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2 Seiten

Symptom

Nachdenkliches · Kurzgeschichten · Experimentelles
Gibt es nur eine Welt? Was macht eine Welt überhaupt aus? Vielleicht Reize aus der Außenwelt, die interpretiert werden? Reize, die von einem Gehirn in Zusammenhänge zueinander gesetzt werden? Von einem Gehirn, das verzweifelt versucht, aus Chaos einen Sinn zu konstruieren, um so dem eigentlich Absurden seiner Existenz etwas entgegensetzen zu können?

Es gibt nicht nur eine Welt. Es gibt so viele Welten, wie es Gehirne gibt, die aus den Reizen, welche auf sie treffen, einen Sinn konstruieren - können.
Vielleicht könnte man auch das, was man unter dem Wörtchen „Sinn“ zu verstehen glaubt, als das ansehen, was man im Allgemeinen unter „Welt“ versteht. Denn man könnte es doch auch so sehen, dass „Welt“ das Sinnhafte darstellt, das man in das eigentlich Absurde hineininterpretiert hat, und zwar mit Hilfe von Schlussfolgerungen aus zuvor konstruierten – willkürlichen? - Zusammenhängen.

Es gibt nicht nur eine Welt, es gibt so viele Welten, wie es Gehirne gibt. Denn jedes Gehirn konstruiert seine eigenen Zusammenhänge aus den Reizen, die auf es treffen, und zwar auf der Basis früherer Erfahrungen, aktuellen Bedürfnissen ect. Und darauf beruhend konstruiert jedes Gehirn seinen eigenen Sinn im eigentlich Absurden.
So gesehen könnte man Sinn (Welt) vielleicht auch als eine Art Werkzeug ansehen, welches der Verwirklichung der eigenen Existenz dienen soll.

Vorstellung, Fantasie, Sinnhaftigkeit. Dies alles macht eine Welt aus; dies alles ist zutiefst menschlich, weil es das tiefe Bedürfnis nach Substanz im eigentlich nicht substanziellen befriedigt. Und dieses Menschliche wird genau so gebraucht, wie alles Materielle, das der Mensch benötigt, um seinen Körper am Leben zu erhalten. Denn der Mensch ist zwar ein physisches, aber immer zugleich auch ein geistiges Wesen, weshalb die physischen Bedürfnisse stets einer geistigen Rechtfertigung bedürfen - und umgekehrt.

Der Mensch braucht einen Freiraum, um menschlich sein zu können. Er braucht dies als Bedingung, um sich selbst vollständig verwirklichen zu können. Und die vollständige Verwirklichung der eigenen Person ist das, was letztendlich von ihm angestrebt wird, egal ob dieser Prozess nun bewusst oder unbewusst abläuft.

Es gibt nicht nur eine Welt, es gibt so viele Welten, wie es Gehirne gibt, welche die Reize, die auf sie treffen, auf ihre eigenen Arten und Weisen interpretieren. Und das Ergebnis einer solchen Interpretation ist das, was die jeweilige Welt ausmacht (Symptom).
 
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Kommentare  

Hallo Jingizu,

vielen Dank für deinen Kommentar. Allerdings muss ich dir jetzt meinerseits dann doch widersprechen: Bei diesem kurzen Exkurs handelt es sich um keinen religiösen Text. Wenn man ihm denn unbedingt ein Etikett verpassen möchte, oder vielleicht auch verpassen muss - keine Ahnung - dann doch viel eher philosophisch als religiös. Weiß wirklich nicht an welcher Stelle du bei diesem Text etwas Religiöses herausgelesen hast.

Lass deinem Physiker in dir ruhig freien Lauf. Wüsste allerdings nicht, wo selbst ein PHYSIKER bei diesem Text jetzt unbedingt widersprechen müsste.
Bin aber dennoch sehr gespannt darauf.


Siebensteins Traum (18.09.2012)

Ein kleiner, religiöser Exkurs zum Thema "Wahrnehmung", dem der Physiker in mir natürlich liebend gern wiedersprechen würde :) aber der Text ist viel zu versöhnlich, als das er es auch tatsächlich tun würde.

Jingizu (18.09.2012)

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