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Farben

Nachdenkliches · Kurzgeschichten · Experimentelles
Manchmal wachst du auf und befindest dich an einem anderen Ort als den, an dem du eingeschlafen bist. Es muss keine Absicht sein, erst recht kein böser Wille, aber irgendwann kommt der Tag, an dem jemand eine Nadel in deine Seifenblase sticht. Dann verschwinden die Farbschlieren und nehmen die Reflexionen auf deiner Haut mit sich. Alles, was bunt und lebendig war, muss sich im Spiegel der Realität beweisen.
Es gibt die Glücklichen, die von sich aus Farben auf der Haut tragen. Menschen, die von allein Leuchtkraft und Schönheit ausstrahlen. Aber selbst diese beneidenswerten Wesen entfalten ihre ganze farbenfrohe Faszination erst im Licht anderer Menschen. Liebe ist Azur und Karmin, Indigo und Purpur.
Wehe denen, die nicht merken, dass sie von einer Seifenblase umgeben sind und eines Tages ohne sie aufwachen. Wehe denen, die sich für bunt halten, es aber nicht sind. Wehe denen, die nicht wissen, wo ihr Platz ist.
Es kann nicht jeder ein Schmetterling sein. Mancher ist einfach eine Motte – und Motten sind nur in der Nacht schön.
 
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Brillant!

Marco Polo (27.07.2013)

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