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10 Seiten

Ein Sommertag - un giorno d`estate (In den Hügeln der Montagnola)

Romane/Serien · Romantisches
Ein Sommertag

Wir kamen müde und verschwitzt auf den Hof, die Sonne hatte den ganzen Tag vom Himmel gebrannt und wir waren rechtschaffen erschöpft. Wir legten die Werkzeuge in der Garage ab und ich verabschiedete mich von Gianfranco und den Arbeitern.
Lena hatte mich natürlich gleich erspäht und kam quietschend auf mich zugelaufen. Ich schnappte mir meine Kleine, hob sie hoch und wirbelte sie herum.
„Na mein kleiner Frechdachs?“
„Lena nicht Frechdachs, Papa Frechdachs“, antwortete Lena spontan.
Dann stellte ich Lena wieder ab, sie klammerte sich an meinem Hosenbein. Da sie nur ihre Hausschuhe anhatte, nahm ich Lena auf den Arm. Gemeinsam gingen wir zum Haus und öffneten die Tür. Ein aromatisch verlockender Duft drang aus der Küche und umfächelte unsere Nasen
„Mama hat Fisch gekocht, es riecht schon gut.“
Eva stand mit umgebundener Schürze am Herd und wendete gerade die Fischfilets. Eva hatte im Centro Commercial in Val D´Elsa Seeteufel erstanden und bereitete ihn nach einem Rezept von Francesca zu
Ich zog meine Liebste an mich heran und umarmte sie, dann erhielt ich ein langes Busserl.
„Willst du nicht erst duschen Peterl?“
„Darf ich mit Papa duschen“, rief Lena und schaute ihre Mutter erwartungsvoll an..
Eva nickte und meinte nur „Aber ärgere den Papa nicht und plantscht nicht so viel herum.“
Wir hatten der Kleinen schon beizeiten erklärt, das Mann und Frau unterschiedlich gebaut waren und so gab es da keine Probleme. Sie kannte uns nackt und so konnten wir ungezwungen miteinander duschen oder in die Sauna gehen.
Ich ließ Eva los, nickte und ging nach oben.
Lena warf ihre Kleidung einfach auf den Boden. Ich packte meine Sachen in die Wäschetruhe.
„Willst du wohl deine Sachen aufheben und dahin tun, wohin sie gehören“, schimpfte ich mit Lena.
Mit schuldbewußter Miene sammelte sie alles auf. Dann kletterten wir in die Duschkabine und ich stellte das Wasser auf eine angenehme Temperatur ein. Wir seiften uns ein und erfrischte uns unter den prasselnden Strahlen der Dusche.
„Du hast einen ganz schön dicken Po, Papa“, stellte Lena fest und kniff mich herzhaft. Ich protestierte energisch. „Wenn du so frech zu Papa bist, versohle ich dir deinen kleinen Hintern.“
„Fang mich doch“, kicherte Lena und brachte sich schleunigst außer Reichweite.
„Willst du dich wohl abtrocknen, du kleiner Teufel. Die Mahnung hatte Erfolg, Lena schnappte sich ihr Handtuch und trocknete sich ab.
„So jetzt gehst du in dein Zimmer und ziehst dich an, wir gehen nach dem Essen noch ins Dorf.“ Lena verschwand blitzschnell. Ich duschte zu Ende, frottierte mich ab und ging ins Schlafzimmer.



Dort schlüpfte ich in den Slip, streifte meine enge Laufhose über und zog ein Shirt an.
Eva zwickte mich in den Po „Hast du dich so sexy angezogen, weil du noch laufen willst, oder willst du nur meine Augen erfreuen?“
„Nur jetzt zum essen, ich will meine Bermudas nicht bekleckern.“ Ich grinste und genoß es, wie Eva mir liebevoll den Hintern tätschelte.
„So meine Lieben, setzt euch und genießt das Essen.“ Wir ließen uns nicht zweimal bitten und aßen mit Genuß. Dazu tranken wir ein Glas von Marios bestem Vernacchia.


1 kg Seeteufelfilet
1 mittelgroße Zwiebel
2 Knoblauchzehen
2 TL. Salz
1 Zitrone
100g Mehl
4 EL Olivenöl
125 ml Weißwein
250 ml Tomatensoße
2 EL gehackte Petersilie
1/2 TL Cayennepfeffer
4 cl Cognac
50 g Butter

Zubereitung
Zwiebel und Knoblauch schälen und hacken. Die Seeteufelfilets in ca. 50 g schwere Medaillons schneiden und leicht klopfen.

Mit einem TL Salz und dem Zitronensaft würzen und in Mehl wenden. In einer Pfanne mit hohem Rand das Öl erhitzen. Die Medaillons darin bei mittlerer Hitze, auf jeder Seite, 2 Minuten anbraten. Herausnehmen und warm stellen.

Zwiebel und Knoblauch in das heisse Fett geben und kurz anschwitzen. Mit Weißwein ablöschen und die Tomatensauce dazugeben. Einmal aufkochen lassen und Petersilie, Pfeffer, und Sahne drunterrühren.

Die Fischmedaillons hineinlegen und bei kleiner Hitze 5 Minuten ziehen lassen. Dann herausnehmen, warm stellen und Cognac in die Sauce einrühren. Dann mit dem restlichen Salz abschmecken, einmal aufkochen lassen und dann vom Feuer nehmen. Die kalte Butter flockenweise unterziehen.

Die Filets auf vorgewärmte Teller geben und mit der Sauce bedecken.


Das Essen war ein Gedicht, Eva war eine hervorragende Köchin.
„So ihr Zwei, jetzt ziehen wir uns um und gehen noch ein wenig ins Dorf.“
„Ich zieh meine Fußballsachen an, darf ich“ forderte Lena. Unser Zeugwart hatte für Lena ein Höschen und ein Trikot in Vereinsfarben anfertigen lassen. Das trug sie mit unbändigem Stolz bei jeder Gelegenheit.
Eva nickte „Und wir zwei ziehen unsere Bermudas an, oder passen sie dir nicht mehr Peterl?“
Eva grinste spöttisch, als ich mich hineinzwängte und tätschelte mir wieder den Hintern
„Ich glaube, ich füttere dich zu gut, wir sollten mal wieder regelmäßig laufen, bevor der Speck sich festsetzt.“ Eva hatte recht, die Bermuda saß überm Hintern schon recht knapp.
„Heute noch mal genehmigt mein Lieber, aber ab morgen laufen wir wieder, mir wird die Hose auch langsam zu eng.“ Eva drehte sich und wartete auf meinen Kommentar. Ihre Hose war auch recht knapp geworden.
„Am Po ist der Speck am leckersten“ Ich grabschte lüstern in die pralle Backe und lachte, ich wußte Evas Revanche würde umgehend erfolgen.
„Ich finde, wir zwei sind ein sexy Paar, meinst du nicht auch Peterl?“
Lena hatte uns staunend und stirnrunzelnd beobachtet „Was macht ihr denn da“, wollte sie wissen.
Eva streifte ihr Shirt von der Rutgers University über, während ich in mein Shirt mit dem Emblem der BoKu schlüpfte. Dann stiegen wir lachend die Treppe hinunter, schlossen die Haustür und liefen über den Hof und den Hügel hinunter.

Bei Matteo kehrten wir ein und bestellten ein Glas Rotwein und für Lena Apfelschorle.
„Du schaust aber schön aus“, meinte Matteo zu Lena, „spielst du auch Fußball wie dein Papa?“
„Ja, aber nur mit Papa und wenn Onkel Bruno kommt.“
„Der Verein hat noch keine Mädchenmannschaft“, bedauerte ich.
„Aber Lena könnte doch bei den Jungs mitspielen, so selbstbewußt und resolut wie sie ist.“
„Ja Papa, bitte, bitte“
„Gut, ich frage mal beim nächsten Training“. Lena strahlte uns an.
„Ich könnte wieder zwei Kisten von eurem dreijährigen brauchen“, Matteo schaute mich fragend an.
„Kein Problem, komm doch einfach vorbei, wenns dir paßt Er ist vorzüglich gelungen.“

Auf dem Rückweg winkten wir Francesa zu, die im Garten Unkraut häckelte.
„Können wir dir Lenchen für eine Stunde da lassen? Wir wollen noch eine Runde laufen, mein Peterl, hats nötig“. Dabei grabschte sie mir herzhaft in die Pobacke.
Francesca lachte „Kein Problem, laßt sie nur da, sie kann mir helfen.“ Lena nickte und wir zwei eilten den Hügel hinauf. Schnell hatten wir uns umgezogen und in die enge Laufkleidung gezwängt. Dann drehten wir unsere Runde, die Wiese hinauf, am Waldrand entlang und kurz vor der Staatsstraße auf die Dorfstraße hinunter. Ich genoß den Rhythmus und das Gefühl etwas für den Körper zu tun. Eva hatte ja recht, ich hatte zwei, drei Kilo zugelegt, was mir überhaupt nicht gefiel. Eva hatte beim Gang auf die Waage auch schon gejammert „Ich werde langsam fett, magst du mich überhaupt noch Peterl?“
Ich hatte sie nur in den Arm genommen und den Po getätschelt, dann hatten wir es eilig ins Bett zu kommen und uns zu lieben. Hinterher genossen wir die gegenseitige Massage, die uns zu einer zweiten Runde Liebesspiel ermunterte. Unter der Dusche grabschten wir uns gegenseitig lustvoll in die Pobacken und versicherten uns, dass wir diese erotischen Leckerbissen zum anbeißen fänden.
Aber jetzt liefen wir, waren total entspannt und genossen den lauen Sommerwind.
Eva standen die zwei Kilo, über die sie jammerte, gut. Ich beobachtete ihr Muskelspiel und seufzte sehnsuchtsvoll.
Eva bekam das natürlich mit und jetzt mußte ich vorlaufen.
„Meinetwegen brauchst du am Po nicht abnehmen Peterl, das steht dir gut, ausgesprochen sexy.
Wir genossen die Entspannung, die uns das laufen brachte. In unserem Rhythmus konnten wir lange und ausdauernd laufen.
Als wir an Gianfrancos und Francescas Haus vorbeikamen, winkte uns Gianfranco zu „Francesca ist mit der Kleinen schon oben, sie haben eine Überraschung für euch.“
Francesca und Lena saßen auf der Terrasse. Lena kaute mit vollen Backen und grinste wie ein Honigkuchenpferd. Francesca lächelte, deutete auf ihren Korb und meinte „Lena war fleissig, wir haben für euch einen Kuchen gebacken. Wer so viel arbeitet, sollte auch etwas essen.“
„Ich habe mitgeholfen“, krähte Lena, nachdem sie ausgekaut hatte.
„Was habt ihr den für einen Kuchen gebacken Lena?“
„Eine Torta di Mandorle”, entgegenete Francesca.
“Das ist ein Mandelkuchen”, rief Lena dazwischen.



Mandelkuchen (Torta di Mandorla)

Butter zum einfetten
3 Eier, getrennt
140 g Zucker
60 g Kartoffelmehl
140 g blanchierte, geschälte, fein gehackte Mandeln
abgeriebene Schale von einer Orange
135 ml Orangensaft
etwas Salz
Puderzucker zum bestäuben

Eine Springform großzügig einfetten. Eigelb und Zucker in einer großen Schüssel schaumig aufschlagen, Kartoffelmehl, Mandeln, Orangenschale und Orangensaft unterrühren. Das Eiweiß mit einer Prise Salz in einer anderen Schüssel steif schlagen und vorsichtig unter die Eigelbmischung heben.
Den Backofen auf 160° C vorheizen. Die Mischung in die Springform füllen und 50 bis 60 Minuten backen, bis der Kuchen goldbraun ist und bei leichtem Druck nachgibt. Auf ein Kuchengitter stürzen und abkühlen lassen. Mit Puderzucker bestäuben und servieren.

„Das Rezept stammt noch von meiner Nonna Eva, ich hab es dir aufgeschrieben.“
„Schmeckt guuuut“, Lena hatte den Mund mit Puderzucker verziert und leckte sich die Lippen.
Eva eilte in die Küche und kochte uns noch einen Kaffee, während ich Lena den Mund abputzte, dann ließen wir uns den Kuchen schmecken.
„Da sollten wir wohl das Abendessen ausfallen lassen“, meinte Eva etwas süffisant mit dem Blick auf mir.
„Ihr seid doch beide so beneidenswert schlank“, lächelte Francesca und schaute uns dabei an.
Nach dem Essen brachten wir Lena zu Bett, verabschiedeten uns von Francesca, nahmen noch eine Flasche Wein, setzten uns auf die Terrasse und genoßen die Aussicht übers Tal. Leone und Strega schienen auch romantische Gefühle zu hegen und strichen uns erst um die Beine um uns dann auf den Schoß zu springen. Eva legte ihren Kopf an meine Schulter. Wir träumten ein wenig vor uns hin. Dann tranken wir unsere Gläser aus und machten uns auf den Weg in unser Bett. Strega und Leone verschwanden in Richtung des Olivenhains. Wir liessen die ganze Nacht die Balkontüren offen und genossen die milde Luft.

Heute war ich mit Gianfranco auf dem Weg nach Castellina. Hier wollten wir uns zusammen mit meinem Vater das Weingut das der Conté zum Verkauf anbot, ansehen. Gianfranco verstand am meisten vom Weinbau und hatte angeboten mit uns zu fahren. Auf sein Urteil könnten wir uns verlassen.
Die Sonne brannte vom Himmel, die typischen Aromen der Toskana umfächelten unsere Nasen und ein leichter Wind brachte etwas Abkühlung. Kurz hinter Castellina fuhren wir die Strada Bianca den Hügel empor wo das Herrenhaus majestätisch thronte. Die Rebenreihen machten einen guten und gepflegten Eindruck.
„Wir sollten noch Bodenproben nehmen um das Terroir einschätzen zu können“, meinte Gianfranco.
„Ja, mein Vater bringt einen Spezialisten mit, einen Ingegnere Grimaldi.“
„Den kenne ich, er gilt als einer der Besten.“
Ich parkte auf der Seite. Don Alfiero wartete schon und empfing uns am Treppenaufgang zu seinem Palazzo. Wenig später fuhr mein Vater mit seinem Daimler vor. Er stieg aus und öffnete die Beifahrertür. Der Ingegenere Grimaldi stieg aus. Er war ein vierschrötiger untersetzter Mann mit flammendroten Haaren. Der Conté begrüßte uns, Signore Grimaldi besonders herzlich.
„Guten Tag Ingegnere, wie geht es ihnen, was machen die Gemahlin und die Kinder? Kommen sie nur herein, ich habe un spontino, einen Imbiß vorbereiten lassen.“
Signore Grimaldi schüttelte den Kopf „Keine Zeit, muß mich an die Arbeit machen.“ Er holte seine Gummistiefel aus dem Kofferraum und stapfte los. Notgedrungen stiegen auch wir in unsere Gummistiefel und eilten hinterher. Wir begutachteten die Stöcke, die in Reih und Glied standen, soweit das Auge reichte. Ich sah Signore Grimaldi immer wieder sich bücken, ein Schäufelchen und eine Plastiktüte hervorholen und Proben sammeln, die er sorgfältig beschriftete und in seine Tasche verstaute.
Gianfranco schien mit dem Zustand der Pflanzen zufrieden zu sein. Er nickte hin und wieder, nahm einen Zweig und ein paar Blätter in die Hand und nickte dazu.
Nach einer Stunde schien der Ingegenere fertig zu sein, jedenfalls kam er auf uns zu und schaute dann auf seine Uhr.
„Ich muß in einer Stunde in Siena sein, dringender Termin.“
Ich schaute meinen Vater an und meinte „Ich bring den Ingegnere nachhause, wenn du später Gianfranco mitnehmen würdest.“ Mein Vater und Gianfranco nickten, dann verabschiedeten Signor Grimaldi und ich uns vom Conté und fuhren los.
„Setzen sie mich bitte beim Institut ab, dort steht mein Wagen.“
Ich hielt vor dem Gebäude der „Universitá di Siena, Dipartimento di Scienze della Terra“ und ließ den Ingegenere aussteigen.
Er verabschiedete sich mit den Worten „Bis zum Wochenende habe ich die Ergebnisse.“
Was sollte ich jetzt mit dem angebrochenen Tag machen?
Ich parkte bei Oviesse an der Piazza Giacomo Matteotti und schlenderte durch den Laden. Nachdem ich meine Einkäufe erledigt hatte, fuhr ich wieder nachhause. Francesca winkte mir zu, ich hielt an.
„Peter, kannst du mir einen Gefallen tun und von Claudio zwei Gemüsekisten abholen? Er hat gerade angerufen, dass er nicht kommen kann, weil sein Wagen in der Werkstatt ist.“
„Gerne Francesa.“ Ich wendete die Giulia und fuhr ins Dorf. Marisa stand vor der Tür von Frutta e Verdura und lächelte mich an. Während Marisa die Kisten hervorholte, sah ich mich um und nahm noch ein paar Auberginen mit, die sahen wirklich frisch aus. Ich hievte die Kisten in den Kofferraum. Marisa umarmte und verabschiedete mich mit einem Küßchen auf die Wange.
„Ihr kommt doch zu meiner Hochzeit? Ihr seid herzlich eingeladen, in vierzehn Tagen, die Karten schicke ich noch los.“
Ich schlendert hinüber zu Matteo und trank am Tresen ein kleines Glas Rotwein.
„Die kleine Marisa heiratet“, verkündet er mir.
„Ich weiß, sie hat uns gerade eingeladen. Ich freue mich für sie“, entgegenete ich.
Beppe kam herein, grüßte und kam auf mich zu. Ich bestellte noch ein Glas für ihn.
„Hast du morgen Zeit Peter, dann komme ich hoch wegen eurer Quelle. Ich habe jetzt die richtigen Steine, paßt es um sieben, oder seid ihr dann noch nicht auf?“
„Eva muß ja früh raus, kein Problem. Ich koche dir auch einen starken Kaffee.“
„Hallo ihr Männer“, unbemerkt war Valeria hereingekommen. Ihre engen Jeans und das kunstvoll zerzauste Haar erregte die Aufmerksamkeit aller Männer in der Bar. Sie drückte uns jedem ein Küßchen auf die Wange.
Matteo murmelt zwischen zusammengepreßten Lippen „La orchessa, die Menschenfresserin, auf Beutezug.“
Valeria hatte ihn verstanden und kicherte“ Ich bevorzuge knackiges Frischfleisch, keine alten Männer.“ Sie richtete ihre Augen auf mich, musterte mich mit lüsternen Blicken von Kopf bis Fuß.
„Wann läufst du mal wieder Peter, du regst meine Fantasie an?“
„Laß Peter in Ruhe, du richtest nur Unheil an. Eva würde dich umbringen“, brummte Beppe.
Sie kicherte nur, nahm eine Tüte Pistazien, warf das Geld auf den Tresen, drehte sich um und ging mit wiegenden Hüften hinaus.
„Wenn du in ihre Fänge gerätst, frißt sie dich mit Haut und Haaren und speit dich hinterher wieder aus“, warnte Matteo.
„Du mußt es ja wissen, du warst damals monatelang fertig. Sie schaut nur so aus wie ein Engel und vernascht Männer zum Zeitvertreib“, kicherte Claudia und grinste Matteo an. Matteo hatte seine Erfahrungen hinter sich.
Ich lieferte die Kisten bei Francesca ab und fuhr dann den Wagen wieder auf den Hof. Eva und Lena waren noch nicht da, Benedetta hatte sie heute mitgenommen nach Siena.
Ich beschloß das schöne Wetter auszunutzen, zog mir meinen Badestring an und schlenderte zum Pool. Nach einigen Bahnen kletterte ich heraus und legte mich zum Sonnen auf die Wiese. Ich genoß die Wärme und duselte kurz ein. Als ich die Augen wieder aufschlug, schaute ich auf die Uhr und erschrak. In einer Stunde würden meine zwei Frauen wieder heimkommen und ich hatte noch nichts zum Essen vorbereitet.
Ich bereitete Pasta mit unserer Spezialtomatensoße vor. Wir hatten im Herbst einen Vorrat davon in Gläser gefüllt.

TOMATEN-SALSA


400 g reife Tomaten, fein gewürfelt
1 mittelgroße Zwiebel, fein gewürfelt und im Sieb mit kaltem Wasser abgespült
2 EL fein gehacktes Koriandergrün
1 EL Olivenöl
2 TL frisch gepresster Limettensaft
1 TL fein gehackte Chilischote (vorzugsweise Jalapeño), mit Samen
¼ TL getrockneter Oregano
¼ TL grobes Meersalz
¼ TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Die Zutaten in einer mittelgroßen Schüssel vermischen. Bei Zimmertemperatur etwa 1 Std. stehen lassen. Unmittelbar vor dem Servieren in einem Sieb abtropfen lassen.
Oder in Flaschen / Gläßer sterilisieren.

Nachdem die Nudeln fertig waren gab ich sie in eine große Schüssel und stellte sie warm. Draußen zupfte ich noch eine handvoll Basilikumblätter zum dekorieren.
Lena hörte ich sofort, als draußen die Autotüren klappten. Sie stürmte herein in die Küche und rief „Papa, ich habe großen Hunger, Mama auch.“
„Zieh dir erstmal deine Schuhe aus Fräulein, dann kannst du die Teller auf den Tisch stellen, Papa muß noch Wein aus dem Keller holen und für dich deinen Traubensaft.“
Draußen umarmte ich Eva und winkte Benedetta hinterher.
„Komm herein, das Essen ist fertig.“
Ich holte die Nudeln aus dem Ofen und gab großzügig von unserer Tomatensalsa darüber und teilte die Portionen aus. Zum Schluß noch ein paar Basilikumblätter als Schmuck darüber, den Käse nahm sich jeder selbst. Wir aßen voller Appetit und ich wurde von meinen Zweien gelobt.
„Genug, ich kann nicht mehr“, seufzte Eva, während Lena noch voller Appetit ihre große Portion verdrückte.
“Ich glaube laufen kann ich heute nicht mehr, ich würde den Hügel hinunterrollen, laß uns noch einen Spaziergang machen.“
„Lena, was willst du anziehen?“, wollte Eva wissen.
„Fußball natürlich“, rief die Kleine während sie sich beinahe an ihren Nudeln verschluckte.
„Na du iß erstmal auf“, mahnte ich- „Wir müssen uns ja auch noch umziehen.
Ich stand vor dem Schrank und überlegte, was ich anziehen sollte.
„Zieh dir endlich was an, sonst zerre ich dich ins Bett und vernasche dich nach allen Regeln der Kunst. Evas Hand grabschte meine nackte Pobacke und knuddelte sie liebevoll.
Ich schlüpfte in meine heißgeliebten weißen Bermudas, zog den Bauch ein und knöpfte sie zu, dann ein blaues Shirt über den Kopf gezogen. Eva zwängte sich in ihre enge verwaschene Jeans und streifte sich ein Top über.
„Aber morgen laufen wir wieder, wir haben es beide nötig“, sinnierte sie während sie uns beide vor dem Spiegel kritisch musterte.
Lena kam aufgeregt hereinspaziert und suchte ihre Fußballhose.
„Wo hast du sie denn letztes Mal hingeworfen Fräulein“, wollte Eva wissen.
„Ich weiß nicht“, murmelte Lena kleinlaut während ihr die Tränen in die Augen schossen.
„Komm mein Schatz, wir suchen gemeinsam, geh du doch schon mal hinunter, es dauert nicht lange“, tröstete Eva sie und ging mit Lena hinüber ins Kinderzimmer.
Es wurde wirklich Zeit, wieder intensiver zu trainieren und zwei Kilo anzunehmen. Nächste Woche wenn wir mit Paola und Bruno laufen würden, könnte ich sonst mit sarkastischen Bemerkungen Paolas rechnen. Ich riß mich von meinem Anblick im Spiegel los und wartete unten auf die Zwei. Wenig später kamen Eva und Lena strahlend aus dem Haus. Lena hatte ihre geliebte Fußballhose und das passende Trikot an.
Ich hatte gestern beim Training unseren Trainer gefragt und er hatte nichts dagegen, dass Lena mit den gleichaltrigen Jungs spielte. „Deine Kleine wird sich durchsetzten, sie läßt sich nicht die Butter vom Brote nehmen.“
Das erzählte ich jetzt Lena, die mir darufhin jubelnd um den Hals fiel.
„Ihr trainiert und spielt immer Sonntags, bevor die Männer spielen, ich fahre dich auch hin.“
„Aber nicht mit den Steinen spielen, du machst dir deine Schuhe kaputt, die sind teuer kleines Fräulein.“ Eva schimpfte liebevoll.

Ixch legte Eva meinen Arm um die Hüften, während Eva ihre Hand in meine Gesäßtasche zwängte und Lena vorauslief und sang.
„Manches mal denke ich noch, ich träume, dass wir drei jetzt hier zuhause sind, es ist so wunderschön“, seufzte Eva.

Guarda che passa
la villanella,
agite e snela,
sa ben balar.

Ma come bali bene,
bela bimba,
bela bimba,
bela bimba.
Ma come bali bene,
bela bimba,
bela bimba,
bali ben!

Dansa al mation,
dans alla sera,
sempre legera,
sembra volar.

Ma come bali bene,
bela bimba,
bela bimba,
bela bimba.
Ma come bali bene,
bela bimba,
bela bimba,
bali ben!

Matteo lächelte, als er uns sah: “So jung und so verliebt möchte ich auch noch mal sein.“
Claudia hatte das offensichtlich gehört und gab ihm einen Kopfstüber. Wir setzten uns und ließen uns die Sonne ins Gesicht scheinen.

Nach dem Duschen hatten wir es eilig ins Bett zukommen und uns intensiv zu lieben.
Hinterher streckten wir uns erschöpft und befriedigt aus.

Kurz nachdem Eva und Lena nach Siena fuhren, kam Beppe mit seinem LKW auf unserem Hofe an. Er hatte die Steine und material für die Quellfassung geladen. Ich half ihm, die Materialien auf unseren Traktor umzuladen.
Dann kochte ich noch einen Kaffee und wir fuhren hoch zum Waldrand.
„Wo hast du eigentlich die Steine her Beppe?“
Beppe schaute sich um, hielt sich dann einen Finger an den Mund.
„Psst, von einem Bauern bei Simignano, die hat er beim ackern gefunden, scheinen echt zu sein.“
„In Simignano waren wir schon, da gibt’s doch etruskische Ruinen, dann sollten wir nicht weiter darüber reden.“
Ich half Beppe beim ausladen der Steine und Mörtelsäcke, dann begutachtete er noch einmal die Quellfassung.
„Wir brauchen nur ein paar Steine auszuwechseln, das geht schnell, wenn du derweil den Mörtel anrührst, haue ich die Steine passend zurecht.
Beppe zeigte mir, wie ich den Mörtel mischen mußte, dann durfte ich kräftig rühren, das ging ganz schön in die Arme. Ich zog mein Shirt über den Kopf, mir wurde warm.
Immer wieder rieb ich mir den Schweiß von der Stirn. Inzwischen hatte Beppe die schadhaften Steine herausgebrochen und die anderen, die als Ersatz dienen sollten, zurechtgehauen.
Nach einer Stunde war die Quellfassung repariert und wir räumten die sachen wieder auf den Traktor.
Im Hof verlud ich alles auf Beppes LKW.
„Hast du noch Lust auf ein Glas Rosso bei Matteo“, lud ich Beppe ein. Er nickte und ich setzte mich auf den Beifahrersitz
„Was bekommst du Beppe?“ Er nannt einen erstaunlich niedrigen Betrag. Ich dankte und zählte ihm die Scheine in die Hand.
Wir setzten uns vor Matteos Bar unter die Markise und tranken ein Glas Rotwein.
 
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ein weiteres Kapitel aus "In den Hügeln der Montagnola (Arbeitstitel) ist online. Erlebt mit, wie es Eva, Peter und Lena ergeht

Wolfgang scrittore (18.10.2014)

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