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siehe und lerne!

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
„Sieh dir die Omma an.“
Marc und Tommy hockten auf ihren Maschinen, die mitten auf dem Bürgersteig geparkt waren, tranken sich mit Dosenbier nüchtern und beobachteten den Verkehr, der an ihnen vorbeirauschte.
An einer ungünstigen Stelle, wo die Straße eine Biegung machte und es unmöglich machte, die ankommenden Wagen rechtzeitig zu sehen, stand eine alte Frau, die immer wieder zögernd einen Fuß auf die Straße setzte, sich ängstlich umsah und dann doch wieder zurück auf den Fußweg flüchtete. Sie war klein, gebeugt, hatte ein prall gefülltes Einkaufsnetz in der einen und eine Handtasche in der anderen Hand. Ihre Bewegungen waren wackelig, der Luftstrom der Autos schien sie jeden Moment mitreißen zu wollen.
Marc leerte das Bier, rülpste, drückte die Dose zusammen und warf sie hinter sich. Mit alkoholgetränkten Bewegungen mühte er sich von seinem Bike und sagte zu seinem Kumpel Tommy: „Siehe und lerne, Sackgesicht.“
Er trat neben die alte Frau, bot ihr in einer erstaunlich galanten Bewegung den rechten Arm, den sie sofort ergriff und erstaunt zu ihm aufsah.
Ohne nach rechts und links zu sehen führte er sie durch den stoppenden Verkehr über die Straße. Er war zwei Meter groß und wog 170 Kilo. Er trug seine Kluft, sein schwarzes Haar reichte ihm fast bis an den Hintern. Niemand wäre auf die Idee gekommen, ihn aus dem Weg zu hupen.
Auf der anderen Straßenseite sagte er: „Das nächste Mal die Ampel suchen, woll?“
„Das war aber sehr nett von ihnen.... junger Mann...“
Marc grinste und erwiderte: „Na hörn se mal. Selbst so Leute wie ich haben ne alte Mutter zu Hause.“

+++ das habe ich in zwei minuten geschrieben, während eiliger korrespondenz und der vorbereitung eines trainings. als seitenhieb nicht schlecht, oder? +++
 
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Kommentare  

Tach Leon, vielen Dank.
LG Dublin


Pia Dublin (02.12.2008)

Also, zuerst mal zu den 2 Minuten.
Das ist genau so möglich wie Ann Rice es geschafft hat ihr Buch in ein paar Tagen zu schreiben und es sagt ja keiner das es komplett ohne Fehler war, es ist einfach Glücksache wie man grade drauf ist und vielleicht hat sie sich einfach vertan so oder so man kann doch wohl auf seine Leistung stolz sein.

Eigentlich bin ich im Moment nicht so der Leser aber bei solchen Kommentaren muss ich mich einfach selber überzeugen und ich muss sage: ich finde die Geschichte gut, lehrreich und „aufräumend“.
Ich bin selber nicht Gesellschaftskonform und das bringt, ob man will oder nicht den einen oder anderen Nachteil vor allem wenn man dann auch noch jugendlich ist.
Und ob man es glaubt oder nicht, jeder hat eine Mutter auch „Rocker“ und ob man es glaubt oder nicht ich kenne einige von solchen Personen und sie können sehr, sehr nett sein wenn man sie kennt und das ist noch so ein Punkt wo ich die Geschichte sehr gute finde und das sie mit dem üblichen Klischee aufräumt das an solchen Gestallten haftet.

Christina muss ich auch einfach recht geben, nicht alles was das Plagiat Oma/Opa hat ist nett, lieb und Vorbildlich denn es gibt genug die bei Rot und vor Kindern über die Ampel gehen und auch einige die Pöbeln und sich verhalten wie die Axt im Walde so das man nur hoffen kann „Hoffentlich werde ich nicht auch so wenn ich alt bin.“

Alles in allem finde ich die Geschichte wirklich gut, vielleicht nicht meine art des Schreibstiles aber da ist jeder sich selber treu und zu der Geschichte passt es einfach und ich finde es sehr schade das man so eine Geschichte wegen unwichtigen Kleinigkeiten runter reden muss.


Ps. Ich habe die Geschichte von jo Lepies zwar nicht gelesen (werde es jedoch gleich machen) aber, älteren Damen denen über die Straße geholfen wird die gibt es zu Hunderten in Deutschland und da hat niemand ein Plagiat drauf.
Oh, und nebenbei vielen dank für das Kommentar auf meine Geschichte.


Leon MinoreVizio (01.12.2008)

Ja Jo - auch ich kann schnell schreiben und Frauen haben nun mal die Gabe, mehr Dinge auf einmal zu tun ;-).
Ansonsten find ich den Text einmalig :-)


Holly Parker (02.10.2008)

Vielen Dank, Jo, für deine Kommentare. Es ist alles eingetroffen, was ich beabsichtigte.
LG Dublin


Pia Dublin (20.06.2008)

Hallo jo Lepies,
deinem Kommentar kann ich leider gar nicht zustimmen. Während diese Geschichte hier im amüsanten Stil ist, wirkt deine eher ernst. Wie auch schon die Kategorie beweist: Pias Geschichte ist humorvoll und greift Vorurteile an. Der Typ, von dem jeder nur das schlechteste erwarten würde, macht all die vorgefertigten Meinungen einfach mal leichtfertig zunichte und denkt sich dabei nicht mal groß was dabei. Er hilft ihr halt, weil er einfach meint, dass sich das gehört. Bei dir scheint es eher gesellschaftskritisch zu sein indem du zeigst, dass der armen alten Frau nur noch ein kleiner Junge hilft (wobei auch die Inszenierung völlig überdramatisiert wird - und, nun ja, die Charakterisierung nur oberflächlich stattfindet; will heißen: arme, alte, schüchterne Frau und braver, lieber Junge. Nichts neues also). Ich finde diese GEschichte hier sehr gelungen und am wichtigsten: Die Kernaussagen der beiden Geschichten sind völlig verschieden. In deiner Story werden melodramatisch die wenig aufrüttelnden emotionen der alten Frau beschrieben und da bleibt die kernaussage auch hängen. ("mit lautlosen lippen: ... du warst sehr lieb, mein junge") fertig, schluss, ein mensch hat was gutes getan.
"Siehe und lerne" lenkt das Augenmerk nicht auf die alte Frau und ihre abgrundtiefe Rührung über die gute Tat, sondern auf den Mann, der das, was er tut für selbstverständlich hält - und einem dadurch sehr sympathisch wird. Besonders wird hier gezeigt, dass das, was er tut, tatsächlich selbstverständlich IST und keine großartige Tat, für die man gelobt werden muss oder einer alten Frau die Tränen in die Augen treibt.

So, und ganz abgesehen jetzt von dem Vergleich (bei welchen joLepies Geschichte meiner Ansicht definitiv schlechter ausfällt) und der ja sowieso nicht gerechtfertigt ist, gab es dieses Thema sicherlich mit ganz ähnlichen Szenen schon öfter in der Literatur. Und um dem "wer-hat's-zuerst-erfunden"-Krieg ein Ende zu machen: Denkt bitte an "die fabelhafte Welt der Amélie". Während joLepies die gleiche Szene mit vertauschten Charakteren nacherzählt hat (die mit dem Blinden und Amélie), wird bei Pia etwas vollkommen anderes ausgedrückt. Eine Moral, die ich in dieser Form noch nicht kannte - während deine Geschichte einfach mal das wiedergegeben hat, was uns von klein auf gesagt wird: Hilf den armen Alten über die Straße... Blablabla. Recht ermüdend und keine neue Erkenntnis.

So, ich denk das war's. Zu Pia: Ich find die Geschichte klasse und würde an deiner Stelle nichts dran ändern. Behalte den lockeren Ton, der ist super!=D

(und kurz noch zu joLepies: Nimm diesen Kommentar bitte nicht als persönlichen Angriff auf. Deine Geschichte hat mir halt nicht gut gefallen und ich fand die Kritik und den Vorwurf ungerechtfertigt. Tipp an dich: Versuche, von den konventionellen Motiven und Vorurteilen wegzukommen
z.B: Oma = alt und unsicher
kleiner Junge = brav und hilfsbereit
Obdachloser = verzweifelt und unglücklich

Ich kenne einen, der aus ethischen Gründen drei Jahre auf der Straße lebte - nur um herauszufinden, welchen Wert materielle Dinge tatsächlich haben und wie ein Leben voller Entbehrungen eigentlich aussieht.
Und ich kenne genug Omas, die wahre Furien sind... Die sich, kaum gehen die U-Bahn-Türen auf, gleich als erste hineindrängeln, obwohl die andern noch nichtmal ausgestiegen sind... =( Naja. Also versuch, von den Vorurteilen wegzukommen, dann werden deine Geschichten einfallsreicher. Nix für ungut!^^)

So, jetzt hab ich euch genug zugespamt. Ich denke, damit wäre das erstmal geklärt. Also, Résumé: Ich find die Story klasse, weiter so!


Christina Chrissi (19.06.2008)

Hallo Pia,
1.Niemals wurde der Text von dir in 120 Sek geschrieben. Diesen Text in 120 Sek. zu schreiben, heißt: 16 Anschläge pro Sekunde. Und das schafft nicht mal ein Schreibautomat. Wieso wird hier so auf den Putz gehauen. Hast du das nötig?

2.Deine Geschichte erinnert sehr an meine. Du hast also meine Geschichte bearbeitet. Ohne mich vorher zu fragen. Das ist ein Verstoß gegen das Urheberrechtsgesetz. Und solche Werke sind Plagiate.

Ich will aber mal nicht so sein. Ich erlaube dir nachträglich die Bearbeitung meines Textes. Den du nur schaffen konntest, weil dir meiner als Vorlage diente. Deine Geschichte ist keine eigenständige, sondern eine verfremdete.

3.Deine zwei Figuren sind aus Büchsen saufende Bier-Chaoten. Für den Großteil der zivilisierten Leser nicht gerade sympatisch.

4.Sie rülpsen und verschandeln auch noch die Umwelt, indem sie die zusammengedrückte Bierdose hinter sich werfen.

5.Es entspricht jeder Lebenserfahrung, dass solche Typen einer alten Frau den Arm reichen um sie über die Straße zu führen. Eher, dass sie der Alten die Handtasche wegreißen.

6.Außerdem sind diese Typen kriminell. Sie haben sich mit Bier abgefüllt, fassen noch einmal nach, indem sie sich nun nüchtern saufen und fahren Motorrad. Liebe Pia, da hast du wohl zu schnell geschrieben?

7.Es wäre denkbar, nachdem der alten Frau über die Straßen geholfen wurde, dass die beiden volltrunkenen Typen danach ein Kind totfahren.

8.Weiter oben im Text gibt es eine unzulässige Wiederholung. Die wäre zu beseitigen.

lg
joLepies


jo Lepies (19.06.2008)

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