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2 Seiten

Crazy Horse

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Crazy Horse
und
Black Hawk, Spottet Tail, Red Cloud
Manulito, Little Crow, Big Eagle
Sitting Bull, Black Cattle, Wear Bear
Roman Nose, Big Foot, Geronimo
Standing Bear, Dull Knife, Little Big Man, Seattle

und die vielen anderen
weisen und tapferen
Häuptlinge ihrer Völker.

Wer nennt noch ihre Namen und jene ihrer mutigen Söhne und Frauen? Wer trauert um sie und ihre ermordeten Völker? Wer kümmert sich um die Reste dieser einst stolzen Stämme, die subventioniert in erbärmlichen Verhältnissen dahinvegetieren und keine Kraft mehr besitzen, die Reste ihrer einst hochstehenden Kulturen wieder zu beleben – umgeben von dem zweifelhaften Wohlstand ihrer Vernichter. Wer hilft ihnen – außer Geld – dabei, die Reste ihrer Kultur zu beleben, ihr uraltes Wissen wiederzufinden und ihren Stolz zurückzugeben - ohne arrogante Bevormundung.

Vielen dieser verzweifelten Völker war es noch nicht einmal gestattet, im Kampf zu fallen und ihre Toten zu beerdigen. Die meisten sind erfroren, Hungers gestorben, ohne ordentliche Gerichtsverfahren in den militärischen Forts gehängt oder ihre geflüchteten Kinder und Frauen in den Wäldern von primitiven Siedlern wie Vieh erschlagen worden. Nur wenige Häuptlinge konnten sich aufgrund teilweise besserer Taktik doch mit miserabeler Ausrüstung erfolgreich im Kampf behaupten.
Zu ihnen gehörte der unbesiegte Crazy Horse, der sich freiwillig, weil sein Volk zu verhungern drohte, der Armee stellte und in einem Fort von dem Soldaten Private William Gentles mit dem Bajonett ermordet wurde. Seine Eltern begruben sein Herz und seine Gebeine auf dem „langen Marsch der Tränen“ am Fluss Woundet Knee.

Wo finden wir die Gräber dieser Helden, die nationale Gedenkstätte zu ihrer Erinnerung, stellvertretend für die Leiden ihrer Völker und ihrer Vertreibung, an denen sich der jeweilige Präsident der Vereinigten Staaten bei seiner Amtseinführung ehrfurchtsvoll verneigen sollte, so, wie man regelmäßig z.B. in Buchenwald der Greuel gedenkt.

Dieser vorausschauende Friedensbringer, diese junge und mächtige amerikanische Nation, die ihren Höhepunkt mit ihrer großzügigen Hilfe nach dem zweiten Weltkrieg überschritten hat, seither nur noch mit dem Säbel rasselt, und sich wenig mit dem andersartigen Wesen der betroffenen Völker beschäftigt.
_________________________

Wer den Mut aufbringt, möge das anerkannte und erstaunlich sachliche Buch von Dee Brown „Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses“ lesen.

P.S. Vorstehendes – in einer älteren Fassung – habe ich Seiner Exzellenz, dem amerikanischen Botschafter in Berlin schriftlich zur Kenntnis gegeben, anlässlich des Besuches des amerikanischen Präsidenten in Buchenwald.

K. A. 25. VI. 2009
 
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Kommentare  

Schade, dass es immer wieder solch eine Völkerverachtung gibt.

Petra (26.06.2009)

Gefällt mir sehr, nicht nur vom Stil auch vom Inhalt her, denn gerade um das indianische Volk machen sich die Wenigsten Gedanken.

Jochen (26.06.2009)

Gut, dass so etwas auch mal angesprochen worden ist und du hast völlig Recht.

doska (25.06.2009)

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