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Schwarze Schwäne - Weiße Schwäne, Teil 33 - HÖHEPUNKT BEI EINEM KONZERT ...

Romane/Serien · Erotisches
Am Dienstag: Das Magazine-Konzert findet endlich statt und als Ralf anschellt, öffne ich freudestrahlend die Tür - und kriege einen gewaltigen Schrecken. Von wegen, ob noch eine Person mitkommen kann ... Denn wen bringt er mit? Hardy ist es! Beide stehen grinsend vor mir. Ich bin geschockt!
Hardy in der Zeche, Hardy inmitten all meiner Erinnerungen? Hätte ich diese beiden doch nie zusammengebracht! Außerdem trage ich das kanadische Eishockeytrikot. In der Zeche Bo muss man auffallen, und ich will nicht immer die graue Maus spielen. Aber es gehört ja jetzt Hardy.
„Darf ich dein Trikot anbehalten“, frage ich ihn. Er nickt gnädig.
Es könnte aber kalt werden mit dem Trikot, deswegen ziehe ich - im Schlafzimmer natürlich - noch ein dünnes Shirt drunter an, lasse dafür den BH weg und die bequeme Jogginghose wird nicht weiter auffallen. Ich will bei diesem Konzert nämlich frei sein in jeder Beziehung.
Aber mittlerweile zweifele ich an Ralfs Freundschaft zu mir. Also gehe ich mit ihm ins Wohnzimmer und versuche leise zu sprechen: „Du weißt doch genau, dass ich nichts Richtiges mit Hardy habe - und jetzt kommt er mit in die Zeche? Parker könnte da sein, Bruce könnte da sein, zur Not auch noch Robert. Ich finde das gar nicht gut!“
„Ach komm schon, Tony“, sagt Ralf beschwichtigend. „Ich dachte, man könnte euer Verhältnis ein bisschen normalisieren.“
„Normalisieren? Es war nie normal und wird auch nie normal sein!“
„Aber er ist nicht der Schlechteste meiner Meinung nach.“
Ich verkneife mir eine boshafte Antwort und wir kehren zurück ins Wohnzimmer. Der Abend ist verdorben, beide Männer sind hier, und anscheinend haben sich beide gegen mich verschworen.
https://www.youtube.com/watch?v=IJUMEvVP-fw (Magazine - live in Melbourne 1980)
Also fahre ich stillschweigend in meinem eigenen Auto mit. Auf dem Hintersitz, wo man sich zusammenkrümmen muss. Immerhin liegt noch ein Kissen dort, stammt es von Madames Party am Fluss? Ist egal, jedenfalls bin ich froh über dieses Kissen.
Ralf sitzt am Steuer. Wieso habe ich ihm die Schlüssel gegeben? Ach ja, ich habe vorher ein bisschen was getrunken, um lockerer zu werden, hat aber nicht geklappt ... Immerhin habe ich einen Flachmann dabei, um zur Not aus ihm Alkohol saugen zu können. Den brauche ich bestimmt.
Hirn meldet sich: ‚Wieso fahren wir eigentlich nicht mit Hardys Auto? Das ist größer und bequemer als deins.’ Ich weiß es auch nicht, blaffe ich zurück. Während dieser Tortur sehe ich zwei große Männer vor mir, die ihre Sitze noch zu meinem Nachteil nach hinten verstellt haben. Und sie unterhalten sich über irgendeinen Mist, von dem ich keine Ahnung haben will. Im Geiste sehe ich die beiden schon zu einem Fußballspiel gehen, wahrscheinlich auf Schalke ...
Gut, die Fahrt zur Zeche dauert höchstens 20 Minuten, und ich schäle mich mühsam aus dem Hintersitz heraus, ohne dass mir jemand dabei hilft. Aber ich hätte mir sowieso nicht helfen lassen. Nicht von denen!
Immerhin haben die Eintrittskarten Gültigkeit. Ich trinke kurz ein Bier an der Theke und dann haue ich ab. Ich will nach vorne an die Bühne. Ist mir egal, was meine beiden ‚Freunde’ von mir denken.
Auf der Bühne bauen sie gerade die Anlage auf, es wird also noch ein Weilchen dauern, bis Magazine anfangen zu spielen.
Irgendwie erinnert mich dieser Abend fatal an das Bollock Brothers-Konzert vor ein paar Monaten. Nee, nicht wirklich ... Damals hatte ich im Hintergrund jemanden, der mich liebte, nämlich Robert. Und ich habe ihn verschmäht. Er war ein guter Mann, aber nichts für mich. Und jetzt habe ich zwei Männer, die mich irgendwie rumkommandieren. Kein Wunder, dass ich mich nicht so frei fühle wie damals. Damals hätte alles passieren können. Parker war weg und ich auf Bruce scharf. Aber heute bin ich gehemmt, denn ich möchte wissen, was gerade an der Theke passiert. Bei Robert war mir das schnurzegal, ach Robert, jetzt weiß ich, was du erdulden musstest.
Aber ich halte mich zurück. Ich werde nicht an die Theke gehen, also streune ich so herum - und stoße ausgerechnet auf Parker, der mich bewundernd anschaut. Klar sehe ich geil aus in dem kanadischen Eishockeytrikot, jetzt bin ich so auffällig, wie er sich das immer gewünscht hat. Aber nicht für dich, du blöder Sack! Cornelia ist neben ihm, und die beiden laden mich ein, an die Theke zu gehen. Sie wollen mir einen ausgeben. Ja! Genauso muss es sein! Denn ich kann jetzt an die Theke gehen, ohne mein Gesicht zu verlieren.
Seltsamerweise steht Hardy immer noch an der Theke. Genauso wie damals Robert. Was passiert hier? Hardy schaut mich aufmerksam an, als ich mit den beiden an die Theke komme. Ich drehe mich weg von ihm.
„Was willst du trinken“, fragt Parker mich.
„Einen Sambuca.“ Also bestellt er einen Sambuca. „Nicht anzünden“, sage ich zu der Bedienung, „denn dann geht der Alkohol flöten.“ Ich nippe daran - lecker - und dann unterhalte ich mich mit Cornelia. Die steht zu meiner Linken und Parker steht noch mehr links daneben, also ganz weit weg von Hardy, der rechts neben mir ist. Eigentlich habe ich mit Cornelia kaum was gemeinsam außer Parker, aber ich mag sie irgendwie. Sie ist dunkelhaarig und wirklich stark geschminkt, aber es passt zu ihrem Typ. Mir würde das gar nicht stehen, ich bin mehr fürs Natürliche, aber sie ist nett und kann sich wohl gegen Parker behaupten.
An der Theke stellt sich dann heraus: Die beiden wollen mich tatsächlich zu Parkers Geburtstag einladen, der aber erst in ein paar Wochen ist.
„Ich weiß noch nicht ...“, sage ich. Hat Hardy was von dem Gespräch mitgekriegt, ich werfe ihm kurz einen Blick zu, aber er schaut mich nicht an. Gut so!
Cornelia sagt leise zu mir: „Du kannst natürlich jemanden mitbringen. Wenn er so attraktiv ist wie der Mann neben dir, dann wäre es der Hammer!“
Ich sage genauso leise: „Wir haben nur Sex miteinander, aber der ist saugut!“
„Ich beneide dich!“
Ich ignoriere das Beneiden, frage stattdessen: „Sag mal, ist Bruce hier?“ „Nein, der macht gerade eine große Motorradtour durch halb Europa, aber am Freitag ist er wieder da.“
Ich atme erleichtert auf. „Also gut, ich überleg's mir, das mit dem Geburtstag “
Parker und Cornelia sind weg, nachdem Parker mich auf die Wange geküsst hat. Ich bin zurückgezuckt, ich wollte das nicht. Aber um die Sache zu entschärfen, habe ich Cornelia beim Abschied umarmt.
„Ach so“, ich wende mich an Hardy, „das war Parker mit seiner Freundin Cornelia.“
„Echt jetzt?“ Hardy zuckt mit den Schultern - und beachtet mich kein bisschen. Na und wenn schon! Ich trinke den Sambuca aus.
„Wirst du denn zu der Geburtstagsfeier gehen?“, fragt er mich dann lauernd. Oh je, er hat es doch mitgekriegt, der Mann hat Ohren wie ein Adler. Quatsch, da stimmt was nicht - er hat Ohren wie ein Luchs. Ohren wie ein Adler, haha, wo soll der denn die Ohren haben?
„Nö, werde ich nicht. Was zum Teufel soll ich da? Und jetzt gehe ich nach vorne an die Bühne“, sage ich. „Kommst du mit?“
Ich warte seine Antwort nicht ab, denn ich bin schließlich hier, um das Konzert zu genießen. Ich kämpfe mich langsam an die Bühne heran, ist ganz schön voll hier. Und sie fangen endlich an zu spielen, die schnelleren Stücke sind es als Erstes. Magazine ist gut, Howard Devoto ist gut, er sieht so diabolisch aus, und sein Gesang ist auch irgendwie diabolisch. Der treibende Rhythmus ist gut, so dynamisch ... und so schräg. Schräger kann es keiner. Sie sind nicht so bekannt wie Joy Division, sie sind in deren Schatten aufgeblüht und jetzt fast schon wieder vergessen. Aber ich werde sie immer mögen.
Ich stehe ganz vorne an der Bühne, um alles mitzukriegen. Die Menge wogt um mich herum, alle sind reichlich aufgekratzt - und ich warte auf ein bestimmtes Stück, nämlich auf ‚Parade'. Und es kommt: Es ist so traurig, aber auch so schön, Devoto spuckt den Text förmlich aus, und ich singe teilweise mit:
Sometimes I forget that!
we're supposed to be in love!
Sometimes I forget my position!
Auf einmal spüre ich, dass mich von hinten jemand berührt. Empört drehe ich mich um. Aber es ist Hardy, und gegen den kann ich mich nicht wehren.
Er steht hinter mir, schiebt seine Hände unter mein - nein, sein kanadisches Eishockeytrikot - und ich finde es geil. Ich lehne mich an ihn, und dazu die Musik ... Irre! Einfach nur irre!
Verdammt, er streichelt zuerst nur die Haut unter meinen Brüsten, ich weiß, dass sie samtweich ist, Robert hat es mir oft genug gesagt. Dann meine Brüste, das geht gut, ich trage keinen BH, nur ein dünnes Untershirt, Hardy hat das sofort geschnallt, er greift nicht darunter, sondern streift nur mit den Fingern drüber hinweg. Ich glaube, ich fange an zu stöhnen. Das zusammen mit der Musik ist einfach geil. Ich spüre, dass Hardy mich auf meinen Nacken küsst, und das geht mir durch und durch. Bis ganz unten hin ...
It's so hot in here ...
We must watch ...
Und dann spielen sie ‚Permafrost'. Auch nicht schlecht, vielleicht sogar noch besser:
As the day stops dead
At the place where we're lost
I will drug you and fuck you
On the permafrost
Das ist so quälend und so schön, und wieder singe ich mit. Ich finde es wunderbar, der Abend ist gerettet, ich fühle mich wie auf einer fantastischen Insel, beschützt irgendwie. Von was oder von wem auch immer? Keine Ahnung, jedenfalls fühle ich mich beschützt. Hardy unter meinem oder seinem kanadischen Eishockeytrikot - und über meinem dünnen Shirt - niemand wird etwas davon sehen können. Er legt seine Arme um meine Taille und küsst mich wieder auf den Nacken, ich atme heftig ein, was für ein Gefühl, mein Körper scheint sich aufzulösen, meine Beine werden schwach, meine Brüste drängen sich seinen Händen entgegen, mein Unterleib wird warm, so warm, so willig ...
Ich lasse mich hilflos nach hinten gegen ihn fallen... Ich glaube, ich atme schwer, es fühlt sich so irre an. Aber es wird noch besser, er greift in meine Hose, die ist locker, nein, das geht doch nicht, das geht gar nicht. Trotzdem verlange ich danach. Ich spüre seinen Finger, und der macht mich fertig, ich fange an zu stöhnen, und meine Beine werden noch schwächer.
Nicht gut, nicht gut, doch gut, doch gut ... Ich sinke stöhnend zusammen, kann mich nicht mehr auf den Beinen halten, aber Hardy hält mich fest. Was passiert hier? Hunderte von Menschen um mich herum - und ich habe einen Orgasmus ... Und was für einen! Er dauert endlos.
Als es vorbei ist, ich glaube, er dauerte wirklich endlos, befreie ich mich von Hardys Händen. Eigentlich möchte ich mir jetzt am liebsten eine Zigarette anzünden, aber nee, das Rauchen will ich mir ja abgewöhnen. Ich habe aber einen Flachmann bei mir, der gefüllt ist mit Sambuca.
„Ich geh mal aufs Klo“, sage ich zu Hardy.
Auf dem Klo ziehe ich mir reichlich von dem Sambuca rein. Ich muss jetzt richtig besoffen werden, um das alles zu vergessen.
Dann kehre ich zurück zur Bühne, wo Hardy auf mich wartet. Hardy ist wie ein Leuchtturm, ebenso groß, so sicher und so leuchtend. Man findet ihn immer wieder.
„Wo ist Ralf abgeblieben?“, frage ich ihn. Ich meine, Ralf kurz gesehen zu haben, als ich eng an Hardy geschmiegt vor der Bühne stand und er mich auf den Nacken küsste.
„Ich weiß es auch nicht, ich weiß nur, dass ich deine Autoschlüssel habe und ab jetzt dein Beschützer bin.“
„Hä? Du und mein Beschützer! Da muss ich ja lachen! Ich brauche doch nur einen Fahrer ...“
„Ach komm schon, meine Süße!“
Vom weiteren Verlauf des Konzerts kriege ich nicht mehr viel mit. Obwohl die Musik unglaublich gut ist. Ab und zu nehme ich noch einen Schluck aus dem Flachmann. Hardy steht immer noch hinter mir, und ich kann mich immer noch an ihn lehnen, tue ich es? Keine Ahnung.
Fährt Hardy mich nach Hause? Ich habe nicht viel Erinnerung. Doch, ich weiß noch, dass ich Hardy das Sommer-Dreieck gezeigt habe, und das war wohl auf dem Parkplatz der Zeche, da gibt es einen tollen Sternenausblick, ich schaue zum Himmel empor, und Hardy steht hinter mir, genauso eng wie in der Zeche. Küsst er mich wieder auf den Nacken? Vielleicht, ich weiß es nicht mehr.
„Der Sommerhimmel ist langweilig, der Winterhimmel dagegen ist supergeil ...“
„Meine Süße, du bist auch supergeil!“
„Wer? Ich? Schau einfach nur! Siehst du den Schwan? Siehst du, wie er fliegt? Deneb, Kopf des Schwans, der hat nur ein paar Millionen Jahre vor sich - danach wird er schnell verbrennen. Unsere Sonne hat viel mehr Zeit.“
Hardy sieht es. „Ich habe auch genug Zeit, vor allem für dich!“
„Alle Schwäne sind nicht weiß und wie viele schwarze Schwäne gib es wohl?“ Habe ich das gesagt? Oder habe ich mir alles nur eingebildet?
-*-*-
Ich wache am frühen Morgen auf und sehe Hardy neben mir.
Was für ein Tag ist heute? Ach du lieber Himmel, es ist mittlerweile Mittwoch, und ich muss wohl arbeiten. Der Wecker schellt gerade. Also raus aus dem Bett.
Ich wecke Hardy sanft auf, wie ich meine: „Raus aus den Federn! Du hast doch bestimmt Unterricht!“
Hardy guckt mich verständnislos an und sagt dann: „Meine Süße, ich muss erst später zum Unterricht. Also lass mich weiterschlafen ...“
Klasse! Bin ich die einzige, die heute arbeiten muss? Ich schaue an mir herunter: Das kanadische Eishockeytrikot habe ich nicht mehr an, das dünnere Untershirt ist ziemlich hoch gerutscht, es hängt mir fast am Hals - und unterhalb der Taille bin ich so was von nackt. Verdammt, was ist passiert? Haben wir es noch getrieben? Ich kann mich an nichts erinnern.
Doch dann dringt irgendwas zu mir durch, was ist es? Das vielleicht? „Ich musste mich den ganzen Abend über beherrschen, aber jetzt kann ich dich endlich ficken!“ Oh ja, anscheinend hat er es gründlich getan.
Und wo ist mein Auto, um gründlich, äääh ... pünktlich zur Arbeit zu kommen?
Seltsamerweise geht es mir körperlich gut, keine alkoholbedingten Zustände, keine Übelkeit ... Ich putze mir die Zähne, viel mehr geht nicht, also Katzenwäsche, ich ziehe mich an und verlasse das Haus.
Mein Auto ist nicht zu sehen. Habe keine Zeit, es zu suchen, also laufen ...
Ich glaube, mit zwei Männern läuft es absolut chaotisch ab. Und das geht nicht! Mittlerweile bin ich voll nüchtern, denn die frische Luft tut mir gut. Ich komme zwar ein bisschen zu spät zur Arbeit, aber mein Chef - in den ich voll hineinlaufe - hat Verständnis für mich. Der säuft nämlich ab und zu auch einiges. Als ich sechs Stunden später nach Hause komme, ist Hardy weg. Gut so. Ich rufe Ralf an. Da geht aber auch keiner ran.
Am späten Nachmittag ruft Ralf an: „Hallo Tony, ich bin's!“
„Ach! Was! Wo bist du und wo ist mein Auto?“
„Mittlerweile bin ich zuhause. Und dein Auto? Das müsste Hardy haben, der hat dich doch zurückgefahren.“
„Ich kann mich leider nicht dran erinnern. Was zum Geier ist denn passiert?“
Ralf druckst ein bisschen herum, aber dann kommt er mit der Sprache heraus: „Ich habe euch beneidet, ihr habt so toll ausgesehen, so hingebungsvoll und ich ... Ja, ich hab dann eine Frau angemacht und versucht das gleiche zu empfinden“, er macht eine Pause und sagt dann: „Danach habe ich reichlich getrunken, Hardy hatte aber nichts getrunken, deshalb habe ihm die Autoschlüssel gegeben.“
„Heiliger Mist! Vielleicht solltest du es mal für 'ne längere Zeit versuchen, das mit einer Frau. Es klappt nicht in der ersten Nacht! Da habe ich Erfahrung drin. Und hingebungsvoll? Lächerlich! Er hat doch nur meine Brüste betatscht. War doch nur Sex irgendwie und hatte nix Hingebungsvolles, verdammt noch mal!“ Den Orgasmus verschweige ich natürlich.
„Hardy sah aber aus, als wäre er total weg.“
„In der Zeche ist es ziemlich dunkel, da kann man sich einiges einbilden. Gut, dann muss ich wohl Hardy anrufen. Aber lass mich nie wieder mit Hardy zu irgendwelchen Konzerten fahren!“ Ich lege abrupt den Hörer auf. Und rufe Hardy an. Das tue eigentlich nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Immerhin ist er sofort dran.
„Wo zum Geier ist mein Auto!“
Er denkt wohl nach ... „Ach das, ich habe es in einer Nebenstraße abgestellt, also links irgendwo ... Ich dachte ja, du hättest auch Urlaub.“
„Und ich dachte im Traum nicht daran, dass du mitkommen würdest!“, und nach einer kurzen Bedenkzeit: „Obwohl ich es ziemlich geil fand. Sag mal, seid ihr Männer alle total bescheuert? Hättest du mir nicht einen kleinen Hinweis geben können, wo das Auto steht? Nein? War zu stressig, gelle? Ach, ihr könnt mich doch alle mal!“
„Tony, du bist echt ein Kontrollfreak!“
„Bin ich nicht, ich will nur vorgewarnt werden!“ Ich will schon den Hörer auf die Gabel knallen, aber dann lasse ich es sein. Er hat recht, ich bin ein Kontrollfreak.
Am anderen Ende der Leitung lacht Hardy: „Aber das Konzert war wirklich geil - in jeder Beziehung!“
Das bringt mich jetzt wieder auf. Aber es stimmt, es war wirklich geil. Also schweige ich.
„Also dann am Freitag. Du bei mir!“, Hardys Stimme klingt so entschlossen, dass ich ihr nichts entgegen setzen kann oder will. Ohne ein Wort zu sagen, lege ich auf. Na gut, dann also am Freitag bei ihm. Ist ja schon übermorgen.
Dann auf einmal dringt etwas zu mir durch. War da nicht irgendwas mit dem Küchentisch, auf dem er mich genagelt hat? Meine Beine hoch in der Luft und er dazwischen? Es war bestimmt fantastisch. Seltsamerweise habe ich auf einmal Level 42 im Sinn, ich höre die Musik von ‚Love Games’, ich sehe mich auf dem Küchentisch, sehe Hardy über mir, fühle ihn in mir ... Oh!
 
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