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Kopfbahnhöfe, Teil 9 - ZWEIFEL -*-*- IN KALTER ERDE

Trauriges · Kurzgeschichten
Mittlerweile fühle ich mich wie zwischen zwei Fronten: Einerseits die Großstadt mit meinem Geliebten und den neuen Freunden, die ich mittlerweile gut kenne - und auf der anderen Seite meine Verwandten, die ich seit meiner Kindheit kenne. Nennt man das Dilemma oder Zwickmühle?
Hardy und ich lieben uns doch. Aber es war wohl nicht sein Ding, diese geballte Verwandtschaft. Einerseits kann ich das verstehen, andererseits bin ich irritiert. Aber das ist im Augenblick nicht wichtig, denn die Beerdigung meiner Mutter steht bevor.
Dennoch träume ich in der Nacht seltsame Dinge: Ich liege mit Hardy in dem großen Bauernbett, wache auf und will Trost bei ihm finden, aber er umarmt mich nicht, sondern entfernt sich immer weiter von mir. Große schwarze Vögeln kreisen über mir, sie krächzen und verspotten mich, bis ich mir die Ohren zuhalte, trotzdem höre ich das Krächzen immer noch. Ich wache auf. Habe Angst und schmiege mich eng an Hardy, doch als ich die Augen öffne, umarme ich nur einen Schatten, ein Phantom.
Schweißgebadet wache ich auf. Quatsch, nur ein blöder Traum! Möglicherweise habe ich Angst vor der Beerdigung morgen. Eher konnte das Beerdigungsinstitut uns den Termin nicht verschaffen. Termin ... hört sich zwar grausam an, so nach geballter Bürokratie, doch danach kann ich endlich weg von hier. Aber ich will auch ein bisschen hierbleiben. Noch ein Dilemma?

-*-*- IN KALTER ERDE

Der Montagmorgen ist frostig und klar. In ein paar Stunden findet die Beerdigung statt und ich will sie endlich hinter mich bringen. Ich weiß, dass meine kleine Schwester kommen wird - und auch ein paar andere Verwandte aus der Großstadt, Onkel und Tanten, Cousinen, Cousins, Großtanten, Großonkel und außerdem angeheiratete Verwandte welcher Art auch immer.
Falls die alle erscheinen, dann könnte es in der Daarauer Friedhofskapelle eng werden, weil auch noch das halbe Dorf daran teilnehmen wird. Um zwei Uhr wird es beginnen, das Abschiedsfest für eine ‚große Leiche’, wie man hier so schön sagt.
Gut, dass ich voll in Schwarz auftreten kann. Schwarze Hose, schwarze warme Stiefel, schwarze warme Jacke, schwarzes T-Shirt - und darüber eine schwarze Spitzenbluse. Die war mal teuer, aber ich konnte sie im Schlussverkauf für 10 Mark ergattern. An was man alles denken muss in so einem Augenblick.
Meine Schwester Donni kommt an, wir umarmen uns und setzen uns in die Küche. Daddy ist auch schon dort mit Tante Gertrud. Die anderen engen Verwandten werden direkt zum Friedhof kommen, auch die aus der Großstadt. Hinterher werden wir gemeinsam in die Dorfkneipe gehen, dort Kaffee oder Bier trinken und Kuchen oder belegte Bötchen essen. Diese Kneipe war ein paar Jahre lang ein gewinnbringendes Projekt meiner Eltern. Meine Mutter hat es hauptsächlich geführt, bis sie dann unheilbar krank wurde.
Ach Mutter! Wo bist du jetzt? Ich hoffe, du bist mit einem Ehemann zusammen, der dich nicht betrügt, sondern dich glücklich macht. Ach Mutter, du hattest es nicht leicht.
Wir engeren Verwandten laufen los. Der Himmel ist nicht mehr so strahlendblau wie vorhin und es fallen ein paar trockene Schneeflocken. Aber immer noch herrscht strenger Frost in der Luft und in der Erde. Beim Ausatmen hängen weiße Schwaden über jedem ausgesprochenen Wort. Ich habe aber nicht viel zu sagen und die anderen wohl auch nicht.
Wir kommen an. Der Friedhof hat sich schon gut gefüllt. Ich sehe einen Cousin aus der Großstadt, der Kleine sieht gut aus, ist mittlerweile erwachsen und verheiratet, hat aber seine Frau nicht mitgebracht. Ich gehe auf ihn zu, umarme ihn und sage: „Mein Kleiner, wie lange habe ich dich nicht gesehen!“ Er sagt: „Viel zu lange, Toni!“ Neben ihm steht seine Schwester. Aua, mit der habe ich vor ein paar Jahren in Daarau Doktorspielchen getrieben hinter einer Buschreihe - und bin hoffentlich nicht dabei gesehen worden. Es war um die gleiche Zeit, als Georg mich zu Boden zwang, mich küsste und danach anspuckte.
Wo steckt der übrigens? Ich drehe mich suchend um. Oh, er steht direkt hinter mir.
„Kennst du noch mein Cousine?“, frage ich ihn und deute auf sie.
„Aber sicher doch!“, sagt er zu ihr. „Du hast damals mit meinem Kumpel rumgemacht.“ Meine ein Jahr ältere Cousine war zu diesem Zeitpunkt schon viel reifer als ich, die absolute Spätzünderin. Muss heimlich in mich hineinlachen. Aber meiner Cousine ist das voll peinlich. Könnte es damit zu tun haben, dass ihr Mann direkt hinter ihr steht? Tja, die Jugendsünden ...
Ich ziehe Georg dezent beiseite. „Du kannst doch hier nicht alles ausplappern, verdammisch!“
„Gut, dann darfst du mich auch nicht anfassen, denn die Leute hier ...“ er macht eine bedeutungsvolle Pause, „die sehen alles!“
„Im Augenblick ist mir das egal, ich will das alles nur hinter mich bringen!“
„Und dann?“ Er schaut mir voll in die Augen. „Stimmt ja, dann fährst du zurück zu deinem Lover. Und ich hoffe, dass du mit ihm glücklich wirst.“
Was soll das? Ich fühle mich im Augenblick unsicher. Wegen der Beerdigung? Ja natürlich. Aber da ist auch etwas, das ich verdrängen möchte. „Ich weiß nicht“, sage ich zaghaft, „ich hatte mir was anderes vorgestellt.“ Mist, warum kann ich meinen Mund nicht halten? Aber es musste heraus, sonst wäre ich daran erstickt. Ich schaue betroffen vor mich hin. Als ich wieder aufschaue, ist Georg weg. Gut so! Ich habe ihm schon viel zu viel über mich verraten.
Eine sehr liebe Tante - angeheiratet ist sie - kommt auf mich zu, umarmt mich und nennt mich ‚Zumpel’. Stimmt ja, sie hat mich immer schon Zumpel genannt, obwohl ich gar nicht weiß, was das bedeuten soll. Eine Cousine, auch lange nicht mehr gesehen ... Ein anderer Cousin, netter Typ, auch gutaussehend, man munkelt, er wäre schwul, weil er nie eine feste Freundin hatte. Und so geht es weiter. Ich habe wohl jede Menge Verwandtschaft. Vielleicht sollte ich wieder Kontakt zu der aufnehmen und sie nicht nur bei Beerdigungen sehen.
Auf dem Friedhof stehen immer noch massenhaft Leute, aber die engen Verwandten sind mittlerweile wohl in der Kapelle und da passen schätzungsweise vielleicht hundertzwanzig Leute rein.
Ich schaue vorsichtig nach vorne: In der ersten Reihe sitzt mein Vater, neben ihm meine Schwester Donni, Tante Lisa und Onkel Nobby, Tante Gertrud, meine Großtante Wilma, die gleichzeitig auch meine Patentante ist, danach der Bruder meines Vaters mit seiner Frau. Onkel Heinrich mag ich, obwohl er mich als Kind zwecks Disziplinierungsmaßnahmen in eine Kammer gesperrt hat. Erinnert mich an ‚Per Anhalter durch die Galaxis’, wo ein Vogone bei Disziplinierungsmaßnahmen seine halbe Mannschaft umbrachte. Aber ich habe es im Gegensatz zu denen überlebt.
Zögernd und langsam trete ich in die Friedhofskapelle ein. Ich erblicke einen prächtigen Blumenschmuck auf dem Altar und verschiedene Kränze davor. Einer davon ist von mir, ich kann ihn deutlich erkennen, denn auf der weißen Schleife steht in tiefschwarz geschrieben ‚VON ANTONIE FÜR MEINE GELIEBTE MUTTER’.
Eigentlich habe ich sie die meiste Zeit meines Lebens gehasst - und jetzt dank dieser Inschrift liebe ich sie auf einmal? Aber es stimmt, ich kann sie nicht mehr hassen, sie war auch nur ein Werkzeug von anderen, nämlich das von meiner Oma mütterlicherseits. Ich will kein vererbtes Werkzeug des Hassens sein. Und falls ich mal Kinder kriegen sollte - vor allem Töchter - werde ich sie liebevoll behandeln. Fragt sich nur, ob Hardy da mitspielen wird. Es ist seltsam. Irgendetwas hat sich verändert zwischen Hardy und mir. Unsere Zukunft liegt im Ungewissen. Dennoch sollte ich immer noch auf sie vertrauen.
Dann unter all diesen Kränzen, Blumengestecken und schwarzen liebevollen Inschriften erkenne ich den Sarg. Meine Mutter liegt darin. Oh Gott, sie friert bestimmt in dieser einsamen Kapelle, in der es keine Heizung gibt. Ich bleibe wie erstarrt am Eingang stehen. Ist das der Tod? Die Kälte und das nicht mehr da sein? Ist die Hölle gar nicht heiß sondern eisig kalt? Und vielleicht kriegt jeder seine eigene fürchterliche Hölle. Quatsch, ich glaube doch gar nicht an so was.
Wie gelähmt stehe ich dort, bis ich mich besinne. Ich muss da jetzt hinein, aber vorne ist nichts mehr frei und ich will nicht durch den ganzen Raum gehen, um als enge Verwandte einen Platz in der vordersten Reihe einzufordern. Eine Kapelle ist schließlich kein Kino. Also setze ich mich auf die letzte Bank auf der linken Seite, denn die ist frei geblieben.
Ich schließe die Augen, als die Orgel anfängt zu tönen - und sie tönt überwältigend. Bach wird gespielt. Ich liebe Bach, bei seiner Musik stelle ich mir immer große Räume und Gebäude vor - und was darin passiert sein könnte und noch passieren könnte.
Der Pfarrer redet irgendwas über meine Mutter, großartige Frau, liebevoll zum Ehemann und zur Tochter, hatte viele Freunde und war fürsorglich zu ihnen allen.
Und ich erinnere mich an meine Kindheit, als alles noch gut war, erinnere mich an die Zeiten in Daarau, als ich dort die Ferien verbrachte. Vergesse die Zeiten danach, als alles schlechter wurde. Und irgendwann weine ich nur noch.
Ich fühle, wie mich jemand umarmt. Ich schaue zur Seite und sehe Georg. Ich weiß nicht, warum ich es tue, ist auch egal, aber ich lehne mich an ihn, und er hält mich fest und sagt etwas zu mir, so was wie: Alles wird gut werden.
-*-*-
Die Trauerfeier ist vorbei. Die Kränze und Blumengebinde werden entfernt, sie kommen dann später auf das Grab, das schon ausgehoben wurde. Das muss Schwerstarbeit gewesen sein, denn die Erde ist hartgefroren. Klirrender Frost liegt seit Tagen über Daarau und der erste Teich ist fast ganz zu Eis erstarrt.
Der Pfarrer geht voran. Hinter ihm wird der Sarg von diversen Cousins zum Grab getragen und dann herabgelassen in die gefrorene Erde und ich denke: Mutter, dir ist doch bestimmt verdammt kalt in dieser verdammt kalten Erde.
Ich stehe mit meinen nächsten Verwandten vor dem Grab und weiß nicht, was von mir erwartet wird. Es ist so kalt, ich glaube, ich fühle meine Nase nicht mehr und meine Füße frieren mir ab.
Einer nach dem anderen kommt, um sein Beileid auszusprechen. Und es gibt jede Menge Beileid, es dauert eine ganze Stunde, bis ich halb erfroren endlich in die warme Kneipe gehen kann, wo es heißen Kaffee - und von mir aus Kuchen, belegte Brötchen, kaltes Bier und Schnaps geben wird. Hauptsache wärmer als alles in der kalten Erde von Daarau, in der meine Mutter jetzt friert.
Ich fühle gerade, dass ein Lebensabschnitt zu Ende geht. Ich weiß nur noch nicht, was oder wo was abgeschnitten wurde. Es hat nicht nur mit meiner Mutter zu tun.
Ich sehe Onkel Nobby und Tante Lisa. Sie kennen den Vater von Hardy. Nobby und der Proff haben zusammen studiert, sich aber aus den Augen verloren. Ich kann mich noch gut dran erinnern: Es war bei Hardy zu der Zeit, als wir nur Sex miteinander hatten. Ich ging nachts in den Keller, um dort am Billardtisch ein paar Kugeln einzulochen. Dann kam Hardys Vater herein und wir unterhielten uns. Ich - die mich als Prollkind ausgab - mit dem Professor der Gynäkologie. Wir stellten fest, dass wir etwas gemeinsam hatten, nämlich meinen angeheirateten Onkel Nobby, der ein ehemaliger Studienkollege vom Proff war.
Beim Leichenschmaus setze ich mich zu Onkel Nobby und frage ihn, ob er jetzt Kontakt zum Proff hätte.
Er hat Kontakt und er freut sich sehr darüber. „Er hat mir erzählt, dass du es warst, die ihm meine Telefonnummer gegeben hat. Und vielleicht sehen wir uns ja mal beim Proff“, sagt er.
„Au ja, das wäre schön, ich mag den Proff sehr!“
„Wie ich hörte, magst du seinen Sohn noch viel lieber“, Onkel Nobby zwinkert vielsagend mit den Augen.
„Kann sein ...“ Ich fühle mich verlegen, weiß nicht, was ich sagen soll. Denn mittlerweile bin ich ein bisschen enttäuscht von Hardy. Er hat sich verweigert, als Tante Gertrud ihm zu nahe rückte. Fand er meine Tante zu simpel? Fände er Onkel Nobby interessanter, weil der Arzt ist?
„Übrigens vielen lieben Dank für euer Carepaket! Hardy schmeckte die lufttrockene Mettwurst ganz besonders gut.“ Tante Lisa, die viel öfter zu Besuch in Daarau ist als ich, schickt mir manchmal Pakete mit Mettwurst und Schmalz per Post.
Wieder schaue ich neben mich wie damals auf der Familienfeier vor ein paar Monaten, als ich total daneben war und Hardy für mich verloren glaubte. Und wieder sehe ich Georg neben mir.
„Komm mal mit“, fordert er mich mit sanfter Stimme auf.
„Entschuldigt mich für einen Augenblick“, sage ich zu Onkel Nobby und Tante Lisa.
Ich gehe mit Georg nach draußen, dort ist es zwar immer noch schweinekalt, aber immerhin sind keine Leute dort.
„Was willst du von mir?“, frage ich Georg - und bedauere meine Worte schon im nächsten Augenblick, denn Georg hat mir nie etwas angetan. „Sorry, tut mir leid!“
„Ich will nur wissen, ob es dir gut geht.“
„Klar geht's mir gut. Es könnte nicht besser gehen!“
„Das glaube ich dir nicht!“
„Himmel, ich bin in Trauer“, sage ich wütend. Wieso durchschaut er mich, er kennt mich doch gar nicht.
„Erzähl mir keinen Mist! Deine Mutter und du, ihr habt euch nicht verstanden, kein bisschen verstanden.“
„Kein bisschen verstanden? Das ist untertrieben. Diese Frau hat mich ins Gesicht geschlagen vor anderen Verwandten - und das oft! Und ich wusste überhaupt nicht, was ich verbrochen hatte! Nur hier in Daarau habe ich Frieden gefunden während der Ferien. Du weißt gar nichts! Also lass mich in Ruhe!“
Oh Gott, wieso lasse ich meinen Frust an ihm aus? Und wieso erzähle ich ihm das alles? Bisher wusste kaum jemand davon und Hardy sowieso nicht. Warum nicht? Weil ich mich dafür schämte.
Wieder fange ich an zu weinen. „Hoffentlich denken die lieben Leute, dass ich vor Trauer um sie weine!“, schluchze ich. „Die sehen ja alles hier ...“
Wieder zieht Georg mich an sich - und ich lehne mich an ihn. Es ist seltsam: Bei ihm kann ich Frieden finden, dabei kenne ich ihn doch gar nicht richtig. Aber er ist ein Stück Heimat für mich, und er ist immer da, wenn ich die Heimat brauche.
Georg lässt mich los und ich fühle mich irgendwie verlassen.
„Wann wirst du zurückfahren?“ Es hört sich nüchtern an.
„Am liebsten heute Abend schon, aber ich fahre nicht gerne bei Nacht. Und wenn dann auch noch Schnee fällt ...“
„Warte bis Morgen! Und bleibt es dabei, dass du mir schreiben wirst? Du kannst mir jeden Mist schreiben! Schreib mir über dein Liebesleben, schreib mir über deine Erwartungen und Enttäuschungen. Und vor allem schreib mir über Hardy! Auf den bist du doch vollkommen fixiert.“
„Nein, bin ich gar nicht! Und von wegen Liebesleben ... Nein, das besser nicht! Aber du wirst meine schlechten Seiten kennenlernen. Quatsch, ich habe nur schlechte Seiten!“ Meine Tränen trocknen allmählich.
„Ich glaube, da täuschst du dich, du büst en goot Meeken“, bei diesen Worten fängt Georg an zu lachen.
Jetzt muss ich auch lachen, er spricht plattdeutsch mit mir. Ich kann das zwar verstehen, aber nicht selber sprechen.
„Ich? Nie und nimmer! Aber gut, ich habe immer noch meine eigene Wohnung, also werde ich von dort aus schreiben. Aber du musst mir nicht antworten.“
„Ich bin kein guter Schreiber, aber ein paar Worte werde ich mir schon abringen können. Meine Adresse hast du?“
„Ja, habe ich: Georg Koning, wohnhaft im Alten Tor 12 im Dorf Daarau. Postleitzahl weiß ich ja.“ Und nach einer Pause: „Koning ist ein seltsamer Name.“
„Koning kommt aus dem Niederländischen, ein Vorfahre von mir hatte wohl das flache Land satt und hat sich vor langer Zeit hier angesiedelt. Muss so Ende des 17. Jahrhunderts gewesen sein.“
Seltsam, ich fühle mich besser und vor allem getröstet. Wir gehen wieder hinein in den Saal, getrennt natürlich, denn man sollte dem Dorfklatsch kein Fresschen geben.
Der Rest der Trauerfeier zieht an mir vorbei, ich spreche mit vielen Verwandten, und sie kommen mir so vertraut vor, als hätten all die Monate und Jahre, in denen wir uns kaum gesehen haben, gar nicht existiert. Wir haben nie aufgehört, einander zu verstehen und einander zuzuhören, können sofort anknüpfen, sei es an die Vergangenheit und auch an die Gegenwart.
Ich unterhalte mich mit meiner Schwester Donni. „Wie läuft es denn mit Hardy?“, fragt sie mich.
Ich sage zögerlich: „Eigentlich ganz gut, er war am Samstag hier bis Sonntagmittag, aber ich glaube, er interessiert sich nicht für unsere Familie.“
„Da ist mein Luigi besser drauf“, freut sich meine Schwester.
Schön für sie!
Ich bleibe über Nacht in Daarau und fahre erst in den späten Dienstagmorgenstunden zurück. Der mildernde Schnee ist ausgeblieben und die Trauer um meine Mutter auch. Aber vielleicht kommt sie ja noch.

Zu Teil 10: - ZUHAUSE -*-*- BRIEFE 1 BIS 6
http://webstories.eu/stories/story.php?p_id=128736
 
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