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8 Seiten

Eine wahre Geschichte

Romane/Serien · Schauriges
Die folgenden Geschichte betrug sich 1977 und ich könnte mir von ihr vorstellen, dass sie mittlerweile die Runde durchs Land gemacht hat und jeder sie bereits einmal in der ein oder anderen Variante gehört hat. Ich zumindest, bilde mir ein, schon etliche Male von ihr erzählt gehört zu haben; - allerdings, Dinge denen man ohnehin einen hohen Stellenwert beimisst, erhöhen sich in der Erinnerung desto mehr. Von daher ist es ebenso gut möglich, dass ich nur oft an sie gedacht habe. Dieser Zug ist es auch, der manchen über etwas schwärmen lässt, das er einmal gesehen oder erlebt hat, das einen anderen kaum mehr beeindruckt hat als ein Hundehaufen am Gehsteig. Grundsätzlich aber ist uns diese ideelle Überhöhung ins Phantastische mitgegeben, um Gefahren, denen wir einmal ausgesetzt waren, niemals mehr zu vergessen.
Vermutlich war diese Geschichte ursprünglich so populär, weil sie genau die richtige Erzähllänge hat, um sein Gegenüber zu unterhalten und nicht zu langweilen, beinahe wie ein Witz. Da ich sie aber nun schon lange nicht mehr vorgetragen bekommen habe, ist es wahrscheinlich, dass sie nun doch endlich aus der Mode gekommen ist. Deshalb, und weil sie ohnehin noch niemals vollständig erzählt worden ist, denke ich, sollte dies’ hier unternommen werden:

Es waren jene heiße Tage im Juni, von denen man in unseren Breitengraden alljährlich hofft, dass sich der Sommer damit nicht bereits erledigt hätte. Es ist Nacht. Haushoch und gleich schwarzen Wänden, stehen die Bäume am Fahrbahnrand. Keine zwei Meter weit durchdringt der Lichtkegel der Scheinwerfer, das Dickicht. Die Strecke ist kurvig und führt leicht bergauf. Die Polizei wird später schließen, zu den Überlegungen des Täters müsse es gehört haben, eine Strasse auszuwählen, die nicht viel befahren sei, so dass er weitgehend habe ausschließen können, dass ein nachfolgender, oder entgegen kommender Autofahrer seinem Opfer hätte zu Hilfe kommen können.
Es war damals nicht so einfach wie heute, Daten über ähnliche Verbrechen, die andernorts begangen worden waren, zusammenzutragen. Trotzdem machte die Polizei sich die Mühe bundesweit, sowie im angrenzenden Ausland, nach einer begangen, oder vereitelten Straftat zu suchen, die in der selben Weise ausgeführt worden sei, wie die im Wald, damals in der Nacht vom 25. auf den 26.6., auf der Kreisstrasse von Hohenlinden nach Wasserburg, Oberbayern.
Die Strasse führt äußerst kurvig durchs Gehölz, das ihr beinahe über die gesamte Strecke, von ihrer Abzweigung von der B12 weg, Spalier steht, - immerhin knappe 25 Kilometer.
Die Luft war dunstig und ekelhaft anbiedernd, selbst Nachts, selbst im Wald. Erst gegen die toten Stunden hin, wie ich die Zeit zwischen zwei und sechs Uhr morgens nenne, beginnt sich die Schwüle in rauchige Fetzen aufzulösen. Wer zum Neumond um diese Uhrzeit je alleine in einem Wald war, dessen Grenzen kaum bis zum Morgengrauen zu erwandern sind, wird wissen, dass dies’ die Zeit ist, sich zu entscheiden, Angst zu haben, oder böse zu werden.
Die Schneise, die die Fahrbahn zwischen die Bäume schlägt, ist zur Gänze verhüllt. Ich wüsste gerne, wie sich dergleichen vom Hubschrauber aus darstellt. Wahrscheinlich offenbarte sich einem die Bezeichnung „Milchstrasse“ hierauf, als treffender, als auf jene losen Pünktchen am Nachthimmel, an deren Peripherie wir angeblich durchs All trudeln. Dem Beobachter aus der Finsternis jedenfalls, erschließt sich ein allzumal lächerliches Bild: Zeigte der Mensch nur ein wenig mehr Größe, - etwa einen Meter -, watete er durch den Nebel, wie der Storch durch das Schilf und müsste nicht gleich einer Kröte, wie in einem Labyrinth, darin herum rudern. Stattdessen verkriecht er sich, auf seinem platten Arsch sitzend, in einen Panzer, dem er sein Selbstbewusstsein übereignet hat und es wiederum daraus zieht.
Dem Fahrer eröffnet das Licht seines Fahrzeugs gerade eine Wagenlänge Sicht, als ob man ein Tuch, unter dem man läge, mit dem Finger anhob, damit der Schein der Nachttischlampe hindurch zu dringen vermöge.
Die Frau im roten Opel, mit dem Campinganhänger im Schlepp, bewegte ihr Gefährt in Zeitlupe durch die Suppe. Fraglos, weil die Fahrt eher einem Suchspiel glich, aber sicherlich auch, weil es andernfalls, in den vielen Kurven und auf dem schlechten Straßenbelag, die Einrichtung des Anhängers durcheinander gewirbelt hätte, wie Würfel im Becher.
Damals gab es drei Typen von Wohnanhängern, die Schuhschachtel, das Ei und die rollende Nasszelle, - ihrer gehörte, passend zum Opel Kadett, letzterer Kategorie an. Passend auch zu ihr, dem Köpfchen hinter der Scheibe nach zu urteilen; - Frauchen auf Urlaubsreise, an den Chiemsee vielleicht? Das Kennzeichen verriet sie aus Würzburg kommend.
Der Nebel dämpfte das Geräusch ihrer Fahrt, so dass es schien, als schwebe der Tross in Milch; hinter ihr schloss das Meer sich unbeeindruckt, vor ihr stocherten die Scheinwerfer darin, wie Irrlichter.
Das unablässige Quietschen des Scheibenwischers zehrte an den Nerven, das Starren in die Bodenlosigkeit bereitete ihr Übelkeit. Das Radio hatte sie abgeschaltet, da es ihr die Konzentration raubte. Zugegebenermaßen sei es sicherer, in einem Waldweg anzuhalten und zu warten, bis es hell wurde, aber, dämmernd in der Gleichförmigkeit, war ihr das Fahren zur Meditation geworden, und sie hatte Angst.
Ab und an lichtete sich die Dunstglocke und unversehens umgab sie für einen Moment die Nacht. Just in einem solchen Loch erhob sich die vielleicht tausendste Kuppe. Die Kurve dahinter verschwand wieder im Nebel. Im Ansatz der Kurve bremste sie, erst zögernd, dann, als sie gewahrte, dass dort auf der Strasse ein Mensch läge, mit aller Macht.
Noch da der Trailer knarzend gegen das Heck schob schoss ihr alles Blut ins Gesicht. Sie zwang sich zur Ruhe, dennoch beschlug der Atem heiß die Scheibe. Es gab keine Erklärung dafür, weshalb da, mitten auf der Strasse, ein Mensch liegen sollte; vielleicht war er aus einem fahrenden Wagen geworfen worden? Vielleicht einem solchen entflohen? Der Waldesrand um sie her, jener voraus, die Böschung, zeigte keine Spur von einem Unfallwagen. Schweiß rann ihr die Schläfen hinab, ihr Atem erscholl im ganzen Wald, der Gedanke aussteigen zu müssen gefror ihr die Glieder.
Sie würde zurücksetzen, weiterfahren und im nächsten Ort die Polizei rufen. Doch dazu stand der linke Arm des Opfers allzu weit in die entgegen kommende Fahrspur.
- Wenn sie es wäre, die da läge! -
Der Körper lag ihr abgewandt, reglos wie sie, die nunmehr kaum minder blass war, selbst, da er tot sei; es war nicht auszumachen ob er atmete.
Wovor forcht sie sich eigentlich? Im Grunde doch davor auszusteigen und zum anderen davor, eine Leiche vorzufinden. Beidem galt es den Verstand entgegenzusetzen: Das Aussteigen war doch bestenfalls ein Graus, weil es Nacht war, tagsüber würde sie sogar im Wald spazieren gegangen sein und von einer Leiche ging keine Gefahr aus, ebenso wenig wie von einem Schwerverletzten.
Der Motor schnurrte im Leerlauf. Zögerlich löste sie die Hand vom Lenkrad und umfasste den Türgriff. Diese Bewegung ließ sie ihren Körper wieder spüren. Die Wagentüre entriegelte, schwang allmählich auf. Die Luft draußen war überraschenderweise nicht kühler als die im Wagen.
Sie trug, ganz Camperin, Segelschuhe, dazu Shorts und ein T-Shirt, dessen Ärmel ihr bis über die Ellenbogen reichten.
Den Schlag behielt sie offen, die Hand auf dem Kotflügel, schlich sie am Wagen entlang. Das gleißende Licht der Scheinwerfer schluckte ihre Beine; dementsprechend diffus fiel deren Schatten über den Asphalt, da sie die zwei Meter, die der Körper vor dem Kühlergrill lag, zurücklegte. Noch immer war nicht das geringste Lebenszeichen an ihm auszumachen; seltsam schmal wirkte er aus der Nähe betrachtet. Hart fühlte er sich an, da sie ihn an der Schulter fasste. Schnell zog sie die Hand zurück. Er schien leicht zu sein, denn diese bloße Berührung hatte ausgereicht, um ihn zu bewegen, sacht schien er zu wippen. Noch einmal, dieses Mal entschlossener, langte sie nach ihm und schwang ihn herum. Dabei blieben die Haare auf der Strasse liegen.
Ihr zitterte der Unterkiefer, die Augen quollen ihr aus den Höhlen. - Es war eine Puppe!
Zuerst stakste sie rückwärts und, als ob ein Startschuss gefallen wäre, setzte dann zurück zum Wagen, sprang hinein und schlug die Türe zu, dass die Scheibe zu bersten drohte. Noch im selben Augenblick zog der Wagen an. Den Wohnanhänger hatte sie vergessen. Unter dessen Last drehten die Reifen durch, aber langsam nahm das Gespann Fahrt auf. Die Kurve, die es beschrieb war nicht weit genug um dem Hindernis auszuweichen, so dass unter dessen Reifen, das Plastik schliff und splitterte. Die Strecke führte leicht bergab, ihre Flucht nahm an Rasanz zu. Sie fürchtete, jeden Augenblick werde jemand aus den Büschen springen und sich ihr in den Weg stellen. Aber in jenem Augenblick war sie ein Panzer, der erst von etwas stärkerem als ihrem Wagen zu stoppen sein würde.
Lange noch atmete sie schwer. Als die Aufregung sich löste verspürte sie das Bedürfnis eine menschliche Stimme zu hören. Sie räusperte sich und tat einige Laute: »La la«. – Es ließ sich allzu dünn an. Sie schaltete das Radio an.
Viel zu schnell jagte das Gespann auf der schlechten Strasse dahin.
Nach und nach begann sich ihrem Bewusstsein ein Umstand zu erschließen, den sie im Unbewussten schon seit einiger Zeit ahnte und als Unwohlsein empfand und um dessen Willen sie bereits des öfteren in den Rückspiegel geschaut hatte. – War es nicht möglich, dass in der Zeit, da sie auf der Strasse gestanden hatte, sich jemand in den Wagen geschlichen hatte, der jetzt auf der Rückbank kauerte?
Durch den Spalt der beiden Vordersitze war niemand auszumachen, jedoch hätte sie anhalten müssen um gewissenhaft und ihrer Furch genügend nachsehen zu können. Sie schaltete das Radio wieder ab. Auch die Stille, aus der sie das Brummen des Motors ausklammerte, bescherte ihr keine Unregelmäßigkeit, sowenig wie der stumpfe Glanz der Frontscheibe des Wohnanhängers, die sie fast permanent im Rückspiegel fixierte, in der lähmenden Furcht, dahinter ein Gesicht zu entdecken. Wenn er sich dort hinein geschlichen hätte würde sie erst in Wasserburg, laut hupend, direkt vor der Polizeistation wieder anhalten. Blieb noch der Kofferraum. Dazu hätte er ihre Taschen, die darin gepackt standen auf die Strasse werfen müssen; - ebenfalls kein Ding der Unmöglichkeit!
Über alledem ließ sie das Gefühl, nicht alleine zu sein, nicht los, wie ein Entschluss, den sie einmal gefasst hatte. Ihr Wille hatte keinerlei Einflussmöglichkeit mehr auf die Geschehnisse; desto angestrengter sie lauschte, desto monströser baute sich das Trauma auf.
Ein metallisches Knacken vom Fond her ließ sie zusammenfahren wie ein Stromschlag. Sie war unaufmerksam geworden.
War es ein Ächzen der Deichsel gewesen, oder das Aufschnappen eines Messers? War er im Trailer zugange, oder im Kofferraum. Wollte er diesen öffnen um über das Dach zu krauchen und ihr seine Fratze von oben gegen die Frontscheibe drücken? Beobachtete er sie womöglich schon längst durch die Seitenscheibe? Flüchtig kontrollierte sie beide Seiten; natürlich war da niemand.
Der Wald schien lichter zu werden, der Nebel weitläufiger. Bis es steil bergab ging und der Wagen zwischen eine haushohe Böschung eintauchte. Zur rechten hin wich diese einem Schober, geradeaus stand ein Haus. Die Strasse führte scharf rechts daran vorbei. Sie war in einer Ortschaft; zu klein und unbelebt um anzuhalten, groß genug jedoch, um im Schritt zu rollen und endlich die Rücksitzbank zu kontrollieren.
Es gab keine Straßenlaternen. Sie knipste das Licht an und beugte sich über die Sitze. Sie war alleine; wenigstens was das Innere des Wagens betraf. Sollte ihr potentieller Mörder sich tatsächlich in den Caravan oder den Kofferraum geschlichen haben, war ihm von jetzt an keine Chance mehr gegeben zu ihr zu gelangen. Wie sie es zuvor beschlossen hatte, würde sie erst unmittelbar vor der Polizeistation in Wasserburg anhalten.
Was aber hätte ein Mörder, oder wer auch immer im Caravan gewollt? Hatte er ahnen können, dass eine alleinstehende Frau mit einem Wohnanhänger, um halb vier Uhr Morgens, diese Strecke nehmen würde? Weshalb wähnte sie in dem, der die Schaufensterpuppe auf die Strasse gelegt hatte, überhaupt einen Mörder? Um sie her gewahrte sie Bauernhöfe, eine Kirche und ein Wirtshaus. Vielleicht mochte es auch ein Streich dieser Landjugendrüpel gewesen sein? Empörung machte sich breit.
Das Dorf blieb hinter ihr, Felder führten an den nächsten Waldrand heran. Die Strecke verlief denkbar einfach, ohne Abzweigung bis zur nächsten Bundesstrasse. Einen Hügel hinauf, in einer Linkskurve knarzte es noch einmal. Zweifellos kam das von der Deichsel. An sich hatte sie das ja schon immer gewusst.
Einmal noch, da ihr, an der Abfahrt nach Wasserburg, ein Schild vom „Bezirkskrankenhaus Gabersee“ kündete, schlich sich etwas Unsicherheit ein. Sie hatte von dieser Institution gehört. Gemeinhin sprach man von einem Irrenhaus. Sämtliche Kinderschänder, Vergewaltiger und Lustmörder aus ganz Bayern wurden hierher verurteilt. Dieses Wissen veranlasste sie nun doch, den schon beinahe wieder fallen gelassenen Gedanken, die nächste Polizeistation aufzusuchen, in die Tat umzusetzen.
Hinter Gabersee fiel die Strasse, entlang dunklem Felsgestein, hinab ins Donautal. Die ersten Häuser zeigten sich im flacheren, unteren Teil. Hier zweigten auch die ersten Strassen ab. Ein Schild allerdings, das den Weg zur nächsten Polizeistation gewiesen hätte, fand sich nirgends. Dagegen stellte es keine Schwierigkeit dar, die Strecke beizubehalten, die sie ihrem Urlaubsziel näher brachte. In der hell erleuchteten Innenstadt verlor sie die Geduld. Bevor die Strasse über den Fluss führte, durch unbeseelte Wohngebiete und wieder hinaus aufs Land, hielt sie auf einem Parkplatz, um dem Spuk ein für allemal ein Ende zu bereiten. Entschlossen zum Äußersten stieg sie aus.
Durch die große Scheibe am Heck, blieb das Innere des Wohnwagens unbewegt. Die Tür war verschlossen. Ebenso der Kofferraum. Und wie auch hätte jemand innerhalb der kurzen Zeit, die sie auf der Strasse gestanden hatte, eines der beiden Schlösser aufbrechen mögen.
Sie öffnete die Beifahrertür und zog den Schlüssel ab, damit der Motorenlärm nicht noch jemanden aufweckte.
Im Kofferraum fand sie, wie erwartet, noch alle ihre Taschen vor. Desgleichen barg der Wohnanhänger keinerlei Überraschung. – Wie gut, dass sie nicht zur Polizei gefahren war und sich nicht lächerlich gemacht hatte.
Beide Türen verschloss sie wieder und stieg, im Bestreben ihren Weg fortzusetzen, über die Anhängerdeichsel, auf die Fahrerseite. Der Wagenschlag dort war zu geschwungen. Noch im Fassen nach dessen Griff beugte sie sich hinab um besser sehen zu können. Das Licht der Straßenlaterne im anbrechenden Morgenschein offenbarte ihr eine Blutspur auf dem Glas der hinteren Seitenscheibe. Ganz dick klebte das Blut im Falz der Fahrertür, wo es augenscheinlich bis hinab auf den Boden geronnen war.
Das Herz pochte ihr wieder, wie zuvor, als sie die Puppe entdeckt hatte. Etwas steckte noch in der Türe. Zitternd langte sie nach dem Griff. An deren Innenseite klebten drei Fingerkuppen und was von einer vierten noch übrig war.
Der Schrei, der daraufhin durch die Innenstadt von Wasserburg gellte, war laut genug um etliche Fenster zu öffnen.

Der Wagen war unbewegt geblieben, bis die Polizei die Spurensuche abgeschlossen hatte.
Es stellte sich heraus, dass die Fingerkuppen zur linken Hand eines dreißig bis vierzig Jahre alten Mannes gehörten. Die Tatsache, der gemäß der Täter ja nicht gewusst haben konnte, wen er da anhalten würde, schloss ein sexuell motiviertes Handeln weitgehend aus und stützte die Annahme, dass es sich lediglich um einen Streich gehandelt habe. Dagegen allerdings sprach die erfolglose Suche, nach einem Arzt oder Krankenhaus, wo noch in der selben Nacht jemand mit abgerissenen Fingern behandelt worden sei. Dabei war sogar bis nach Kufstein und Innsbruck hinunter gefahndet worden.
Desgleichen war auch von der Unfallopferattrappe, die nach Aussage der Frau, auf der Strasse gelegen habe, nichts mehr zu finden gewesen, weshalb sie sogar kurrzeitig in den Verdacht geriet, die ganze Geschichte erfunden zu haben, um damit ein Verbrechen zu decken, das in Wahrheit sie begangen hatte.
Erst acht Jahre später tauchte wieder eine Spur auf, als auf einem Feldweg in der Lüneburger Heide das Fahrzeug eines hiesigen Rentnerpaares gefunden wurde. Darin, vertrocknete Bäche Blutes, sowie, an, und in dem Wagen, die Fingerabdrücke der rechten Hand, des Täters von Wasserburg. Aber viel mehr als eine Bestandsaufnahme kam auch bei diesem Fall nicht heraus. Selbst die Leichen des Ehepaar blieben verschwunden, bis auf den heutigen Tag.
Wenn die Geschichte von der Puppe auf der Strasse landläufig erzählt wird, findet dieser zweite Fall keine Erwähnung, - zurecht auch, schließlich ist das wieder eine separate Geschichte. Zuvor jedoch gilt es diese zu Ende zu erzählen.
So mag mancher sich vieleicht fragen, weshalb jener, der die Schaufensterpuppe auf die Strasse gelegt hatte, nicht in der Lage gewesen war, die Zeit, die er damit gewonnen hatte, zu nutzen. Nun, da dessen Intension anhand des Falles von Lüneburg umrissen ist, sollte klar sein, dass er mögliche Überraschungen ausschließen muss. Infolgedessen kann man wohl behaupten, dass es der Wohnanhänger gewesen sei, der der Frau das Leben gerettet hatte. Der Täter war schließlich nicht umhin gekommen, darum herum zu schleichen um nachzusehen ob sich darin jemand befinde, so dass er letztlich um eine Sekunde zu spät nach seinem Opfer hatte greifen können.
Von dem Moment an, da die Frau gebremst hatte, bis zu dem da sie das Spiel durchschaut und wieder Gas gegeben hatte, waren vieleicht vier Minuten vergangen; - sozusagen für jeden Finger eine; - vier Minuten, die mich ein Stückchen weiter von den Menschen trennen, als zuvor.
 
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Kommentare  

ähem...du meinst, die Geschichte trug sich zu, anstatt betrug, oder? Trotzdem eine schaurig-schöne Story.

Maegumi (11.12.2001)

huuhhhh... wie schaurig... es ist 4:10... und ich soll noch schlafen ;-)

aber superklasse :-))))

wünsch dir noch weitere solche einfälle, um mich weitergruseln zu können *lach*

lieben gruss *knuddi*


Rüssi (04.10.2001)

puh, echt schaurig!!! allerdings teilweise auch deine rechtschreibung ;-) aber die geschichte ist wirklich gut. ist das tatsächlich eine wahre geschichte?

ridcully (13.09.2001)

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