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4 Seiten

Kannst du mir helfen, Chapter One

Nachdenkliches · Kurzgeschichten · Experimentelles
Ort: Japan
Zeit: Hochsommer
Genre: Alltag, Drama, Romanze
Bild: Auf dem Bild ist Miyoko zu sehen


Chapter One



Montagmorgen, Neun Uhr Achtunddreißig. Erschöpft lag ich in meinem Bett, gerade eben war ich mit der Hausarbeit fertig. Meine Augen registrierte das Ziffernblatt auf dem Wecker noch gar nicht, da ich mich erst einmal ausruhen musste. Schon seit Sechs Uhr morgens musste ich wie ein Sklave das Haus Putzen und die Wäsche sauber machen. Dabei habe ich der Lehrerin doch versprochen pünktlich zu sein. Doch schon jetzt bin ich Achtzehn Minuten zu spät. Langsam ging ich zum Badezimmer, machte mich schnell frisch um ein bisschen ordentlich auszusehen. Meine Beine wollten nicht gehen, es fühlte sich an, als ob ich Fünfzig Kilosteine an meine Beine habe. Doch es war die Müdigkeit die mich nicht Vorwärts laufen ließ, erst um Zehn Uhr kam ich an der High-School an. Nervös lief ich durch den Flur, erblickte die Bahnhofsuhr und seufzte lautstark. Vor der Klasse hörte ich schon die Lehrerin, sie war wieder schlecht gelaunt und ich hatte Angst vor ihr. Meine Hände begannen zu zittern, sie wehrten sich dagegen, die Türklinke zu umfassen. Doch ich drückte sie herunter um die Türe zu öffnen. Sofort sahen mich die Schüler an und tuschelten. „Entschuldige Miss Uchida“ ich entschuldigte mich wie immer, unschuldig, süß.

Yuki hatte gerade die erste Stunde hinter sich, sofort war ihr nach den ersten Fünf Minuten nach Unterrichtsbeginn klar gewesen, dass ihre Schülerin mal wieder zu spät kam. Wie immer, nur um sie zu Ärgern? „Du bist zu spät! Du hast noch Zehn Minuten Zeit für die Französisch Arbeit!“ mit Absicht hatte sie eine Klausur schreiben lassen. Damit sie endlich kapiert, dass es nicht mehr lange dauert, bis sie sitzen bleibt. In meinen Fächern steht Mayumi sehr schlecht. In Deutsch Mangelhaft, in Sport Mangelhaft nur in Kunst scheint sie gut zu sein. Ich bin eine sehr strenge Lehrerin, aber nur um meinen Schülern zu zeigen, dass die Schule kein Kurort ist, wie einige sich hier benehmen. Besonders Mayumi Saewa. Sie ist immer sehr Ängstlich und Schreckhaft. „Nach der Stunde möchte ich mit dir Reden und du wirst die Zeit nachholen!“ sagte ich streng und widmete ihr keine weitere Minute mehr.

Ich erstarrte von Innen wie ein Eisklumpen. „E…ein Test?“ fragte ich Unsicher. Als die Lehrerin sich widerholte, wurde mir schwarz vor Augen. Das Yuki mich nicht leiden konnte, war mir klar, aber warum musste sie auch noch einen unangekündigten Test machen? Ich war viel zu müde um klar denken zu können, geschweige, die Augen offen zu halten. „Ich…ich habe aber keine Zeit“ sagte ich ängstlich. Nach der Schule war es meine Aufgabe meine Geschwister aus dem Kindergarten abzuholen. Sie waren beide erst fünf.

Frau Uchida platzte der Kragen. „Es ist mir egal ob du keine Zeit hast! Wer am Wochenende auf wilde Partys gehen kann und sich zu saufen kann, kann auch hier Nachsitzen. Wenn du willst kann ich auch mit deinen Eltern ein Wörtchen reden? Du stehst bei mir in drei Fächern Mangelhaft, in zwei Fächern Ausreichen! Du wirst Sitzen bleiben wenn du dich nicht bald änderst!“ schimpfte ich mit Absicht laut in ihre Richtung. Sie kam mir immer wieder komisch vor, sie hatte keine Lust auf Schule, keine Freunde, war immer Schreckhaft.

Sofort schreckte sie zusammen. Ich mochte es nicht wie Sie mit mir redete, aber ich traute mich nichts zu sagen. Partys? Sehe ich so aus? Ich mag überhaupt keine Partys, dort ist es stickig und die Menschenmengen sind erst recht nicht auszuhalten. „I…ich habe aber wirklich keine Zeit“ ich wurde blass im Gesicht. Ich muss meine beiden Geschwister abholen, sonst bekomme ich wieder riesen Ärger von meinem Alten, den ich auch noch das Essen zubereiten muss.

„Sei nicht so Vorlaut! Ich sage dir du bleibst hier, dann tust du das auch“ sagte Yuki böse ohne wirklichen Ausdruck in den Augen. Die Stunde verlief schleppend. Mayumi erschrak sich als der Gong ertönte. Sie versuchte sich an der Lehrerin vorbei zu schleichen.

Yuki murrte wütend. „Junge Frau! Ich habe dir gesagt du sollst hier bleiben! Hast du was an den Ohren?“ fragte die Lehrerin knurrend. „Ich werde deine Eltern Bescheid geben, wenn du nicht hier bleibst, willst du das?“ erpresste die Lehrerin ihre Schülerin.

Wieder erschrak ich mich, sofort blieb ich ohne Gegenwehr stehen. Ich schnappte mir einen Stuhl und setzte mich vor ihr. Ich traute mich nicht sie anzusehen. Ich spielte mit einem kleinen Band, das ich um mein Handgelenk fesselte und dran zog so dass es Abdrücke auf meiner Haut hinterließ, nur um die Zeit tot zu schlagen.

Elegant lehnte sich Frau Uchida am Lehrerpult. „Sag mir, warum hast du keine Lust auf dem Unterricht? Ich habe immer wieder ein Auge zugedrückt, habe dich nie eingetragen bei deinen Verspätungen…aber jetzt habe ich auch die Geduld irgendwann verloren“ sagte die Lehrerin und war dabei freundlich.

Ich wusste nicht was ich sagen sollte, lieber zog ich den Strick um mein Handgelenk fester zu. „Ich…habe ja Lust“ antwortete ich zögernd und sah immer nur auf den kalten Fußboden. „Bitte sagen Sie nichts meinen Eltern…i…ich komme auch wirklich pünktlich“ sagte ich als Ausrede. Dabei wusste ich dass ich niemals im Leben, nicht mal einmal pünktlich sein werde. Die Arbeit ist zu Hause viel zu anstrengend.

„So so, du hast also keine Zeit? Du musst bestimmt wieder zu deinen Freunden gehen, was saufen, dich zu dröhnen, einfach abfeiern, das tust du jeden Tag! Aber das ist doch kein Leben! Wach auf, willst du irgendwann im Krankenhaus liegen?“ für die Lehrerin schien es jedenfalls so zu sein, da sie immer Müde ist, Lustlos im Unterricht agiert und nur schlechte Laune hat. Erschrocken sah Yuki auf das Handgelenk, sagte aber nichts dazu. „Geh, bevor mir noch schlecht wird“ sagte sie genervt. Danach setzte sie sich nachdenklich an den Lehrerpult.

Ich erschrak mich wieder, sie redete so drohend. Das mag ich nicht und denke da immer an meinem Vater. „Ich saufe doch gar nicht! Du hast doch keine Ahnung“ sagte ich kleinlaut und zuckte dabei wieder zusammen. Es war ein Tick von mir, dieses Zucken kam wie von selbst und meistens dann wenn ich vor irgendwas Angst habe.

Miss Uchida hob eine Augenbrau, sie legte setzte sich nun auf dem Tisch. „Also, wovon habe ich keine Ahnung? Sag es mir, nur so kann ich dir helfen“ dabei blickte sie ihr tief in die Augen. „Du kannst mir wirklich helfen, wenn ich weiß was du hast, denn so kann ich dir helfen und gemeinsam helfen wir uns“ sagte die Lehrerin liebevoll.

„Kann ich gehen? Es ist wirklich nichts. Nur meine Schlafkrankheit“ murmelte ich leise vor mir hin und lächelte sanft. Sie ist doch anders als ich mir gedacht habe, aber ich traute mich mal wieder nicht zu sagen. Da kann die Dame noch so höflich sein.

Die Lehrerin seufzte und gab sich geschlagen. Vielleicht sollte sie einfach mal nach der Schule unangemeldet zu ihr kommen? „Zeig mir mal dein Handgelenk?“ fragte die junge attraktive Lehrerin. Sie nahm sie einfach und sah sich die Selbstverletzte Stelle an. „Wieso machst du sowas?“ fragte sie direkt.

Plötzlich wurde ich am Arm gepackt, ich schrie aus Panik, dabei wurde ich ganz blass. Ich bekam Angst dass sie zuschlagen wird, genau wie mein Vater! „I..ich möchte gehen“ meinte ich und zerrte an ihr und versuchte mich los zu reisen.

Wieder seufzte die Lehrerin. „Na gut, geh wenn du unbedingt willst. Aber wenn du irgendwelche Probleme hast, komm zu mir, ok?“ fragte die Lehrerin mich wobei es mich ein wenig errötete. Da es wirklich süß von ihr ist. Ich ging dann aus dem Gebäude in Richtung Einkaufszentrum.
 
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Kommentare  

Auf die vielen kleinen Fehler gehe ich jetzt mal nicht ein. Ansonsten liest sich deine Story gut weg. Vielleicht solltest du, wenn du die jeweilige Person aus der "Ich-perspektive" erzählen lässt, diese nicht nur mit einem Absatz zur besseren Unterscheidung, auch mit einem besonderen Zeichen (zum Beispiel m*oder = oder was auch immer) kennzeichnen, damit man sie besser unterscheiden kann. Sonst wie gesagt, schön flüssig.

Else08 (29.07.2011)

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