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3 Seiten

Konkrete Bedingungen

Kurzgeschichten · Experimentelles · Romantisches
Konkret in Worte zu fassen: Tu es!
Nein, du elender Froschfresser: Tu es!
Ich bin mir nicht sicher, du bist mir nicht sicher,
eigentlich
weiß ich nicht, was ich will.
Das Übliche Sir, Verzeihung, Mylady?

Das Übliche ist dieses mal nicht zu haben,
wer glaubte daran, dass Mangel auch
begrüßt wird. Aber Zeit,
Zeit ist nicht ewig, ist ja nur ein Abschnitt.
Falsch.
Ich hasse Gabelungen. Ich hasse sie, denn ich nehme immer die, welche mich zu weitaus mehr Gabelungen bringt. Sowie mich jetzt mein - ohne Selbstbeweihräucherung - Mut zu einem Gabelmeer geführt hat, das ich nicht einmal verursacht habe (verursacht, weil ich dich geküsst habe und in dir doch irgendwas, IRGENDWAS verursacht haben muss (Noch so ein Gabelmeer, eine Bedingung, die ich gar nicht mehr für möglich gehalten habe)).

Schlimm ist, dass mir bei jenem minimalen Austausch von Körperflüssigkeiten eine Gabel in den Arsch gepiekst hat. Gepiekst, das ist ein Wort, das kennt nicht mal die allwissende Maschine. Meine Masche war gar keine, lustigerweise musste ich nur mein Arschloch zusammenkneifen und zuschlagen. Zuschlagen im metaphorischen Sinne. Diese Ischen, die auf SM-Praktiken stehen, das habe ich alles schon hinter mir. Die Gabel der Einsicht, oder Erkenntnis hat mich gepiekst, gleichzeitig die Gabel Bitternis, oder ein Wort, das die Worte ersetzt, welche umschreiben sollen, was ich meine: Dass ich erkannt habe, was Himmel ist, im metaphorischen Sinne, dass ich geschmeckt habe, was Himmel ist und es das letzte mal gewesen sein könnte. Das Letzte war es, dass ich nicht aus der Truhe all meiner rhetorischen Gewandtheit schöpfen konnte. Eine verbale Sache, weil die Schwäche mainer Rechtschreibung hätte mich bloß in einnem weitaus schlechtern licht darstehen lassen. Meine Rhetorik aber, gesäubert vom Dialekt, hätte mich doch retten können, vielleicht hat sie diese Pattsituation erzwungen. Damit hätte sie mich vor einer Niederlage bewahrt. Aber die Situation erfordert Geduld.
Das war ein schmerzhafter Stich in meinen Arsch, nach dem Genuss dieser weichen Lippen darauf spekulieren zu müssen (weil mir die Spekulation aufgedrängt wurde durch die Situation), wann und ob ich es wieder tun könnte. So kurz auch der Abschnitt und wir dürfen leider nicht, obwohl ich wünschte ich könnte, von einem Intervall sprechen; es war ein Moment, der ja, hier gereichen die Worte leider auch nicht mehr, kurz gezeigt, dass sie, vielleicht habe ich es mir auch eingebildet, ihre Lippen irgendwie auch bewegt hat. Es war... ich breche den Gedanken ab (das waren viele, aber ich breche das Gedankensyndrom ab).

Es war so kurz (ich nehme das Gedankensyndrom wieder auf, weil mir was dazu eingefallen ist:) und flüchtig, ich könnte mir auch eingebildet haben, diese Lippen zu berühren. Nicht ganz. Ich könnte mir alles eingebildet haben, dass sie gesagt hat: Lass es lieber, oder so ähnlich, aber auf eine einfühlende Weise, wie es Frauen können, dass sie nur kurz, aber zu lang gezögert hat, bevor sie gesprochen hat. Ich glaube aber, es war wirklich so. Etwas war anders als in Träumen.

Um zum alten zurückzukehren, obwohl ich die Vergangenheit, also diesen nekrophilen Praktiken nicht mehr frönen will, nicht mehr so oft herzitiere: Nichts konkretes dabei.
Das ist immerhin konkret gewesen. Aber nicht im geringsten etwas, dass ich doch im hellwachsten Zustand erlebt habe und doch nicht, weil ich so nervös war, dass ich ja nichts mehr klar wahrgenommen habe. Ich kann nur Rückschlüsse ziehen: Sie war danach immer noch da. Entweder, ich habe das eine, oder ich habe das andere nur geträumt. Aber sie war immer noch da, natürlich war sie real, so wie ich, wir waren alle anwesend, da, wo wir in diesem Moment, jeder für sich, hatten sein müssen. Aber nichts war sicher so, wie es war, schon gar nicht dass was sie dachte, wollte, fühlte, oder was auch immer den Ausschlag zur zukünftigen Situation gab. Sie war nur immer noch da und ich weiß ja nicht mal warum. Sie war da, das kann ich mit einiger Sicherheit sagen, weil sie in meinen Armen war und zwar nah genug, dass ich sie riechen konnte und spüren ja auch. Sie war sehr warm, nicht unangenehm warm, das gute Warm eben. Aber, wenn alles Einbildung war (springen wir ein paar Symptome, Gedanken meine ich, zurück), warum habe ich manchmal ihre Lippen gespürt, als sie in meinen Armen war?

Überall, nur nicht auf dem Mund. Das war auch anders, anders als auf meinen Lippen. Also habe ich irgendwas tatsächlich erlebt und irgendwas hat die Fantasie schmackhafter gemacht. Irgendwas ist wahrer als irgendetwas anderes?

Kommt vor dem "als" ein Komma?

Ich mag es nicht, wenn ich schneller reagiere als mein PC. Ich möchte nicht Frauen verdinglichen, aber manchmal sind Frauen PCs. Denn eigentlich sind sie mir ja irgendwie überlegen, nur manchmal reagiere ich schneller, was sie ja nicht von ihren Plänen abhält, zu tun, was sie tun wollten (das ist ein Unterschied, übrigens). Es sei denn, ich bringe sie zum Absturz.

Mit was habe ich überzeugt und mit was nicht? Mit der "Persönlichkeit"? Doch etwas Rhetorik? Mit geistigem Verfall? Ich will nicht mehr, aber ich muss ja zynisch sein:

Dazu fällt mir nichts mehr ein.

Ich habe sie zum Absturz auf eine gewisse Weise gebracht. Verlegen habe ich sie gemacht, aber mit welchen Mitteln? Ich bin auch nicht so konsequent in der Anwendung der wissenschaftlichen Methode: Ich hätte sie ein weiteres mal küssen sollen, um zu überprüfen, ob ich mir ihre Lippen nur eingebildet habe, ob sie weicher und sanfter waren, als das erste mal, oder nicht (Psst: Das mit der wissenschaftlichen Methode ist eine Art Rationalisierung für mich).

THX CAPTAIN OBVIOUS!


Nach eingehender Analyse also (und wir bleiben beim eigentlichen Wortsinn) ergibt sich aus der Essenz folgendes:
Ich hätte sie ein zweites mal küssen sollen.
So ganz ohne Nebensatz, ohne Gabelung. Manchmal muss man gerade aus laufen, egal wie oft du dir die Nase dabei brichst (metaphorisch, durch tote Objekte jetzt. Ach herrje, das könnte man schon wieder falsch verstehen. Ich rede von was Anderem, ehrlich). Ich bin aber immer noch nicht ganz zufrieden. Das hat sie mir übertragen, das Zweifeln.
HALT DIE KLAPPE, JOHANNES BRAHMS!
 
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