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Schwarze Schwäne - Weiße Schwäne, Teil 18 - EIN INKAKÖNIG -*-*- AM FLUSS

Romane/Serien · Erotisches
Am Dienstagabend: Das Wetter ist immer noch schön, und ich halte es zu Hause nicht aus. Ich will raus aus der Wohnung, will unter Menschen sein, ich verspüre die unbezwingbare Lust, an diesem Abend etwas zu unternehmen. Meine neue Freundin Andrea ist nicht zu erreichen und meine alte Freundin Susanne auch nicht. Ralf macht gerade sein Abitur nach und sollte beim Lernen nicht gestört werden. Ich überlege, wer sonst noch in Frage käme? Madame Medusa vielleicht? Haha! Die würde zwar mit Wonne mitgehen, aber da kann ich mich genauso gut erschießen. Also alleine los ...
Sogar die Nächte sind noch heiß. Man kann Sandalen tragen, und das ist für mich Sommer. Ich bin hübsch braun geworden, ein Erbteil meiner Mutter, und meine Haare sind fast weiß, Erbteil aus Vaters Familie. Ich werde einen Rock anziehen, er ist schwarz, eng und kurz und mein einziger. Dazu trage ich ein weißes ärmelloses Turnhemd. Turnhemden gibt es nur in schwarz oder weiß, aber sie sind klasse und billig.
Ich gehe zu Fuß. Im Café Klonk ist es angenehm leer, weil die meisten Gäste sich draußen aufhalten. Da gibt es viele Tische und Bänke, aber ich möchte mich nicht zu anderen Leuten setzen.
Ich kann mir den besten Platz an der Theke aussuchen und bestelle Espresso mit Sambuca. Die Hitze lässt den Sambuca gar nicht erst meine Kehle erreichen, er verwandelt sich vorher schon in alkoholischen Dunst und ich muss lachen. Ich unterhalte mich ein bisschen mit dem Wirt und erzähle ihm das mit dem flüchtigen Sambuca. Daraufhin gibt er mir noch einen aus.
Der Sambuca knallt trotz seiner Flüchtigkeit ganz schön rein, ich bin irgendwie zufrieden, habe keinerlei Bedürfnisse, will niemanden kennen lernen - so einen Typen wie Hardy zum Beispiel. Warum müssen Frauen sich immer mit Liebe beschäftigen? Ist doch lächerlich! Ich selber bin da ziemlich resistent gegen. Habe mich noch nie richtig verliebt, so mit allen Konsequenzen. Verächtlich pruste ich vor mich hin. Schade, dass Freund Ralf nicht da ist, der würde mich verstehen, das ist ja auch so einer, der mit Liebe kaum was zu tun hat.
Ich wünschte nur, ich hätte eine lange Hose angezogen, denn auf dem Kunstleder des Barhockers schwitzt man mit nackten Beinen, das ist widerlich und man muss aufpassen, wie man sitzt. Bin eben kein Rocktyp. „Noch einen Sambuca bitte!“
Um halb zehn gehe ich dann hinaus. Ich bin von den vielen Sambucas und auch wegen der Hitze ganz schön angeheitert.
Mit mir zusammen geht ein etwas dunkelhäutiger Typ hinaus, der wohl aus der hinteren Metzgerei - so nenne ich den großen gefliesten Raum mit den Pärchentischen - gekommen ist.
Wir laufen parallel nebeneinander her. Er will gerade in sein Auto steigen, es ist ein wunderbarer Citroën DS, diese große schaukelnde französische Schildkröte, hat schon die Hand am Türgriff, da quatscht er mich tatsächlich an.
„Soll ich dich nach Hause fahren?“, fragt er. „Ich heiße übrigens Salvador.“
„Und ich heiße übrigens Tony.“
„Das ist ein interessanter Name“, sagt er. „Ist das eine Abkürzung?“
„Ja, und zwar für Antonie, aber so nennt man mich nie.“
Ich steige in den Citroën ein, ich weiß nicht, was ich mir dabei denke, aber wer so ein Auto fährt, der kann nicht schlecht sein. Ja hoffentlich!
Er ist gar nicht so dunkelhäutig, wie ich gedacht habe. Er ist anscheinend ein Inka-Nachfahre mit seiner kondorartigen Nase und einem kühnen Gesichtsprofil. Und er kommt mir verdammt schön vor! Noch ein götterartiger Mann innerhalb von zwei Wochen ...
„Wie wär's denn mit einem Kaffee?“, fragt er mich, als wir vor meinem Haus angekommen sind. Er spricht ein perfektes Deutsch, vielleicht ein besseres als viele meiner Mitbürger.
„Klar, warum nicht ...“ Wieder eine meiner spontanen Entscheidungen? Warum tue ich das? Ich weiß es, im Moment bin ich immer noch zornig auf einen gewissen Mann und der Zorn muss raus!
„Na gut, aber nur kurz. Ich muss früh aufstehen!“ Oh mein Gott, was tue ich da? Aber immerhin habe ich Grenzen gesetzt, von wegen: Ich muss früh aufstehen ... Das ist für ihn die Ansage, dass er nicht über Nacht hier bleiben kann.
Er setzt sich ins Wohnzimmer, und ich brühe den Kaffee auf. Ich bringe direkt zwei große Tassen aus der Küche mit, schalte den Fernseher ein, und wir schauen uns den Rest von ‚Dallas’ an. Oh je, ich muss mal wieder mein Schwesterchen besuchen, mit der habe ich dienstags immer ‚Dallas’ geguckt, aber in der letzten Zeit gar nicht mehr.
Beim Kaffeetrinken unterhalten Salvador und ich uns über die körperlichen Vorzüge der Hauptdarsteller.
„Ich finde, du hast eine bessere Figur als Pamela“, sagt Salvador. Salvador ist groß, er ist wohlgestaltet - und anscheinend ein gebildeter Mann.

https://www.youtube.com/watch?v=AR8D2yqgQ1U (True - Spandau Ballet)

„Wirklich?“ Ich bin erfreut, denn das habe ich eigentlich immer schon gedacht, also das mit der besseren Figur.
„Pamela hat zu wenig Hintern“, meint Salvador, „und in der Relation dazu zuviel Busen. Ist zu topplastig.“
Topplastig ist echt gut! Ich muss lachen. Wahrhaftig ein gebildeter Mann, der sich auskennt mit den Proportionen der Frauen. Ich fühle mich gut, fühle mich geschmeichelt und ich glaube, jede andere Frau würde sich dadurch auch geschmeichelt fühlen.
Als ‚Dallas’ kurz darauf zu Ende ist, lege ich eine meiner ruhigeren Kassetten auf, und wir hören ‚True’ von Spandau Ballet. Wahrscheinlich der Traum eines jeden Teilnehmers bei einer College-Abschluss-Party in den USA.
HAHAHA HAAA HAA ... Es ist ein wunderbares Stück, ein Stück, um zu träumen. Und dieses sanfte Saxophonspiel ist so irre gut.
Er steht auf, nimmt mich in den Arm und wir tanzen. Ganz langsam. Wie lange habe ich nicht mehr mit einem Mann getanzt? Ich weiß es nicht, kann mich an rein gar nichts erinnern ... Woran auch, da gab es nichts außer vielleicht als Teenager.
Ich muss wirklich ziemlich angeheitert sein von dem Sambuca und der Hitze. Der Mann hat aber auch eine geile Art an sich. Er streichelt mich, während wir eng zusammen tanzen - und es erregt mich. Und was er alles so erzählt ... Manchmal denke ich, die Männer sollten nicht soviel quatschen, sondern einfach die Klappe halten wie ein gewisser ... Nein, ich werde jetzt nicht an diesen Blödmann denken!
„Ich war mal mit einer Thailänderin zusammen“, erzählt Salvador mir, während er meinen Hintern streichelt und ich irgendwie hypnotisiert bin, „die war auch so ein Typ wie du ...“
Ich bin ein Typ wie eine Thailänderin? Das wusste ich noch gar nicht, aber Thailänderinnen sind doch wohl schwarzhaarig und dunkeläugig, vielleicht liegt es an meinem Gesicht oder an meinen Augen, die stehen ein bisschen schräg in meinem Gesicht herum ...
Salvador erzählt weiter von irgendwelchen Schweinereien. In der Tat, ich bin erregt, das ist ungewöhnlich. Hat mir immer schon vorgeschwebt, so eine totale Ekstase ohne groß nachzudenken. Sich einfach nur hineinfallen lassen in die Lust ...
Körper sagt: ‚Der ist geil, treib es mit ihm, bevor deine Erregung nachlässt und das wird sie mit Sicherheit ...’
Pause. Mein Hirn meldet sich gerade bei mir. Hirn, was willst du von mir, sprich zu mir. Und es spricht zu mir und teilt mir folgendes mit: ‚Der Mann ist geil, er sieht super gut aus und ist bestimmt auch super gut im Bett! Außerdem wäre dieser schöne Inka-Gott ein herrliches Werkzeug deiner Rache an Hardy. So kannst du dich nicht behandeln lassen! Der hat dich verarscht! Und deswegen musst dich rächen an ihm, am besten mit dem Sperma eines anderen Mannes! Lass ihn dich mit ihm ein!’
Ich weiß nicht, ob ich Hirn vertrauen kann, ich bin noch unentschlossen, während ich mit Salvador weitertanze zu den Klängen von ‚True’. Dieses Saxophonsolo ist einfach göttlich!
„Ich war mal mit einer verheirateten Frau zusammen, die war unheimlich geil.“ Salvadors Stimme klingt beschwörend. „Hinterher sind wir dann zu viert ins Bett gegangen. Ihr Mann hat seine Freundin mitgebracht ...“
Ich bin erstaunt. Was es nicht alles gibt! Wahrscheinlich schicken die ihm heute noch Dankesschreiben. Trotz meiner körperlichen Erregung macht sich ein gewisser Missmut in mir breit. So was will ich nicht.
„Du bist so geil“, er streichelt immer noch meinen Hintern, während wir immer noch eng aneinander gepresst zu ‚True’ tanzen. „Ich weiß das!“
Wenn er so weiter macht, dann kommt's mir, bevor wir wirklich ... Und außerdem bin ich nicht geil, woher will er das wissen? Eigentlich bin ich mehr der schwer erregbare Typ, und mit den meisten Männern geht bei mir gar nichts. Das will aber nix heißen, denn ich hatte nicht viele Männer. Außer bei diesem Hardy, da ging es sofort. Okay, bei Robert auch ein bisschen ...
„Wenn du meine Freundin wärst“, fährt er mit heiserer Stimme fort, „dann würde ich mit dir in den Wald fahren. Du würdest diesen Rock tragen mit nichts darunter, und dann würde ich dich...“
„Ich trage aber nicht gerne Röcke“, werfe ich ein. Allmählich bin ich doch etwas ernüchtert. Dieses Geschwätz über meine Geilheit ist ja ganz nett, aber es entspricht überhaupt nicht den Tatsachen. Leider kann ich seinen Redefluss nicht stoppen. - „Dann würde ich dich ficken bis zum geht nicht mehr, und wir würden nur noch eins sein, nämlich geil, geil, geil ...“ Salvador flüstert sich in Ekstase hinein.
Ich sage nichts, starre ihn nur ungläubig an.
„Wenn du in die Disco kommst, und ich sitze mit einem anderen Mädchen an der Theke, dann stehe ich sofort auf und komme zu dir.“
Begreiflicherweise bin ich davon nicht begeistert, denn wenn er mein Freund wäre, dann hätte er nicht mit anderen Mädchen an der Theke zu sitzen. Aber da er das nie sein wird, ist es wohl egal.
„Du siehst echt Klasse aus, hast 'ne geile Frisur, 'ne supergute Figur, und ich weiß, dass du geil bist!“
Mist, ich weiß das aber nicht, denn ich will das nicht wissen! Oh Gott, er hat gerade den Reißverschluss seiner Hose geöffnet, und sein Teil ist zu sehen, es ist erschreckend groß ... Hilfe! Mein Körper sagt ein lautes ‚NEIN’. Hirn schweigt betroffen, und meine Erregung verpufft gerade irgendwo im Nirgendwo, als hätte jemand einen aufgeblasenen Ballon zerstochen. PENG! Ich kann das nicht, kriege das nicht gebacken, wie Susanne sagen würde. Oder kriege das nicht rein oder will es nicht in mir haben? Egal, Schluss jetzt!
„Nein, das geht nicht!“, höre ich mich sagen, „ich will das nicht, und ich kann das nicht. Das hat jetzt nichts mit dir zu tun. Du bist ein toller Typ und jede andere Frau würde sich drüber freuen, aber ich kann das nicht!“
Verdammt, wer hat da gesprochen? Etwa mein Körper? Keine Ahnung, aber ich bin froh darüber. Irgendeiner musste es ja sagen.
Salvador reagiert sofort darauf: „Du bringst mich runter“, sagt er.
Seltsam, so rein körperlich merke ich keinen Unterschied bei ihm. „Tut mir leid, entschuldige bitte, aber ich kann nicht anders.“
Salvador zieht den Reißverschluss wieder hoch und verschwindet in meine Küche. Ich höre, wie er den Kühlschrank öffnet. Dann kommt er zurück mit einem Stück Mettwurst, das ihm anscheinend gut schmeckt. Es handelt sich bei dieser Mettwurst um eine Gabe meiner Tante Lisa, die schickt mir immer Carepakete, weil sie wohl denkt, ich müsste im Ruhrgebiet verhungern. Tante Lisa wohnt mittlerweile in Süddeutschland mit ihrem Mann, hat aber immer noch gute Beziehung zu den Metzgern im Heimatdorf - und zur Bundespost. Egal, Salvador isst die niedersächsische Mettwurst begierig in sich hinein. Oh nein, es ist die gleiche Mettwurst, die auch Hardy gut schmeckte. An den möchte ich jetzt überhaupt nicht denken! Peinlich, alles!
Aber könnte es sein, dass ich demnächst, wenn ich irgendwo eine dicke Mettwurst erblicke, immer an Salvador denken werde? Hilfe, nein, ich muss den Gedanken daran verdrängen. Oh Himmel, ich will das alles nicht!
„Ich weiß aber, dass du geil bist“, Salvadors Stimme klingt irgendwie verzweifelt. „Lass mich trotzdem dein Freund sein. Denn du hast große Probleme, das weiß ich genau!“
Das bringt mich jetzt echt zum Kochen. Wieso meinen diese Männer immer, man hätte große Probleme, nur weil man nicht vor Lust schreit, wenn sie einen beglücken wollen. Ich brauche keinen guten Freund, vor allem nicht so einen geilen guten Freund. Nein, ich habe die Nase voll, und zwar hauptsächlich voll von mir selber. „Ich gehe jetzt ins Bett, muss morgen früh raus“, sage ich.
Salvador verlässt mich, ohne zu murren, und ich bin so sauer auf die Welt, auf alle Männer und vor allem auf mich und meine Dämlichkeit, dass ich kotzen könnte.
Stattdessen bade ich trotz der späten Stunde noch. Es hat so gut wie keine Wirkung. Was mich daran am meisten ärgert ist, dass ich nach dieser Nacht mit Hardy lange nicht gebadet habe. Nein, ich bin den ganzen Tag mit seinen ... au weia ... Säften herumgelaufen, es hat mir nichts ausgemacht, und ich fühlte mich absolut nicht schmutzig. Und jetzt? Es ist doch fast gar nichts passiert.
Immerhin ist Salvador weg. El Kondor pasa ... Fast muss ich lachen, aber das Lachen bleibt mir im Halse stecken. Ich sage zu Hirn: Auf deine Ratschläge kann ich gut verzichten: Herrliches Werkzeug meiner Rache an Hardy ... Am besten mit dem Sperma eines anderen Mannes! Gut, dass der Körper nicht einverstanden war. Hirn schweigt daraufhin, und das ist auch besser so!

-*-*- AM FLUSS

In der nächsten Woche erwischt mich Madame telefonisch in meiner Firma. Es gibt kein Entrinnen für mich, denn ich bin zu überrascht, um Überstunden vortäuschen zu können. Die wären auf jeden Fall besser gewesen als das, was mich erwartet. Denn statt allein und glückselig ins Freibad zu fahren, muss ich sie abholen, der Hund ist auch dabei und darf vorne zu Madames Füßen sitzen.
Wir fahren zum Fluss, dort gibt es viele große Wiesen, wir legen uns auf weiche Decken und sonnen uns. Es ist ein ätzender Nachmittag. Die Venus - ein beängstigend großes Rottweilerweibchen – überfällt harmlose Radfahrer und bringt sie zwangsläufig zum Absteigen oder gar zum Absturz. Auf das Geschnauze von den Radfahrern hin bequemt sich Madame, träge zu rufen: „Die will doch nur spielen!“
Ich verberge mein Gesicht in meinem Handtuch. Und muss sofort an ‚Per Anhalter durch die Galaxis’ denken. Da gibt es ein paar Angaben zu diesem Thema. Ich zitiere: Ein Handtuch ist so ungefähr das nützlichste, was der interstellare Anhalter besitzen kann. Einmal ist es von großem praktischem Wert - man kann sich zum Wärmen darin einwickeln, wenn man über die kalten Monde von Jaglan Beta hüpft, man kann es für alle möglichen Zwecke benutzen ...
Ich ergänze: Und man kann es sich über den Kopf stülpen, wenn man zum Verrecken nicht erkannt werden will ... So wie ich es jetzt tue. Ein Hoch auf das Handtuch! Leider muss ich dabei dummerweise auch an Hardy denken.
Madame fängt neben mir an zu kichern und sagt: „Ist Venus nicht ein toller Name?“
„Ja, ganz nett.“ Worauf will sie hinaus? Auf den Planeten Venus oder auf die römische Liebesgöttin?
„Kennst du nicht die schwarze Venus?“
„Nö, nicht dass ich wüsste.“
„Da gab's doch mal diese Josephine Baker, man nannte sie die ‚Schwarze Venus’, und weil die Venus auch ziemlich schwarz ist, habe ich sie so genannt.“
„Ach so, schöner Name!“ Himmel, hoffentlich erzählt sie mir jetzt nicht stundenlang von der schwarzen Venus und warum sie so heißt. Tut sie aber doch, bis es mir zum Hals raushängt. Madame ist die Meisterin der Wiederholungen, und ich hasse Wiederholungen.
Mehr habe ich und will ich auch nicht von diesem Nachmittag in Erinnerung behalten. Aber es gab ja noch den sehr späten Nachmittag ... Blöderweise habe ich Madame auf die Idee gebracht, am nächsten Samstag ihren Geburtstag hier am Fluss zu feiern. Das hätte ich nicht vorschlagen sollen, denn sie ist total begeistert und heuert mich direkt an, mit ihr loszufahren, um passenden Wein zu kaufen. Bin ich eigentlich die einzige Person in ihrem Umfeld, die ein Auto hat? Anscheinend ja.
Das ist auch eine neue Erfahrung: Mit Madame einkaufen zu gehen. Es dauert eine Stunde, bis sie in dem kleinen spanischen Laden den passenden Wein gefunden hat. Sie quatscht den Besitzer zu, wir probieren mehrere Weine, wobei ich ja vorsichtig sein muss wegen der Autofahrerei. Es wird gefeilscht und geflirtet, bis das Geschäft endlich zustande kommt. Ich stehe dabei am Rande und schaue zu, flirten und feilschen liegt mir nicht so. Schließlich hieven wir fünf riesige Flaschen Roséwein in mein armes Karmännchen, das unter dieser schweren Last ächzt.
Nachdem ich Madame dann endlich zuhause abgeliefert habe, fühle ich mich unendlich froh und erleichtert. Das hat viel länger gedauert, als ich dachte, und ich muss mich jetzt um meine Katzen kümmern, die haben nämlich Hunger.
Nee, war das furchtbar! Ich muss Vorkehrungen treffen, damit so etwas nicht wieder geschieht. Also Überstunden vortäuschen, oder gar nicht erst ans Telefon gehen.
Ein wenig später kommt mir wieder das Fiasko mit Salvador in den Sinn, und ich überlege - immer noch total erschöpft von Madames ätzender Gesellschaft - wie man einen One-Night-Stand definiert. Das mit Salvador war keiner, er ist nicht zustande gekommen, weil ich ihn vorher abgebrochen habe.
Dann war da noch Fredo, da bin ich vorher eingeschlafen. Ich kichere vor mich hin: Ich bin die Meisterin der nicht vollzogenen Stands! Aber warum tue ich das, beziehungsweise tue ich es nicht? Da steh ich nun, ich arme Torin und bin so klug als wie zuvorin.
Oh, plötzlich kommt mir zu Bewusstsein: Das mit Hardy könnte ein One-Night-Stand gewesen sein, und das macht mich ein wenig, weiß nicht was ... Vielleicht traurig?
 
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