Bisher lag mein Hauptaugenmerk neben visuellen Verbrechen vorrangig auf teuflischem Feedback, das ich in gewisser Hinsicht manchmal beinahe zelebriere.
Ich gebe Feedback, aber ich erhalte genauso teuflisches Feedback durch das, was ich betrachte. Dieses Feedback ist nicht immer leicht auszuhalten, denn die Dinge, die ich "kritisiere", berühren etwas in mir. Manche kratzen nur ein bisschen an der Oberfläche meiner Person, manche streicheln und liebkosen mich, und wieder andere kommen sehr nahe an mich heran, bedrängen und bedrohen mich, überwältigen mich - und dann geschieht es, dass ich in meiner Art zu antworten die unmittelbare Kontrolle verliere: ich bin berauscht und schwärme, oder ich wehre aggressiv ab - und die ganze Bandbreite dazwischen.
Nichts, das ich kritisiere, lässt mich wirklich kalt.
Nichts, das mich beschäftigt, lässt mich unverändert zurück.
Inzwischen traue ich mich in ersten, vorsichtigen Schritten auch an eigene Geschichten heran, und dabei messe ich mich mit einem großen Vorbild, das meinen Ehrgeiz enorm anstachelt, nachdem es mich in meinem eigenen Metier nicht nur erreicht, sondern beinahe schon überflügelt hat.
|