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4 Seiten

Aufregung am Ententeich

Kurzgeschichten · Frühling/Ostern · Für Kinder
© Max
Osterzeit

Max Hoppel und Moritz vom Ententeich




Seit etlichen Stunden hörte man ein leises Piepen im Dickicht des Dornenstrauchs, das zuweilen gar weinerlich klang, und immer leiser zu werden schien.
Gerade hoppelte das kleine Häschen Maxchen vorbei, als es das leise Piepen vernahm …
Maxchen stellte seine Lauscher auf und drehte sich nach allen Seiten suchend um- doch es konnte nichts sehen, es zuckte kurz mit den Achseln und folgte dann dem Rufen seiner Mutter, die es rief, endlich zum Abendbrot ins Haus zukommen.
Sofort erzählte Maxchen, dass er so ein komisches Piepen im Gebüsch gehört hätte, aber nichts zu sehen gewesen wäre, der Klang sei so sonderlich gewesen, dieses komische leise Piepen.
Doch die Mutter ermahnte Maxchen, bei Tisch still zu sein, er solle endlich in Ruhe sein Abendbrot zu Ende essen.
Aufgeregt erwiderte Maxchen: “Aber Mama wenn da jemand Hilfe braucht, kann ich nicht ruhig hier herum sitzen, und noch seelenruhig mein Brot essen, wenn jemand anderes leidet …!“ Das kann ich wirklich nicht, Mama!
Führsorglich streichelte Mama Hoppel über das Köpfchen von Maxchen und flüsterte zärtlich: "Du hast Recht Maxchen, wir gehen nachsehen, was da so leise piept!"
Gemeinsam gingen sie vor die Tür und schauten sich suchend um. Doch sie konnten nichts sehen, oder gar erkennen, was da so eigenartig klang. Das Piepen war in der Zwischenzeit verstummt.
Maxchen ging zu Bett, er schaute noch immer nachdenklich drein. Was war das nur, was war das nur …?, wiederholte er, sich selbst fragend.

Dann blickte er aus dem kleinen Fenster zum Dornenbusch und hoch zum Mond. Er war noch immer in Gedanken bei dem seltsamen Geräusch und machte sich Sorgen um das piepende „Etwas“, mit dem klagenden jämmerlichen Klang in der Stimme.
Kugelrund war der Mond an diesem Abend und schien geradewegs in Maxchens Zimmer. Alles war hell erleuchtet, fast schon taghell.
Da hörte er wieder das eigenartige Geräusch! Was ist das nur - sinnierte Maxchen besorgt.
Leise zog er sich wieder die Puschen an, schlich an der schlafenden Mutter vorbei, zog noch sein Jäckchen über und ging erneut in Richtung Dornengestrüpp.
„He, Mond, scheine mal hier her, ich kann sonst nichts sehen- “ rief Maxchen dem Mond zu.
Der Mond blähte sich weiter auf und strahlte so hell er nur konnte.
„Was willst du eigentlich, kleiner Hoppel?“, fragte der Mond.
„Na du scheinst doch für alle Kreaturen auf der Erde, in der Nacht, oder? Erzähl mir, hast du nicht auch das Piepen hier gehört?“
"Nein Hoppel, das habe ich nicht", antwortete der Mond brummelig."Aber – warte, die Tagsonne hat mir am Abend eine gar ungeheuerliche Geschichte erzählt, was sich da am frühen Nachmittag Schreckliches zugetragen hat. Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln, es gibt ja scheinbar nichts, was es nicht gibt", brummelte der Mond nachdenklich vor sich hin.
"Was meinst du damit Mond? Erzähle. ",rief Maxchen dem Mond neugierig gespannt und wissbegierig zu.

Und Maxchen spitzte seine Ohren …
Also - … da hat mir die Sonne beim Schichtwechsel am Abend erzählt, dass am Teich die Teichente Ada ganz aufgeregt am Vormittag aus dem Schilf gestürzt sei. Sie sei mit lautem Geschnatter hektisch flatternd über den Teich, über das Feld, über die Wiese in Richtung Waldsee gerannt.
Ja, und!?
Na, als die Teichente aus dem Schilf weg gestürmt ist, hatte sie in ihrer Aufregung vergessen, dass ein gebrütetes Ei, das kurz vor dem Durchbruch war, im Nest nunmehr schutzlos unbeaufsichtigt da lag, sie hatte es einfach vergessen.
Ganz ohne Schutz lag es da!
Und dann?
Die kleine Familie Mausspitz ging gerade des Weges, sie sahen natürlich das alleine gelassene Ei und …
Was passierte dann?
Die machten einen Kreis und wuchteten - so gekonnt das Ei gemeinsam hoch. Sie versuchten es sogleich eiligst wegzuschleppen. Mama Mausspitz habe laut gejubelt über die unverhoffte leckere Mahlzeit, sie meinte, die „Ei – Portion“ reiche für die nächsten Tage, der Proviantvorrat und das tägliche Essen sei damit gesichert.
Das habe sie ihren Kleinen genauso gesagt gehabt.
Oh, wie schlimm!
Warte Hoppel, es kommt noch schlimmer, als die Familie Mausspitz auf dem Nachhauseweg war – schlich der Marder Lutz ihnen hinterher, erzählte mir die Sonne, der den Diebstahl und das Geschehen genau verfolgt hatte.
Ja …, und wie ging es weiter, mit dem Ei?
Na, das kannst du dir denken. Er fauchte sie
Furcht erregend an und die Familie Mausspitz flüchtete sogleich, alle sprangen verängstigt zurück ins Mauseloch.
Oh je, oh je- murmelte Maxchen, das ist wirklich schlimmmmmm …
Und was ist dann passiert, erzähl schon, lieber Mond. Was hat dir die Sonne noch erzählt.
Sag, endlich lieber Mond!
Na ja, der Mader habe das Ei vor sich hergerollt und während der ganzen Zeit habe man so ein leises Klopfen und Knacken vernommen, wie schon bei der Mausaktion als diese das Ei über Kopf weg geschleppt hatten. „Klopf- Knack –Klopf- Knack!“ Eben so ein Knack –Klopf - Geräusch!
Klopfen und Knacken , so hörte sich das nicht an, was ich am frühen Abend gehört habe …
Aber sag, wie ging es dann weiter mit dem gestohlenen Ei.
Die Sonne sagte, dass der Fuchs Sigisbert den Mader erspäht habe, er ihn dann gar arglistig ins Gespräch verwickelt habe und dann sogleich, dem Mader das Angebot unterbreitet habe- ihm beim Transport des Eies behilflich zu sein …
So ein Schlawiner, sagte Maxchen ärgerlich, typisch Fuchs! Schlau, schlau!
So ist das abgelaufen, hat mir die Sonne genauso erzählt.
Und dannnnnnnn … fragte Maxchen mit erhitztem Köpfchen, er konnte es fast nicht fassen was da alles mit dem Ei passiert war.
Dannnn, dann, na dann - stürzte sich der Bussard Baldur im Sturzflug über den Kopf des Fuchses hinweg. Der Fuchs sei so erschrocken, dass er das Ei, abrupt hat hinfallen lassen.
Oh Gott, oh Gott rief Maxchen da entsetzt. Da war das Ei aber bestimmt kaputt?
Nein, die Sonne sagte, dass der Bussard sich das Ei noch im „Freien Fall“ gekrallt hat.
Das ist ja wirklich schlimm das arme Ei!
Ja, ja das kannst du laut sagen.
Was ist dann passiert? Oder hat der Bussard das Ei ins Nest zurück gebracht, fragte Maxchen sogleich.
Nein, der Bussard sei hoch in den Wolken verschwunden, er habe es dann hoch über dem Wäldchen, in seinen Krallen, fort geschafft.
Ach – herrje, flüsterte Maxchen andächtig und dann, leise: schlimm, schlimm …

In diesem Augenblick, kam eine leise piepende Stimme aus dem Dornenbusch.
Maxchen rief sofort zum Mond: „Schnell Mond schein in den Dornbusch, da ist es wieder das seltsame Geräusch!“
Der Mond bündelte sofort sein Mondlicht und schien in den Dornbusch.

„Aua, aua!“, hörte Maxchen in diesem Moment wieder jemanden leise rufen. Maxchen stellte schnell wieder seine Lauscher hoch. „Das kommt doch aus den Dornensträuchern, da direkt neben unserem Häuschen, aus dem Dickicht, flüstert Maxchen leise erregt.

Als kleiner Hoppel muss man ganz vorsichtig sein, das hat meine Mama immer zu mir gesagt, also schaute er sich dementsprechend ganzzzzzzzzz vorsichtig um!
Maxchen spähte jetzt wieder, dank des hellen Mondenscheins, durch die dichten Zweige des Gestrüpps.
„Ohhhh, was ist denn das, Maxchen blickte neugierig auf das kleine piepende Etwas!“
Und da hörte Maxchen das Piepen erneut, bloß schnell weg!“, erschrak auch das Etwas.
Doch sie hatten einander schon entdeckt - Hoppel Maxchen das Küken und das Küken Hoppel Maxchen.
Erschrocken blicken sie einander mit großen Augen an!

In mitten des Dornenbusches in einer dreier Astgabel hing eine halbe Eierschale mit einem kleinen Deckelchen.

Aber wer bist denn du, fragte Maxchen, das flauschige im Mondschein goldgelb glänzende „Feder- Flausch- Knäuel“ mit den lustigen hellblauen Augen.
Ich, ich bin Moritz!
Hallo Moritz vom Ententeich, wie kommst du denn hier her?
Na, das hat dir doch der Mond gerade erzählt!
Wie, was – du bist das Ei?
Nein- ich war im Ei, rief Moritz … entrüstet Maxchen zu.
Ach Moritz, da hast du aber heute ganz schön was erlebt.
Ich bin froh, dass ich so noch nichts durch gemacht habe, meinte Maxchen anerkennend über das Schicksal vom ungewollten Ausflug des kleinen Küken Moritz.

Der Mond lächelte zufrieden und war froh, dass sich das Schicksal des Eies doch noch geklärt hatte und versprach der Sonne beim Schichtwechsel am nächsten Morgen, die Geschichte vom kleinen „Ei-Küken“ mit Namen Moritz vom Ententeich zu erzählen. Ich zieh dann mal weiter! Tschüssss Maxchen und klein Moritz- bis dann!!!!

Maxchen saß vorm Dornenstrauch.
Moritz saß noch immer im Dornenstrauch, in seiner halben Eierschale, und lugte vorsichtig über den Eierschalenrand.
Halt Mond, du kannst doch nicht einfach weiter ziehen, du musst mir helfen und klein Moritz aus dem Dornengestrüpp holen und befreien!
Aber Maxchen- wie soll das denn gehen, fragte der Mond?
Ganz einfach lieber Mond – du musst dich jetzt ganz dünn machen und mit einem von deinen Mondscheinstrahlen in den Dornbusch scheinen, dann kann klein Moritz über den Strahl herüber klettern.
Der Mond holte tief Luft und zog seinen kugelrunden Bauch ein, sodass in diesem Moment nur noch eine Mondsichel am Himmel zu sehen war.
Ganz vorsichtig schob er die Sichel in den Dornenstrauch und schob alle Dornen zur Seite.
Dann legte er den Sichelschein direkt an die Eierschale und klein Moritz krabbelte langsam auf die Mondsichel.
Maxchen bewunderte die Rettungsaktion des Mondes und war voll des Lobes über diese Heldentat.
Da rief der Mond Maxchen zu: “ Hoppel Maxchen setzt dich zu Küken Moritz auf meinen Sichelschein, ich zeige euch die Tierwelt der Nacht!“
Maxchen krabbelte zu Moritz auf die Mondsichel, beide hielten sich einander eng umschlungen und fest, dann ging es los, mit der Nachwanderung übers Wäldchen.

Lautlos wanderte der Mond mit Maxchen und Moritz am Nachthimmel entlang
Und sie staunten was da des Nachts alles zu sehen war …



Es geht bald weiter mit Max Hoppel und Küken Moritz
 
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Kommentare  

Danke Petra, dass Du wieder Maxchen besucht hast. Ich hoffe du kommst auch die Nächste Sory lesen.
Nochmals herzlichen Dank für Deinen Kommentar.


Max (14.04.2011)

Eine Fortsetzung von Maxchen. Gut gemacht.

Petra (01.04.2011)

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