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Wieder daheim – Besuch aus Podersdorf (In den Hügeln der Montagnola)

Romane/Serien · Romantisches
Die Sawitzkis brachten uns noch zum Flughafen, wir verabschiedeten uns und ich gab den Wohnungsschlüssel zurück, dann gingen wir durch die Kontrollen.
„Juchhu, wir fliegen wieder“, jubelte Lena ganz enthusiastisch, dann kuschelte sie sich an die Mama, machte nach ein paar Minuten die Augen zu und schlummerte den ganzen Flug über.
In Florenz war es deutlich wärmer, als in München und wir zogen unsere Jacken gar nicht erst wieder an. Bruno wartete in der Ankunftshalle auf uns. Er schnappte sich nach der Begrüßung eins der Gepäckstücke und brachte uns zum Auto.
„Wann kommen eure Gäste aus Österreich“, wollte Bruno wissen.
„Übermorgen nachmittags um 17:11 aus Wien, ich habe frei und hole sie ab“, meinte Eva.
„Das trifft sich gut, ich habe nämlich eine Rundfahrt für Giancarlos Gäste, Investoren aus den Staaten.“
„Wo ist Pandabär“, jammerte Lena plötzlich und schaute sich hektisch um.
„Der schläft in meiner Reisetasche“, tröstete Eva die Kleine, der schon die Tränen in die Augen geschossen waren.
„Ich habe schon Angst gehabt, dass Pandabär weg ist Mama.“ Lena wischte sich mit dem Ärmel über die Augen, um die Tränen zu trocknen.
„Hast Du Zeit Bruno, wir müßten noch mal in Panzano anhalten. Die Finocchiona ist so gut wie alle.“
„Kein Problem, von Paola habe ich auch einen Einkaufszettel bekommen.“
Wir brauchten einige Zeit, um vom Flughafengelände über die Schnellstraße auf die Chiantigiana zu kommen. Bruno öffnete das Fenster um die laue noch gar nicht herbstliche Luft hineinzulassen. Wir sahen immer wieder Menschengruppen, die noch bei der Weinlese waren.



Wir bogen in Panzano von der Chiantigiana in eine Nebenstraße, die Via XX Luglio 11, fuhren an der Antica Maccelleria von Dario Cecchini vorbei und fanden eine paar Meter weiter einen Parkplatz. Nach kurzer Wartezeit waren wir dran. Bruno legte seine Einkaufsliste vor, während wir uns noch umsahen. Lena bekam von der Verkäuferin ein Schweinswürstchen zum probieren. Sie kaute mit vollen Backen.
Wir entschieden uns für eine kleine, noch nicht so lange gelagerte Finocchiona zum Sofortverbrauch und eine größere Salami , die noch in der Vorratskammer lagern konnte. Ein Stück Schinken vom Cinta Seneseschwein, eine Kette Minisalsicce al Finocchio und eine Wildschweinpastete rundeten unseren Einkauf ab. Bruno schleppte seinen schweren Stoffbeutel ins Auto. Er hatte ordentlich zugeschlagen.
„Das reicht wieder ein paar Wochen“, schmunzelte er.
„Na schmeckts? Magst du noch eins?“. Lena nickte fröhlich „Ich habe großen Hunger“, stellte sie entschieden fest.
„Dann laßt uns doch die 3 km Richtung Greve zurückfahren und in der Trattoria Montagliari zu Mittag essen. Du bist natürlich eingeladen Bruno. Du hast doch noch etwas Zeit“, schlug Eva vor.

Es waren nicht viele Gäste da und wir bekamen einen schönen Tisch im Garten. Als Vorspeise servierte uns der Cameriere Champignons in Parmesankruste

Champignons in Parmesankruste

Zutaten:
350 g frische Champignons
2 Eier
Salz
Grober Pfeffer
3 EL Mehl
50g Parmesan
1 l Sonnenblumenöl

Zubereitung:
Champignons im Stück putzen, abreiben. Die Eier in einen tiefen Teller geben, verschlagen und mit Salz und Pfeffer würzen.
Mehl und Parmesan ebenfalls jeweils in tiefe Teller geben
Champignons zuerst in Mehl wenden, dann durch das Ei ziehen und zum Schluß in Parmesan wälzen
Das Öl in einen hohen Topf geben und erhitzen, dann die Champignons portionsweise hineingeben und goldbraun frittieren. Anschließend mit einer Schaumkelle herausheben, auf Küchenpapier entfetten, heiß servieren.

Jetzt war es Zeit fürs Hauptgericht, wir hatten uns für Koblauch-Kalbshaxe entschieden.


Knoblauch- Kalbshaxe

Zutaten:
1 Kalbshaxe (ca. 2kg)
4 EL gesalzene Butter
2 EL Olivenöl
40 ml Wacholderschnaps
4 weiße Zwiebeln
2 Knoblauchknollen
4 Zweige Thymian
4 Zweige Rosmarin
1 EL Salz
4 Stangen Sellerie
400 ml Weißwein
Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung:

Ofen auf 185°C vorheizen. Die Haxe kalt abspülen und trocken tupfen. Butter und Öl in einem Bräter erhitzen. Fleisch darin rundum kroß anbraten. Mit dem Schnaps übergießen und im heißen Ofen ca. 1 Std. ohne Deckel schmoren.
Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein würfeln. Thymian und Rosmarin abbrausen und trocken tupfen. Blätter bzw. Nadeln abzupfen und mit den Zwiebel- bzw. Knoblauchwürfeln in einer Schale mit dem Salt vermischen.
Nach der Garzeit den Bräter aus dem Ofen nehmen, den Ofen aber nicht ausstellen. Haxe auf einem Küchenbrett mit der Salz-Knoblauch-Mischung einreiben. Sellerie waschen, in Scheiben schneiden und in den Bräter geben. Kalbshaxe daraufsetzen, Weißwein angießen und nochmals eine Stunde im Ofen garen.
Nach Ende der Garzeit Bräter aus dem Ofen nehmen und das Fleisch kräftig mit Pfeffer würzen, in Scheiben schneiden und heiß servieren.
Dazu passen sehr gut Rosmarinkartoffeln.

Auf ein Dessert verzichteten wir aus Kaloriengründen. Lena und Bruno naschten aber noch eine Portion Eis.
Dazu tranken wir einen 93er Albizzia Chardonnay Toscana IGT Marchesi de\\\' Frescobaldi. Der kräftig grüngelbe Weißwein verströmt einen erfrischenden Duft von Aprikosen.

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„Dürfen wir dir Lena noch einmal für eine gute Stunde überlassen, Francesca?“
„Kein Problem, weißt du Lena, wir beide kochen jetzt etwas feines zusammen.“ Lena war begeistert und ließ uns kommentarlos ziehen.

Oben schlug die Stunde der Wahrheit. Ich zwängte meinen Hintern nur mit einem String bekleidet mühsam in das enge Höschen, bewegte mich hin und her, aber die Nähte hielten. Auch Eva schnaufte beim anziehen. Es war nicht so schlimm, wie wir befürchtet hatten, wir konnten uns mit unseren hautengen Laufhosen noch unter die Leute trauen. Wir betrachteten uns aufatmend im Spiegel, dann streiften wir unsere Shirts über und waren fertig., so noch in die Laufschuhe schlüpfen, dann konnten wir losspurten. Wir kamen schnell wieder in unseren Rhythmus und spulten die Strecke routiniert ab.
„Auch das noch“, stöhnte Eva, „Valeria steht da vorne vor Martas Alimentari. Für die ist das wieder ein gefundenes Fressen. Ich bin nicht eifersüchtig, auf die schon gar nicht, auch wenn sie dich wieder mit ihren Blicken verschlingt.“
Wir liefen ohne zur Seite zu schauen an ihr vorbei, aber ich spürte ihre Blicke in meinem Rücken brennen.
„Komm, lauf du mal vor, damit sie dir nicht mehr so aufdringlich auf den Arsch schauen kann Peterl.“ Ich passierte Eva und wurde wieder langsamer. Wir liefen an Donatellas ehemaligen Haus vorbei, das mittlerweile wieder bewohnt war, bis zur Kreuzung, dann ein paar Kilometer längs der Straße um in Höhe Casa Vernianos den steilen Aufstieg zu nehmen. Oh weh, das ging kräftig in die Schenkel, wir wechselten uns alle paar hundert Meter ab, der Schweiß lief in Strömen. Oben machten wir eine Pause, um die zitternden Oberschenkel wieder zu beruhigen. Ich trank an der Quelle einen Schluck Wasser.
„Ich glaube, wir gönnen uns heute abend einen Saunagang, was denkst du“, meinte Eva. Ich nickte. Dann liefen wir weiter, jetzt ging es stetig bergab, wir mußten aufpassen, die Strada Bianca war tückisch rutschig. Einmal wäre ich bald ausgeglitten. Unten warteten wir ein vorüberfahrendes Auto ab, dann liefen wir an der Straße entlang bis zu Francescas Haus. Ich beugte mich vor und atmete schwer, Eva war ebenfalls außer Atem und tätschelte mir den Hintern. Ich atmete kräftig durch, dann umarmte ich meine Liebste und drückte ihr ein Busserl auf die Nase. Wir waren schweißnaß.
„Geht doch schon mal hoch und macht euch frisch, ich bringe Lena nachher vorbei.“
Die Steigung bis zum Haus gingen wir im Schritttempo, wir waren fertig und ausgepumpt.
„Bringst du die Sachen runter und tust sie in die Waschmaschine Peterl?“
Wir zogen uns auf der Diele nackt aus, ich nahm die Laufsachen, ging die Kellertreppe hinunter und legte sie in die Maschine, dann eilte ich nach oben, wo Eva schon unter der Dusche stand.
„Mach Platz Weib“, lachte ich und schlüpfte zu ihr unter den Wasserstrahl. Langsam wurde der Atem wieder leichter und die Pulsfrequnz ging zurück.
Ich betrachtete mich nach dem duschen kritisch im Spiegel, das Stringgummi hatte einen roten Eindruck im Speck rund um meine Hüften hinterlassen. Bei Eva sah man nichts, worauf sie mich auch stolz hinwies. Ich gab ihr einen liebevollen Klapps aufs stramme Hinterteil. Mit einem empörten Aufschrei grabschte sie zurück.
„Aua, das tut weh mit deinen spitzen Fingernägeln.“
„Stell dich nicht so an Peterl, du bist gut gepolstert.“ Ich fuhr mir mit der Hand über die angegriffene Rückseite und spürte etwas feuchtes, Blut klebte am Finger.
„Oh, ein Blutbad, das tut mir leid Peterl, tuts weh? Soll ich mal pusten?“ Eva grinste mich an.
Dann holte sie aus dem Arzneischrank ein Pflaster und klebte es mir auf die lädierte Stelle.
„Zieh dir nachher einen richtigen Slip unter die Bermudas, sonst gibt’s noch einen Blutfleck.“
Lena kam herein gestürmt, Francesca hatte sie bis zur Tür gebracht und war wieder umgekehrt.


Am nächsten Tag
Während ich noch vor dem Spiegel stand, hatte Eva sich schon angezogen, eine bunte Bluse und eine kurze hellblaue Bermudas.
„Nun zieh dich schon an, gleich kommen Francesca und Lena.“ Lena war früh zu Fgrancesca herabgelaufen, sie wollten gemeinsam einen Kuchen backen.
Ich schlüpfte in den Slip, den mir Eva herausgelegt hatte und stieg in meine Bermudas, knöpfte sie mühsam zu, dazu wählte ich ein schwarzes Shirt.
„Morgen fahren wir nach Poggibonsi und kaufen dir ein paar neue Bermudas, die hier ist dir viel zu eng überm Hintern. Na ja, heute ist es noch mal erlaubt, wenn du das Shirt über die Hose trägst.“

Ich murrte etwas, fügte mich aber dann. Lena war wieder in ihre geliebte Fußballkluft geschlüpft.
„Wo bleibt ihr denn?“ Lena war ungeduldig.
Unterwegs legte Eva den Arm um meine Hüften und versuchte eine Hand in die enge Gesäßtasche zu zwängen, was ihr dann auch schimpfend gelang. Mir gefiel es, wie sich ihre Hand meinen Bewegungen anpaßte und mir eine sanfte Massage bescherte.
Lena hatte es eilig, immer wieder drehte sie sich um
„Wo bleibt ihr denn?“
„Ach jetzt begreife ich, Matteo hat dir einen Fußball versprochen, deshalb bist du so kribbelig. Wir brauchen nicht zu rennen. Matteo läuft nicht weg Lena.“
„Vielleicht hat er es vergessen. Papa meinst du, er hat es vergessen?“
„Nein mein Schatz, Matteo ist zuverlässig, der hat das bestimmt nicht vergessen.“
Matteo begrüßte uns, als wir uns unter die Markise setzten. Lena schaute ihn mit großen Augen an. „Hast du dran gedacht, Onkel Matteo?“
Matteo grinste
„Woran soll ich denn gedacht haben Lena?“ Lena schossen schon Tränen der Enttäuschung in die Augen, als Claudia herauskam, Matteo in die Seite boxte und Lena eine Tüte übereichte.
„Was hast du wieder angerichtet, du kannst Lena doch nicht so auf den Arm nehmen. Hier Lena, Matteo hat doch dran gedacht.“ Sie gab Lena den Beutel mit dem Fußball darin. Lenas Tränen verschwanden und sie grinste bis über beide Ohren.
„Danke Onkel Matteo, ich freu mich so, danke.“ Sie sprang auf und umarmte Matteos Beine. Matteo nahm die Kleine auf den Arm und Lena busselte ihn ab.
„Wer spielt mit mir Fußball?“ Lena schaute in die Runde.
„Komm, wir gehen rüber zur Kirche, aber nicht auf die Straße schiessen.“
Ich nahm Lena bei der Hand, in der anderen Hand trug ich den Beutel mit dem Fußball.
Lena nahm gleich Anlauf und donnerte den Ball gegen das Kirchentor, gerade als Don Fulvio herauskam. Der schürzte seine Soutane und knallte den Ball zurück bis vor Martas Alimentari.
„Spielst du mit“, wollte Lena wissen.
„Nein mein Kind, ich muß noch die Heilige Messe vorbereiten. Spielt nur weiter, aber macht mir die Kirchenfenster nicht kaputt.“
Matteo reckte respektvoll den Daumen nach oben.
„Er hat im Priesterseminar leidenschaftlich Fußball gespielt“, flüsterte er Eva zu.
„Papa, du mußt besser aufpassen, jetzt habe ich ein Tor geschossen“, jubelte Lena, als ich einen Ball von ihr verpaßte.
„So ich brauche erst mal einen Schluck Wein zur Stärkung, du magst doch bestimmt eine Apfelschorle, oder?“
„Aber dann spielen wir weiter Papa.“
Ich nickte seufzend.
„Na keine Kondition mehr Peterl“, spöttelte Eva und tätschelte mir den Hintern.
„Das gefällt den Männern doch“, kicherte Claudia und streckte ihre Hand nach Matteo aus.
„Untersteh dich“, rief Matteo und fuhr unwillkürlich einen Schritt zurück.
Ich trank einen Schluck Wein und setzte mich zu Eva an den Tisch.
„Wollt ihr eine Kleinigkeit essen“, wollte Claudia wissen.
„Nein, wir sind auf Diät, wir müssen ein paar Kilo abspecken, nachher laufen wir noch eine Runde“, entgegnete Eva.
Matteo lachte „Ihr seid verrückt, Sport ist Mord“.
„Du hast es gerade nötig, mein Lieber“, Claudia tätschelte ihm den Bauch.
„Du trägst auch ein paar Pfund zuviel mit dir herum.“ Matteo brummte und verschwand in der Bar.
„Laßt Lena doch hier, sie kann mir in der Küche helfen. Hast du Lust Lena?“
Lena nickte begeistert. Wir verabschiedeten uns und eilten den Hügel hinauf, zwängten uns in unseren Laufdress und liefen los. Die Hose kam mir heute besonders eng vor, ich zupfte daran herum, was Eva zu der spöttischen Bemerkung reizte „Verlier dein Höschen nicht Peterl.“
Wir rannten heute über unsere Wiese Richtung Waldrand, die Quellfassung hatte Beppe wirklich gut hinbekommen. Im Wald war es angenehm kühl und schattig, wir liefen bergauf Richtung Casa Verniano. Eine Bäuerin bot uns ein Glas Wasser an, was wir dankbar annahmen. Eine kurze Pause hatten wir uns verdient. Die Oberschenkel brannten schon wieder vor Anstrengung, auch Eva jammerte ein wenig. Wir strichen uns gegenseitig die Oberschenkelmuskeln aus und machten Dehnübungen. Dann ging es weiter. Wir liefen bis zum Waldrand und blieben dann parallel zur Straße. Die Elsa plätscherte munter zwischen Straße und Waldrand. An der Kreuzung wandten wir uns wieder Richtung Dorf, wir ließen unser kleines Industriegebiet hinter uns, kamen an Donatellas ehemaligen Haus vorbei, erreichten die ersten Häuser und blieben schweratmend vor Matteos Bar stehen. Claudia saß mit Lena vor der Tür, Lena saugte mit einem Strohhalm ihre Apfelschorle. Wir ließen uns erschöpft nieder, ließen uns von Matteo eine Karaffe Wein servieren und genossen die Pause. Hose, Trikot und Kopf waren schweißnaß. Claudia brachte uns zwei Handtücher, mit denen wir unsere Köpfe abtrockneten. Für heute reichte es mir. Wir nahmen Lena bei der Hand und gingen heim
Eva legte uns Handtücher heraus. Unten zogen wir uns aus, Eva warf unsere Laufsachen in die Waschmaschine und stellte sie an, während ich den Saunaofen anheizte.
„Lena, leg deine Sachen anständig auf den Stuhl, die ziehst du nach der Sauna wieder an.
Wir duschten ausgiebig bis die Sauna heiß genug war. Lena vergaß natürlich mal wieder ihr Handtuch.
„Leg dein Handtuch unter deinen Po du kleines Ferkel. Lena brummte und nahm das Handtuch, dann plazierte sie sich auf eine der höheren Stufen.
„Warum hast du denn ein Pflaster am Po Papa?“
„Das kannst du abmachen“, meinte Eva und wollte es abreißen.
„Ich mach das Papa.“ Lena grabschte zu, kniff mich dabei mehr, bis sie das Pflaster erwischte und mit einem Ruck abriß.
„Aua“, schimpfte ich, nicht so doll.“
Der Saunagang tat uns gut.
Die kalte Dusche hinterher prasselte auf unsere Körper und ließ uns zusammenzucken, dann ruhten wir in unseren Sesseln aus.
Lena schlummerte ein.
„So mir reicht es, laß Lena noch schlummern, ich mach jetzt einen Kaffee. Du kannst hochgehen und dich auch anziehen. Wir liefen nackt die Treppe zum Schlafzimmer hinauf. Ich konnte nicht widerstehen und gab ihr einen Klapps auf die von der Bewegung vibrierenden Pobacken.
„He, kannst du die Rache vertragen, warte nur bis heute Abend. Wir zogen uns Shorts und leichte Shirts an. Dann kochte Eva den Kaffee, während ich draußen auf der Terrasse den Tisch deckte.
„Ich schau mal nach der Kleinen“, meinte Eva und ging hinunter in den Keller.
Ich hörte Lena schon von unten schimpfen „Ihr habt mich einfach alleingelassen“, protestierte sie.
„Zieh dich an und meckere nicht herum, kämm dich“, entgegnete Eva.
Ich scheuchte Strega und Leone von der Bank und setzte mich so, dass mir die Sonne ins Gesicht schien. Die Katzen trollten sich, als sie erkannten, dass es nichts zu naschen gab.
Eva brachte das Tablett mit den Kaffeetassen, Lenas Apfelschorle und stellte es auf den Tisch. Lena kam schwer bepackt mit ihrem Pandabären und dem Fußball heraus.
„Spielt ihr mit mir Fußball?“
„Du siehst doch, dass wir Kaffee trinken wollen, oder? Setz dich hin und gib erstmal Ruhe.“
„Aber dann spielt ihr noch mit mir, ja?“
Ich nickte nur und Lena fiel mir um den Hals. Nach einer Viertelstunde schaute Lena auf meine Tasse fing an zu quengeln.
„Du brauchst immer so lange Papa.“
„Du bist Torwart Papa“, jubelte Lena, als ich aufstand, „und ich schieß die Tore.“
Lena ballerte was das Zeug hielt gegen das Garagentor.
Nicht so doll, Lena, du machst das Tor kaputt.“
„Du mußt den Ball doch halten Papa, ich bin Mittelstürmerin.“
„So macht Schluß jetzt, Zeit schlafen zu gehen Lena.“
„Warum denn, es ist doch noch hell? Außerdem habe ich so einen Hunger“, Lena protestierte und drosch den Ball in meine Richtung.
„Mach dich schon mal bettfertig, duschen, Nachthemd anziehen, dann gibt’s noch etwas zu essen und hinterher Zähneputzen nicht vergessen“.
„Gib mir den Ball Lena, ich räume ihn schon auf.“
Mit hängenden Schultern schlich Lena murrend ins Haus. Eine Viertelstunde später kam Lena im Nachthemd wieder herausgeschlurft, die Laune war immer noch auf dem Tiefpunkt.
Eva hatte ihr ein paar Schnittchen zurechtgemacht.
„Ihr seid so gemein“, schimpfte Lena, nachdem sie sich das erste Schnittchen in den Mund gestopft hatte.
„Ich bin überhaupt noch nicht müde, es ist noch so hell. Warum muß immer ich so früh ins Bett?“ Lena kullerten die Tränen über die Wangen
„Du mußt doch nicht weinen. Wir schauen uns morgen deine Schule an, da willst du doch ausgeschlafen sein Lena, oder?“
Eva beruhigte die Kleine wieder.
„Außerdem kommen morgen nachmittag Miriam und Jona. Ich hole sie vom Flughafen ab. Freust du dich schon?“
Lena schluckte, wischte sich die Tränchen ab und drückte sich an Eva. Dann bekam auch ich einen Gutenacht Kuß. Eva brachte Lena dann ins Bett.
„Hoffentlich brütet Lena nichts aus, nicht, dass sie noch krank wird.“ Eva war sichtlich besorgt.
„Ach ich glaube, das ist nur die Luftveränderung, in München war es doch deutlich kühler als hier bei uns. Du wirst sehen, morgen ist sie schon wieder mopsfidel, besonders natürlich weil Miriam kommt.“
„Ich würde mich nicht wundern, wenn sie heute Nacht wieder zum kuscheln kommt.“
„Holst du noch eine Flasche Wein aus dem Keller Peterl, wir bleiben hier draußen sitzen bis die Sonne untergeht, schauen übers Tal auf die Rocca und dann…“ Eva kicherte. „….dann gehen wir hoch und ich vernasche ich dich in ganz kleinen Stücken.“
Das war ein Angebot ganz nach meinem Geschmack.
Ich eilte in den Keller, es raschelte, wahrscheinlich Mäuse die Strega und Leone übersehen hatten. Ich mußte lachen, als ich daran dachte, wie Miriam damals gemeint hatte, hier seien Gespenster und wie ein Blitz die Treppe hochgerannt war. Dabei war es nur Strega, die uns eine erlegte Maus präsentieren wollte.
Meine Liebste hatte schon Gläser, Grissini und ein Schälchen mit Pistazien geholt.
Ich setze mich dicht neben sie und spürte die erregende Wärme ihrer Hüften. Dann stießen wir mit den Gläsern an. Unser Wein war wirklich ein Gedicht mit perfektem Bukett und einem sensationellen Geschmack.
Als die Nacht hereinbrach zog mich Eva hoch und wir eilten ins Haus. Schnell noch das Tablett in der Küche abgestellt. Während Eva noch einmal nach der Kleinen schaute, hatte ich mich schon in Windeseile ausgezogen und wartete im Bett auf meine Liebste. Wir hatten großen Appetit aufeinander und liebten uns leidenschaftlich, erst viel später kamen wir wieder zur Ruhe und das Liebespiel klang mit Streicheleinheiten aus. Wir duschten noch gemeinsam und zogen uns dann unsere Schlafhosen an, vielleicht hatte Lena heute Nacht wieder Sehnsucht nach uns, das konnte man nicht ausschliessen.
Und richtig, gegen Morgen boxte sich unser Mäuschen ihren Platz frei, sie erarbeitete sich ihre Liegefläche und ließ sich auch von unserem Schimpfen nicht abhalten. Dann schliefen wir noch eine gute Stunde weiter.
„Du machst dich ganz schön breit“, stellte ich vorwurfsvoll fest, aber Lena grinste nur und kicherte.
„Ihr seid aber auch so dick und ich bin so klein“, entgegnete Lena und kicherte weiter
„Untersteh dich, du Frechdachs, noch einmal zu behaupten, deine Mutter sei dick“, Eva schimpfte und kitzelte Lena aus, bis sie sich kreischend zappelte und wand.
„Papa ist auch nicht so dick“.
„Doch Papa hat einen dicken Po“.
„Nein Lena, der Papa hat keinen dicken Po“. Eva grabschte mir in den Hintern „Na vielleicht doch ein klein bißchen.“
„Weiber“, knurrte ich, „vielen Dank für die Komplimente“
Unter quietschen löste Lena sich aus Evas Griffen, kletterte auf meinen Rücken, drückte ihre spitzen Knie in mein Kreuz, ließ sich niederplumpsen und faßte meine Ohren.
„Ergib dich Papa, ich bin der Sieger.“
„Wenn du nicht endlich duschen gehst, bleibst du zuhause, wir wollen doch Miriam, Tante Josefa und Onkel Karl vom Flughafen abholen. Ich geh jetzt jedenfalls duschen. Und vorher geht’s noch zu deiner Schule.“
In Windeseile kletterte Lena von mir herunter und lief ins Bad.
Ich bekam noch einen Klapps auf den Hintern „Und du gehst in die Küche und machst das Frühstück Peterl, du kannst später duschen.“
Ich streifte mir das Shirt von gestern über, fuhr mit den Fingern durch meine Haare und lief hinunter in die Küche. Hier schaltete ich unsere Espressomaschine an, schnitt die Brötchen auf, für Lena gabs Marmelade und für Eva und mich Käse und Salami. Noch ein Glas Orangensaft für jeden und ich war fertig. Als der Kaffee fertig war lud ich alles aufs Tablett und brachte es auf die Terrasse. Strega und Leone äugten schon interessiert herauf, aber ich verscheuchte die Bande wieder.
Wir frühstückten gemeinsam, Eva und Lena sahen in ihren luftigen Sommerkleidchen bezaubernd aus.
„Du bist schön Mama.“ Lena musterte Eva.
„Josefa hat gerade angerufen, Jona kommt nicht mit. Karls Vater macht mit ihm eine Bergtour.“
„So Peterl, jetzt darfst du duschen. Ich räume das Geschirr mit Lena ab.“

Wir kamen pünktlich in Casole vor der Schule an. Die Direktorin Signora Mazzerini empfing uns herzlich.
„Sie sind Österreicher und leben in Italien. Spricht ihre Tochter denn gut genug italienisch, um dem Unterricht folgen zu können?“
Lena sprang auf und überschüttete die Direktorin mit einem italienischen Wortschwall. Signora Mazzerini schaute zuerst ungläubig, dann überzog ein Lächeln ihr Gesicht.
„Halt, halt Lena, ich glaube dir ja. Sono contento di avere una ragazza così vivace nella mia scuola, ich bin froh so ein lebhaftes Mädchen in meiner Schule zu haben. Jetzt schauen wir uns noch dein Klassenzimmer an, ja? Deine Lehrerin Signora Follieri ist leider heute krank gemeldet, aber du wirst sie beim Schulfest noch kennenlernen Lena.“
Lena schaute sich triumphierend in der Runde um, sie freute sich sichtlich auf die Schule.
Dann verabschiedeten wir uns und fuhren wieder heim.
Eva setzte mich ab, dann fuhren die zwei zum Flughafen nach Florenz, um unsere Gäste abzuholen.
Ich beschloß die Zeit zu nutzen und noch eine Runde zu laufen.
Der Wein war geerntet und jetzt ging die Kellerarbeit los. Ich prüfte jeden Tag die Daten.
Nachdem ich eine Runde gelaufen war, machte ich mich frisch und bereitete das Abendessen vor.





Es gab Mozzarella - Hähnchen in Basilikum - Sahnesauce



Zutaten

8 Hühnerbrustfilets
2 EL Olivenöl
500 g Cocktailtomaten
Basilikum
400 g Sahne
200 g Sahneschmelzkäse
250 g Mozzarella
Parmesan gerieben
Kräuterbutter



Zubereitung

Filets waschen und trocken tupfen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Öl in einer Pfanne erhitzen. Filets darin von allen Seiten ca. 5 Min. kräftig anbraten.
Tomaten waschen und halbieren. Basilikumblätter abzupfen, waschen und fein hacken.

Sahne in einem Topf aufkochen lassen. Schmelzkäse hineinrühren und schmelzen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen. 2/3 vom Basilikum unterrühren.

Fleisch und Tomaten in eine gefettete Auflaufform geben. Sauce darüber gießen. Mozzarella in kleine Stückchen schneiden und auf dem Fleisch verteilen. Wer mag, kann noch geriebenen Parmesan und 1 EL Kräuterbutter in kleine Flöckchen darauf verteilen.

Im vorgeheizten Ofen (200 Grad bzw. 175 Grad bei Umluft) ca. 30 Min. backen.


Um kurz vor fünf saßen Eva und Lena im Ankunftsbereich, Lena nuckelte an ihrer Apfelschorle, während Eva sich einen doppelten Espresso genehmigt hatte. Sie hatten die Tür, durch die die Fluggäste ankamen im Auge.
„Wann kommen die denn endlich?“, Lena quengelte etwas ungeduldig.
„Schau mal, die Tafel zeigt an, dass das Flugzeug aus Schwechat gelandet ist und die Passagiere ihr Gepäck bekommen. Die drei kommen jeden Moment durch die Tür. Komm, wir gehen ihnen schon mal entgegen.“
Eva faßte Lenas Hand, da öffnete sich die Tür und die ersten Passagiere strömten mit ihrem Gepäck heraus.
„Da, ich sehe Miriam, huhu Miiiriam“, Lena winkte eifrig.
„Schrei doch nicht so, die Leute gucken schon.“ Doch Lena rannte ihnen schon entgegen. Sie ließ sich quietschend von Karl herumwirbeln.
„Du bist aber groß geworden Lena“, staunte er, dann nahm Josefa sie hoch und wurde von Lena abgebusselt.
Zum Schluß tanzten Miriam und Lena im Kreis um Eva, Josefa und Karl herum.
„Spielst du nachher mit mir Fußball Miriam?“
„Nun laß uns doch erst einmal nach Hause fahren Lena, dann könnt ihr Fußball spielen.“
Eva umarmte ihre Schwester herzlich, sie hatten sich besonders viel zu erzählen.
Karl nahm die Koffer, während Eva und Josefa die Reisetaschen schleppten.
Der Kofferraum war randvoll. „Ihr wollt wohl länger bleiben“, spöttelte Eva.
„Nein keine Angst kleine Schwester, nur die eine Woche wie vereinbart“, lachten Josefa und Karl.
„Ich kann länger bleiben, ich habe Ferien, da kann ich wieder nach Schätzen suchen“, machte sich Miriam bemerkbar.
„Und wie kommst du wieder nach Hause kleines Fräulein?“
„So einsteigen ihr Lieben, Peterl hat ein leckeres Essen vorbereitet.“
„Wie im Paradies“, seufzte Josefa, als die toskanische Landschaft langsam an uns vorüberglitt.
 
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Eva, Peter und Lena sind wieder zurück vom Oktoberfestbesuch in München. Jetzt bekommen sie besuch von Evas Schwester und Schwager, sowie der kleinen Miriam aus Podersdorf.
Sprotliche Aktivitäten kommen nicht zu kurz und fürs leibliche Wohl (2 Rezepte zum nachkochen) ist auch gesorgt.


Wolfgang scrittore (23.04.2015)

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