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9 Seiten

Die Säulen der Götter - Kapitel 10

Romane/Serien · Spannendes
© Alexander
Denis Konrad stieg zusammen mit dem Interessenvertreter, Hauptmann Remy sowie einem Kommandotrupp des 21-Regiments der Fremdenlegion aus dem Airbus 340-500, der vor wenigen Minuten auf dem Sonderteil des Pekinger Flughafens gelandet war. Keine 5 Meter vom Ende der fahrbaren Flugzeugtreppe entfernt standen 3 gepanzerte SUV’s mit Sonderkennzeichen.
Die Legionäre verteilten sich mit ihren Taschen auf den vorderen und hinteren SUV. Zwei Männer stiegen als Fahrer und Beifahrer in den SUV von Denis und Lund.
Ein chinesischer Anzugträger mit modischer Brille wartete.
Einmal mehr wurde Denis Zeuge des Einflussbereichs, den die Interessengruppe besaß, für die Herr Lund arbeitete und in dessen Auftrag er ihn aus dem Geheimgefängnis holte, um die Säulen der Götter zu suchen, zu finden und in Besitz zu nehmen.
Der Chinese erwies sich als ein einflussreiches Mitglied vom Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas.
Ein kurzer Händedruck zwischen den Männern folgte, dann schritt Màrek Lund zum SUV. Er schaute den wartenden Hauptmann an. „Mr Yu konnte uns ein uneingeschränktes Zugangszeitfenster von 10-Stunden verschaffen.“ Hauptmann Remy schaute kurz zu Denis, nickte Lund zu und stieg in den vorderen SUV ein.
Denis nahm im mittleren SUV platz, lehnte sich zurück, nahm sich eine Flasche Wasser aus dem fahrzeugeignen Kleinkühlschrank, schraubte Sie auf und nahm einen Schluck.
Die 3er Kolone fuhr vom Flughafengelände, ohne irgendwie angehalten zu werden, folgten dem Navi auf die Jingshen-Autobahn. Das Ziel hatten die Fahrer zuvor in das Navigationsgerät eingegeben.
Die kreisfreie Stadt Zunhua der bezirksfreien Millionenstadt Tangshan.
Dort lagen die Kaisergräber der Östlichen Qing-Gräber.

***

Insgesamt umfassten die Östlichen Qing-Gräber 15 Gräber, wovon in 5 die Qing-Kaiser samt Frauen, Konkubinen und Prinzessinnen bestattet wurden. Zusätzlich gab es auf dem 48 qkm großen Areal am Changrui-Berg, das sich südlich von ihm von Osten nach Westen erstreckte, eine Vielzahl weiterer Gräber. Sie waren denjenigen aus den kaiserlichen Stäben vorbehalten. Berater, enge Freunde, Vertraute und Leibwächter.
Kaiser Shunzhi legte mit Bau seines Grabs 1663 den Grundstein.
Die Gräber waren den Ming-Gräbern nachempfunden, um diese zu übertrumpfen.
Der Heilige Weg verband alle Grabstellen miteinander. An seinen Seiten stehen beidseitig imposante Menschen- und Tierfiguren. Dazu kam ein großes rotes Tor, große und kleine Ehrenbögen, Steinstatuen, die Long´en-Halle und der Pavillon der Klarheit. Am großen Ehrenbogen befand sich ein Gedenkstein, wo das Leben und die Verdienste von Kaiser Shunzi eingemeißelt standen.
Der Palast Yuling besaß 3 Säle die mit 4 Steintüren miteinander verbunden waren. Sie sind zudem nach dem chinesischen Schriftzeichen "Herr" angeordnet. Er ist 54 m lang und 327 qm groß. Acht Bodhisattwas, vier Himmelskönige, diverse kleine Buddhastatuen aus schneeweißem Stein sowie buddhistische Lehrsätze in Sanskrit und in tibetischer Schrift fanden sich indem unterirdisch gelegenen Palast.
Als die eindrucksvollste Grabanlage wurde die der Kaiserwitwe Cixi bezeichnet.
Eine große Halle mit Steinbalustraden, umgeben von Drachen-, Phönix-, Wellen- und Wolkenmustern. Vergoldete Drachen fanden sich um jede Säule. Auf dem Treppenaufgang vor der Halle befand sich eine mittig gelegene Steinplatte mit der berühmten Abbildung "Drachen und Phönix spielen mit einer Perle". Die Steinmetzarbeit galt als ein Meilenstein, eine fantastische detailliert Arbeit, die als unübertroffen galt.
Ihr Palast lag ebenfalls unterirdisch war aus weißem Marmor erbaut worden und konnte an normalen Tagen besichtigt werden.
Heute jedoch waren die Östlichen Qing-Gräber vom Militär weiträumig abgeriegelt worden. Außer den 3 SUV’s, die an den Kontrollpunkten durchgewunken wurden, hatte seit der Absperrung keiner das Areal betreten.
Sie parkten auf dem zentralen Platz vor dem großen Tor, das den Eingang zu den Östlichen Qing-Gräbern markierte. Die Fahrer und Beifahrer der SUV’s zogen sich die Kampfanzüge an, die ihre schwer bewaffneten Kameraden schon an hatten, als Sie die Autos verließen und die unmittelbare Umgebung sicherten. Denis setzte seine Sonnenbrille auf, schaute sich in der Gegend um. Weitläufiges Flachland. Während sich am südlichen Ausläufer der Berg-Changrui in die Höhe schraubte, womit er einen natürlichen Wetterschutzwall darstellte.
Die Lage für die Gräber konnte nicht besser sein.
Ein idealer Ort um die Säule der Götter zu verstecken.
Trotz der Plünderung 1928 durch Truppen der Kuomintang.
Demzufolge befand sie sich hier irgendwo.
Eine abgeschottete Suche hätte einige Wochen gedauert.
Ihr Zeitfenster betrug gerade Mal 10-Stunden.
Ein scheinbar unmögliches Unterfangen bei einer Arealgröße von 48 qkm.
Nicht, wenn man wusste, wo man suchen musste.
Mit einem Grinsen schritt Denis durch das große Tor.

***

Auch wenn man aus einem bestimmten Grund vor Ort war, kam man nicht umhin die architektonischen Leistungen zu bestaunen. Vor allem die Liebe und Sorgfalt zum Detail. Nichts hatten die Baumeister dem Zufall überlassen. Alles war akkurat. Gut, die Östlichen Qing-Gräber waren touristische Attraktionen die gehegt und gepflegt wurden. Andererseits herrschte in Asien eine andere Mentalität bezüglich der Vergangenheit. Man bemühte sich die historisch verwurzelten Kulturbauwerke um jeden Preis für die Nachwelt zu erhalten.
Ein schweres Unterfangen in ihrer schnelllebigen Welt.
Doch darüber machte sich Denis im Endeffekt keine Gedanken. Für ihn zählte trotz aller Schönheit und Faszination nur eins. Die chinesische Säule zu finden, die Zeugnis einer Zivilisation war, von der nur die allerwenigsten ahnten, geschweige den wussten, dass Sie überhaupt existierte und der Grundstein für ihre heutige Welt war.
Die vor gut 1 Jahr am Rande des Untergangs stand, gerettet von seinem Bruder und der Auserwählten. Ein Sieg erfordert Opfer. Dieser Spruch ihres Vaters traf zu. Ihr Vater hatte sein Leben gelassen. Ebenso ihre Onkels. Genau wie Jonas, der Weggefährte seines Bruders. Und ihre Cousine, die Mörderin ihres Vaters.
Ihre Familie hatte Opfer gebracht.
Mit dem Ziel die Säulen der Götter in Familienbesitz zu bringen.
Sie standen an der Rampe, dem Eingang zum unterirdischen Palast der Kaiserwitwe Cixi.
Denis schaute auf seine Armbanduhr, warf einen Blick über das Gelände und folgte Hauptmann Remy samt dem Kommandotrupp.
In wenigen Minuten würde Sie die chinesische Säule in Händen halten.

***

Vom bewaldeten Hang aus sahen Ali und Sarah durch die digitalen Zieldiopter ihrer Scharfschützengewehre wie die 3 SUV’s anstandslos durch den letzten Kontrollpunkt fuhren, die Östlichen Qing-Gräber erreichten, auf dem zentralen Platz vor dem großen Tor parkten, ausstiegen und schwer bewaffnet durch das große Tor gingen.
Unterdessen erreichten Ben und Prince den Schutzwall der um das Areal errichtet worden war. Sie schossen Kletterhaken hinauf, gurteten das Seil in das Klettergeschirr, begann die Wand hinaufzuklettern. Sie kletterten an einer Stelle über den Wall, der auf der gegenüberliegenden Seite lag. Dahinter befand sich die Anlage der Nebengräber.
Oben angekommen, verharrten die 2 einen Moment. Danach liefen sie eine der Rampen hinab, gingen hinter einer Mauer in Deckung.
Ali suchte das Gelände nach möglichen Wachposten seitens der Chinesen oder Franzosen ab.
Sarah hingegen ließ Ben’s Halbbruder mitsamt dem Legionärstrupp nicht aus den Augen.
„Sauber.“, meinte er über Funk.
Sie kamen hinter der Mauer hervor, eilten einen der Akkuarten Steinwege entlang, vorbei an den Skulpturen aus Sandstein, die am Wegesrand standen und eine Ehrbezeichnung der Kaiser für diejenigen waren die den Nebengräbern bestattet lagen.
Ben und Prince hatten die Sturmgewehre stets im Anschlag, rannten auch nicht blindlings über das Gelände, sondern waren auf der Hut. Jederzeit konnten sie unerwünschte Gesellschaft bekommen, auch wenn die Chinesen anscheinend keinerlei Wachen auf dem Areal hatten. Doch der Schein konnte trügen.
Vor einem kleinen Mausoleum aus Granit blieben Ben und Prince letztlich stehen. Sie hatten ihr Ziel erreicht. Während Prince Posten bezog, begann sein Freund das Eisenschloss mit der Eingang verschlossen war zu vereisen. Mit dem Schaft des Sturmgewehrs zerschlug Ben es, tippte dem Afrikaner auf die Schulter, brachte die Waffe wieder in den Anschlag, drückte die Doppeltür auf und drangen in das Mausoleum ein.
Die letzte Ruhestätte von Àixīnjuéluó Yìxīn.
Demjenigen von dem Sie annahmen er sei im Besitz der chinesischen Säule.
„Wir sind drin.“, meldete Ben über den verschlüsselt Funkkanal.
„Verstanden. Halten die Augen offen.“, gab Ali zurück.
Aus 1er Minute wurde 2 in denen sich die Zwei durch das unterirdische Mausoleum arbeiteten, um die Säule der Götter zu finden, sofern Sie auch dort lag. Die Zuversicht diesbezüglich hatte durchaus ihre Berechtigung.

***

Àixīnjuéluó Yìxīn war besser bekannt als Prinz Gong. Er gehörte zu den engsten Vertrauten der Kaiserwitwe Cixi. Gong wirkte an der Entmachtung und anschließenden Hinrichtung des Regenten Sushun mit. Als Gegenleistung erhielt er wesentlichen Einfluss auf die kaiserliche Politik. Statt seines Sohnes wurde Guāngxù zum neuen Kaiser ernannt. Woraufhin es zum Bruch mit der Kaiserwitwe Cixi kam, da Sie sich für Guāngxù einsetzte, statt Gongs Sohn.
Der Höhepunkt des schwellenden Konflikts war 1880 seine Entlassung.
Erst mit dem Tod von Prinz Chun I. 1891 berief Sie ihn wieder in ihren Stab.
Bis zu seinem Tod 1898 in Peking.
Ehrenhalber wurde er indem eigens für ihn errichteten Mausoleum, das nach seinen Vorstellungen entworfen wurde, bestattet.
In der Grabkammer, so Ben, hatte Prinz Gong bereits zu Lebzeiten die Säule versteckt, welche der wahre Grund für seine Rückberufung in den Stab der Kaiserwitwe Cixi war. Nach seiner Entlassung verschwand er nämlich spurlos. 11 Jahren lang gab es keinerlei Lebenszeichen von ihm.
Seiner Rückkehr ging ein geheimes Treffen mit der Kaiserwitwe voraus.
Was das Thema war, ließ sich bei dem Hintergrundwissen an einer Hand abzählen.
Die Säule der Götter.
Wie und Wo er sie gefunden hatte, würde sein Geheimnis bleiben.
Hingegen der Aufbewahrungsort stand kurz davor nach mehr als einem Jahrhundert gefunden zu werden.

***

Dass Sie bei der Zeitspanne nicht zufällig von jemanden gefunden wurde, fand Ali schon bemerkenswert. Viele Entdeckungen waren ein Produkt des Zufalls, auch wenn manche nicht an Zufälle glaubten. Er schrieb beileibe nicht alles dem Zufall zu.
Ali schaute auf seine Uhr, wo die integrierte Stoppuhr 5 Minuten und 20 Sekunden anzeigte.
Bisher keine Spur von Denis Konrad und den Franzosen. Kein Wunder war der unterirdische Palast der Kaiserwitwe im Gegensatz zum Mausoleum geradezu riesig. Wenn er jedoch so darüber nachdachte, kam ihm etwas merkwürdig vor.
Ben’s Bruder hatte sich, nach Aussage von Ben, ausgiebig mit den Säulen beschäftigt. Was der Grund für die Hintermänner des 21. Regiments der Fremdenlegion war ihn aus dem Geheimgefängnis zu holen, um ihnen die Säulen zu beschaffen. Wieso suchte er die chinesische Säule in der Grabstätte der Kaiserwitwe Cixi?
Er musste doch wissen, dass Sie sie nicht hatte. Bei seinen Recherchen hätte er genau wie Ben auf Prinz Gong stoßen müssen. Wodurch Denis gewusst hätte, wo er suchen musste, sollte er je einen Fuß auf das Areal der Östlichen Qing-Gräber setzen. Dennoch schien er am falschen Ort zu suchen.
Es sei denn …
Verdammt!!
„Das ist eine Falle.“, teilte Ali Sarah mit. Er betätigte die Ruftaste. „Ben. Das ist eine Falle.“ Statisches Rauschen kam aus dem Ohrempfänger. „BEN!! Hörst du mich?“ Ali ließ die Sprechtaste los. Rauschen. Mist!! „EINE FALLE, BEN. ES IST EINE FALLE.“
Aus dem Nichts tauchte ein Eurocopter EC 665 Tiger-Kampfhubschrauber der französischen Marine über dem Gelände auf, ging tiefer und blieb im Schwebeflug. Wodurch er ihnen jegliche Schussmöglichkeit nahm. Was auch die Absicht dahinter war.
Kaum hatte der Tiger-Kampfhubschrauber seine Position eingenommen, konnten Ali und Sarah durch ihre Zieldiopter sehen, wie ein Kommandotrupp der Fremdenlegion aus dem Mausoleum kam.
Gleichzeitig verließ jener Legionärstrupp, dem Denis Konrad angehörte, den unterirdischen Palast der Kaiserwitwe Cixi. Sie sicherten die unmittelbare Umgebung zwischen Prinz Gongs Grab und den SUV’s.
Neben einem Rollenbehälter konnten sie sehen wie ein bewusstloser Ben von 2 Legionären gestützt wurde. Die übrigen Elitesoldaten sicherten.
Weder Sarah noch Ali konnten aufgrund des Tiger-Kampfhubschraubers einen Schuss anbringen. Zudem fehlte von Prince jede Spur. Für den Afrikaner schienen die Franzosen keine Verwendung zu haben.
Zwei weitere SUV’s erschienen. Sie waren zwischen den Gebäuden am anderen Ende des Areals versteckt worden, den sie nicht einsehen konnten.
Die Trupps vereinigten sich, brachten den bewusstlosen Ben zu einem der SUV’s, bugsierten ihn ins Fahrzeug und vereitelten sich anschließend auf die übrigen Autos.
Sie rasten wie an der Schnur gezogen durch das Große Tor, auf die einzige Zufahrtsstraße mit freier Fahrt von den Östlichen Qing-Gräbern bis zum Flughafen. Wobei der Tiger-Kampfhubschrauber ihnen die gesamte Strecke über Luftunterstützung gab.
Ali und Sarah mussten tatenlos mit ansehen, wie sie mit Ben und der Säule davon fuhren.
Ohne Wenn und Aber machten sich die 2 auf das Schicksal von Prince zu klären. Trotz der Gefahr dass das chinesische Militär jederzeit mit einem Großaufgebot aufkreuzen konnte.
Sie fanden den Afrikaner, wie Ben, bewusstlos im unterirdischen Mausoleum. Keiner von Beiden hatte einen Schuss abgegeben. Ansonsten hätte man Patronenhülsen in der Kammer entdeckt. Ali nahm Prince, während Sarah vorausging.
Man erreichte ohne Probleme das Waldstück.

***

Kaum kam Ben wieder zu Bewusstsein war ihm klar das sie mitten in eine Falle tappten, die sein Bruder für ihn auslegte. Er hätte es wissen oder zumindest ahnen müssen. Sie hatten die Säule gerade gefunden, als der Kommandotrupp sie überrumpelte. Demzufolge sollte er lebend geschnappt werden. Ansonsten hätte man Prince und ihn einfach aus dem Hinterhalt erschossen.
Da dem nicht so war, besaß Ben die berechtigte Hoffnung das Prince lebte. Mit Sicherheit hatten ihn Sarah und Ali aus dem Mausoleum geholt, sofern sie die Chance dazu hatten. Natürlich spekulierte er diesbezüglich.
Sein Schädel brummte ordentlich. Als würde jemand mit einem hydraulischen Vorschlaghammer in seinem Schädel rumwerkeln.
Er saß auf einem Stuhl. Vor ihm stand ein Tisch. Der Raum war feucht, modrig und über alle Belange sanierungsbedürftig. Ein Loch. An den Wänden hatte sich farbiger Schimmel gebildet. Schwarze-Gelbe-Orange Flecken. Ben war schon an schlimmeren Orten gewesen.
Ihm gegenüber saß der Mann, der seinen Bruder begleitete und aus dem Geheimgefängnis holte, um für seine Auftraggeber die Säulen zu beschaffen. Màrek Lund war ein schwedischer, freiberuflicher Militärberater und Sicherheitsexperte.
Auf Ben’s Tischseite stand ein Pillenfläschlein, dessen Aufdruck zur Folge Aspirin zum Inhalt hatte und ein Glas Wasser.
„Für ihren dicken Schädel, Herr Konrad.“, sagte Lund beinahe fürsorglich.
„Sie sind also derjenige, der meinen Bruder mit ins Spiel gebracht hat.“ Er schraubte den Verschluss auf, nahm 2 Pillen, warf Sie ein und trank ein Schluck Wasser.
„Meine Auftraggeber waren der Auffassung, dass ihr Bruder, bei einem entsprechendem Angebot, uns bei unseren Bemühungen eher behilflich sein würde als Sie.“ So ganz unrecht hatte er, bzw. seine Auftraggeber nicht.
„Und was beinhaltet das Angebot?“, fragte Ben lapidar.
„100 Millionen pro Säule.“ Eine durchaus stolze Summe, die im Vergleich zum eigentlichen Wert der Säulen kaum erwähnenswert ist. Den Wert der Säulen konnte man nicht beziffern. „Und ihren Tod.“
Dabei musste Ben unweigerlich schmunzeln.
Das Geld war nicht ausschlaggebend gewesen, sondern die Garantie seiner Tötung durch Denis. Er konnte es ihm nicht verübeln. „Verstehe.“ Sie waren stets mehr Brüder auf dem Papier als im wahren Leben. Es zog sich von der Kindheit bis jetzt. „Ich wäre teurer geworden.“ In erster Linie waren sie Konkurrenten.

***

Denis beobachtete die Wissenschaftler, die im Auftrag seiner Auftraggeber und Gönner, die 2 Säulen untersuchten. Das Labor, wo die Säulen der Götter untersucht und analysiert wurden, war steril, vollkommen abgeschottet, besaß eine eigene Strom-, Wasser- und Luftversorgung. Um hineinzugelangen, musste man durch eine Luftschleuse.
Sie hielten diesen Aufwand, ja beinahe Zirkus für angebracht um eine perfekte Umgebung zu schaffen, damit auch ja keine Fehlerquellen von Außen eingeschleust wurden.
Schwachsinn!!
Die Säulen brauchten keine perfekte Umgebung, sie waren von sich aus bereits perfekt und nichts konnte das ändern. Die Wissenschaftler arbeiteten vorsichtig. Schritt für Schritt. Alles wurde dokumentiert, per Video aufgezeichnet. Seine Auftraggeber überließen nichts dem Zufall.
Verständlich bei dem, was in den Säulen schlummerte.
Von dem Prozess war Denis ausgeschlossen. Wohl auch weil man ihm nicht vollends vertraute. Was er ihnen nicht übel nehmen konnte. 100 Millionen Dollar wirkten auf den ersten Blick dankbar genug. Doch das Geld interessierte ihn nicht, auch wenn Denis es sicherlich nicht zurückgab.
Er selbst brachte Jahre mit Studien über die Säulen zu.
Ohne über einen akademischen Grad zu verfügen, wie die Frauen und Männer vom Wissenschaftsteam, die die Säulen untersuchten.
Sein Wissen über die Säulen wurde nur benötigt um Sie aufzuspüren, zu finden und in Besitz zu nehmen.
Mehr nicht.
Dabei verfügte Denis über ein fundiertes Wissen als irgendjemand sonst.
Die Auftraggeber von Mr Lund schienen es bloß nicht nutzen zu wollen, sofern Sie überhaupt davon wussten, was er bezweifelte. So konnte er seelenruhig dastehen, wie die ahnungslosen Wissenschaftler winzig kleine oberflächliche Bruchstücke der Säulen untersuchten.
Dadurch verschafften Sie ihm unwissentlich Zeit seine eigenen Interessen zu verfolgen.
Sobald die Auftraggeber glaubten ihr Ziel erreicht zu haben, hatten sie keine Verwendung mehr für Denis Konrad.
Und als Söldner wusste man, was danach folgte.
Es bedurfte entsprechende Vorkehrungen, um dem entscheidend entgegenzuwirken.
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Ende, Kapitel 10
© by Alexander Döbber
 
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