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6 Seiten

I love Germany

Romane/Serien · Sommer/Urlaub/Reise · Romantisches
-1-
Ich wurde durch das klingeln meines Handys wach. Ich sah auf den Display *Jenny ruft an*. Ich nahm mit müden Augen den Anruf an.
„Hey Schatzi, vermisst du mich jetzt schon so dolle?“
„Jaaaaaa! Was denkst du denn? Wie soll ich denn ein halbes Jahr ohne dich auskommen? Du fehlst mir schrecklich Baby.“
Ihre Stimme klang bedrückt.
„Was ist los? Du hast doch irgendwas“, fragte ich nach.
„Ach weißt du es ist nur, du bist meine beste Freundin. Wen hab ich hier denn sonst? Ich hab niemanden. Du findest bestimmt schnell neue Freunde und ich bin Geschichte.“
Sie meinte das wirklich ernst. So klang zumindest ihr Stimme.
„Oh Schatz du bist auch meine beste Freundin und du wirst nie Geschichte sein! Ich könnte dich niemals vergessen und du kannst mich ganz oft besuchen kommen. Ich bin zwar erst zwei Tage weg aber das kann ich dir mit Sicherheit versprechen. Ich muss jetzt auflegen. Die Arbeit ruft. Kussi.“
Ich war erst seit heute Nacht bei meinem Dad aber es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Ich vermisste meine Freunde und die Familie, aber ich würde es durchziehen das hatte ich mir fest vorgenommen, ein halbes Jahr in einem fremden Land mit fremder Sprache. Okay das ich Jenny das mit Sicherheit versprechen konnte das ich sie niemals vergessen würde nahm ich schnell wieder zurück. Sie war mir in letzter Zeit richtig auf die Nerven gegangen. Sie heulte nur rum, hing wie eine Klette an mir und wegen ihr schrieb ich nur noch schlechte Noten. Das war auch der Grund weshalb meine Mutter mich jetzt zu meinem Vater geschickt hatte. Sie kam mit mir nicht mehr klar. Am Anfang hatte ich mich immer gefragt warum Jenny keine Freunde hat, sie war immer so nett, aber dann wurde sie immer anhänglicher. Ich vermisste meine anderen Freunde aber ich wollte ein gutes Abi haben und das ging zu Hause nicht. Ich war froh das ich zu meinem Vater konnte, auch wenn er in Deutschland wohnte und ich nur flüchtig deutsch konnte. Ich war in Florida aufgewachsen und Deutschland war für mich völlig fremd. Ich war noch nicht oft bei meinem Vater, da meine Mutter angst hatte ich würde auf dem Weg hierher verloren gehen. Eltern halt. Aber jetzt war ich nun mal hier und ich wollte die Zeit hier genießen. Ich machte mich auf den Weg nach unten zum Frühstück. Mein Vater hatte mittlerweile eine neue Freundin, Serra. Serra war arabischer und philippinischer Abstammung und eine wunderschöne junge Frau. Meiner Meinung nach war sie eine sehr gute Frau für meinen Vater. Serra war gerade 34 geworden und mein Vater 38. Ja ich hatte junge Eltern meine Mutter war gerade 36 und ich 16 Jahre alt. Meine Eltern haben sich vor 4 Jahren getrennt und mein Vater hat Serra vor 1 Jahr kennengelernt. Er sagt immer es war Liebe auf den ersten Blick – so wie ich es bei mir auch behaupten kann. Genau, ihr habt richtig gehört, Laila ist verliebt. Ach so, Laila, mein Name übrigens. Okay zurück zum Thema verliebt sein. Serra hat einen 17 Jährigen Sohn. Der Vater von Basim, sein Name, war abgehauen als Serra ihm sagte das sie schwanger sei, mit 16. Basim hat ihn nie kennengelernt, wollte er aber auch nicht. Ist ja verständlich. Basim bedeutet übrigens lächeln und oh ja er hatte das schönste lächeln das ich je gesehen habe. Ich war gerade auf dem Weg zur Scheune mit Kopfhörern im Ohr als ich plötzlich mit jemandem zusammenstieß. Ich lies mein Handy fallen die Kopfhörer wurden aus meinem Ohr gerissen und ich schaute geschockt hoch. Sofort formten sich meine Lippen zu einem breiten lächeln. Ich sah seine Augen, seine wunderschönen blauen Augen und er lächelte auch. Wir sahen uns in die Augen und musste lachen. Wir umarmten uns direkt.
„Hi, ich wusste gar nicht das du schon da bist, ich dachte du kommst erst Morgen.“
Seine Stimme war so beruhigend und ich liebte sie.
„Ja, wie du siehst bin ich schon da.“, sagte ich lächelnd„Du bist gewachsen seit letztem Mal. Wie lange ist das jetzt her?“
Er überlegte kurz, während ich mit einem Dauerlächeln zu kämpfen hatte. Dann ertönte wieder seine schöne Stimme.
„Haha, ja ich muss ja auch irgendwann mal ein bisschen größer werden. Ehm es müssten jetzt 7 Monate her sein.“
Wir unterhielten uns teilweise auf deutsch und oft auch auf amerikanisch, welches für uns beide wohl einfacher war, da Basim auch nicht gerade so gut deutsch konnte.
„Ja, könnte stimmen. Aber jetzt bin ich ja mindestens ein halbes Jahr hier.“
„Das freut mich. Du sorry, ich muss jetzt weiter. Wir sehen uns beim Mittagessen?“
„Klar. Bis dann.“
Wir gingen beide weiter. In der Scheune ging ich zu dem großen Gitterzaun. Ich pfiff und schon kam Baily angetrabt. Mein Vater hatte sich hier eine Art Farm aufgebaut, mit Pferden, Kühen und vielen anderen Tieren. Ich öffnete das Tor und ging hinein. Baily war mein Pferd. Mein Vater hat es es mir bei meinem letzten Besuch geschenkt, kurz nach meinem Geburtstag. Sie war eine wunderschöne Stute. Ihre Farbe hatte die Farbe von Baily deswegen hieß sie auch so. Ich nahm mir ein Halfter das am Zaun hing, machte sie fest und führte sie raus. Ich band den Strick auf der anderen Seite des Halfters fest und warf ihn über ihren Kopf. Dann stieg ich auf den Zaun und kletterte auf ihren Rücken. Sofort setzte sie sich in Bewegung und wir ritten Richtung Wald. Es war so ein tolles Gefühl wieder zu reiten. Ich konnte es noch nicht so gut, da ich es erst bei meinem letzten Besuch hier gelernt hatte. Mein Vater sagt ich bin ein Naturtalent, da ich es bereits nach einer Woche konnte. Eine Stunde später war ich wieder an der Scheune angekommen. Ich hatte den Ausritt richtig genossen. Die Natur , die Tiere und die Stille. Ich hatte das ganze hier vermisst. In Florida leben wir in der Großstadt - Lärm, Abgase, kaum Grün. Manchmal wenn ich abends im Bett lag, wünschte ich mich Gedanklich hierher. Zu Baily, zu meinem Vater und vor allem zu Basim. Ich putzte Baily und brachte sie anschließend zurück in die Scheune. Dann ging ich zurück zum Haus. Es roch schon nach essen und meine Vorfreude stieg. Ich ging in mein Zimmer, holte mir ein Handtuch und Shampoo und ging duschen. Ich trocknete mich ab und band meine blonde Mähne, die mir mittlerweile bis über den Po reichte zu einem Flechtzopf zusammen. Ich zog mich um und ging wieder nach unten. Dort setzte ich mich vor den Fernseher und schaltete die Nachrichten ein. Ich musste ja auf dem laufenden über Stars bleiben. Nichts neues seit gestern, also schaltete ich den Fernseher wieder aus und ging in die Küche.
„Hey Serra, soll ich dir helfen?“, fragte ich höflich.
„Klar, wenn du willst kannst du den Salat machen.“
Serra und ich verstanden uns gut, sie war jetzt schon wie eine Freundin für mich. Ich unterhielt mich viel mit ihr. Ich begann den Salat zu waschen.
„Ich war eben mit Baily ausreiten.“, berichtete ich ihr.
Sie liebte Pferde und auch sie hatte eins.
„Und? Wie lässt sie sich reiten? Sie hat dich vermisst.“
„Gut, ich hab sie auch vermisst. Ich hab euch alle vermisst. In Florida ist es eben ganz anders als hier.“
„Klar, ihr lebt ja auch in einer Großstadt.“, sagte sie lächelnd.
Ich mochte Serra total. Sie konnte auch nicht so gut deutsch und wir unterhielten uns ebenfalls zweisprachig.
Eine halbe Stunde später war das Essen fertig und wir riefen alle. Mein Herz schlug jetzt schon wie wild.
„Hallo, na ihr? Habt ihr gut gekocht?“, fragte mein Vater und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich hatte mich noch nicht viel mit ihm unterhalten. Er hatte mich zwar vom Flughafen
abgeholt, aber im Auto schlief ich sofort ein und als wir ankamen war ich direkt ins Bett gegangen. Nach dem Essen ging ich in mein Zimmer an meinen Laptop. Ich öffnete Skype und guckte wer online ist, Serena. Ich drückte auf Videoanruf und nach kurzer Zeit nahm sie an.
„Heyho Biatch, was läuft? Bist du gut angekommen?“
„Hey, nix nix bei dir? Ne ich bin abgestürzt. Haha, klar siehst du doch.“, antwortete ich lächelnd.
„Oh ich bin grade aufgestanden, ist ja erst 9 Uhr. Oh du.“, sie lachte.
Wir skypten über eine Stunde, dann schaltete ich den Laptop aus und ging an Basims Zimmertür. Ich wusste nicht ob ich Klopfen sollte oder besser wieder in mein Zimmer gehen sollte. Aber ich fasste all meinen Mut zusammen und wenige Sekunden später kam sein „Ja?“ als Antwort. Ich öffnete die Tür und fragte ob ich reinkommen kann. Er lächelte. „Ach so du bists, klar komm rein.“ Ich setzte mich aufs Bett. Er war an seinem Laptop und mischte irgendwelche Musik, die ich echt cool fand.
„Na, was machst du hier?“, fragte er mich 2 Minuten später.
„Ich wollte fragen ob du Bock hast irgendwas zu machen? Ich hab Langeweile und ich kenne hier ja niemanden.“, antwortete ich auf seine Frage.
„Klar, worauf hast du Lust?“
„Schlag du was vor.“
Wir entschieden uns für Playstation zocken. Zu seiner Verwunderung schlug ich ihn in Autorennen und in Fußball.
„Oh man, wie peinlich gegen ein Mädchen in Jungenspielen zu verlieren.“, sagte er traurig.
„Haha, tja und Jungs sagen immer Mädchen können nicht zocken.“
„Okay das werde ich wohl nie wieder sagen.“, sagte er grinsend.
„Das will ich auch hoffen. Was machen wir jetzt?“
Es war mittlerweile 19 Uhr.
„Mh, wie wärs, wenn wir heute Abend weggehen? Bisschen Feiern und so.“
„Können wir machen. Wann wollen wir los?“
Ich fand die Idee so gut. Er, ich und Alkohl.
„Wie wärs mit 9 Uhr?“, fragte er während er die Playstation ausschaltete.
„Okay, um 9 Uhr unten?“
„Jab.“
„Bis später.“
Ich ging in mein Zimmer und durchwühlte meinen Koffer. Ich hatte noch keine Zeit ihn auszupacken. Als ich etwas zum anziehen gefunden hatte ging ich in mein Bad. Ja ich hatte hier ein eigenes Bad, jeder hatte ein eigenes. Um viertel vor 9 war ich fertig geschminkt und angezogen. Ich machte meinen Zopf auf, kämmte meine Haare durch, steckte meinen Pony weg und nahm meine Tasche. Dann ging ich runter und sagte meinem Vater Bescheid. Er fand es glaub ich toll das ich mich so gut mit Basim verstand. Er gab mir noch etwas Geld und dann ging ich zur Haustür, wo Basim schon wartete.
„Können wir?“, fragte er mich. Ich nickte und wir gingen zum Bus. In der Stadt angekommen führte er uns in eine Club. Es war ziemlich viel los, was an einem Samstagabend aber auch nicht anders zu erwarten war. Nach ungefähr 3 Stunden war ich total betrunken und konnte nur noch gerade so gehen. Basim war auch schon betrunken und wir beschlossen, noch woanders hin zu gehen. Draußen drückte er mich auf einmal an eine Hauswand. Zuerst erschrak ich, dann fing mein Herz wie wild an zu klopfen. Ich sah in seine Augen. Er stütze seine Hände neben meinem Kopf an der Wand ab. So standen wir bestimmt 10 Minuten, obwohl ich denke es kam mir einfach nur solange vor, weil es so ein schöner Moment war. Wir standen einfach da und sahen uns in die Augen.
„Du bist wunderschön.“, sagte er plötzlich, mit einem lächeln auf den Lippen.
„Du auch.“, antwortete ich ebenfalls lächelnd.
Das waren die einzigen Worte die ich in diesem Moment rausbekam. Mein Herz raste und ich dachte ich sterbe jeden Moment an einem Herzinfarkt. Sein Gesicht kam immer näher. Ich spürte seinen Atem und mein ganzer Körper kribbelte. Dann berührten seine Lippen meine. Ich schloss die Augen. Sie waren so weich und er küsste mich so sanft. Seine Lippen lösten sich von meinen und wir lächelten beide. Er nahm seine Hände von der Wand weg und wir gingen schweigend nebeneinander her. Obwohl man es bei mir schon eher stolpern nennen würde. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus schweigend neben ihm her zu gehen.
„Du?“
„Ja?“
„Es ist schon spät und ich bin müde. Können wir heim?“
„Ja, hast recht. Lass uns zur Bushaltestelle gehen.“
Wir warteten auf den Bus und fuhren heim. So leise wie in unserem Zustand möglich gingen wir die Treppe hoch. Als wir an seiner Zimmertür angekommen waren, beugte es sich vor, küsste mich schnell und ging in sein Zimmer. Mit einem grinsen im Gesicht ging in in mein Zimmer, zog meine Schuhe aus und lies mich aufs Bett fallen.
 
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