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Öfter mal was Neues - Die Fetischparty

Erotisches · Kurzgeschichten · Experimentelles
Es ist schon etliche Jahre her, da kam meine Freundin auf die Idee, einmal gemeinsam auf eine Fetischparty zu gehen.
Sie lockte mich damit, dass sie behauptete, es würde Goa-Trance (eine meiner Liebingsmusikrichtungen) auf dieser Party gespielt. Etwas neugierig war ich von Haus aus aber auch - so muss ich zugeben und willigte selbstverständlich ein.

Also kleideten wir und im "Orion" ein - sie mit Rock und Netzoberteil und ich im Lackimitatoutfit.

Am Abend vor der Party trafen wir uns bei ihr, um uns zurecht zu machen und um schon mal ein wenig zu trinken. "Vorzuglühen", wie die jungen Menschen es zu sagen pflegen.

Meine Freundin stand vorm Spiegel, warf einen prüfenden Blick hinein und meinte: " Wir machen Sachen - wenn unsere Eltern das wüssten."

Sie hatte ihre Nippel mit schwarzen Pflastern abgeklebt und darüber das Netzoberteil gezogen. Wir trugen beide Stiefel und die Haare offen.

Hin, da fuhren wir mit der Bahn. Unsere spärliche Bekleidung, soweit ich mich erinnern kann, durch lange schwarze Mäntel getarnt.

Wir trafen uns mit Freunden am Bahnhof. Am Zielort angekommen, standen wir eine Weile in der Schlange an. Einige von uns gingen als Paar, obwohl sie keines waren. Aber es machte den Eintritt günstiger.

Im Saal angekommen, schossen die verschiedensten Bilder auf uns ein. Ein buntes Treiben - und das im wahrsten Sinne des Wortes - halbnackter und nackter Menschen. Die einen trugen Leder, die anderen trugen Latex. Andere so gut wie gar nichts. Viele Menschen sahen reizvoll aus. Ein lebendiges Museum verschiedenster Menschen mit verschiedensten Neigungen.

Da waren die Homosexuellen mit pinken Steinzeitpuschelmäßigen Gewändern mit nichts drunter. Sie tanzten, dass es nur so schlackerte. Da stand ein Mann mit entblößtem Popo und wurde von einer Dame mit der mehrschwänzigen Katze verdroschen.

Ein anderer Mann, er begegnete uns des Öfteren, war splitternackt und keulte sich einen. Mal saß er auf einem Barhocker, mal stand er. Und natürlich nicht nur er, sondern auch sein bestes Stück.

Die Leute waren sehr angeheitert und erregt und die Musik - leider Undergroundtechno und kein Goa Trance - tat ihre berauschende Wirkung. An den Wänden liefen Videos mit Mösen. Dann waren da die neonfluorizierenden, sehr skurillen Bilder. Eine kleine Waldfee besorgte es sich mit einer Wurzel.

Es gab interessante Männer dort. Einer trug ein ritterähnliches Gewand und selbst sein bestes Stück war im wahrsten Sinne des Wortes eingegliedert.

Auf einer Bank saß eine Frau mit Stiefel. Ein Mann kauerte auf dem Boden und leckte die Stiefelspitzen ab. Sie schaute mit strengem, prüfenden, aber zugleich auch leicht schmunzelnden Gesicht auf ihn herab.

Ich ging herum und schaute mir alles an, während meine Freundin schon in aller Öffentlichkeit mit ihrem Partner rummachte.

Später stolperte ich und stieß eine Frau in Korsage an. Ich entschuldigte mich und sie meinte nur: "Du kannst auch gern noch mal auf mich fallen."

Ein Mann, den ich schon des Öfteren begutachtet hatte, erwiderte meinen Blickkontakt und später kniff er mich in den Arsch, ganz dreist unter dem Rock. Aber er war ja auch kurz genug.

Mir fiel ein Typ auf, der mit nacktem Oberkörper, enger Jeans und Cowboyhut umhertanzte. Wir näherten uns und kamen schnell in das berüchtigte Gespräch ohne Worte.

Er nahm mich an der Hand und wir gingen zu einem Vorhang, hinter dem sich ein weiteres Zimmer verbarg. Dort trieben es die Menschen in allen Lagen. Mehrere Menschen lagen wie ein Teppich beieinander und aufeinander. Andere fickten oder leckten sich.

Es gab auch eine Liebesschaukel, in der ein Mann gerade seine Geliebte nahm.

Etwas komisch war mir schon und ich ging mit dem Typen zum eher braven Liebesspiel lieber hinter einen weiteren Vorhang. Ich wollte dann auch rasch wieder raus aus dem so genannten Separe. Das war nicht wirklich etwas für mich und der Cowboy hatte auch was schweißiges an sich.

So verließen wir den Vorhangraum und ich machte mich wieder allein auf die Socken.

Ich traf in der Nähe des Einganges einen jungen Mann, der nur in Boxershorts gekleidet war und hilflos um sich herumblickte. Da ich von Männern als Objekt und die Nase voll hatte für den Abend und lieber ein Gespräch suchte, ergab sich ein Dialog.

Ich bin mir nicht mehr sicher, ob der Typ aus Langeweile oder auf Grund einer verlorenen Wette auf die Party gekommen war. Auf jeden Fall musste er sich ausziehen, da er im normalen Look unerwüscht war und ein Dresscode herrschte bzw. wenigesten ein Outfit mit viel Haut. Der Typ wusste auch so gar nicht, wie ihm geschah und ich weihte ihn in das Geschehen ein und erzählte ihm Einiges und zeigte ihm den Laden. Als ich ihm von dem Separe erzählte, da wurde er neugierig und ihm zuliebe ging ich mit ihm hinein, ohne etwas mit ihm oder anderen zu haben.

Als er dann mit staunenden und geilen Blicken im Separe war und plötzlich verschwand, da wollte ich wieder rausgehen, aber da ließen mich die komischen Typen, die vor dem Vorhang Wache schoben, nicht hinaus, weil sie dumm und energisch fragten: "Wo ist dein Partner?"

Letzendlich weiß ich nicht mehr genau, wie ich rausgekommen bin, ob ich irgendwen, der zu Ende gefickt hatte, gefragt habe, ob er mich hinaus begleitet oder ob der Boxershortstyp wiederkam. Ich war auf jeden Fall ein wenig genervt.

Ich beschloss dann einfach zu tanzen und der Musik zu lauschen, was ja auch an und für sich der wahre Grund für mein Mitkommen gewesen ist. Oder auf jeden Fall eher ein Grund.

Auf der Tanzfläche traute ich dann meinen Augen nicht. Da war ein Paar - er, groß und stämmig, als Engel verkleidet, sie, klein mit guten Rundungen, als Teufel.
Die beiden waren mir höchst bekannt. Das Kakaotrinkende, unscheinbar wirkende Päärchen aus der Kneipe, in der ich damals kellnerte. Stille Wasser sind eben tief. Und so kann man sich irren. Wir kamen ins Gespräch und hatten auch nach der Fetischparty noch eine Weile Kontakt.

Irgendwann fuhr unsere Truppe dann auch nach Hause. Dieses mal wurden wir auch gefahren, da einer der Truppe nichts getrunken hatte.

An mehr Wesentliches kann ich mich auch nicht mehr erinnern, da es schon eine Weile her ist. Es war auf jeden Fall eine interessante Erfahrung. Ich muss nicht unbedingt noch einmal hin, habe aber letztens einem Kumpel versprochen, mal mit ihm hinzugehen. Aber eines weiß ich: Ins Separe, da kann er allein gehen.
 
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Kommentare  

Upps, Sabine,

ich bin überrascht über die zum Teil kritischen Kommentare. Wie eine Dokumentarfilmerin hast Du in dieser Geschichte Bilder festgehalten, damit die Nachwelt oder diejenigen, die noch nie so eine Party besucht haben, sich einen Eindruck davon verschaffen können. Ich finde, gerade das ist der Wert in den Geschichten Deiner Serie "Öfter mal was Neues". Dort hast Du Dir sehr ausgefallene events ausgesucht, von denen kaum jemand berichten würde.
Meiner Meinung nach eine sehr ausgefallene Idee, um das Zeitbild in Worten festzuhalten.

Viele Grüße

Frank Bao


Frank Bao Carter (08.02.2015)

Ich muss Robert Kühl und Make up zustimmen, liebe Sommertänzerin und dich ausnahmesweise mal kritisieren, denn meistens schreibst du ja wunderhübsche Texte. Aber dieser Text ist nicht Fisch, nicht Fleisch, hat weder Hand noch Fuß; einige wenige gute Ansatzpunkte, aber entweder fehlte dir die Courage oder das Können, diese Ansatzpunkte mit den richtigen Aussagen zu würzen. Der Platz würde hier nicht ausreichen, um die zahlreichen Fehler, falschen Formulierungen und unzutreffenden Begriffe aufzuführen, die dir hier unterlaufen sind. Mannomann, was hätte man aus dieser Geschichte machen können...

Michael Kuss (01.06.2014)

Finde, es sind etliche Eindrücke, die nur mal so hintereinander gekettet wurden.
Kein einziges ist mal ausgeschmückt und wird mit eigener Lust großzügig beschrieben.
Schade, es wäre eine schöne Einleitung für so manches mehr.


Make Up (01.06.2014)

Schade.
Nette Erzählung - und auch kurzweilig erzählt -,
aber ohne Tiefe und Erotik. Hätte man (sorry *g*)
mehr draus machen können.


Robert Kühl (17.09.2013)

Eine interessante Erfahrung, die du mit tollen Bildern so richtig knisternd rübergebracht hast. In diesem Separe geht so richtig die Post ab, was natürlich nicht jedermanns Sache ist.
Eine spannend erzählte Geschichte, die mir sehr gefallen hat!
LG. Michael


Michael Brushwood (23.04.2013)

Wäre interessant zu erfahren :)

Sommertänzerin (21.04.2013)

Ist schon echt abgefahren. Erinnert mich an eine
Szene aus einem britischen Spielfilm. Weiß leider
nicht mehr, wie er heißt.


Homo Faber (21.04.2013)

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