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Einige Menschen

Nachdenkliches · Poetisches
Einige Menschen bestehlen ihre Liebsten,
und nennen es schützen.
Einige Menschen gängeln ihre Partner,
und nennen es führen.
Einige Menschen ersticken ihnen Anvertrautes,
und nennen es wärmen.
Einige Menschen demütigen ihre Geliebten,
und nennen es aufpassen.
Einige Menschen zerstören Familien,
und nennen es Liebe.

Einige Menschen töten,
und sehen das Blut nicht.
 
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Kommentare  

Hallo, miteinander,

erst einmal lieben Dank euch allen. Ich habe
mich über alle Rückmeldungen gefreut.
Ich persönlich dachte auch, mit dem "töten und
das Blut nicht sehen" meinen Schlusssatz
gefunden zu haben. Ich werde definitiv darüber
nachdenken, ob man das nicht besser
akzentuieren kann oder sollte. ;)
@Michael: Ich finde deine Interpretation
hochinteressant. Sie zeigt mir, in welche
Richtung der Leser denkt oder denken könnte.
Was man hineinliest. Denn gerade bei so kurzen
Sachen finde ich, dass der
Interpretationsspielraum ungemein groß ist.
Vielen Dank allerseits und einen guten Start in
die Woche.


Raik Thorstad (16.04.2012)

Es muss ja nicht immer alles offen ausgedrückt werden. Ein Gedicht soll doch auch den Leser zum Nachdenken anregen. Dieser Schlusssatz: "Einige Menschen töten und sehen das Blut nicht", sagt doch eigentlich schon aus, dass es sich um Charaktere von Menschen handelt, die bereit sind, über Leichen zu gehen. Die Lehre, die meiner Meinung nach aus diesem Gedicht gezogen werden muss, lautet nämlich, dass diesen Menschen jene Verhaltensweisen so schrecklich leicht gemacht werden, weil viele unserer Mitbürger schweigen, obwohl dieses in so einer Situation auf der ganzen Linie schädlich ist.
Ein klasse-Stil, der sehr an den von Rene' Oberholzer ähnelt, der dem Leser in gewisser Hinsicht ein Rätsel aufgibt, um dem Leser die Gelegenheit zu geben, dieses zu knacken. Auch dieses kann doch ein sehr interessanter Stil des Schreibens sein, selbst dann, wenn er bei allen nicht immer auf Gegenliebe stößt!
LG. Michael


Michael Brushwood (16.04.2012)

Ich muss mich Jingizu anschließen...so berührend, so wahrhaftig und anrührend dieses Gedicht auch ist...irgendwie fehlt hier die Moral, die Lehre daraus!
Ansonsten sehr schön geschrieben.


Tis-Anariel (16.04.2012)

Ich vermisse hier irgendwie einen kleinen Schlusssatz, der diese ganzen Aufzählungen abrundet und auf einen Punkt bringt. Eine Quintessenz, eine Moral, ein "Aber", irgendetwas Abschließendes eben.

Jingizu (15.04.2012)

Ein großartiges Gedicht, mit dem du mir sehr aus dem Herzen gesprochen hast. Auch ich kenne diese fiese Art der Heuchelei zur Genüge.
LG. Michael


Michael Brushwood (15.04.2012)

Einfach toll. Da kann man nur sagen : so ist es!

Gerald W. (15.04.2012)

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