da wies ihn der andere zurecht und sprach: Und du fürchtest dich auch nicht vor Gott, der du doch in gleicher Verdammnis bist? Wir sind es zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsre Taten verdienen; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Und er sprach: Jesus, denke an mich, wenn du in dein Reich kommst! Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein. Und es war schon um die sechste Stunde, und es kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde, und die Sonne verlor ihren Schein, und die aus den dunklen Gräbern standen auf und gingen umher, weil keine Sonne am Himmel stand. Und Jesus rief laut: Vater, Vater verlass mich nicht! Und er sprach: Es ist vollbracht! Und wieder danach sprach er: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände! Und als er das gesagt hatte, verschied er. Als aber der Hauptmann sah, was da geschah, pries er Gott und sprach: Fürwahr, dieser ist der Sohn Gottes gewesen! Es waren viele Frauen da; die waren Jesus aus Galiläa nachgefolgt. Unter ihnen war auch Maria aus Magdala. Und sie sahen dies alles.

Als es Abend wurde, kam Josef aus Arimathäa, der auch ein Jünger Jesu war. Der ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu und nahm ihn ab, wickelte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab, in dem noch nie jemand gelegen hatte. Und es war Rüsttag und der Sabbat brach an. Es folgten aber die Frauen nach, die mit ihm gekommen waren aus Galiläa, und beschauten das Grab und wie sein Leib hineingelegt wurde.

Aber am ersten Tag der Woche sehr früh kamen sie zum Grab und trugen bei sich die wohlriechenden Öle, die sie bereitet hatten. Sie fanden aber den Stein vor dem Eingang zum Grab weggewälzt und gingen hinein und fanden den Leib des Herrn Jesus nicht. Und als sie darüber bekümmert waren, siehe, da traten zu ihnen zwei Engel. Sie aber erschraken und neigten ihr Angesicht zur Erde. Da sprachen die zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferstanden. Gedenkt daran, wie er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: Der Menschensohn muss überantwortet werden in die Hände der Sünder und von ihrer Hand sterben und am dritten Tage wird er auferstehen. Und sie gedachten seiner Worte. Und sie gingen wieder weg vom Grab und verkündigten das alles den elf Jüngern und allen andern. Es waren aber Maria von Magdala und Johanna und Maria, des Jakobus Mutter, und die andern mit ihnen; die sagten das den Aposteln.

Als sie aber davon redeten, trat er selbst, Jesus, mitten unter sie und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken und fürchteten sich und meinten, sie sähen einen Geist. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so erschrocken, und warum kommen solche Gedanken in euer Herz? Seht meine Hände und meine Füße, ich bin’s selber. Fasst mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich sie habe. Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und Füße. Er sprach aber zu ihnen: So steht’s geschrieben, dass Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage; und dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern. Fangt an in Jerusalem und seid dafür Zeugen. Geht hin und macht alle Völker zu Jüngern. Tauft sie lehrt sie alles halten, was ich euch gelehrt habe. Und siehe, ich will auf euch herab senden, was mein Vater verheißen hat. Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis ihr ausgerüstet werdet mit Kraft aus der Höhe. Darum fürchtet nicht den Tod. Der Tod ist eine Brücke, über die ein jeder schreitet, wenn seine Zeit gekommen ist. Wahrlich ich sage euch, wer glaubt, der wird über diese Brücke schreiten und all seine Lieben wieder treffen.

Er führte sie aber hinaus und hob die Hände auf und segnete sie. Und als er sie gesegnet hatte, fuhr er zum Himmel auf. Und sie vernahmen seine Stimme aus den Himmeln: Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.
 
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Kommentare  

Das kannte ich bisher noch nicht.
Interessant.


anonym (06.12.2008)

Hallo Gideon,

welche Quellen wurden genutzt? Interessant sind doch in erster Linie die Passagen , die den bekannten Plot ergänzen.
Insbesondere Erzählungen, die sich mit Maria beschäftigen und ihr neue Konturen verschaffen.
Quelle für eine offenbar sehr sorgfältige Übersetzung:

http://www.bombeck.de/stefan/betlehem.html

Hier wäre eine Transformation in unsere moderen Sprache (oder gar in unsere Zeit?) sicherlich wervoll.

Lg


Nicolas van Bruenen (23.04.2008)

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