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Bis an unsere Grenzen ( In den Hügeln der Montagnola )

Romane/Serien · Romantisches
Da hatten wir uns auf etwas eingelassen, die Tour würde uns an unsere Grenzen bringen. Wir mußten uns auf das nötigste beschränken. Jeans, Shirt, Unterwäsche, Socken und eine Radlergarnitur zum wechseln, Geld und Deo nicht zu vergessen.
„Für die Rückfahrt kannst du ja eine von den Hosen nehmen die dir jetzt zu eng sind, bis dahin paßt du wieder hinein. Nachher machst du mal Anprobe Peterl.“
Zum Glück hatten wir die alten Hosen noch nicht weggeworfen. Zwei paßten überhaupt nicht mehr, viel zu eng, nur in die Hose im Zebralook paßte mein Hintern noch mit einiger Mühe gerade so hinein. Eva kicherte und grabschte fest zu.
„Da muß ich heute abend deinen Corpus delicati noch einmal gründlich in Augenschein nehmen“, kicherte Eva weiter.
Nach einer heißen Nacht, duschten wir und zwängten uns in unsere Montur.
Wir waren gerrade mit dem Frühstück fertig, als Brunos Bus auf den Hof rollte. Beide tranken noch einen Kaffee mit uns.
„Ich bring Lenchen nachher zum Bus“, verabschiedete sich Tante Maria von uns.

Bruo und Paola führten stolz ihre neue Montur vor.Paola umrundete mich mit kritischem Blick, aber sie schien heute nichts auszusetzen zu haben. Wir verstauten unser Reisgepäck und rollten langsam den Hügel hinunter, gute 40 km bis Massa Marittima lagen vor uns, es würde eine rechte Tortur werden. Hoffentlich würden wir es durchstehen.
Wir überquerten die Via Provinciale und hatten eine ereignisreiche Strecke vor uns, gefährliche Kurven, Steigungen und Gefällstrecken forderten unsere volle Aufmerksamkeit, dazu der, zum Glück, geringe Autoverkehr.
In Höhe Abzweig nach Radicondoli, bei Casone legten wir unsere erste längere Pause an, ein Schluck Wasser, einen Energieriegel und etwas Beinevertreten, dann gings weiter. Weiter ging es kurvenreich mit stetigem Bergauf, bergab weiter. Am Abzweig nach Montieri, nach gut 30 km hatten wir etwa dreiviertel der Gesamtstrecke geschaft. Hier hatten wir eine länger Pause geplant, eilig gingen wir in die Büsche, um uns zu erleichtern. Hintern und Oberschenkel taten mir weh, Eva massierte mich. Paola tat das gleiche bei Bruno, dann wechselten wir. Eva stöhnte auch leicht, als ich sie massierte.
„So weiter meine Lieben, wer rastet, der rostet.“ Sie verabreichte uns einen aufmunternden Klapps und wieder stiegen wir in die Sättel.
Weiter auf der SP 11 passieren wir den Weiler Podere Pian de Mucini. Zeit für eine weitere Pause. Mein Magen knurrte.
„Heute abend spendiere ich euch ein frugales Mahl“, spornte Paola uns an. Diese Strecke war der ideale Fatburner, tröstete ich mich über meinen Hunger hinweg. Heute abend müßte meine Hose eigentlich schlottern.
Wenige Kilometer weiter bei Ghirlanda sahen wir schon die Häuser von Massa Marittima auf dem Hügel. Mit letzter Kraft erreichten wir unsere Pension. Die Kleidung klebte uns am Körper, da war nichts mit schlottern. Wir verstauten unsere Räder, duschten und zogen uns um. Na, ja, die Jeans schien etwas lockerer zu sitzen. Wir waren zwar ausgelaugt und erschöpft, aber wir mußten unbedingt wieder zu Kräften kommen und liefen mit Paola und Bruno zur nächsten Osteria, die Antica Osteria Parenti in der Via Norma Parenti, dort streckten wir unsere Beine aus und studierten die Speisekarte.
„Jungs, schlagt euch die Bäuche mit Pasta voll, morgen wird’s noch einmal haarig, da braucht ihr eure Kräfte.“
Wir bestellten eine leckere Lasagne, die große Auflauffform dampfte noch und ein verführerischer Duft umschmeichelte unsere Nasen.
„Attenzione caldo“, warnte uns der Cameriere. Wir tranken dazu einen La Massa Toscana IGT von der Fattoria La Massa. Er war recht süffig und hatte eine Reihe von Nuancen nach Himbeeren und Cassis, würzige Noten. Geschmeidig dichte, frische Beerenfrucht am Gaumen. Lang, voluminös und elegant. Er war sein Geld wert.Nach dem Essen suchten wir unsere Zimmer auf, kuschelten uns nackt aneinander und schliefen schnell ein. Ich streichelte Eva noch ein wenig, dann war ich weg im Traumland. Morgens hatte ich schwere Beine, auch Eva jammerte, aber eine ausgiebige Dusche munterte uns wieder auf. Eva half mir, meine Radlerhose über den Hintern zu bekommen,sie war immer noch sehr knapp.

Ich konnte die Spötteleien verstehen.
Dann stiegen wir wieder in die Sättel und radelten den Hügel hinunter. Wir wählten die Strecke Richtung Meer und würden bei Puntone unweit von Follonica das Meer erreichen. Die ersten Kilometer hatte ich noch schwere Beine, aber langsam wurde es besser und ich fuhr wieder rund.
Bei Puntone wurde es langsam flacher und wenig später erreichten wir das Meer. Ein würziger Duft nach Salz und Fisch stieg uns in die Nasen. Vor Castiglione stoppten wir noch einmal, um uns zu orientieren.Wir fuhren die Uferpromenade entlang bis zur Brücke und erreichten kurz darauf unsere Pension in der Via Ansedonia. Nachdem wir unsere Räder auf dem Hof abgestellt hatten und unsere Schlüssel in der Hand hielten, stiegen wir die Treppe zu unseren Zimmern empor. Paola lief hinter mir uns spottete noch einmal „Ich fürchte, deine Eva hat schon ihre Krallen ausgefahren, um diesen prallen Leckerbissen zu vernaschen“, dabei tätschelte sie mir den Hintern.
„Finger weg“, schimpfte Eva „diese Sahnestücke gehören mir alleine.“
Oben duschten wir und stellten uns nackt auf den Balkon. Der laue Wind umfächelte unsere Körper.
„Deine Pomuskeln zittern ja“, meinte Eva und kniff mich prüfend ins Fleisch.
Eva wusch unsere Radlerkleidung durch und hängte sie zum trocknen auf die Balkonbrüstung.
„So leg dich mal aufs Bett, ich werde dir noch die Schinken klopfen.“ Eva wußte, wie sie meine Lebensgeister wieder wecken konnte. Hinterher versanken wir ineinander und liebten uns sanft. So jetzt hatten wir ein verlängertes Wochenende vor uns, Zeit zum regenerieren.
Abends besuchten wir ein Fischrestaurant. Wir bestellten Seehecht Filets aus dem Ofen. Dazu tranken wir einen trockenen Bianco di Pitigliano, der uns in Pitigliano so gut geschmeckt hatte. Er schmeckte intensiv blumig und fruchtig und paßte ausgezeichnet zum Fisch.


Nasello filetti dal forno - Seehecht-Filets aus dem Ofen
Zutaten:
4 Seehecht Filets
50 g Butter
Salz Pfeffer
4 EL mittelscharfer Senf
2 Packungen Mozzarella di Buffala
3 Tomaten
Beilagen: Reis

Zubereitung
4 Seehecht Filets
Den Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen. Eine Auflaufform mit Kräuterbutter fetten. Seehecht mit Salz und Pfeffer würzen und mit je 1 EL mittelscharfem Senf bestreichen. Mozzarella und Tomaten in Scheiben schneiden.
Fischfilets in die Auflaufform legen, zunächst mit Tomaten, dann mit Mozzarella belegen. Alles salzen, pfeffern und nach Belieben mit Kräutern bestreuen.
30 Minuten im Backofen backen und mit Reis servieren.

„Morgen ist relaxing angesagt, wir legen uns an den Strand und gehen schwimmen“, schlug Eva vor.

„Dann können wir ja recht freizügig auftreten, wir nehmen das Bagno vom letzten Jahr“, freute Paola sich.
Eva posierte grinsend vorm Spiegel und legte mir meinen Badestring hin. Ich schlüpfte hinein und zog mir wie auch Eva Shorts drüber.
Als wir unsere Liegen erreicht hatten, zogen wir uns aus, Eva und Paola legten ihre Bikinioberteile ab und wir liefen zum Wasser. Es war recht voll, so daß wir rege Aufmerksamkeit erregten. Einige ältere Herrschaften gaben mißbilligende Kommentare ab, die uns aber nicht störten. Eva und Paola schwammen gleich weit hinaus.
„Laßt euch nicht von den Haien beißen", rief ich hinterher. Erst vor ein paar Wochen war bei Follonica ein toter Hai angeschwemmt worden. Bruno und ich bleiben in Ufernähe und absolvierten ein paar gymnastische Übungen. Ein paar kichernde Teenies versuchten mit uns zu flirten, wir blieben aber standhaft.
Endlich verloren sie das Interesse und verschwanden im Wasser. Ich schwamm jetzt auch einige Längen hinaus und versuchte Eva und Paola zu entdecken, da kamen sie wieder langsam herangeschwommen. Wir erreichten unsere Liegen, cremten uns gegenseitig ein, brutzelten dann in der Sonne. Ich döste ein wenig ein, bis Eva mich mit einem Klapps wieder weckte.
„Gehen wir noch einmal ins Wasser, oder seid ihr Jungs zu faul?. Peterl dreh dich um, dein Rücken und dein Hintern sind schon leicht angegrillt. Jetzt spürte ich auch ein leichtes Brennen. Ich sprang auf und wir schwammen noch eine Viertelstunde, dann trockneten wir uns wieder ab und zogen uns landfein an. Auf dem Rückweg kauften wir noch jeder ein Stück Pizza auf die Hand, setzten uns in den Sand und aßen hungrig. In unserer Pension zogen wir Jeans und Shirt über und liefen in die Stadt zum bummeln. Eva schob ihre Hand wieder in meine Gesäßtasche und zwickte mich.
„Na hast du schon mehr Platz Eva", grinste Paola spöttisch. Eva schüttelte den Kopf und zwickte mich noch einmal.
„Na, so schnell schmilzt dein Speck nicht, du bist noch gut gepolstert, wie ich vorhin sehen konnte", spöttelte Paola.
An der Promenade gönnten wir uns ein Eis, hockten uns auf die Ufermauer und schleckten es genüßlich. Dann suchten wir ein bekanntes Fischrestaurant auf.

Filetto di lucioperca con insalata di avocado - Zanderfilet mit Avocado-Salat
Zutaten:
4 Zanderfilets
1 Paprikaschote
300 g Mini-Rispentomaten
2 Avocados
Basilikum (aus der Tiefkühlung)
1 Zitrone
7 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
150 g Körniger Frischkäse (aus der Kühlung)
Chili

Zubereitung:

Paprika und Tomaten abwaschen, Avocados schälen und entkernen. Alles klein schneiden und mischen. Nach Belieben gehackte Basilikumblätter hinzugeben.
Saft von einer halben ausgepressten Zitrone mit 5 EL Olivenöl und einer Prise Salz und Pfeffer zu einer Vinaigrette verquirlen. Zusammen mit dem Frischkäse auf den Salat geben. Nach Belieben mit Salz und Chili würzen.
Restliches Olivenöl in der Pfanne erhitzen. Zanderfilets trocken tupfen, Fleischseite nach Belieben salzen und pfeffern, dann mit der Hautseite nach unten in die Pfanne legen und ca. 3–4 Min. braten. Danach wenden und von der anderen Seite braten.
Anschließend mit dem Salat auf den Tellern anrichten.
Dazu tranken wir heute einen süffigen Ansonica Costa dell’Argentario, von der Halbinsel Argentario. Die Sonne dort ließ sich sein Aroma voll entfalten. Gesättigt liefen wir wieder heim. Mein Hinterteil war noch zu empfindlich, so daß wir aufs Schinkenklopfen verzichten mußten. Doch Eva schaffte es auch so mich in Fahrt zu bringen. Wir liebten uns voller Gier und sanken nach einer Weile erschöpft in die Kissen. Da wir kein Nachtzeug mitgebracht hatten, kuschelten wir uns nackt aneinander. Wir schliefen tief und fest, bis uns der Wecker hinausklingelte. Nach dem Frühstück warteten wir unsere Räder und putzten sie, denn morgen ging es wieder auf Tour. Wir stiegen heute auf die Rocca, aßen Mittags eine Kleinigkeit, vebrachten den Nachmittag am Strand und aßen Abends wieder in unserem Fischrestaurant.



Filetti croccanti Zander su Macadamia purea e schiuma curry -
Knusprige Zanderfilets auf Macadamia Püree und Curryschaum
Zutaten:
4 Zanderfilets
3 Zweige Thymian
Olivenöl
600 g Kartoffeln, geschält
70 g Macadamia
50 g Butter
50 ml Schlagsahne
150 ml Milch
Muskat
Für den Schaum:
2 EL Olivenöl
5 g Knoblauch
150 ml Klare Gemüsebrühe
100 ml Schlagsahne (aus der Kühlung)
Curry
1 Spritzer frischer Zitronensaft
Pfeffer, Salz
Zubereitung:
Kartoffeln kochen. Macadamia hacken und in einer Pfanne ohne Fett anrösten. In einem kleinen Topf Butter schmelzen, Schlagsahne und Milch zugeben und erwärmen. Kartoffeln zerstampfen und Sahne-Milch zugießen.
Alles mit dem Schneebesen zu einem cremigen Püree verrühren und mit Salz und Muskat abschmecken. Macadamia unterrühren.
Für den Curryschaum Olivenöl in einem Topf erhitzen und den Knoblauch darin glasig andünsten, Gemüsebrühe und Schlagsahne zugießen. Mit Curry, Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.
Zanderfilets abwaschen, trocken tupfen. Mit etwas Öl in der Pfanne mit den Zweigen Thymian ca. 4 Min. auf der Hautseite und ca. 1 Min. auf der Fleischseite anbraten. Salzen und pfeffern.
Kartoffel-Macadamia-Püree auf 4 Tellern anrichten. Fischfilets darauf verteilen.
Die Curry-Sauce mit einem Mixer oder Pürierstab kurz aufschäumen und den Schaum auf dem Fisch und dem Püree verteilen.
Beim Wein blieben wir beim Ansonica Costa dell’Argentario. Auf dem Rückweg kauften wir uns im Supermercato noch einige Energieriegel.
Heute nacht blieben wir beim Kuscheln, morgen ging es wieder auf die Reise. Nach dem Frühstück schlüpften wir wieder in unsere Radlermontur.
Die Zebrahose, wie Eva sie nannte, bekam ich nur mühsam über meinen Hintern, offensichtlich hatte ich noch kein Gramm abgenommen.
Eva lachte „Nur gut, dass es hier keine Löwen gibt, sie würden einen so strammen Zebrahintern nicht widerstehen können.“ Auch Paola machte spöttische Kommentare bei meinem Anblick und grabschte zu.
„Stell dir einfach vor, ein Rudel Löwinnen sei hinter dir her, dann kommst du auf Touren“, lachte sie noch.
Paola konnte natürlich ihre Hände nicht bei sich behalten, bis Bruno rief
„Schluß jetzt, ab in den Sattel und los." Langsam radelten wir aus Castiglione heraus, fuhren langsam am Meer entlang und konnten uns an dem Panorma kaum satt sehen. Bis Paola rief "Avanti amici", in die Pedale stieg und schon bald einen Vorsprung herausholte.
Wir schlossen schnell auf, bald kam der erste kräftezehrende Anstieg. Bei Pian d`Alma an einer Kreuzung, legten wir die erste Rast ein, meine Blase drückte schon eine Weile, den anderen erging es nicht anders. Nach ein paar Minuten scheuchte Paola uns wieder hoch.
„Culi alti, bei Puntone ist die nächste Rast, bis dahin ist die Strecke nur ein Kinderspiel, also keine Müdigkeit."
Bis Puntone machten wir Tempo und wechselten uns regelmäßig in der Führung ab. In Puntone angekommen aßen wir einen Energieriegel und tranken ein Schluck Wasser. Jetzt verlief die Strecke auf der SP 60 bis zum Abzweig vor Imposto mit einigen Steigungen und Gefällstrecken. Oft mußten wir aus den Sätteln und mit zitternden Muskeln ging es bergauf. Wir überquerten die Autostrada SS1 und bogen nach einer Weile auf die Straße nach Massa Marittima ab. Bei Valpiana legten wir die letzte Rast ein, es war schon eine Weile nach Mittag, ich gönnte mir noch einen Energieriegel und ließ mich von Eva massieren, dann nahm ich mir meine Schöne vor.
„Langsam tut mir der Po weh, euch auch", ließ sogar Paola verlauten. Ich schüttelte meinen Kopf.
„Du hast ja auch mehr Sitzfleisch – carne seduti", lautete ihr beiläufiger Kommentar.
Wir standen auf und schoben unsere Räder wieder an den Straßenrand, dann stiegen wir auf und kamen schnell in Schwung. Die letzten Kilometer bis zu unserem Quartier in Massa Maritima scheuchte Paola uns vorwärts, die Steigung den Hügel hinauf forderte unsere letzten Kräfte.
Nach einer ausführlichen Dusche, waren wir wieder fit und begannen unseren Stadtbummel. Abends ließen wir uns in einer kleinen Trattoria nieder und bestellten uns eine große Pizza, dazu einen angenehm trinkbaren Rosso Toscano. Wie liefen anschließend zur Kathedrale San Cerbone und ließen uns auf der großen Treppe nieder. Hier hatten wir vor einigen Jahren Lirica in Piazza gelauscht, dem großem Musikfestival der Maremma. Zuhause wusch Eva unser Radlermontur durch und hängte sie zum trocknen auf. Noch einige Streicheleinheiten und wir schliefen fest.
„Ich bin froh, dass mein Po von der Schwangerschaft her noch so gut gepolstert ist, da sitzt man besser im Sattel", meinte sie kichernd, als sie sah, wie ich mich in meine Radlerhose mühte.
„Wir haben beide genug Carne seduti", lachte sie und grabschte zu. Ich schimpfte, genoß aber ihre Attacken, am liebsten hätte ich mich wieder ausgezogen und mich von Eva durchkneten lassen, aber wir hatten noch eine anstrengende Tour vor uns, die gut 50 km würden uns das letzte abverlangen.
„Heute abend wäre mir nach Sauna", meinte Paola. Eine gute Idee, fand ich.
An den zahlreichen Steigungen feuerte uns Paola immer wieder an, sie schien eine unerschöpfliche Kondition zu haben. Bruno hielt gut mit, er hatte auch einige Kilo weniger als ich. Ich ging an meine Grenzen und mußte immer wieder aus dem Sattel steigen. Wir machten zwar einige Pausen, aber immer mehr spürte ich, dass ich an meine Grenzen kam. Hose und Shirt waren naßgeschwitzt und nur das Stirnband verhindert, dass mir der Schweiß in die Augen lief. Meine Oberschenkelmuskel zitterten und meine Waden brannten. So mußte sich ein mürbegerittenes Steak anfühlen, ich spürte meinen Hintern immer mehr. Bei Mensano legten wir die letzte Rast ein. "Laßt uns die letzten Kilometer locker ausradeln", meinte Paola, wir waren einverstanden.
Als wir den Hof erreichten , kam uns Lena jubelnd entgegen. Tante Maria hatte es sich auf der Terrasse mit einem Buch bequem gemacht. Giulia und Gianni lagen in ihren Körben und gaben brabbelnde Geräusche von sich, sie waren wach und betrachteten uns neugierig.
„Darf ich", meinte Paola und nahm Giulia auf ihre Arme. Eva holte den zappelnden Gianni heraus.
„Sie sind schon versorgt, habt ihr Hunger", meinte Tante Maria.
„Wir haben Kaiserschmarren gemacht, die Oma und ich", meldete Lena sich zu Worte.
„Ich hab gedacht, ihr habt bestimmt Hunger", ergänzte Tante Maria.
„So, dann mußt du Zappelphilipp wieder in dein Körbchen", meinte Eva und legte den Kleinen wieder hinein, Paola verstaute Giulia auch.
„Wir duschen erst einmal und machen uns frisch", rief Eva und wir liefen ins Haus unter die Dusche. Wieder in Zivil erschienen wir auf der Terrasse.
„Ihr könnt schon ein paar Kalorien vertragen, schließlich war es eine anstrengende Tour. Tante Maria und Lena hatten den Kaiserschmarrn mit Puderzucker bestreut und uns große Portionen auf den Teller geladen. Dazu tranken wir einen kräftigen Caffé doppio.
Zubereitung: Kaiserschmarrn
8 Eier
60 g Zucker
800 ml Milch
200 g Mehl
1 Prise Salz
etwas Butter

Zubereitung:

Für den Kaiserschmarrn zunächst die Eier trennen. Eiklar mit der Prise Salz zu einem steifen Eischnee schlagen.
Eidotter, Zucker, Mehl und Milch cremig rühren. Diesen Teig langsam in den Eischnee rühren. Die Butter in einer Pfanne zerlassen, den Teig hineingießen, leicht anbacken lassen, wenden und nach ein paar Minuten mit einem Kochlöffel in kleine Stücke reißen. Den Kaiserschmarrn ohne Rosinen noch warm servieren.

Wir waren pappsatt, ich lief hinein und stellte den Saunaofen an.

Wir ließen uns noch ein wenig die Sonne aufs Gesicht scheinen, dann rafften wir uns auf, den Paola und Bruno wollten nicht zu spät aufbrechen. Lena wollte natürlich unbedingt mit uns in die Sauna und wurde von Eva ermahnt, sich zu benehmen. Eva holte die Wäsche von oben und stopfte sie in die Waschmaschine.
„Darf ich nächstes mal mitfahren", forderte Lena. „Ich bin stark", tönte sie und posierte kämpferisch.
„Dazu bist du noch zu klein, wir machen nächste Woche mal eine kleinere Tour, da darfst du mitfahren", tröstete ich die Kleine.
„Für Mama und Papa war das auch anstrengend", fügte Eva an.
„Ihr habt euch aber wacker geschlagen", lobte uns Paola.
„Uns tut noch alles weh, davon müssen wir uns erst einmal erholen", stöhnte Eva.
Nach dem Saunagang duschten wir erst einmal, dann relaxten wir eine halbe Stunde auf unseren Liegen, bevor wir uns wieder anzogen und Paola und Bruno sich verabschiedeten.
„Wir müssen unseren Kleinen noch bei Benedetta abholen", meinte Paola, als sie sich verabschiedeten.
Ich holte die Kinderwägen für unsere Kleinen, dann machten wir noch einen Spaziergang durch die Weinfelder. Lena hatte sich wieder mit ihrem Stock bewaffnet, sie hatte noch großen Respekt vor Schlangen. Tante Maria plante schon ihre Heimreise, sie überlegte noch, ob sie mit der Bahn fahren oder fliegen sollte. Sie hatte reichlich Gepäck, aber ich schlug vor, es ihr mit der Post zu schicken.
„Ruf doch mal Josefa an, ob sie nicht Lust haben, ein paar Tage bei uns zu verbringen. Das wäre für dich doch bequemer", schlug ich vor. Abends rief sie bei Josefa an. "Miriam läßt fragen, ob sie mitkommen darf", erzählte Tante Maria.
„Aber keine Sauna diesesmal", warnte Eva. Die Gästezimmer waren so gut wie fertig, nur die Einrichtung fehlte noch.
„Morgen fahren wir nach Colle di Val d´Elsa zu Linea arredamenti“, schlug Eva vor, die liefern schnell", meinte sie.
„Darf ich mit", forderte Lena. "Na klar, wir holen dich von der Schule ab, die Oma kommt auch mit." Tante Maria nickte.

Wir streiften durchs Möbelhaus und hakten unsere Liste ab, Betten, Schränke, Vorhänge, Lampen, Spiegel und kleine Teppiche. Bald hatten wir alles abgearbeitet. Die Möbel sollten übermorgen geliefert und gleich aufgebaut werden. Handtücher und Nachttischlampen nahmen wir gleich mit.
Am Wochenende waren die Zimmer fertig eingerichtet. Jetzt konnten Josefa und Miriam kommen.Karl und Jona hatten abgesagt.
Am späten nachmittag telefonierte Josefa aus Florenz und kündigte ihre Ankunft an. Eva hatte ein paar Antipasti vorbereitet, die Beiden würden müde von der Reise sein.
„Ihr habt abgenommen", meinte Josefa, nachdem sie uns umarmt hatte. Eva erzählte von unserer Radtour. Miriam begrüßte mich etwas schüchtern, während Lena sich von Beiden abbusseln ließ.
Auf Evas Blick hin, meinte Josefa flüsternd „Ich habe ihr Verhaltensmaßregeln erteilt. Sauna aber lassen wir besser."
„Lauft ihr morgen wieder", wollte Josefa wissen, als wir mit dem Abendessen fertig waren.
Eva nickte „Wir haben es Beide nötig, nicht wahr mein Peterl?"
„Du hast doch schon gut abgenommen, bald hast du dein altes Gewicht wieder", lächelte Josefa.
„So, jetzt richten wie uns ein und gehen auch bald zu Bett, die Fahrt war anstrengend."
"Darf ich die Babies noch einmal sehen", bat Miriam. Wir gingen auch kurz darauf zu Bett, nachdem wir die Zwillinge versorgt hatten.
„Miri hat dich ja gar nicht gezwickt, dann kann ich das ja nachholen", kicherte Eva und schritt umgehend knetend und walkend zur Tat. Dabei blieb es nicht und es endete wieder im gemeinsamen Liebesspiel. Gegen Morgen löste ich mich von Eva, ich hatte draußen Geräusche gehört, unsere Gäste waren schon munter, ich beschloß zu duschen und mich fertig zu machen. Ich schlüpfte in meine Laufmontur und ging die Treppe hinunter. Tante Maria, Josefa, Miriam und Lena saßen schon beim Frühstück.
„Ich zieh mich auch gleich um", meinte Josefa, nachdem sie mich begrüßt hatte. Miriam warf immer wieder verstohlene Blicke zu mir herüber, während ich Kaffe aufbrühte und mir zwei Brötchen aufbuk. Nach ein paar Minuten kam auch Eva die Treppe herunter. Sie gab mir einen Klaps aufs Hinterteil
„Na willst du die Augen von uns Weibern erfreuen Peterl. Ich zieh mich nach dem Frühstück um."
Eine Viertelstunde später waren auch Josefa und Eva laufbereit. Ihr Outfit saß wie eine zweite Haut und ich konnte meine Blicke kaum lösen. Ich bekam einen Klaps auf meinen Hintern und wir liefen los, über die Wiese zum Waldrand und weiter durch den Wald. Eva und Josefa liefen hinter mir und tuschelten leise.
„Na lästert ihr wieder", wollte ich wissen.
„Ich habe Josefa gerade von deiner Zebrahose erzählt", kicherte Eva. "Den Anblick würde ich zu gerne sehen", kicherte jetzt auch Josefa.
„Ich fürchte nur, da paßt mein Peterl nicht mehr hinein", stellte Eva fest.
"Fütterst du ihn immer noch zu gut", lachte Josefa und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln.
Eva nickte „Und bei ihm setzt alles am Po an. Streite es ja nicht ab, ich hab mich gestern abend handgreiflich überzeugen können. Die Radtour hat noch nichts gebracht. Dein Schinkenspeck ist hartnäckig." Eva grabschte wie zur Bestätigung mit beiden Händen zu. Ich entzog mich ihren Griffen und schimpfte.
„Ach hör auf, du genießt das doch, wenn ich dich damit in Fahrt bringe."
Wir liefen weiter und erreichten die Casa Verniana, dort legten wir eine kleine Pause ein. Ich holte Getränke vom Kiosk und spürte dabei die Blicke der Beiden brennendheiß im Rücken. Wir knabberten ein paar Pistazien.
„Wir laufen den gleichen Weg zurück, unten im Dorf fallen Claudia sonst nur wieder die Augen aus dem Kopf."
Auf der Terrasse saß Tante Maria und hütete die Zwillinge. Sie blätterte in einer Illustrierten.
„Ich hab die Mädels in der Küche beschäftigt. Sie wollen sich ums Essen kümmern, also lobt sie."
Kurze Zeit später schaute Lena zur Tür hinaus
„Ach ihr seid schon da, gleich gibts eine Insalata Caprese. Die habe ich mit Miri alleine gemacht."
Wir wollten aber vorher noch duschen und liefen ins Haus, hinterher schlüpften wir in lockere, bequeme Sportkleidung.
„Wir müssen ja die Fantasie von Miri nicht noch anheizen, sie hat dich vorhin schon mit großen Augen verschlungen." Miriam kam langsam in die Pubertät.
Die Kinder hatten den Salat hervorragend hinbekommen und wir lobten sie ausgiebig. Dazu aßen wir eine Ciabatta.
Eva war im Hause und wusch die Laufkleidung durch. Als sie wieder herauskam, erzählte sie, dass Francesca mit einer Hiobsbotschaft angerufen hatte, Gianfranco hatte eine Kreislaufschwäche erlitten und sie mu0te ihn ins Krankenhaus nach Siena bringen. Wir bestellten herzliche Grüße und Genesungswünsche.
Ich mußte jetzt auf eigenen Füßen stehen, aber das brachte ich schon gut hin.
Ich holte die Kinderwägen heraus, wir legten die schlafenden Zwillinge hinein, wir wollten einen Spaziergang ins Dorf machen. Dann zog ich meine Bermudas an, Eva zog sich Shorts an und wählte eine Bluse dazu. Als wir losgingen, fand ihre Hand ihren gewohnten Platz in meiner Gesäßtasche. Lena versuchte das Gleiche, war aber noch zu klein, so hängte sie sich an einer Gürtelschlaufe ein. Tante Maria und Josefa schoben die Kinderwägen, während Miriam zwischen uns hin- und herlief.
„Ich lade euch zum Eis ein." Die Kinder waren begeistert und jubelten.
„Na es trifft ja keinen Armen, Peter hat erst die Woche einen großen Teil des Weines verkauft", meinte Eva und lachte. Wir ließen uns vor Matteos Bar nieder und Claudia servierte uns das gewünschte Eis, dann beugte sie sich über die Kinderwägen, schaute sich die Zwillinge an und seufzte.
„Na wie wärs", meinte Eva "nachmachen."
„Mein Freund will nicht so recht", seufzte sie wieder.
 
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