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8 Seiten

Der "Tann"

Kurzgeschichten · Winter/Weihnachten/Silvester · Für Kinder
© Peterpan
WinterHauch

Der unscheinbare krumme Tann


"Komm, Merle geh einen Schritt schneller, damit wir wieder zeitig zu Hause sind", rief der Großvater seiner Enkelin unwirsch zu. "Beeile dich endlich. Es fängt gleich an zu regnen.Ich habe keine Lust durch dein Trödeln noch nass zu werden.Sieh doch - es sind schon dicke dunkle Regenwolke am Himmel aufgezogen."
"Jaaaaa …, Großvater", kam es, mit einer scheuen leisen Stimme, zurück.
"Du weißt doch Großvater, seit meinem Unfall kann ich nicht mehr so schnell laufen. Hab ein wenig Geduld, mit mir."
Etwas betroffen blickte der Großvater auf den unebenen Waldweg. Er schämte sich sogleich, dass er die Behinderung seiner kleinen Enkelin vergessen hatte. Verlegen schaute er seine Enkelin, von der Seite, an.
"Entschuldige Merle, das habe ich total vergessen, dass du nach deinem schweren Unfall nicht mehr so gut zu Fuß bist, tut mir ehrlich leid, Kleines!"
"Ist schon gut Großvater, ich versuche mich zu beeilen und dir schneller zu folgen", antwortet Merle.
Endlich kamen sie an der alten Tannenschonung an. Merle blickte sich staunend um und rief begeistert aus: "Also hier pflanzen wir die Neuen Stecklinge der Tannenbäumen ein?" "Ja, Merle, doch wir müssen uns wirklich sputen die Regenwolken ziehen sich weiter über uns zusammen, es wird wohl ein Gewitter aufkommen. Komm, wir müssen uns wirklich beeilen, Merle."
Hastig und hektisch stellte der Großvater den Weidenkorb auf den Waldboden und schob das Stück groben Leinensack, das den Korb bedeckte, zurück.
Der Korb war bis zum Rande mit kleinen Tannenstecklingen gefüllt, die nun nacheinander in den Boden gesteckt wurden. Merle ging ihrem Großvater fleißig zur Hand und flugs waren die kleinen Tannenbäumchen im weichen Waldboden eingepflanzt. "Großvater wie lange dauert es denn bis es schöne Christbäume geworden sind?"
" Weiß ich nicht so genau", antwortet der Großvater und da fragte Merle erneut beharrlich nach …
Ungeduldig, auf die Antwort des Großvaters wartend, blickte sie ihn erwartungsvoll an.
"Ach Liebes, das kommt darauf an, wie sie sich in den nächsten Jahren entwickeln und wie die Tiere im Wald die Schonung in Ruhe lassen und ihren Wachstum nicht stören!
Da - kommt vieles zusammen, bis man sie endlich zum Weihnachtsfest, fällen kann."
"Also du meinst bis man sie ernten kann?"
"Ja, wenn du es so ausdrücken möchtest, Merle.
Doch, so verschieden wie die Menschen sind, so verschieden sind auch ihre Wünsche, bezüglich ihres Weihnachtsbaumes."
"Ach so, du meinst - es hat letztendlich jeder Baum die Chance zum Christusfest schön mit Kerzenlichter herausgeputzt und mit herrlichen Glaskugeln geschmückt zu werden?"
"Ja, mein Kleines.Wenn ich so überlege, habe ich all die Jahre meine Tannenbäume verkauft bekommen, alle durften im hellen Glanz des Festes glänzend stehen."
Gerade als der Großvater den Korb hochheben wollte, erblickte Merle noch ein kleines Pflänzchen, das im Korb zwischen dem geflochtenen Weidenruten stecken geblieben war. "Schau mal Großvater, hier ist noch ein kleiner Baum, den haben wir übersehen.
Lass ihn uns noch schnell zu den anderen in die Erde stecken", rief Merle überschwänglich aus.
Der Großvater nahm, die von Merle hingehaltene, kleine Tannenbaumpflanze.
"Ach, Kleines wirf den weg", sprach der Großvater zu Merle. "Das Pflänzchen ist schon am Stämmchen geknickt, das wird nichts mehr. Die Arbeit können wir uns sparen. Das wächst nicht gerade heran, so wie es sein muss für den Verkauf." Nur Bäume mit einem geraden gewachsenem Stamm werden gekauf! Das ist eben so.
Merle sah ihren Großvater vorwurfsvoll, aus großen ungläubigen Augen an und meinte dann nachdenklich: "Großvater, wenn jeder so denken würde, würde man auch mir keine Chance geben, noch gerade zu wachsen. Auch ich bin seit dem Unfall geknickt, an meinen Beinen."
Merles Großvater, blickte seine Enkelin zerknirscht an und gab dann verlegen zu, dass er nicht nachgedacht hätte und bat sie um Verzeihung.
"Klar Kleines, du hast Recht! Pflanz ihn ein, wir werden sehen wie er sich in den nächsten Jahren macht und ob auch er eines Tages im Zeichen des Weihnachtsfestes erstrahlen wird."
Merle streifte zart über das geknickte Stämmchen und flüsterte leise:"Na du kleiner „Tann“, wir werden es allen zeigen, versprochen! Du und ich- wir sind stark."
Zufrieden traten Merle und ihr Großvater den Heimweg an und beide sinnierten über die Zukunft nach.
Merle über die Zukunft des kleinen Tannenbaumpflänzchens, ob dieses kleine Bäumchen eines Tages zum Weihnachtsfest seiner Bestimmung folgen, glänzen durfte!
Der Großvater jedoch dachte an seine unsensiblen Worte, betreffend der Entwicklung, bei nicht mehr gerade gewachsenen Stämmchen und Beinen. Betroffen seufzte er, mit einem Blick auf Merle, leise auf.


Jahre vergingen und das kleine verkrüppelte Tannenbaumpflänzchen wuchs, in der Mitte der anderen eingepflanzten Tannenbäumchen, in der Waldschonung doch eher langsam heran.
>*<

Nach fünf Jahren - wenige Tage vor dem Heiligenabend*

"He, guckt mal das drüben, der krüppelige Tann, der wird doch nie zum Glanze des Christusfests eingeladen und geschlagen werden!"
Alle wisperten und kicherten über den schief gewachsen kleinen Tannenbaum, der in der Mitte der Schonung etwas verbogen dastand.
Obwohl sie selbst Angst hatten vor dem scharfen Axthieb, falls sie fürs Fest ausgesucht werden würden, waren sie doch stolz als die „Auserwählten“ zu gelten.
>*<
Da kam eine Bache eilig mit ihren Frischlingen vorbei und legte sich unter Tann. Sie ermahnte ihre Jungen, sich dicht aneinander zu schmiegen, um der Kälte der kommenden Nacht zu trotzen. Mutter Bache fing an zu graben und schob mit ihrem Rüssel die leckeren Eicheln, vom letzten Sommer, für ihre Jungen zum Weihnachtsfest hervor.
>*<
"Da! Seht - nur die Wildsau kommt zu ihm. Wir sind zu etwas Besserem gepflanzt worden!" Die Tannenbäume schüttelten sich gehässig mit ihren Zweigen und bogen ihre Äste vor Lachen.

Endlich.
Alle Tannenbäume fieberten der Weihnachtswoche entgegen, sie reckten sich und drehten sich im kalten Winterwind, um ihren schön gewachsen Stamm zu präsentieren.
Hack, zack und der erste Tannenbaum aus der Schonung wurde geschlagen, mit einem gekonnten Axthieb wurde er vom Wurzelstamm getrennt. Eine Familie aus der Stadt hatte ihn sich zum Fest ausgesucht. Nach langem Gezanke, um den schönsten Baum, wurde sich letztendlich doch noch für einen Baum aus der alten Schonung entschieden. So wie die Kinder schon in der Tannenschonung herumstritten, stritten sie auch noch am Weihnachtsfest unter dem Tannenbaum. Ein ewiges Gezanke und Gewühle unter dem Baum. Sie wurden so wild, dass der „Auserwählte“ plötzlich umstürzte.
Eilig stellten sie den Baum wieder auf und riefen erbost:"Wer hat denn das "Windschiefeteil" ausgesucht und Heim geschleppt. Der kleine Tannenbaum zuckte zusammen und wurde traurig. Mit einer solchen boshaften Bemerkung, hatte er nicht gerechnet.
Am nächsten Tag, nadelte sein Kleid vor Kummer und er wurde kurzer Hand, noch vorm Ende der Festtage, aus dem Fenster geworfen.
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Nach sechs Jahren - wenige Tage vor dem Weihnachtsfest *

"Heh’ … Heh’ … du krummer Tann, sollen wir wetten, dass du dieses Jahr auch nicht zum Fest ausgesucht wirst?"
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Tann drehte seine Zweige sofort in die andere Richtung und schwieg gekränkt.
So gegen Abend kam eine Eichhörnchenfamilie zu Tann heran gesprungen. "Kommt, Kinder, kommt, schnell hier im Tannenbaum, hier ist ein leeres Vogelnest, da können wir getrost und gemütlich den Heiligenabend miteinander verbringen."
Und die ganze Eichhörnchenfamilie nistete sich gemütlich im verwaisten Vogelnest ein. Tann schüttelte sich kurz und aus seiner Krone purzelten ein paar, im Sommer versteckte Haselnüsse, in das Vogelnest zur Eichhörnchenfamilie. Knabbernd und schmatzend feierten sie, in der Stille der Schonung, das Weihnachtsfest.


Und es kamen wieder Menschen in die alte Schonung. Nörgelnd marschierten sie hin, und her, und wieder hin und wieder her - bis sie sich endlich für einen Tannenbaum entschieden hatten.
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"Ätsch’ ..", rief der auserwählte Tannenbaum, Tann zu.

Und voller Erwartung stand der „Auserwählt“ am Heiligenabend im Wohnzimmer, auf rote und goldene Glaskugeln hoffend, verdrängte er den Wundschmerz vom scharfen Axtschlag am Morgen.
Doch es kamen keine glänzenden Glaskugeln aus den Kisten und Schachteln, einfache Strohsterne und Holzfigürchen wurden an seine Zweige und Äste gehängt.
"Ich will goldene Glaskugeln", rief der Weihnachtsbaum verärgert.
"Ich mag keine Strohsterne, da habe ich eine Allergie gegen", maulte er beleidigt.

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Nach sieben Jahren – wenige Tage vor dem Christusfest*

Ein lautes Geplapper war schon seit dem Morgen in der alten Schonung zu vernehmen. Die Tannenbäume stritten untereinander, welche wohl von ihnen für das Fest ausgesucht werden würden. Und schon ging das Gestänkere gegen Tann wieder los, wie schon in all den Jahren zuvor.
"Du wirst nie und nimmer zum Fest eingeladen, das kannst du vergessen Tann", riefen sie alle zusammen, wie im Chor.
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"Komm, Kleines, leg dich hier unter Tann. Ruhe dich ein wenig aus, dann laufen wir am nächsten Tag wieder weiter, zur Lichtung zum Futterplatz, dann kannst du dich am frischen Heu stärken." Eine Ricke kam mit ihrem schwachen Kitz und legte sich unter Tann. Das kleine Kitz zitterte am ganzen Körper. Da zog Tann seine Zweige und Äste ganz dicht an den Stamm und um die Rike und ihr Kitz, so dass der eisige Wind der Ricke mit ihrem Jungen nichts anhaben konnte. Ein kleiner Strohballen, der noch vom Sommer unter Tann lag, wurde genüsslich von den Beiden aufgefressen und von Tann dankbar angenommen, die Stärkung tat ihnen gut.
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Am Christusfest stand der „Auserwählte“ über und über mit Silberlametta achtlos zugeworfen in der guten Stube. Die Last des Lamettas drückte ihm fast den Atem ab. Als dann die Kerzen angezündet wurden, knickte er unter der schweren bleiernen Lamettalast zusammen und fing Feuer.
Röchelnd sank er zu Boden und gerade als er um Hilfe rufen wollte, schüttete man einen Eimer mit kaltem Wasser über ihn.
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Nach acht Jahren, wenige Tage vorm Heiligenfest*

Schon früh am Morgen ging der Trubel in der Schonung los. "Heh’ Tann denkst du, dass du dieses Jahr genommen wirst, sag was meinst du …?"
Tann beachtete die ungehobelten Rufe der Tannenbäume nicht und drehte sich weg.
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Plötzlich flatterte ein Rotkehlchenpärchen zu Tann in die Zweige. "Komm Hildchen hier können wir geschützt die Nacht verbringen. Tann schob seine Zweige, noch dichter schützend, für das Pärchen zusammen.
Tann wackelte kurz mit den Ästen und es prasselten getrocknete Vogelbeeren, die zwischen dem Nadelkleid steckten, herunter, direkt zum Rotkehlchenpärchen. Schnell pickten sie die Beeren auf und bedankten sich artig bei Tann.
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Ein Ehepaar zeigte nach nur wenigen Minuten auf eine Edeltanne und erbat sich diese. Sogleich schlug die Axt zu und die Edletanne wurde im Kofferraum des Autos verstaut und abtransportiert.
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Am Heiligenfest stand die „Auserwählte“ Edletanne einsam auf einer nasskalten Dachterrasse. "Wieso steh ich hier außen?", rief sie ganz entrüstet, "Ich denke, ich komme in die Heiligabendstube und wo bleiben die Glaskugeln?
Doch niemand hörte das Rufen der Edeltanne.
Innen, am Kamin saß das Paar und betrachtete den, schön gerade gewachsenen, Edelbaum. "Na, Trude …, ich habe dir doch gleich gesagt - auf der Terrasse macht der Baum echt was her und er macht dort auch keinen Dreck mit seinen stacheligen Nadeln.
Und der Vorteil - wir haben ihn nach den Festtagen übers Dach schnell entsorgt."
Da zuckte die Edle zusammen, sie legte sich beim nächsten Windstoß beleidigt auf die Seite und stand nicht wieder auf.
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Nach neun Jahren, wenige Tage vor Christusgeburtstagsfest*

Der Winterwind peitschte durch den Wald und durch die alte Schonung.
In den letzten Jahren lichtete sich der Baumbestand zusehends und es standen nur noch vereinzelt Tannenbäume auf dem Gelände der Schonung.
Wie zu erwarten brüllten sie schon früh morgens mit dem Wind Tann an:"Na - du denkst doch nicht, dass du heute zum Fest eingeladen wirst?" Sie verlachten sich und boshaft setzten sie noch hinzu:"Wer will dich schon haben, krummer Tann!"
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Gerade als die Bäume schwiegen, trottete eine Füchsin mit ihren Welpen zu Tann. "Hier können wir uns niederlassen und uns unter der Wurzel von Tann zusammen kuscheln und endlich zum Schlafen hinlegen."
Tann freute sich über den unverhofften späten Besuch und warf einige Tannenzapfen zu den Füchsen hinunter. "Das wird wohl ein vegetarisches Fest" - lächelte die Fähe ihren Jungen liebevoll zu.
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"Kommt hier her", rief ein Mann laut durch die Schonung. "Hier stehen noch einige, ganz brauchbare und ordentliche Tannenbäume."
Ein grässliches Kettensägegeräusch schallte durch die Schonung und da war es schon passiert…
Alle Bäume wurden „Ruck-Zuck“ abgeschnitten. Nur Tann stand noch da. Da fragte einer der Männer nach, ob Tann auch gefällt werden sollte.
"Nein, der hat einen verkrüppelten Stamm, den mag keiner. Den lassen wir hier im Wald stehen, soll er bleiben wo er ist."
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"Guck mal Mutti, das sind aber keine schön geschmückten Tannenbäume hier in der Fußgängerzone."
" Ja, Liebes - da muss ich dir beipflichten, die sind wirklich nicht besonders schön." Nur mit einer billigen Plastikschleife verziert, standen die Tannenbäume in der Innenstadt, kein weihnachtlicher Glanz erstrahlte in ihrer Umgebung. Alle Menschen hetzten an ihnen achtlos vorbei, schon bald bemerkten sie, dass sie unbeachtet in allen Straßen verkümmerten. Zur Bescherung standen sie noch immer alleine in den Straßen und Gassen, sie hatten kein schönes Fest erlebt.
Was war ihnen passiert? Sie hatten keinen Baumschmuck, keine Glaskugeln, kein Lametta und auch keine Kerzen zum Fest erhalten.
An Geländern und Pfählen festgezurrt, verharrten sie bis die Festtage zu Ende waren im Freien, dann wurden sie anschließend auf dem Müll entsorgt.
>*<

Nach zehn Jahren, wenige Tage vor dem Fest - der Liebe*

Einsam und alleine stand Tann in der Schonung, das Frühjahr, der Sommer und der Herbst waren herrlich gewesen, Tann konnte das Jahr genießen ohne die Sticheleien der anderen Bäume.
"Sie waren die „Auserwählten“, sinnierte Tann. " und ich bin noch immer hier. "
Die Feiertage kündigten sich wieder Mal an.
Über Nacht kam der klirrende Frost und Tann zog sich bibbernd zusammen. Es fröstelte ihn - als da plötzlich eine Rotte Wildschweine um die Ecke bog, die Eichhörnchenfamilie sprang hinzu, es folgte das Reh mit ihrem einjährigen Jungen, aufgeregt flatterte das Rotkehlchenpärchen herbei und da kam auch schon die Füchsin mit ihren Jungen.

Alle zusammen umringten Tann und stimmten ein besinnliches Weihnachtslied, zum Heiligen Fest, an.
Als sie von einer hellen Stimme, die urplötzlich mit ihnen ins Lied einstimmte, begleitet wurden. Und alle sangen fröhlich miteinander, stille Nacht heilige Nacht ...!
Sie lauschten andächtig der glockenhelle, lieblichen, Stimme von Merle!
Da hob Tann seine Zweige und Äste zum Gruß.
Und endlich, erkannte er sie alle wieder!
Er erkannte auch Merle sofort, nach all den Jahren.
Alle Tiere fanden den Weg zu Tann zum Fest. Es hatte sich unter den Tieren herum gesprochen, dass Tann ganz alleine am Weihnachtsfest in der alten abgeschlagenen Schonung stehen würde. Sie wollten ihn nicht alleine lassen in der Heiligen Nacht, da Tann in all den Jahren zuvor für sie beschützend dagewesen war! Man wollten sich für seine Hilfbereitschaft, jetzt, bedanken.
Merles helle Stimme sprach leise in Richtung Tann:"Schön dich wieder zusehen!Weißt du noch wer ich bin? Ich bin Merle, ich wollte dich endlich mal besuchen und sehen wie es dir so in all den Jahren ergangen ist. Großvater hatte es wohl gewusst, dass man dich mit deinem geknickten Stämmchen, der dann über die Jahre doch zum krummen Stamm heran gewachsen ist, nicht schlagen würde. Er dachte vor Jahren schon, dass man dich nicht für das Heilige Fest aussucht und schmückt...
Es folgte ein eigenartiges Rascheln, Klappern und Läuten nach den Worten von Merle.
Und da plötzlich -, die Tiere staunten nicht schlecht!
Atemlos standen sie zusammen gerückt mit glänzenden Augen um Tann herum.
Sie waren begeistert, als sie Tann ansahen!

Der Mond und die Sterne leuchteten über Tann und er erstrahlte in wundersamen herrlichem Glanz.
Glaskugeln, Lametta, Holzfigürchen, Porzellanglöckchen, Engelshaar, Kristallsterne, Glaspferdchen und Wunderkerzen hingen an Tann.
Tann erstrahlte im allerschönsten Glanz und alle Tiere kamen aus dem Dickicht und bewunderten ihn, sie umringten ihn und gesellten sich zu ihm.

Merle lächelte zufrieden und ging so leise wie sie gekommen war aus der alten Tannenbaumschonung, dann flüsterte sie Tann zu:"Siehst du Tann – auch wir krumm Gewachsenen können ein schönes Fest feiern!" Glücklich humpelte Merle auf dem unebenen Feldweg zurück, aus dem Wald.
Schneeflocken fielen vom Himmel und tanzten zu den pfeifenden Klängen des Windes - ihrer "schönsten" Heiligennacht, Merle lächelte zufrieden und verschwand wieder in der Dunkelheit ...
Und Merle versprach Tann und den Tieren, an diesem wunderschöne Platz, dass sie "alle Jahre wieder" - zum FEIERN kommen würden ...
 
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Kommentare  

Frohes Fest und danke für Deinen Kommentar Jochen, es freut mich natürlich, dass die Geschichte gefallen hat. Und ich hoffe, dass so mancher "krumme Tann" - doch noch im hellen Glanz an den Festtagen erstrahlen durfte.Frohes Fest wünsche ich allen Lesern liebe Grüße Peter
Ein herzliches Danke auch an alle Leser hier bei Webstories.


Peterpan (26.12.2010)

Wirklich sehr gelungen. Rührend und so schön, dass man sie nächsten Weihnachten garantiert wieder lesen möchte.

Jochen (22.12.2010)

Hallo liebe Petra und lieber Bernhard Brüllmckel, es freut mich, dass die kleine Geschichte auch Euch gefallen hat. Ich wollte in der eher hektischen vorweihnachtlichen Zeit ein wenig zum zum NACHDENKEN anregen.
Es ermutigt mich, eventuell noch eine weitere Geschichte, hier bei Webstories zu veröffentlichen.
Ich bedanke mich von ganzen HERZEN bei allen Lesern und wünsche ALLEN eine besinnliche schöne Adventszeit bis zum Fest der Liebe.
Mit vorweihnachtlichen Grüßen Peter


Peterpan (18.12.2010)

Ich freue mich doska, dass dir die Geschichte vom "Tann" gefallen hat. Diese kleine Geschichte war schon länger in meinem Kopf und ich dachte warum nicht aufzuschreiben und veröffentlichen. Da ich nicht sehr mutig bin, habe ich allerdings acht Tage gezögert mit dem hochladen, ich war mir nicht sicher wie sie
ankommen - und ob sie gefallen würde.Da du mir schreibst, dass bei dir sogar ein paar Rührungstränchen gekullert sind, freue ich mich natürlich, dass ich nach LANGEM zögern doch auf hochladen gedrückt hatte. Wenn dich die kleine Geschichte berührt hat, finden sie hoffentlich noch mehr Menschen die in der vorweihnachtlichen Zeit, sich die Zeit nehmen und sich auf das Fest der Liebe,leise einstimmen, den wahren Charakter des Festes richtig deuten ... der da wäre ... NÄCHSTENLIEBE ...

Ich freue micht, dass die Geschichte vom Tann, in der Weihnachtsrubrik, ihre Leser gefunden hat.
Mit vorweihnachtlichen Grüßen Peter


Peterpan (17.12.2010)

Ich bin ganz hin und weg. Eine wunderschöne Geschichte, die uns auch zeigt, das der schöne Schein nichts wert ist, sondern es vielmehr darauf ankommt was man im Inneren trägt.

Bernhard Brüllmückel (16.12.2010)

Ich kann mich da nur anschließen. Tolle Story. Da wird einem ganz warm ums Herz.

Petra (15.12.2010)

Donnerwetter, da sind mir sogar ein paar Rührungstränchen gekommen. Eine tolle Weihnachtgeschichte. Na, ich denke mal , die wird zu Heiligabend bestimmt noch viel vorgelesen werden. Wirklich super geworden.

doska (13.12.2010)

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