Sommerregentraum

Belustigt schau ich auf meine rosa lackierten Zehennägel, auf denen gerade Regentropfen wie flüssige Diamanten langsam den Weg auf die Wiese zurück suchen. Gegen den Himmel schauend prasseln die warmen, frischen Regentropfen auf meinen ungeschützten Kopf. Ich gehe ein paar Schritte und versuche alles auszublenden, was diesen perfekten Moment trüben könnte. In meinem Garten schlendere ich ohne Schuhe auf einen Rosenstrauch zu, wobei die herrlichen Blütenblätter mit ihrem süssen Parfum meinen Genuss noch steigern. Mein schwarzes langes Haar, das inzwischen an meinem Kopf klebt streiche ich sanft nach hinten und lasse es zu, dass weitere Wasserperlen an mir hinunterrinnen. Jetzt breite ich meine Arme aus und mein Leinenkleid lässt deutlich meine weibliche Silhouette erkennen. Am Horizont erkenne ich nun, wie sich ein sanftes Blau den Weg durch die Regenwolken bahnt und dass die nasse Pracht bald vorbei sein wird. Ich pflücke noch eine Rose, mit ihren Wassertropfen und in der schweren von Feuchtigkeit geschwängerten Luft wirkt sie wie in Läuterzucker getaucht. Das feuchte Gras kitzelt unter meinen nackten Füssen und verströmt den typisch herben Duft des Rasens. Ganz langsam lustwandle ich auf meinen Wintergarten zu und lasse die Glastüren weit offen, um dem aufsteigenden Nebelhauch die Chance zu geben, den Raum mit seiner Frische zu erfüllen. Träge lasse ich mich augenblicklich auf meinen Liegestuhl gleiten und greife nach der Glasschale die ich bereitgestellt hatte, gefüllt mit saftig roten Erdbeeren. Herzhaft beisse ich in die Grösste der Beeren und ihr süsser fruchtige Geschmack mit seiner weichen Konsistenz schmilzt förmlich in meiner Mundhöhle. Die Erdbeere ist so erfüllt mit ihrem Nektar, dass ein Rinnsal ihres Saftes auf mein Kleid tropft.

Scheisse! Den Fleck werde ich nie wieder rauskriegen!!!